[Folgender Post wurde mir von Nathaniel übermittelt. Ich habe ihn leicht abgeändert um ihn an die aktuelle Situation anzupassen]
Nathaniel hatte sich in die Lüfte erhoben, und flog mit gleichmässigen Flügelschlägen richtung Inland. Er bemühte seine Kräfte, und mit leichtem pulsieren seiner Tätowierungen erschienen ihm mehrere Daten in seinem Geiste. Sapri und Lauria waren die einzigen beiden Dörfer in der näheren Umgebung, die nahe genug am Kloster waren, so dass eine Benachrichtigung und eine Bitte um Hilfe sinnvoll war. Sapri, so entschied er, würde sein erstes Ziel sein, danach Lauria und dann konnte er zum betroffen Kloster zurückkehren und sich anschließend zurück zur Küste begeben um den anderen nach St. Enna zu folgen. Seine Tätowierung begann aufzuglühen, als er mit einem gedanklichen Befehl Kraft des Boten aktivierte. Als sich die Muskulatur entspannte, und die Müdigkeit von seinen Schultern genommen wurde, beschleunigte er seinen Flügelschlag. Er wollte so schnell wie möglich nach den Anderen eintreffen.
Seine Gedanken begannen abzuschweifen, als er seinen Rythmus gefunden hatte. Quiescel...sie hatte ihn verletzt, sie hatte etwas in ihm berührt, was ihn schwach werden liess, sie hätte ihn fast zu einer Sünde verleitet...doch konnte man in Gedanken auch sündigen? War der Gedanke, so man ihn mit Verlockung und Freude dachte, eine Sünde? Sollte er beichten, seiner Michaelitin alles anvertrauen, oder war nichts gewesen, was man aufzubauschen brauchte...Quiescel...sie verwirrte ihn noch immer, er war sich sicher, dass der selbe wohlig warme Stich in seinem Herzen wiederkehren würde, sobald er ihrer ansichtig werden würde...es war eine harte Prüfung, die Gott ihm auferlegt hatte. Er war noch zu keiner Entscheidung gekommen, wie er sein Problem zu behandeln gedachte...er würde es sehen, doch sein Herz wünschte sich, es würde einfach ohne Konsequenzen in Vergessenheit geraten...
In der Ferne tauchte ein kleines Dorf auf, es lag auf einem flachen Hügel, umgeben von einigen Feldern. In der ferne zeichnete sich eine dunkle Waldmasse ab. Dass musste Sapri sein. Er landete elegant mitten in der Dorfmitte. Menschen kamen aus ihren Häusern und sahen ihn misstrauisch, ehrfürchtig und neugierig an. Er wandte sich an einen Dorfbewohner und fragte ihn nach der höchsten Autorität im Dorf. sogleich kam ein älterer Mann und stellte sich als der Dorfälteste vor. Kurz und prägnant schilderte Nathaniel die Ereignisse, und schloss mit der Bitte, Nahrungsmittel zum Kloster zu schicken und Flüchtlinge aufzunehmen. Nachdem er eine Einwilligung gehört hatte, verneigte er sich leicht und erhob sich wieder in die Lüfte. Er hatte zuviel um die Ohren, und war zu verwirrt um auf ausschweifende Höflichkeitsfloskeln oder ähnliches zu achten. Innerhalb einer Stunde hatte er bereits das nächste Dorf, Lauria erreicht und mit demselben Ergebnis verlassen. So schnell er konnte eilte er nun seinem nächsten Ziel entgegen.
Er wollte sich noch kurz bei Ab Marius melden und berichten dass die beiden umliegenden Dörfer einverstanden waren und Hilfe leisten würden.
Wieder achtete er kaum auf seine Umgebung. Dank seiner Kräfte hätte er sie auch im Schlaf zurechtgefunden, und auf den Flug musste er sich auch nicht mehr sehr konzentrieren. Immer wieder schweiften seine Gedanken zu Quiescel ab. Er konnte es nicht verhindern. Er wollte vergessen, er wollte weder sündigen noch Quiescel dazu verführen, doch alles was er erreichte waren Gedanken an Quisecel...wie elegant sie sich bewegte, wie Lebensfroh sie war..ihr lächeln...ihre Augen...Er zwang sich die seinen zu schliessen und dachte Krampfhaft an seine Mission, seine Weihe, seinen Glauben...er war ein Bote Gottes, ein Mitglied des kämpfenden Ordens Uriels, er hatte sich gefälligst um Disziplin zu bemühen...er wart nicht zu seinem Vergnügen auf diese Welt gesandt worden...
Gnädigerweise tauchte schon bald das noch immer stark in Mitleidenschaft gezogene Kloster vor seinen Augen am Horizont auf. Er begann hinabzusinken und setzte leichtfüßig am Boden unweit des Eingangs zum Hauptgebäude auf.
Als Nathaniel darum bat zu Ab Marius vorgelassen zu werden staunte er nicht schlecht als ausser dem Geistlichen noch ein Engel in dem Raum saß und bereits auf ihn wartete. Ein goldener Schein schlug dem Urieliten entgegen als er den Neuankömmling betrachtete. Zu beeindruckt um Sprechen zu können stand Nathaniel erst einmal nur da und wartete bis irgendjemand das Wort ergriff.
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