Name: Samoniel (aus dem Orden der Gabrieliten)
Geschlecht: weiblich
Alter: 9
Gewicht: 41 kg (31 kg + 10 kg)
Größe: 136 cm
Augenfarbe: silbergrau
Flügel: 5,8 m Spannweite
Federn: weiß mit dunklerem Kiel und Spitzen
Haar: Ist etwas mehr als schulterlang und tiefschwarz; sie färbt es also nicht rot, wie die meisten anderen Gabrieliten, und zwar weil sie das für übertriebenen Aufwand hält. Nur an ihren Haarspitzen kann man noch Reste von Dunkelrot erkennen, die von ihrem ersten und letzten Experiment in diese Richtung herrühren. Einen Grund, diese Überreste abzuschneiden, sieht sie nicht und wenn einer ihrer Altergenossen sich über ihren leicht merkwürdiges Aussehen lustig macht, ignoriert sie das einfach.
Ein paar Strähnen trägt sie eingeflochten und verziert mit rot-orangefarbenen Karneolperlen.
Aussehen: Samoniel ein Engel von kindlicher Schönheit, aber auf Menschen wirkt sie eher fremd als niedlich.
Ihre silbergrauen Spiegelaugen ziehen eine Mauer zwischen sich und der Welt, die, wenn sie nicht gerade verträumt in weite Ferne zu blicken scheinen, jeden Anflug von Verletzlichkeit in ihrem Blick zurückhalten können.
Heftigere Emotionen zeigt sie nur ihren himmlischen Brüdern und Schwestern, weil sie denen am ehesten vertraut – für Menschen hält sie ihren Sphinxblick reserviert.
Ihre Flügel trägt sie sehr stolz, stets nicht ganz zusammengefaltet, wodurch die größer wirken als sie wirklich sind. Das Ganze wirkt leicht trotzig, so als wollte sie sagen: „Na dann trau dich doch! Ich bin dir gewachsen, dafür garantiere ich!“
Ihr Körper wirkt sehr zierlich unter dem schweren, schwarzen Waffenrock, eher sehnig als muskulös, obwohl sie wie alle Gabrieliten ziemlich stark ist. Außerdem hat sie verhältnismäßig lange Finger und Zehen, die sie auch mit großem Geschick einzusetzen vermag – wo ein anderer sich bücken würde, benutzt sie einfach die Füße.
Wesen: Ihr Charakter ist nicht ganz leicht zu beschreiben; sie ist selbstherrlich und theatralisch, manchmal ziemlich depressiv, spöttisch und ironisch, dabei aber niemals humorlos, sanftmütig, einfühlsam, edel, treu und dann und wann, wenn die Situation es erforderlich macht, auch ausgesprochen heimtückisch.
Und ja, das ist alles ein und derselbe Engel.
Sie spricht nicht übermäßig viel, aber auch nicht zu wenig, und sie denkt immer genau, was sie sagt. Was weder heißt, dass sie immer sagt, was sie denkt, noch, dass sie nie lügt.
Sie hält eine gute Lüge tendenziell eher für ein Kunststück als für eine Sünde, und bisher ist ihr auch noch nie jemand auf die Schliche gekommen und hat sie gezwungen, sich dem Tenete zu stellen.
Zum Glück, denn sie lügt fast nur dann, wenn jemand nah dran ist, in ihre Privatsphäre einzudringen. Darum mag sie auch nicht gleich jeden Michaeliten, weil sie könnten ja eine Bedrohung darstellen.
Leoniel, de ihre letzte Schar geführt hat, mochte sie allerdings, aber der war auch ein sehr höflicher Engel, der die verschlossenen Kammern in ihrem Geist in Frieden gelassen und sie trotz ihrer gelegentlichen Widerspenstigkeiten nie zu irgendetwas gezwungen hat.
Für sie war eine Art netter großer Bruder.
Also…wie schon gesagt, ist Samoniel ziemlich stolz und mag es gar nicht, wenn man sich über sie lustig macht, aber richtig hochmütig ist sie nur selten. Und wenn, dann ist das nur ein Anfall, der sie manchmal in einem Zustand der Euphorie übermannt. Wenn sie denn mal Gelegenheit dazu hat, denn wie oft hat ein Todesengel Grund sich richtig zu freuen, geschweige denn, euphorisch zu werden?
Ein bisschen Vorgeschichte
Samoniel hatte in ihrer Postulantenzeit immer einen leichten Außenseitertouch. Sie war besser als der Durchschnitt und ziemlich stolz darauf.
Aber das war nicht das eigentliche Problem, das waren viele. Womit sie wirklich bei ihren Geschwistern aneckte, war ihre etwas radikale Art, ihre Umwelt zu beurteilen.
Für sie gab und gibt es nur:
Feinde, denen sie mit großer Ausdauer das Leben schwer macht
Leute, die ihr vollkommen gleichgültig sind, was in der Vergangenheit hin und wieder dazu führte, dass sie sie einmal grundlos demütigte und sie ein andermal total nett, wenn auch flüchtig grüßte, wenn sie sie traf. Und das ziemlich wahllos, von ihrer persönlichen Stimmung abhängig, denn die anderen interessierten sie ja nicht.
Freunde, denen es um jeden Preis die Treue zu halten galt, egal, wie übermächtig der Gegner war, von denen sie allerdings dasselbe erwartete. Für Freunde riskiert sie alles.
Und dann wäre da noch eine Vorstufe zum Freund, die sie für neue Schargeschwister reserviert. Sie ist zu dem Schluss gekommen, dass das ein entspannteres Klima mit sich bringt. Schließlich kann sie nicht einfach jeden zum Freund erklären, Gott bewahre!
Ihr bester Freund ist ein Gabrielit namens Keraphiel, den sie erst zwei Jahre bis aufs Blut bekämpft hat (und von ihm logischerweise genauso erbittert bekriegt wurde…) und dann plötzlich erkannt hat, dass sie eigentlich wunderbar zusammenpassten.
Genauer Wendepunkt war eine ziemlich hässliche Szene in Nürnberg, bei der einen Hand voll jüngerer Engel in einem Anfall von Grausamkeit, wie sie nur Kinder kennen, einen Katze von der Flugplattform herab werfen wollte, um festzustellen, ob sie auf ihren Pfoten landen würde (!).
Samoniel wollte das um jeden Preis unterbinden, war aber ganz allein gegen fünf andere und hatte daher ziemlich schlechte Karten, trotz einiger rhetorischer Meisterleistungen, die die anderen zur Weißglut reizten. Keraphiel platzte in diese Szenerie hinein (Samoniel dachte schon: „Jetzt ist alles aus!“), hörte sich beide Seiten an, packte dann ungerührt die arme Katze, die in der Hand eines der Engel baumelte, und schleuderte Samoniel das sich wehrende Tier mehr oder weniger in die Arme.
Na ja, wie es weiterging: Samoniel bekam einige tiefe Kratzer ab (weigerte sich später aber stolz, sie einem Raphaeliten vorzuführen), hielt das verängstigte Tier aber eisern fest und setzte es nach dem schlimmsten Flug ihres Lebens unten auf den Dächern Nürnbergs, wo die anderen es gefangen hatten, ab.
Als Keraphiel und Samoniel sich wieder trafen, war klar, dass sie sich nie wieder bekriegen würden. Irgendwie war es eine Art Packt gewesen, den sie da geschlossen hatten.
Mächte:
sehr schlecht / schlecht / mittel / gut / sehr gut
Mächte des Signum
• Daniels Geschenk - sehr gut
• Davids Flinkheit - sehr gut
• Goliaths Kraft - mittel
• Samsons Haar - gut
Fertigkeiten (Vorzüge/Schwächen):
• Schlagfertig – verbalen Angriffen kann sie ziemlich gut standhalten
• Wendige, mutige und zielsichere Kämpferin
• Selbstbewusst
• Gute Strategin, aber weil das nun mal Sache der Michaeliten ist, äußert sie ihre Meinung zu solchen Themen nur dann, wenn sie gefragt wird, sonst keiner einen Plan hat oder wenn ihr der bestehende Plan total hirnrissig vorkommt…
• Unbeugsamer Wille
• Rachsüchtig, darüber kann sie in Extremfällen sogar ihre Pflicht vergessen (sie würde das selbst übrigens nie als Schwäche betrachten…)
• Jähzornig, zwar dauert es eine Weile, bis man sie ausreichend gereizt hat, aber dann…
• Mangelndes Verständnis für Menschen – sie findet sie zwar interessant, aber wann sie wie reagieren und wieso ist ihr schleierhaft
Sprachen:
• Latein
• Gabrielsländischer Common
Verstehen kann sie die meisten Commondialekte, wenn sie sich ein bisschen bemüht (Latein ist dafür ja eine gute Basis), aber beim Sprechen tut sie sich schwer, weshalb sie es so weit wie möglich vermeidet. Außerdem mag sie den Common schlichtweg nicht, sie findet ihn plump und, wie soll ich sagen – eines Engels unwürdig. Eine ihrer kleinen Hochmütigkeiten.
Was sie mag:
• Keraphiel
• Nürnberg, weil es so wunderbar verschachtelt und chaotisch ist
• Katzen, seit sie im Gewirr der Nürnberger Dächer einen Wurf junger Kätzchen entdeckt hat, die es irgendwie geschafft haben, fern der hungernden Menschen unten auf den Straßen zu überleben, ist sie vernarrt in diese Tiere
• das tintenschwarze nächtliche Meer (andre große Wasserflächen tun es zur Not auch…)
• Feuer
• Geschichten – schon so mancher Ramielit sah sich mit ihr zusammen auf längeren Reisen gezwungen, zum Märchenerzähler zu mutieren
Was sie nicht mag:
• Langweile / Unterforderung
• Schwäche
• Eindringen in ihre Privatsphäre
• Nichtssagendes Geplapper
• Zwang (natürlich nur, wenn er auf sie ausgeübt wird, auf andere Zwang auszuüben, stört sie eher weniger)
Waffen und Ausrüstung:
Bekleidung
• der gabrielitische schwarze Waffenrock, den sie mit einer breiten Schärpe (dünner, rötlich-schwarz gemusterter Batikstoff) und zwei schwarzen Ledergürteln befestigt
• einen gabrielitischen Schulterpanzer mit drei scharfen Zacken und einer wunderschönen Schlangenprägung, die allerdings im Lauf der Zeit schon etwas gelitten hat. Sie will sich trotzdem auf gar keinen Fall davon trennen.
• drei breite schwarze Stoffstücke, von denen sie zwei unter ihren Votivbändern um die Unterarme trägt und sich eines unterwegs als Stirnband um den Kopf bindet, um ihr langes Haar zurück zu halten
• ein Armband aus einem dünnen, dunkelroten Lederriemen, mehrmals ums linke Handgelenk geschlungen, den eine gerade einmal daumennagelgroße kupferne Mondsichel ziert
Waffen
• das obligatorische, unvermeidliche Flammenschwert, mit dem sie wirklich gut umgehen kann
• Drei Shuriken, nur so für den Notfall, falls das Ziel für ihr Flammenschwert zu weit weg ist
Ausrüstung
• Wasserbeutel
• etwas Proviant
• etwas Trockenfisch (nur für den Fall, dass ihr eine halbverhungerte Katze begegnen sollte…)
• Dolch
• mehrere Engelsfedern, die nicht von ihr stammen
• zwei dünne Pinsel
• schwarze Tusche
• Pergament
• Etwas Schnur und dünne Lederstreifen
• Haarbürste
• Flammensalbe
• Waffenfett und Schleifstein
Abgesehen von dem kleinen Dolch trägt sie all diese Dinge, wenn sie unterwegs ist, in kleinen Beuteln und aufrollbaren Ledertaschen, die sie mit einer Unmenge von Lederriemchen zusammenschnürt, auf dem Rücken zwischen den Flügeln
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