Die Meinung der Anderen
Re: Die Meinung der Anderen
Alyssiel blieb beim Eingang stehen und hörte den Gedanken ihres Urieliten zu. Er hatte recht, nie wurde ihnen etwas dergleichen beigebracht, jedoch war Freundschaft auch etwas menschliches, oder nicht?
"Vielleicht weil Freundschaft ursprünglich etwas irdisches ist und es nicht essentielle wichtig für unsere Aufgabe ist, auf Erden. Das müssen wir uns wohl selbst beibringen, was die Menschen darunter verstehen und was wir Engel darunter verstehen sollten", antwortete Alyssiel und lies die Worte nochmals in ihren Gedanken erklingen. Es klang richtig was sie gesagt hatte, oder nicht? Ehrlich gesagt, war sich Alyssiel nicht sicher.
"Ich gehe nochmals heiß duschen", sprach sie und verschwand unter einer Kabine und lies von wärme dampfendes Wasser über ihre Schultern und Flügel fliesen. Entspannend seufzte sie und spürte gleich dreimal deutlicher die Müdigkeit in ihren Knochen. 'Was für ein Tag...'
Still lies sie die Gedanken kreisen. Nun hatte sie schon zwei die sie als Freunde bezeichnen können würde, doch hatte Terael recht, was Freundschaft wirklich genau war, konnte sie nicht sagen.
"Vielleicht weil Freundschaft ursprünglich etwas irdisches ist und es nicht essentielle wichtig für unsere Aufgabe ist, auf Erden. Das müssen wir uns wohl selbst beibringen, was die Menschen darunter verstehen und was wir Engel darunter verstehen sollten", antwortete Alyssiel und lies die Worte nochmals in ihren Gedanken erklingen. Es klang richtig was sie gesagt hatte, oder nicht? Ehrlich gesagt, war sich Alyssiel nicht sicher.
"Ich gehe nochmals heiß duschen", sprach sie und verschwand unter einer Kabine und lies von wärme dampfendes Wasser über ihre Schultern und Flügel fliesen. Entspannend seufzte sie und spürte gleich dreimal deutlicher die Müdigkeit in ihren Knochen. 'Was für ein Tag...'
Still lies sie die Gedanken kreisen. Nun hatte sie schon zwei die sie als Freunde bezeichnen können würde, doch hatte Terael recht, was Freundschaft wirklich genau war, konnte sie nicht sagen.
Re: Die Meinung der Anderen
"Irdisch, mh?" Das klang dumm, auch wenn er das nicht das Erste und sicherlich nicht das letzte Mal hörte. "Das ist dämlich. Ich meine, wie läuft das ab im Himmel? Da wuseln also abertausende Engel herum und grüßen sich nur? Da sitzt also keiner mal am Wolkenrand und lacht sich mit dem Typen, den er jeden Tag trifft, einen schlapp über den Blödsinn, die zwei Kinder auf der Erde machen? Kann ich mir nicht vorstellen. Klar, daß wir nicht kuschelnd und küssend durch die Weltgeschichte fliegen, wir haben anderes zu tun"
Terael hatte sich irgendwohin gesetzt und entwirrte ein paar Federn. Irgendwie klang er enttäuscht. "Und selbst wenn doch, wie haben sie sich das vorgestellt? Ist nicht unsere Aufgabe der Frieden hier unten? Mal abgesehen von den Viechern, die nicht hierher gehören, bedeutet das doch, daß alle Menschen Freunde sein sollen. Wie soll ich denen das den beibringen, wenn ich nicht weiß, was man da machen muss?"
Ein paar kleine abgebrochene Federn rupfte er sogar heraus. "Und wenn dann der kleine Hansi aus dem Dorf kommt, und mich fragt, was er tun soll, wenns ihn nervt, daß sein bester Freund ihn immer ärgert? Soll ich dann sagen, Ja, och, das mit der Freundschaft ham sie uns nich erklärt, musst du gucken, wie du das hinkriegst? Tolle Idee..."
Er war mittlerweile aufgestanden und lief hin und her, grummelte und steigerte sich in das Thema hinein. "Das ist dann natürlich sehr engelhaft. Dann nehm ich lieber nen Michaeliten her und zeig dem Jungen, wie ich böse gucken kann, wenn der mich ärgert, dann hat ers verstanden und sogar etwas zum lachen. Aber so wird das doch nichts..."
Terael hatte sich irgendwohin gesetzt und entwirrte ein paar Federn. Irgendwie klang er enttäuscht. "Und selbst wenn doch, wie haben sie sich das vorgestellt? Ist nicht unsere Aufgabe der Frieden hier unten? Mal abgesehen von den Viechern, die nicht hierher gehören, bedeutet das doch, daß alle Menschen Freunde sein sollen. Wie soll ich denen das den beibringen, wenn ich nicht weiß, was man da machen muss?"
Ein paar kleine abgebrochene Federn rupfte er sogar heraus. "Und wenn dann der kleine Hansi aus dem Dorf kommt, und mich fragt, was er tun soll, wenns ihn nervt, daß sein bester Freund ihn immer ärgert? Soll ich dann sagen, Ja, och, das mit der Freundschaft ham sie uns nich erklärt, musst du gucken, wie du das hinkriegst? Tolle Idee..."
Er war mittlerweile aufgestanden und lief hin und her, grummelte und steigerte sich in das Thema hinein. "Das ist dann natürlich sehr engelhaft. Dann nehm ich lieber nen Michaeliten her und zeig dem Jungen, wie ich böse gucken kann, wenn der mich ärgert, dann hat ers verstanden und sogar etwas zum lachen. Aber so wird das doch nichts..."
Re: Die Meinung der Anderen
Durch das Rauschen des Wassers konnte sie die Stimme Teraels hören. Sie verstand nicht jedes Wort, doch konnte man den wachsenden Frust allzu deutlich an dem Klang hören. Terael schien sich im tiefer in das Thema hineinzureiten. Alyssiel stoppte das Wasser und blickte ihren Urieliten an.
"Terael", sprach sie mit leicht mahnender Stimme und fixierte ihn mit den Augen.
"Das ist doch gar nicht wichtig, uns wurde vieles dieser Welt nicht erklärt, aber es bringt nichts sich darüber aufzuregen. Dass wir es nicht in der Ausbildung in aller Gründlichkeit gelernt haben, heißt nicht dass wir es nicht noch lernen können, außerdem können wir auch Sigaiael fragen, zumindest sie sollte etwas wissen. Was Hansi angeht. Er sollte mal mit seinem besten Freund ein klares Wörtchen wechseln"
Alyssiel sprach langsam und deutlich und nahm sich nun ebenfalls ein Handtuch, um sich zu trocknen.
"Terael", sprach sie mit leicht mahnender Stimme und fixierte ihn mit den Augen.
"Das ist doch gar nicht wichtig, uns wurde vieles dieser Welt nicht erklärt, aber es bringt nichts sich darüber aufzuregen. Dass wir es nicht in der Ausbildung in aller Gründlichkeit gelernt haben, heißt nicht dass wir es nicht noch lernen können, außerdem können wir auch Sigaiael fragen, zumindest sie sollte etwas wissen. Was Hansi angeht. Er sollte mal mit seinem besten Freund ein klares Wörtchen wechseln"
Alyssiel sprach langsam und deutlich und nahm sich nun ebenfalls ein Handtuch, um sich zu trocknen.
Re: Die Meinung der Anderen
Alyssiel hatte natürlich Recht. Es brachte nichts, sich darüber aufzuregen. Deswegen setzte er sich einfach wieder auf den Hocker und stützte enttäuscht das Kinn auf die Faust. Sie hatte auch damit recht, daß sie es noch lernen können.
"Es ist wichtig", befand Terael recht leise, "ich hab eher das Gefühl, daß es nicht erwünscht ist. Ich meine, was ist falsch daran, sich Gegenwart von jemanden wohlzufühlen, wann haben wir denn sonst Gelegenheit, uns gut zu fühlen?"
Er kaute auf einer abgebrochenen Feder herum, die er noch in der Hand hatte. "Auch wir kommen ohne jemanden nicht zurecht, dem man mal seine Sorgen erzählen kann, auch wenn alle Welt das glauben mag. Und wenn ich so was jemanden anders erzähle, bin ich schneller im Himmel, als ich meinen Bogen spannen kann... Irgendwie glaub ich nicht, daß das Ganze so sein soll"
"Es ist wichtig", befand Terael recht leise, "ich hab eher das Gefühl, daß es nicht erwünscht ist. Ich meine, was ist falsch daran, sich Gegenwart von jemanden wohlzufühlen, wann haben wir denn sonst Gelegenheit, uns gut zu fühlen?"
Er kaute auf einer abgebrochenen Feder herum, die er noch in der Hand hatte. "Auch wir kommen ohne jemanden nicht zurecht, dem man mal seine Sorgen erzählen kann, auch wenn alle Welt das glauben mag. Und wenn ich so was jemanden anders erzähle, bin ich schneller im Himmel, als ich meinen Bogen spannen kann... Irgendwie glaub ich nicht, daß das Ganze so sein soll"
Re: Die Meinung der Anderen
Alyssiel wusste nicht was sie sagen sollte, immerhin ging es ihr nicht anders. Mehr als eine gewisse Nähe unter den Engeln war unerwünscht und man konnte gut an ihr selbst sehen, was passieren konnte, wenn man niemanden hatte, um sich anzuvertrauen. Sie seufzte leise und rieb sich kurz über die Augen.
"Wir sind Geschwister, wir helfen uns gegenseitig, so gut wir können" sprach Alyssiel auch eher leise, "meistens jedenfalls" Sie kam zu Terael und kniete sich vor ihn hin breitete ihre Flügel um sie beide aus und lächelte ein schiefes und etwas müde aussehendes Lächeln. Etwas unbeholfen und unsicher umarmte sie ihren Bruder. Er schien so niedergeschlagen und anscheinend ging es nicht nur bei ihr gerade drunter und drüber.
"Ich bin froh, dass ich vertrauen zu dir gefunden habe", sprach sie und in ihren Ohren klang es erneut, als würde nicht sie sprechen. Der Tag war wohl nicht mehr zu retten und sie sollte bald meditieren gehen, bevor sie weiter eigenartige Dinge von sich gab.
"Wir sind Geschwister, wir helfen uns gegenseitig, so gut wir können" sprach Alyssiel auch eher leise, "meistens jedenfalls" Sie kam zu Terael und kniete sich vor ihn hin breitete ihre Flügel um sie beide aus und lächelte ein schiefes und etwas müde aussehendes Lächeln. Etwas unbeholfen und unsicher umarmte sie ihren Bruder. Er schien so niedergeschlagen und anscheinend ging es nicht nur bei ihr gerade drunter und drüber.
"Ich bin froh, dass ich vertrauen zu dir gefunden habe", sprach sie und in ihren Ohren klang es erneut, als würde nicht sie sprechen. Der Tag war wohl nicht mehr zu retten und sie sollte bald meditieren gehen, bevor sie weiter eigenartige Dinge von sich gab.
Re: Die Meinung der Anderen
Terael ließ die Umarmung zu, auch wenn er nicht wirklich das selbe machte. Es lag nicht daran, daß es nicht angenehm war, nur war er darin wohl ähnlich ungeübt wie seine Michaelitin.
So wirklich Recht hatte Alyssiel seiner Meinung nach auch nicht. Er wusste aus seiner Ausbilung, wie unangenehm seine Ordensgeschwister waren, und er hatte schonmal gehört, daß soll bei den Michaeliten sogar noch schlimmer sein.
Aber das behielt er für sich. Er nickte seiner Scharführerin zu und schaute Alyssiel an. "Können wir uns drauf einigen, daß wir uns dazu das nächste mal nicht anschreien oder schlagen müssen?", fragte er, "das ist nämlich nicht schön"
So wirklich Recht hatte Alyssiel seiner Meinung nach auch nicht. Er wusste aus seiner Ausbilung, wie unangenehm seine Ordensgeschwister waren, und er hatte schonmal gehört, daß soll bei den Michaeliten sogar noch schlimmer sein.
Aber das behielt er für sich. Er nickte seiner Scharführerin zu und schaute Alyssiel an. "Können wir uns drauf einigen, daß wir uns dazu das nächste mal nicht anschreien oder schlagen müssen?", fragte er, "das ist nämlich nicht schön"
Re: Die Meinung der Anderen
"Versprechen, dass es nicht wieder nötig wird kann ich nicht, aber ich werde mich bemühen, dass es dazu nicht mehr kommt", sprach Alyssiel und lächelte wieder ein schiefes Lächeln, das auch ein wenig traurig wirkte. Wer konnte schon sagen, dass sie nicht nochmals durchdrehte und eine Ohrfeige benötigte.
"Ich wäre soweit fertig, wenn du nichts mehr brauchst, können wir zurück"
"Ich wäre soweit fertig, wenn du nichts mehr brauchst, können wir zurück"
Re: Die Meinung der Anderen
"Das wird reichen", bemühte er sich etwas vergeblich um ein Lächeln. So viel Zeug hatte er ja nicht, um sich fertig zu machen, also stand er auf. Seine Federn, die auf dem Boden lagen, beachtete er nicht, vielleicht würde sich ja jemand darüber freuen, wenn er hier sauber macht. "Zurück in die Cella?", fragte er zur Sicherheit nocheinmal nach