Der Himmel der Gabrieliten [Nürnberg] - Intime
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Der Himmel der Gabrieliten [Nürnberg] - Intime
[Szene 1 : Die Todesschar]
Wie ein Substanz gewordener Schatten erheben sich die geschwärzten Mauern der Nürnberger Engelszitadelle über den wimmelnden Moloch aus abenteuerlichen Häuserkonstruktionen und Flüchtlingslagern, der bereits Jahrhunderte Zeit hatte, zu wachsen und zu wuchern.
Die Wolken, die sich um seinen breiten Schaft drängen, sind dunkelgrau und hängen tief über der Stadt. Es regnet so stark, dass die Tropfen wie ein windgeblähter Vorhang aus Bindfäden durch die Luft rauschen. Dennoch ist die schwarze Silhouette der Engelszitadelle nicht zu übersehen. Wie unzählige, rote Augen sehen die zahlreichen Fenster aus, aus denen sich der flackernde Schein von Fackeln, Kerzen und Laternen in das Halbdunkel des heutigen Tages ergießt.
Der Sturm heult um die Mauern und durch die äußeren Gänge des Himmels und lässt nicht zu, dass alle jene, die damit gesegnet sind, im Hause des Erzengels Gabriel Schutz vor dem Wetter suchen zu dürfen, ihn vergessen.
Wie ein Substanz gewordener Schatten erheben sich die geschwärzten Mauern der Nürnberger Engelszitadelle über den wimmelnden Moloch aus abenteuerlichen Häuserkonstruktionen und Flüchtlingslagern, der bereits Jahrhunderte Zeit hatte, zu wachsen und zu wuchern.
Die Wolken, die sich um seinen breiten Schaft drängen, sind dunkelgrau und hängen tief über der Stadt. Es regnet so stark, dass die Tropfen wie ein windgeblähter Vorhang aus Bindfäden durch die Luft rauschen. Dennoch ist die schwarze Silhouette der Engelszitadelle nicht zu übersehen. Wie unzählige, rote Augen sehen die zahlreichen Fenster aus, aus denen sich der flackernde Schein von Fackeln, Kerzen und Laternen in das Halbdunkel des heutigen Tages ergießt.
Der Sturm heult um die Mauern und durch die äußeren Gänge des Himmels und lässt nicht zu, dass alle jene, die damit gesegnet sind, im Hause des Erzengels Gabriel Schutz vor dem Wetter suchen zu dürfen, ihn vergessen.
Nachdenklich stand der kleine Engel am Rande des Portals, welches hinaus zur Flugplattform führte. Gedankenverloren spielte sie mit einer Haarsträhne, die sie unter dem schwarzen Tuch, mit dem sie ihren kurzen verwuschelten Schopf zurückhielt, hervorgezupft hatte und beobachtete wie der Sturm die dunklen Wolken vor sich her trieb. Durch den Regenvorhang hindurch konnte man draußen kaum etwas erkennen.
Eigentlich hatte die zierliche, für ihr Alter etwas zu kurz geratene Gabrielitin vor, heute noch etwas an ihrer Kampftechnik zu feilen. Aber so wie es aussah, würde daraus wohl nichts werden, nach ein paar Minuten da draußen, wäre sie völlig durchnässt und bei einem solchen Wetter schickte man noch nichtmal einen Hund vor die Tür.
Seufzend überlegte Cassiel, was sie stattdessen jetzt tun sollte. Essen... etwas zu essen, das wär jetzt keine schlechte Idee.
Eigentlich hatte die zierliche, für ihr Alter etwas zu kurz geratene Gabrielitin vor, heute noch etwas an ihrer Kampftechnik zu feilen. Aber so wie es aussah, würde daraus wohl nichts werden, nach ein paar Minuten da draußen, wäre sie völlig durchnässt und bei einem solchen Wetter schickte man noch nichtmal einen Hund vor die Tür.
Seufzend überlegte Cassiel, was sie stattdessen jetzt tun sollte. Essen... etwas zu essen, das wär jetzt keine schlechte Idee.
Mit schweren, kräftigen Schlägen katapultierte sich Manuel in die Höhe.
Er mochte Nürnberg, und er mochte den Himmel der Gabrieliten. Er war zweckmäßig und seine - gerade bei diesem Wetter - unheilsvolle Aura schüchterte die Menschen ein und ließ sie von dummen Gedanken abstand nehmen. Im Gegensatz zu dem strahlend weißen, mit Gold und Kunstwerküberladenem Himmel seines eigenen Ordens in Roma Aeterna. Außerdem waren die meisten Gabrieliten fähige Werkzeuge in einer Schar, befolgten seine Befehle widerspruchslos.
Vor zwei Tagen, als er zu Prior Da Spetia bestellt worden war, hatte er schon geglaubt, dass er ihn zu seiner Läuterung rief. Es wäre langsam an der Zeit und der nächste logische Schritt gewesen. Doch die Kirche hatte scheinbar noch etwas mit ihm vor. Er sollte eine Todesschar übernehmen, so hatte man ihm gesagt. Das war ungewöhnlich. Todesscharen an sich waren schon die Ausnahme, aber dass ein Michaelit über vier Gabrieliten befahl hatte er bisher erst einmal gesehen. Und Manuel hatte schon viel gesehen.
Unverzüglich nach Erhalt der Order war er nach norden aufgebrochen um seine kämpferischen Fähigkeiten auszubauen - jedenfalls hatte Di Spetia es so befohlen - sich mit seiner neuen Schar vertraut zu machen und eine schlagkräftige Einheit zu bilden. Neue Befehle würden dann direkt in Nürnberg ausgegeben werden. Insgeheim hoffte er, am Britannien-Feldzug beteiligt zu werden. Die Wahrscheinlichkeit sprach dafür, denn für was sonst benötigte man eine gut eingespielte Schar voller Kämpfer, welche von de Ferne aus koordiniert werden konnte. Seine Hoffnung beruhte freilich nicht auf egoistischen Motiven, nein, sondern schlicht und ergreifend in der Notwendigkeit. Er war gut und er kannte noch keinen, der für so eine Aufgabe besser geschaffen wäre - sonst hätte er ihn Di Spetia selbst vorgeschlagen.
Vier Gabrieliten bedeuteten viel Arbeit und eine Menge Probleme. In Todesscharen kamen zumeist nur die älteren Engel, die Erfahrung hatten und unglaublich Kampfstark waren. Allerdings waren sie oft Außenseiter, ordneten sich nicht unter und galten unter den Engelslenkern als Problemfälle. Manuel wusste, dass er ebenfalls als Problemfall eingestuft worden war, wahrscheinlich wählten sie ihn deshalb aus. Gewiss, er war nicht streitlustig, geriet nicht in Raserei oder so etwas. Bei ihm war es seine Art, sein Auftreten, das den anderen missfiel. Doch wieso sollte er das ändern, wenn er doch so große Erfolge damit einfuhr?
Bis auf die Knochen durchnässt, setzte der, der wie Gott war, seine nackten Füße auf den kühlen Boden des düsteren Bollwerks. Er war lange nicht mehr hier gewesen. Der Wind riss an seinen Flügeln, versuchte sie aufzufalten, doch er presste sie fest zusammen und das Regenwasser lief in Strömen davon ab.
Ein neuerlich aufkommendes ziehen im Magen verriet ihm, dass es an der Zeit wäre, Nahrung zu sich zu nehmen. Lästig. Er hätte das schon gestern tun sollen, doch das Kloster, welches ihm Quartier geboten hatte, verfügte nicht über Manna - welches die Speise der Engel war - weswegen er noch gewartet hatte.
In der Vorhalle hielten sich nur wenige Wesen auf. Manuel schaute sich kurz um, musterte kurz alle anwesenden Personen und entdeckte kein bekanntes Gesicht.
Eine kleine Gabrielitin stand ganz nahe bei ihm und schaute neugierig zu ihm herüber - er ignorierte sie einfach, sie war unwichtig.
Mit einer herrischen Geste winkte er einem Engelslenker zu, damit er seine Ankunft registrierte und die restlichen Mitglieder der Schar informierte. Der Engelslenker würde ihn schon noch unterwegs abfangen müssen, denn Manuel würde ganz sicher nicht wegen eines so niederen Bediensteten anhalten.
Er mochte Nürnberg, und er mochte den Himmel der Gabrieliten. Er war zweckmäßig und seine - gerade bei diesem Wetter - unheilsvolle Aura schüchterte die Menschen ein und ließ sie von dummen Gedanken abstand nehmen. Im Gegensatz zu dem strahlend weißen, mit Gold und Kunstwerküberladenem Himmel seines eigenen Ordens in Roma Aeterna. Außerdem waren die meisten Gabrieliten fähige Werkzeuge in einer Schar, befolgten seine Befehle widerspruchslos.
Vor zwei Tagen, als er zu Prior Da Spetia bestellt worden war, hatte er schon geglaubt, dass er ihn zu seiner Läuterung rief. Es wäre langsam an der Zeit und der nächste logische Schritt gewesen. Doch die Kirche hatte scheinbar noch etwas mit ihm vor. Er sollte eine Todesschar übernehmen, so hatte man ihm gesagt. Das war ungewöhnlich. Todesscharen an sich waren schon die Ausnahme, aber dass ein Michaelit über vier Gabrieliten befahl hatte er bisher erst einmal gesehen. Und Manuel hatte schon viel gesehen.
Unverzüglich nach Erhalt der Order war er nach norden aufgebrochen um seine kämpferischen Fähigkeiten auszubauen - jedenfalls hatte Di Spetia es so befohlen - sich mit seiner neuen Schar vertraut zu machen und eine schlagkräftige Einheit zu bilden. Neue Befehle würden dann direkt in Nürnberg ausgegeben werden. Insgeheim hoffte er, am Britannien-Feldzug beteiligt zu werden. Die Wahrscheinlichkeit sprach dafür, denn für was sonst benötigte man eine gut eingespielte Schar voller Kämpfer, welche von de Ferne aus koordiniert werden konnte. Seine Hoffnung beruhte freilich nicht auf egoistischen Motiven, nein, sondern schlicht und ergreifend in der Notwendigkeit. Er war gut und er kannte noch keinen, der für so eine Aufgabe besser geschaffen wäre - sonst hätte er ihn Di Spetia selbst vorgeschlagen.
Vier Gabrieliten bedeuteten viel Arbeit und eine Menge Probleme. In Todesscharen kamen zumeist nur die älteren Engel, die Erfahrung hatten und unglaublich Kampfstark waren. Allerdings waren sie oft Außenseiter, ordneten sich nicht unter und galten unter den Engelslenkern als Problemfälle. Manuel wusste, dass er ebenfalls als Problemfall eingestuft worden war, wahrscheinlich wählten sie ihn deshalb aus. Gewiss, er war nicht streitlustig, geriet nicht in Raserei oder so etwas. Bei ihm war es seine Art, sein Auftreten, das den anderen missfiel. Doch wieso sollte er das ändern, wenn er doch so große Erfolge damit einfuhr?
Bis auf die Knochen durchnässt, setzte der, der wie Gott war, seine nackten Füße auf den kühlen Boden des düsteren Bollwerks. Er war lange nicht mehr hier gewesen. Der Wind riss an seinen Flügeln, versuchte sie aufzufalten, doch er presste sie fest zusammen und das Regenwasser lief in Strömen davon ab.
Ein neuerlich aufkommendes ziehen im Magen verriet ihm, dass es an der Zeit wäre, Nahrung zu sich zu nehmen. Lästig. Er hätte das schon gestern tun sollen, doch das Kloster, welches ihm Quartier geboten hatte, verfügte nicht über Manna - welches die Speise der Engel war - weswegen er noch gewartet hatte.
In der Vorhalle hielten sich nur wenige Wesen auf. Manuel schaute sich kurz um, musterte kurz alle anwesenden Personen und entdeckte kein bekanntes Gesicht.
Eine kleine Gabrielitin stand ganz nahe bei ihm und schaute neugierig zu ihm herüber - er ignorierte sie einfach, sie war unwichtig.
Mit einer herrischen Geste winkte er einem Engelslenker zu, damit er seine Ankunft registrierte und die restlichen Mitglieder der Schar informierte. Der Engelslenker würde ihn schon noch unterwegs abfangen müssen, denn Manuel würde ganz sicher nicht wegen eines so niederen Bediensteten anhalten.
Kentariel landete etwas schliddernd auf der Flugplattform des Nürnberger Himmels.
Der beständige Regen hatte längst abgewaschen was an Blut und Dreck an ihm geklebt hatte.
Er schnaufte ein klein wenig, obwohl sie sich nicht sonderlich beeilt hatten. Wahrscheinlich war er einfach nur etwas müde.
Auch Jussiel, der gleich hinter ihm etwas eleganter auf der Plattform aufsetzte, schnaufte leicht.
Kentariel sah, wie der große Gabrielit seine enormen Schwingen faltete.
Neben dem schweigsamen Ferramenser hatte nun auch Varcanel die Plattform erreicht.
Er und Varcanel hatten bei ihrem Aufbruch aus zahllosen Wunden geblutet, die sich mittlerweile zum Teil selbst geschlossen hatten.
Kentariel machte es nichts weiter aus, konnte doch jeder - vor allem der Eiserne Engel sehen - dass er aus Fleisch und Blut war.
Die vielen Narben, die seinen Körper bedeckten machten es nur allzudeutlich.
Ein paar mehr oder weniger... ihm war es egal.
Was ihm mehr Sorgen bereitete, war, dass der Prälat gar nicht erfreut sein würde.
Sie hatten seinen Sohn nicht retten können.
Natürlich waren sie nicht aufgebrochen um Bernhard Veralis zu retten, sein Vater - Bernardo Veralis, Prälat und Inquisitor des schwarzen Ordens, hatte ihnen vielmehr eingeschärft, dass die Kirche es nicht dulden würde von irgendwelchen Ketzern erpresst zu werden.
Sie waren gesendet worden um sich ihrer "anzunehmen".
Dass die Ketzer Geiseln genommen hatten, war bedauerlich, doch man hatte unmissverständlich klargemacht, dass die Kirche nicht bereit war zu verhandeln.
Man würde den Tod der Geiseln in Kauf nehmen, hatte es geheißen, auch wenn Kentariel sicher war, dass Prälat Veralis es begrüßt hätte, wenn sie es vermieden hätten.
Stattdessen hatten sie im wahrsten Sinne des Wortes ein richtiges Blutbad angerichtet.
Fakt war aber, dass alle der Geislenehmer mausetot waren. Für Jussiel schien es damit erledigt zu sein. Nur Kentariel überlegte immer noch, ob sie nicht irgendwie hätten vermeiden können, dass auch die Geiseln hatten sterben müssen. Für einen Augenblick verzog sich die durch eine Narbe entstellte Lippe zu einem bitteren Lächeln.
Immerhin, so musste er zugeben, hatten sie perfekt zusammengearbeitet. Viele Worte waren nicht gemacht worden. Mit Jussiel in der Gruppe auch kein Wunder. Der Gabrielit hatte sich darauf beschränkt einige Handzeichen zu geben und überhaupt nur einmal gesprochen, als es absolut nötig gewesen war.
Jetzt hatten die drei Todesengel vorerst nur ein Ziel. Sich waschen, umziehen und dann..
Kentariel hatte keine Ahnung was dann kam. Er hatte überhaupt noch keinen Gedanken an "danach" verschwendet.
Er war sich ja nichteinmal sicher gewesen, dass sie das überhaupt überlebten aber, verdammt, er hatte es wieder geschafft!
Der Todesengel grinste zufrieden und wischte sich übers Gesicht, während er noch ein Stück über die regenasse Flugplattform hinkte.
Der beständige Regen hatte längst abgewaschen was an Blut und Dreck an ihm geklebt hatte.
Er schnaufte ein klein wenig, obwohl sie sich nicht sonderlich beeilt hatten. Wahrscheinlich war er einfach nur etwas müde.
Auch Jussiel, der gleich hinter ihm etwas eleganter auf der Plattform aufsetzte, schnaufte leicht.
Kentariel sah, wie der große Gabrielit seine enormen Schwingen faltete.
Neben dem schweigsamen Ferramenser hatte nun auch Varcanel die Plattform erreicht.
Er und Varcanel hatten bei ihrem Aufbruch aus zahllosen Wunden geblutet, die sich mittlerweile zum Teil selbst geschlossen hatten.
Kentariel machte es nichts weiter aus, konnte doch jeder - vor allem der Eiserne Engel sehen - dass er aus Fleisch und Blut war.
Die vielen Narben, die seinen Körper bedeckten machten es nur allzudeutlich.
Ein paar mehr oder weniger... ihm war es egal.
Was ihm mehr Sorgen bereitete, war, dass der Prälat gar nicht erfreut sein würde.
Sie hatten seinen Sohn nicht retten können.
Natürlich waren sie nicht aufgebrochen um Bernhard Veralis zu retten, sein Vater - Bernardo Veralis, Prälat und Inquisitor des schwarzen Ordens, hatte ihnen vielmehr eingeschärft, dass die Kirche es nicht dulden würde von irgendwelchen Ketzern erpresst zu werden.
Sie waren gesendet worden um sich ihrer "anzunehmen".
Dass die Ketzer Geiseln genommen hatten, war bedauerlich, doch man hatte unmissverständlich klargemacht, dass die Kirche nicht bereit war zu verhandeln.
Man würde den Tod der Geiseln in Kauf nehmen, hatte es geheißen, auch wenn Kentariel sicher war, dass Prälat Veralis es begrüßt hätte, wenn sie es vermieden hätten.
Stattdessen hatten sie im wahrsten Sinne des Wortes ein richtiges Blutbad angerichtet.
Fakt war aber, dass alle der Geislenehmer mausetot waren. Für Jussiel schien es damit erledigt zu sein. Nur Kentariel überlegte immer noch, ob sie nicht irgendwie hätten vermeiden können, dass auch die Geiseln hatten sterben müssen. Für einen Augenblick verzog sich die durch eine Narbe entstellte Lippe zu einem bitteren Lächeln.
Immerhin, so musste er zugeben, hatten sie perfekt zusammengearbeitet. Viele Worte waren nicht gemacht worden. Mit Jussiel in der Gruppe auch kein Wunder. Der Gabrielit hatte sich darauf beschränkt einige Handzeichen zu geben und überhaupt nur einmal gesprochen, als es absolut nötig gewesen war.
Jetzt hatten die drei Todesengel vorerst nur ein Ziel. Sich waschen, umziehen und dann..
Kentariel hatte keine Ahnung was dann kam. Er hatte überhaupt noch keinen Gedanken an "danach" verschwendet.
Er war sich ja nichteinmal sicher gewesen, dass sie das überhaupt überlebten aber, verdammt, er hatte es wieder geschafft!
Der Todesengel grinste zufrieden und wischte sich übers Gesicht, während er noch ein Stück über die regenasse Flugplattform hinkte.
Als Jussiel auf der Flugplattform neben Varcanel und Kentariel aufsetzte und seine Schwingen faltete, galt sein erster Blick dem tosenden Sturm über ihn und der mächtigen Festung auf der Himmelskrone.
Endlich zuhause...
Jussiel war verdreckt und von oben bis unten durchweicht. Der Regen hatte aus seinem schwarzen glänzenden Ordensrock eine Symphonie aus Blut und Dreck werden lassen, in der sich der kühle Gabrielit einfügte und die sich auf dessen Haut wie ein weiterer Akt fortsetzte und den Glanz der Flammensalbe von seinem Anglitz weggewischt hatte und nur Blut und Dreck als Zeichen des Kampfes und des Todes übrig ließen, die wie stumme Zeugen, von dem Geschehen erzählten.
Doch im Gegensatz zu seinen Ordensbrüdern, waren an Jussiel keine Narben zu sehen. So unversehrt und makellos, wie er von hier gestartet war, war er zurückgekehrt.
Langsam glitt sein Blick auf sein linkes Handgelenk und unter dem Dreck, den Jussiel vorsichtig wegwischte kam ein schimmerndes Stück Eisen, dass in ein Lederarmband eingebettet war zu hervorscheinen.
Er hatte es wieder geschafft. Er hatte sich Gabriel abermals für würdig erwiesen.
Nun war er froh, dass sein Auftrag beendet war und er nun auf ein warmes Bad und einen neuen Ordensrock hoffen durfte und auch sein Schwert musste eine erneute Weihe durch die Gladier erfahren, da es an Kraft abgenommen hatte, wie Jussiel wohl als einzigster bemerkt hatte. Sicher war sicher.
Endlich zuhause...
Jussiel war verdreckt und von oben bis unten durchweicht. Der Regen hatte aus seinem schwarzen glänzenden Ordensrock eine Symphonie aus Blut und Dreck werden lassen, in der sich der kühle Gabrielit einfügte und die sich auf dessen Haut wie ein weiterer Akt fortsetzte und den Glanz der Flammensalbe von seinem Anglitz weggewischt hatte und nur Blut und Dreck als Zeichen des Kampfes und des Todes übrig ließen, die wie stumme Zeugen, von dem Geschehen erzählten.
Doch im Gegensatz zu seinen Ordensbrüdern, waren an Jussiel keine Narben zu sehen. So unversehrt und makellos, wie er von hier gestartet war, war er zurückgekehrt.
Langsam glitt sein Blick auf sein linkes Handgelenk und unter dem Dreck, den Jussiel vorsichtig wegwischte kam ein schimmerndes Stück Eisen, dass in ein Lederarmband eingebettet war zu hervorscheinen.
Er hatte es wieder geschafft. Er hatte sich Gabriel abermals für würdig erwiesen.
Nun war er froh, dass sein Auftrag beendet war und er nun auf ein warmes Bad und einen neuen Ordensrock hoffen durfte und auch sein Schwert musste eine erneute Weihe durch die Gladier erfahren, da es an Kraft abgenommen hatte, wie Jussiel wohl als einzigster bemerkt hatte. Sicher war sicher.
Im Gegensatz zu dem Passagianten, der neben ihm gelandet war, kreisten Varcanels Gedanken nicht zuvorderst um die verstorbenen Geiseln. Sie waren ALLE wieder hier angekommen! Keiner der drei Todesengel, die zu dieser selbstmöderischen Mission aufgebrochen waren, war auf der Strecke geblieben. Sicher - sie hatten alle einstecken müssen und zumindest Kentariel und ihm sah man das an.
Jussiel war bis auf eine dicke Schlammschicht noch so ansehnlich wie an jenem regnerischen Morgen, an dem sie aufgebrochen waren - über die Gründe dafür wollte er lieber nicht nachdenken. Der schweigsame Gabrielit hatte von Anfang an wie selbstverständlich die Führung ihrer Mission übernommen. Und obwohl Varcanel eigentlich nichts dagegen hatte einem anderen zu folgen, hatte ihm die Sache missfallen. Aber jetzt war nicht der Zeitpunkt sich über solche Dinge aufzuregen...
Erschöpft richtete der hochgewachsene Engel seinen Blick empor - nicht jedoch zu den rußigen Bauten oberhalb der Flugplattform, sondern in den Himmel selbst, der von dicken grauen Wolken verhüllt wurde.
Einige Sekunden lang genoss er das Gefühl des warmen Regens, der über sein Gesicht lief, ehe er mit seinen Gedanken wieder zu seiner Umgebung zurückkehrte.
Ein schneller Blick über die Plattform offenbarte kaum etwas auffälliges. Erwartungsgemäß war bei diesem Wetter niemand hier draußen, der nicht dazu gezwungen war.
In einiger Entfernung landete gerade ein Michaelit am Rand der Plattform und hatte augenscheinlich schwer mit dem Wetter zu kämpfen - vermutlich hatte er einen längeren Flug hinter sich und war dementsprechend erschöpft.
In dem Durchgang, auf den sie drei mittlerweile zusteuerten, stand eine junge Gabrielitin und warf den auf der Plattform zerplatzenden Regentropfen missmutige Blicke zu. Beim Anblick des jungen Engels kamen unwillkürlich Erinnerungen an seine erste Schar wieder hoch und nur mühsam gelang es ihm kein Anzeichen seiner Gefühle auf sein Gesicht gelangen zu lassen.
Unvermittelt drehte er sich zu dem neben ihm herhinkenden, fast einen Kopf kleineren Engel, um und sprach mit von der Anstrengung des zurückliegenden Kampfes immer noch rauhen Stimme einen einzigen kurzen Satz: "Gut, dass du es auch zurück geschafft hast."
Jussiel war bis auf eine dicke Schlammschicht noch so ansehnlich wie an jenem regnerischen Morgen, an dem sie aufgebrochen waren - über die Gründe dafür wollte er lieber nicht nachdenken. Der schweigsame Gabrielit hatte von Anfang an wie selbstverständlich die Führung ihrer Mission übernommen. Und obwohl Varcanel eigentlich nichts dagegen hatte einem anderen zu folgen, hatte ihm die Sache missfallen. Aber jetzt war nicht der Zeitpunkt sich über solche Dinge aufzuregen...
Erschöpft richtete der hochgewachsene Engel seinen Blick empor - nicht jedoch zu den rußigen Bauten oberhalb der Flugplattform, sondern in den Himmel selbst, der von dicken grauen Wolken verhüllt wurde.
Einige Sekunden lang genoss er das Gefühl des warmen Regens, der über sein Gesicht lief, ehe er mit seinen Gedanken wieder zu seiner Umgebung zurückkehrte.
Ein schneller Blick über die Plattform offenbarte kaum etwas auffälliges. Erwartungsgemäß war bei diesem Wetter niemand hier draußen, der nicht dazu gezwungen war.
In einiger Entfernung landete gerade ein Michaelit am Rand der Plattform und hatte augenscheinlich schwer mit dem Wetter zu kämpfen - vermutlich hatte er einen längeren Flug hinter sich und war dementsprechend erschöpft.
In dem Durchgang, auf den sie drei mittlerweile zusteuerten, stand eine junge Gabrielitin und warf den auf der Plattform zerplatzenden Regentropfen missmutige Blicke zu. Beim Anblick des jungen Engels kamen unwillkürlich Erinnerungen an seine erste Schar wieder hoch und nur mühsam gelang es ihm kein Anzeichen seiner Gefühle auf sein Gesicht gelangen zu lassen.
Unvermittelt drehte er sich zu dem neben ihm herhinkenden, fast einen Kopf kleineren Engel, um und sprach mit von der Anstrengung des zurückliegenden Kampfes immer noch rauhen Stimme einen einzigen kurzen Satz: "Gut, dass du es auch zurück geschafft hast."
Einer der Engelslenker kam gerade mit verdutztem Gesicht durch den riesigen Torbogen zurück in die offene Vorhlle zur Flugplattform, stutzte als er die drei alten Gabrieliten erblickte und stolperte fast über den Saum seines Gewandes, als er vorwärtsbeschleunigte.
Hastig begrüßte er die Zurückgekehrten mit der traditionellen Formel und versuchte, möglichst nicht in Kentariels zerstörtes Gesicht zu blicken. Jussiels ausdruckslose Miene schein dafür besser geeignet. Die kleine Gabrielitin, mit den großen, neugiereigen Augen wurde von dem jungen Mann mit einem kurzen Lächeln beschenkt.
"Soeben ist ein Michaelit namens Manuel eingetroffen. Er ging ins Refrektorium, welches auf im obersten Stockwerk der Engelsunterkünfte zu finden ist. Danach, so sagte er, werde er in seiner Cellae - auf dem gleichen Stockwerk - auf euch warten. ... Euch alle drei. Ihr sollt ihn umgehend aufsuchen." richtete er aus, verbeugte sich kurz und suchte schnell das weite. Die Nähe seiner menschlichen Kollegen war ihm sichtlich angenehmer als die, der verdienten Veteranen.
Hastig begrüßte er die Zurückgekehrten mit der traditionellen Formel und versuchte, möglichst nicht in Kentariels zerstörtes Gesicht zu blicken. Jussiels ausdruckslose Miene schein dafür besser geeignet. Die kleine Gabrielitin, mit den großen, neugiereigen Augen wurde von dem jungen Mann mit einem kurzen Lächeln beschenkt.
"Soeben ist ein Michaelit namens Manuel eingetroffen. Er ging ins Refrektorium, welches auf im obersten Stockwerk der Engelsunterkünfte zu finden ist. Danach, so sagte er, werde er in seiner Cellae - auf dem gleichen Stockwerk - auf euch warten. ... Euch alle drei. Ihr sollt ihn umgehend aufsuchen." richtete er aus, verbeugte sich kurz und suchte schnell das weite. Die Nähe seiner menschlichen Kollegen war ihm sichtlich angenehmer als die, der verdienten Veteranen.
Kentariel fragte sich für einen Augenblick ob Varcanel ihn veralberte, aber dann wurde ihm klar, dass der hochgewachsene Gabrielit es tatsächlich auch so meinte.
Verflucht, er war ja selber froh, wieder hier zu sein!
Es war nur ein wenig seltsam, dass der andere Gabrielit jetzt anfing sentimental zu werden.
Andererseits, von Jussiel hatten sie kein Wort gehört. Jussiel zeigte auch keine einzige Regung, als der Engelslenker sie ansprach.
Varcanel und er dagegen schon. Sie sahen sich kurz an.
Manuel!
Ausgerechnet!
Gut, es gab sicher 2 oder 3 Michaeliten mit dem Namen, aber nur EINEN, bei dem man es gewagt hätte zu sagen, das ER auf sie wartete.
UMGEHEND.
Der Engelslenker machte sich dünn, kein Wunder, bei dem Blick, den sie alle Drei aufsetzten.
"Umgehend, eh?" meinte Kentariel und sah an sich herab. Sie waren dreckig, verwundet und der Michaelit wollte, dass sie sofort antanzten!
"Na, wie er will, der wird sich freuen!" spöttelte Kentariel.
Jussiel schien das nicht zu interessieren. Wahrscheinlich hielt er auch nichts davon sich zu beklagen.
Man konnte genausogut schmutzig irgendwohin gehen und danach baden.
Solange sie nicht wussten, wie umgehend "umgehend" war, mussten sie ja wohl oder übel nachsehen, ansonsten hätte Kentariel schlichtweg gesagt, dass der Michaelit zu warten hatte, bis sie fertig waren.
Aber gut, so eilig hatte er es nicht mit dem Baden, er konnte laufen, also warum nicht zuerst zu ihm.
Kentariel humpelte einfach voraus und öffnete kurz darauf die Türe hinter der er Manuel vermutete. Auf dem Weg über die Treppe und durch den Gang Richtung Scharcellae verzog er nicht eine Mine, aber man merkte deutlich, dass er beim Laufen Mühe hatte die Geschwindigkeit zu halten.
Wahrscheinlich traf den Michaeliten der Schlag, wenn er sie so schlamm- und blutbeschmiert sah.
Verflucht, er war ja selber froh, wieder hier zu sein!
Es war nur ein wenig seltsam, dass der andere Gabrielit jetzt anfing sentimental zu werden.
Andererseits, von Jussiel hatten sie kein Wort gehört. Jussiel zeigte auch keine einzige Regung, als der Engelslenker sie ansprach.
Varcanel und er dagegen schon. Sie sahen sich kurz an.
Manuel!
Ausgerechnet!
Gut, es gab sicher 2 oder 3 Michaeliten mit dem Namen, aber nur EINEN, bei dem man es gewagt hätte zu sagen, das ER auf sie wartete.
UMGEHEND.
Der Engelslenker machte sich dünn, kein Wunder, bei dem Blick, den sie alle Drei aufsetzten.
"Umgehend, eh?" meinte Kentariel und sah an sich herab. Sie waren dreckig, verwundet und der Michaelit wollte, dass sie sofort antanzten!
"Na, wie er will, der wird sich freuen!" spöttelte Kentariel.
Jussiel schien das nicht zu interessieren. Wahrscheinlich hielt er auch nichts davon sich zu beklagen.
Man konnte genausogut schmutzig irgendwohin gehen und danach baden.
Solange sie nicht wussten, wie umgehend "umgehend" war, mussten sie ja wohl oder übel nachsehen, ansonsten hätte Kentariel schlichtweg gesagt, dass der Michaelit zu warten hatte, bis sie fertig waren.
Aber gut, so eilig hatte er es nicht mit dem Baden, er konnte laufen, also warum nicht zuerst zu ihm.
Kentariel humpelte einfach voraus und öffnete kurz darauf die Türe hinter der er Manuel vermutete. Auf dem Weg über die Treppe und durch den Gang Richtung Scharcellae verzog er nicht eine Mine, aber man merkte deutlich, dass er beim Laufen Mühe hatte die Geschwindigkeit zu halten.
Wahrscheinlich traf den Michaeliten der Schlag, wenn er sie so schlamm- und blutbeschmiert sah.
Genau in dem Moment, in dem sich Cassiel zum gehen umwenden wollte, sah sie durch den dichten Regen eine Gestalt auf die Flugplattform zukommen. Wer mochte bei diesem Wetter denn da draußen unterwegs sein? Kurz darauf setzte ein Engel elegant seine Füße auf den Boden. Er war hoch gewachsen und offenbar schon recht alt für einen Engel. Cassiel bemerkte, dass es sich um einen vom Orden derer, die sind wie Gott handelte. Mit großen Augen und unverholener Neugier musterte sie den Neuankömmling, der zielstrebig an ihr vorbei ins Innere des Himmels ging und sie gar nicht zu bemerken schien. Sie beobachtete, wie er im Vorbeigehen, mit einem der Engelslenker sprach und anschließend eilenden Fußes verschwand.
Die kleine Gabrielitin sah ihm noch immer nach, als sie erneut hinter sich ein Rauschen wahrnahm, das eigentlich nur von Engelsflügeln herrühren konnte. Sie sah wieder in den Regen hinaus und beobachtete wie nun gleich drei Todesengel auf der Flugplattform landeten. Diese waren genauso durchnässt wie der zuvor gelandete Michaelit, nur dass sie außerdem noch von oben bis unten bedeckt waren von Schmutz und etwas, das aussah wie.... Blut...
Auch diese Engel, die ebenfalls schon sehr viel älter waren als Cassiel, schienen sie überhaupt nicht wahrzunehmen und betraten zielstrebig das Innere des Himmels. Sofort trat der Engelslenker, mit dem der Michaelit zuvor gesprochen hatte auf die Gruppe zu und teilte ihnen etwas mit, das Cassiel nicht verstand, weil sie sich außer Hörweite befand. Außerdem war sie viel zu sehr damit beschäftigt, jeden einzelnen der drei Engel fasziniert anzustarren. Besonders einer der Engel fesselte ihren Blick, sein Gesicht war durch zahlreiche Narben schrecklich entstellt, es war irgendwie unangenehm, ihn anzusehen, doch Cassiel konnte ihren Blick nicht abwenden.
Die Gruppe schickte sich an, in den zahlreichen Fluren des Nürnberger Himmels zu verschwinden. Cassiel überlegte was sie nun tun sollte. Doch sie war einfach zu neugierig, was es mit den drei Todesengeln auf sich hatte und so folgte sie ihnen in einigem Abstand.
Die kleine Gabrielitin sah ihm noch immer nach, als sie erneut hinter sich ein Rauschen wahrnahm, das eigentlich nur von Engelsflügeln herrühren konnte. Sie sah wieder in den Regen hinaus und beobachtete wie nun gleich drei Todesengel auf der Flugplattform landeten. Diese waren genauso durchnässt wie der zuvor gelandete Michaelit, nur dass sie außerdem noch von oben bis unten bedeckt waren von Schmutz und etwas, das aussah wie.... Blut...
Auch diese Engel, die ebenfalls schon sehr viel älter waren als Cassiel, schienen sie überhaupt nicht wahrzunehmen und betraten zielstrebig das Innere des Himmels. Sofort trat der Engelslenker, mit dem der Michaelit zuvor gesprochen hatte auf die Gruppe zu und teilte ihnen etwas mit, das Cassiel nicht verstand, weil sie sich außer Hörweite befand. Außerdem war sie viel zu sehr damit beschäftigt, jeden einzelnen der drei Engel fasziniert anzustarren. Besonders einer der Engel fesselte ihren Blick, sein Gesicht war durch zahlreiche Narben schrecklich entstellt, es war irgendwie unangenehm, ihn anzusehen, doch Cassiel konnte ihren Blick nicht abwenden.
Die Gruppe schickte sich an, in den zahlreichen Fluren des Nürnberger Himmels zu verschwinden. Cassiel überlegte was sie nun tun sollte. Doch sie war einfach zu neugierig, was es mit den drei Todesengeln auf sich hatte und so folgte sie ihnen in einigem Abstand.
Jussiel war es schlichtweg egal, was man ihm nun auftragen würde. Solange genug Zeit zum baden, essen, beten und meditieren war, sollte es ihm gleich sein.
Zielstrebig bahnte sich der Todesengel mit den beiden anderen den Weg durch den Himmel, zu Manuels Cella und nicht wenige Wasserlachen und Shlamm- sowie kleine Blutspuren hinterließen sie auf ihrem Weg.
Die Novizen würden sich sicherlich über diese Arbeit freuen, wenn sie doch ansonsten nicht wirklich etwas taten, so konnten sie wenigstens den Flur reinigen.
Jussiel stellte sich vor der Tür rechts neben Kentariel. Hatte dieser doch das Klopfen übernommen. Offensichtlich kannte er Manuel. Vielleicht war er schon einmal in einer Schar mit ihm....Aber es war ja auch egal, wenn es so war, würde er es früh genug im Gespräch erfahren.
Doch bevor man sie hereinbeten konnte, sah Jussiel mit gefühllosen Blick zu der kleinen Gabrielitin, die ihnen, von der Flugplattform, bis hier hin gefolgt war.
Neugieriges Ding....
Nur einen kurzen Blick schenkte er ihr, bevor er sich wieder der Tür zuwand.
Die anderen hatten sie sicher auch schon bemerkt.
Zielstrebig bahnte sich der Todesengel mit den beiden anderen den Weg durch den Himmel, zu Manuels Cella und nicht wenige Wasserlachen und Shlamm- sowie kleine Blutspuren hinterließen sie auf ihrem Weg.
Die Novizen würden sich sicherlich über diese Arbeit freuen, wenn sie doch ansonsten nicht wirklich etwas taten, so konnten sie wenigstens den Flur reinigen.
Jussiel stellte sich vor der Tür rechts neben Kentariel. Hatte dieser doch das Klopfen übernommen. Offensichtlich kannte er Manuel. Vielleicht war er schon einmal in einer Schar mit ihm....Aber es war ja auch egal, wenn es so war, würde er es früh genug im Gespräch erfahren.
Doch bevor man sie hereinbeten konnte, sah Jussiel mit gefühllosen Blick zu der kleinen Gabrielitin, die ihnen, von der Flugplattform, bis hier hin gefolgt war.
Neugieriges Ding....
Nur einen kurzen Blick schenkte er ihr, bevor er sich wieder der Tür zuwand.
Die anderen hatten sie sicher auch schon bemerkt.
Als es an der Tür klopfte, hatte Manuel die Ankömmlinge mit seiner kalten Stimme hereingebeten. Die Tür schwang leise auf und gab den Blick auf die drei Todesengel frei.
Manuel saß auf einem der schlichten Schemel, der Tür zugewandt, hatte Schulterpanzer und Waffengurt bereits abgelegt und hielt eine Schale mit Manna in der einen, einen geschnitzten Holzlöffel in der anderen Hand. Sein Kopf war gesenkt, doch nicht genug um die Ablehnung, welche sich auf seinem Geicht beim Anblick der dreckigen Engel abzeichnete, zu verbergen.
Während die schwarzen Engel eintraten legte Manuel mit aufwendigen Bewegungen den Löffel in die Schale und stellte selbige am Boden ab.
Noch immer war der Michaelit ziemlich Nass, nur Dreck konnte man keinen an ihm finden.
Er stand auf, wischte sich eine Haarsträhne aus der Stirn und fasste jeden der Gabrieliten nacheinander ins Auge während etwas Wasser von seiner Nase und Kinn trotpfte.
"Ihr seid nur zu dritt - welche drei seid ihr genau?" fragte er leise und wartete, bis die Todbringer ihm geantwortet hatten bevor er fortfuhr. Dass einer für alle drei sprach deutete der Michaelit so, als dass der Sprecher entweder über den anderen stand oder sich lediglich für etwas besseres hielt. Es lag von Anfang an eine Spannung in der Luft, man konnte es fast fühlen.
"Ich bin Manuel. In Roma Æterna wurde mir befohlen, hier eine Todesschar zu formen. Ihr drei und ein weiterer, noch nicht anwesender Gabrielit, seid mir unterstellt. Es ist zwar ungewöhnlich, einem Michaeliten die Führung über mehrere Todesengel anzuvertrauen, die Vorteile liegen jedoch auf der Hand. Einsatzbefehle liegen noch keine vor, wir werden die kommende Zeit also dazu verwenden, miteinander zu trainieren, unsere Schwächen auszumerzen und uns aufeinander einzustellen. Und wir beginnen sofort. Auf das noch fehlende Mitglied meiner Schar können wir im Augenblick keine Rücksicht nehmen, da mir niemand mitteilen konnte wo es sich aufhält.
Sucht die Hygieneräumlichkeiten auf, richtet euch her und bereitet euch auf den Beginn des Trainings in einer halben Stunde vor. Wir treffen uns im Trainingsraum auf dieser Ebene." Obwohl er sah, dass sie gerade von einem Einsatz kamen, hatte er nicht vor sie zu schonen. Sie würden das aushalten müssen. Er selbst war ja auch die ganze Nacht geflogen um zeitig hier sein zu können.
"Kentariel, du wirst außerdem die Hallen des Himmlischen Beistands aufsuchen um dieses Hinken abzustellen.“
Manuels Stimme war kühl wie eh und je. Seine Miene schien wie aus Eis gemeißelt und er war sich sicher, dass er hundertprozentig keine Sympathien bei seinen neuen Scharmitgliedern gewann.
Mit einer Handbewegung gab er den dreien zu verstehen, dass sie jetzt gehen sollten. Die halbe Stunde hatte begonnen.
Manuel saß auf einem der schlichten Schemel, der Tür zugewandt, hatte Schulterpanzer und Waffengurt bereits abgelegt und hielt eine Schale mit Manna in der einen, einen geschnitzten Holzlöffel in der anderen Hand. Sein Kopf war gesenkt, doch nicht genug um die Ablehnung, welche sich auf seinem Geicht beim Anblick der dreckigen Engel abzeichnete, zu verbergen.
Während die schwarzen Engel eintraten legte Manuel mit aufwendigen Bewegungen den Löffel in die Schale und stellte selbige am Boden ab.
Noch immer war der Michaelit ziemlich Nass, nur Dreck konnte man keinen an ihm finden.
Er stand auf, wischte sich eine Haarsträhne aus der Stirn und fasste jeden der Gabrieliten nacheinander ins Auge während etwas Wasser von seiner Nase und Kinn trotpfte.
"Ihr seid nur zu dritt - welche drei seid ihr genau?" fragte er leise und wartete, bis die Todbringer ihm geantwortet hatten bevor er fortfuhr. Dass einer für alle drei sprach deutete der Michaelit so, als dass der Sprecher entweder über den anderen stand oder sich lediglich für etwas besseres hielt. Es lag von Anfang an eine Spannung in der Luft, man konnte es fast fühlen.
"Ich bin Manuel. In Roma Æterna wurde mir befohlen, hier eine Todesschar zu formen. Ihr drei und ein weiterer, noch nicht anwesender Gabrielit, seid mir unterstellt. Es ist zwar ungewöhnlich, einem Michaeliten die Führung über mehrere Todesengel anzuvertrauen, die Vorteile liegen jedoch auf der Hand. Einsatzbefehle liegen noch keine vor, wir werden die kommende Zeit also dazu verwenden, miteinander zu trainieren, unsere Schwächen auszumerzen und uns aufeinander einzustellen. Und wir beginnen sofort. Auf das noch fehlende Mitglied meiner Schar können wir im Augenblick keine Rücksicht nehmen, da mir niemand mitteilen konnte wo es sich aufhält.
Sucht die Hygieneräumlichkeiten auf, richtet euch her und bereitet euch auf den Beginn des Trainings in einer halben Stunde vor. Wir treffen uns im Trainingsraum auf dieser Ebene." Obwohl er sah, dass sie gerade von einem Einsatz kamen, hatte er nicht vor sie zu schonen. Sie würden das aushalten müssen. Er selbst war ja auch die ganze Nacht geflogen um zeitig hier sein zu können.
"Kentariel, du wirst außerdem die Hallen des Himmlischen Beistands aufsuchen um dieses Hinken abzustellen.“
Manuels Stimme war kühl wie eh und je. Seine Miene schien wie aus Eis gemeißelt und er war sich sicher, dass er hundertprozentig keine Sympathien bei seinen neuen Scharmitgliedern gewann.
Mit einer Handbewegung gab er den dreien zu verstehen, dass sie jetzt gehen sollten. Die halbe Stunde hatte begonnen.
Cassiel folgte den drei Engeln bis vor die Tür einer Cella. Sie machte sich nicht die Mühe unauffällig zu sein. Cassiel war neugierig und wollte zu gern mit den Engeln reden, wollte wissen woher sie kamen und was mit ihnen geschehen war.
Als der Engel mit dem entstellten Gesicht an die Tür der Cella klopfte, sah der andere, der rechts neben ihm stand kurz in ihre Richtung. Cassiel erschrak über die Kälte, die in diesem winzigen Moment aus den eisblauen Augen des älteren Gabrieliten schien. Unweigerlich wich sie einen Schritt zurück.
Kurz darauf wurde die Gruppe in die Cella gerufen und entzog sich damit Cassiels Blicken. Die kleine Gabrielitin lief vor der Cella auf und ab... sollte sie auf die Engel warten? Vielleicht bot sich ja doch noch eine Gelegenheit mit ihnen zu sprechen. Aber warum hatte der Engel mit den eisigen Augen sie so angesehen? Sie hatte ihm doch gar nichts getan... nun, vielleicht hatte sie sich auch getäuscht.. vielleicht war er auch nur müde und erschöpft. Die drei sahen ja auch nicht so aus, als hätten sie sich in den letzten Tagen erholt.
Es war einfach so aufregend. Drei Todesengel, die offenbar von einer gemeinsamen Mission zurückkehrten. Cassiel hatte schon von den Todesscharen gehört, aber noch nie einen Engel gekannt, der Mitglied einer solchen gewesen wäre.
Gedankenverloren stand die Gabrielitin mitten vor der Tür zur Cella und starrte ins Leere.
Als der Engel mit dem entstellten Gesicht an die Tür der Cella klopfte, sah der andere, der rechts neben ihm stand kurz in ihre Richtung. Cassiel erschrak über die Kälte, die in diesem winzigen Moment aus den eisblauen Augen des älteren Gabrieliten schien. Unweigerlich wich sie einen Schritt zurück.
Kurz darauf wurde die Gruppe in die Cella gerufen und entzog sich damit Cassiels Blicken. Die kleine Gabrielitin lief vor der Cella auf und ab... sollte sie auf die Engel warten? Vielleicht bot sich ja doch noch eine Gelegenheit mit ihnen zu sprechen. Aber warum hatte der Engel mit den eisigen Augen sie so angesehen? Sie hatte ihm doch gar nichts getan... nun, vielleicht hatte sie sich auch getäuscht.. vielleicht war er auch nur müde und erschöpft. Die drei sahen ja auch nicht so aus, als hätten sie sich in den letzten Tagen erholt.
Es war einfach so aufregend. Drei Todesengel, die offenbar von einer gemeinsamen Mission zurückkehrten. Cassiel hatte schon von den Todesscharen gehört, aber noch nie einen Engel gekannt, der Mitglied einer solchen gewesen wäre.
Gedankenverloren stand die Gabrielitin mitten vor der Tür zur Cella und starrte ins Leere.
Kentariel sah den Michaeliten für eine Sekunde an.
NOCH so einer!
Schon wieder!
Innerlich seufzte er. Allerdings war er einfach zu fertig um sich jetzt sofort mit dem Michaeliten anzulegen, aber der hatte sich geschnitten, wenn er glaubte ihn herumkommandieren zu können, wie es ihm beliebte.
"Ja wir werden uns säubern. Das hatten wir ohnehin vor. Aber DANN werden wir dem Prälaten von unserem Auftrag berichten, wie er es uns befohlen hat. Und das wird solange dauern wie es dauert. Nutze die Zeit um dich auszuruhen, wenn du später mit uns trainieren willst" meinte er mit einem spöttischen Tonfall und ließ den Michaeliten einfach stehen.
Kentariel grinste, als er vor die Cella trat.
Dort lungerte ein kleines Ding von einem Gabrieliten herum.
"hey, Du dort! Komm mit, ich könnte etwas Hilfe brauchen!" Kentariel nahm kein Blatt vor den Mund.
Es war selten genug, dass Gabrieliten einfach so irgendwo herumstanden. Meistens hatten sie zuviel zu tun.
Und wenn dieser da nichts zu tun hatte, dann würde er schon dafür sorgen, dass sich das sofort änderte.
Sein Ton ließ erst gar keine Wiederspruch zu und es war auch nicht besonders weit bis zu den nächsten Waschräumen.
Dort hatte der Gabrielit sofort begonnen, Schulterpanzer, Schwert, Gürtel und Votivbänder abzulegen und an die Wand zu stellen.
Den völlig verdreckten Rock konnte er in einen der Behälter legen, die dafür vorgesehen waren. Jemand würde kommen und ihn wegbringen.
Dafür lagen hier auch bereits neue Gewänder bereit.
Ehe er dieses aber anziehen konnte, musste er sich erst einmal gründlich reinigen.
Davor aber...
der sehnige und vor allem narbige Gabrielit hatte sich wieder vor Cassiel hingestellt.
"Ich weiß nicht mit was für einem verfluchten Zeug diese Ketzer auf uns losgegangen sind, aber irgendwas davon steckt in meinem Hintern." erklärte er. "Und ich werde damit garantiert nich zu einem dieser Raphaeliten rennen und ihnen mein Rektum zeigen!!"
Damit präsentierte er Cassiel sein Hinterteil, das ziemlich Blutverkrustet aussah und an dem in der Hüftgegend ein üble Wunde prangte, in der tatsächlich irgendetwas steckte.
Die Gabrieliten hatte kleine Finger und Varcanel und Jussiel wollte er nicht behelligen, das sie sicher genug mit sich selbst zu tun hatten.
NOCH so einer!
Schon wieder!
Innerlich seufzte er. Allerdings war er einfach zu fertig um sich jetzt sofort mit dem Michaeliten anzulegen, aber der hatte sich geschnitten, wenn er glaubte ihn herumkommandieren zu können, wie es ihm beliebte.
"Ja wir werden uns säubern. Das hatten wir ohnehin vor. Aber DANN werden wir dem Prälaten von unserem Auftrag berichten, wie er es uns befohlen hat. Und das wird solange dauern wie es dauert. Nutze die Zeit um dich auszuruhen, wenn du später mit uns trainieren willst" meinte er mit einem spöttischen Tonfall und ließ den Michaeliten einfach stehen.
Kentariel grinste, als er vor die Cella trat.
Dort lungerte ein kleines Ding von einem Gabrieliten herum.
"hey, Du dort! Komm mit, ich könnte etwas Hilfe brauchen!" Kentariel nahm kein Blatt vor den Mund.
Es war selten genug, dass Gabrieliten einfach so irgendwo herumstanden. Meistens hatten sie zuviel zu tun.
Und wenn dieser da nichts zu tun hatte, dann würde er schon dafür sorgen, dass sich das sofort änderte.
Sein Ton ließ erst gar keine Wiederspruch zu und es war auch nicht besonders weit bis zu den nächsten Waschräumen.
Dort hatte der Gabrielit sofort begonnen, Schulterpanzer, Schwert, Gürtel und Votivbänder abzulegen und an die Wand zu stellen.
Den völlig verdreckten Rock konnte er in einen der Behälter legen, die dafür vorgesehen waren. Jemand würde kommen und ihn wegbringen.
Dafür lagen hier auch bereits neue Gewänder bereit.
Ehe er dieses aber anziehen konnte, musste er sich erst einmal gründlich reinigen.
Davor aber...
der sehnige und vor allem narbige Gabrielit hatte sich wieder vor Cassiel hingestellt.
"Ich weiß nicht mit was für einem verfluchten Zeug diese Ketzer auf uns losgegangen sind, aber irgendwas davon steckt in meinem Hintern." erklärte er. "Und ich werde damit garantiert nich zu einem dieser Raphaeliten rennen und ihnen mein Rektum zeigen!!"
Damit präsentierte er Cassiel sein Hinterteil, das ziemlich Blutverkrustet aussah und an dem in der Hüftgegend ein üble Wunde prangte, in der tatsächlich irgendetwas steckte.
Die Gabrieliten hatte kleine Finger und Varcanel und Jussiel wollte er nicht behelligen, das sie sicher genug mit sich selbst zu tun hatten.