Der Himmel der Raphaeliten [Gratianopel] - Intime

Die Ordensburg der Raphaeliten bei Gratianopel
Ian
Snickers
Snickers
Beiträge: 55
Registriert: 26.10.2004 - 13:47

Beitrag von Ian » 13.03.2006 - 12:47

Ian hatte eine ganze Weile benötigt um zuv erstehen was gerade vor sich ging.
Diese Engel würde ihm helfen, nein, sie HATTEN bereits geholfen und er war unendlich dankbar. Am liebsten wäre er vor ihnen auf die Knie gefallen, aber sie wollten offenbar, dass er sie begleitete.
Und dass sie niemand sah.

Noch immer war ihm nicht klar, warum sie nicht wollten, dass man ihn nicht sah, jetzt wo er doch gesund und nicht länger verseucht war.
Für einen Augenblick glaubte er tatsächlich sie würden vielleicht mit Absicht verbergen was sie taten, weil er in Wirklichkeit nicht das Recht hatte wieder nach draußen zu gehen.
Ironie des Schicksals wie viele Menschen alles dafür geben würden in einen Himmel zu kommen. Ian wünschte sich nur wieder hinaus zu kommen.

Er fürchtete sich vor dem was er gesehen hatte und dem was passiert war. verstehen würde er es sicherlich niemals.
Alles was zählte war, dass Gott seine Gebete erhört hatte und er erlöst wurde.
Und er würde alles tun, was die Himmlischen ihm sagten. Also kroch er unter Nanoels Flügel und hoffte so ungesehen durch die Gänge und Fluren zu kommen.
selbst wenn ihn jemand sah, in Begleitung der Engel würde ihn vielleicht niemand aufhalten.

Er würde wieder ein normales Leben führen, oder?

Nanoel
mancini
mancini
Beiträge: 44
Registriert: 30.03.2005 - 08:13

Beitrag von Nanoel » 13.03.2006 - 17:56

Gott sei Dank, die erste Hürde war genommen, es schien als hatte Ian verstanden. Jetzt mussten sie nur noch ungesehen aus dem Himmel kommen. Eng presste er seine Flügel um Ian um ihn möglichst unauffällig raus zu schleusen. Schnell folgte er Vishaiel, denn ihm war es mulmig und wer wollte die Sache so schnell wie möglich abgeschlossen sehen. "Es kann los gehen" zischte er, als er die Tür hinter sich schloß.

Ian
Snickers
Snickers
Beiträge: 55
Registriert: 26.10.2004 - 13:47

Beitrag von Ian » 17.03.2006 - 07:09

Ian folgte den Engel wie ein Hund. Was geredet wurde, verstand er nicht. Aber er merkte schnell, dass zwei Engel, die einen Menschen eskortierten in keinster Weise behelligt wurden.
Selbst wenn ihn ab und zu jemand sah, blickte dieser meistens schnell weg.
Sie gelangten so ein gutes Stück nach unten, in die unteren Gefilden des Himmels. Dort wo auch Templer und Beginen, aber auch Kranke zu gast waren.

Ein einziges Mal sah Ian einen Templer, er war sich sicher, dass es ein gabrielistempler war, der mindestens ebenso furchtbar aussah wie er selbst. Hässlich, vernarbt und mit einem grimmigen Lächeln.
Der Mann beachtete kaum jemand anderen, sondern schritt zielstrebig voran. Aber ihm winkte er kurz freundschaftlich.
Ian verstand nicht wieso, aber hob die Hand und winkte müde zurück.

Der Fremde kam herüber und sprach die Engel an, ohne Scheu. Vor allem Nanoel schien es ihm angetan zu haben, während er für den Raphaeliten weniger Interesse zeigte.
In recht gebrochenem Latein sprach der vernrarbte Mann die Engel an.
"ich grüße Euch. Mein Name ist Ruben." begann er etwas holperig. Anhand der Auszeichnungen die der Mann auf seiner Kleidung trug, konnte man erkennen, dass der Vernarbte in zahlreichen Kämpfen siegreich gewesen war und in seiner Armatur eineng ewissen Rang erreicht hatte.

Ian stand schüchtern zwischen den Engeln und traute sich kaum aufzustehen. Verstehen konnte er sowieso nichts.
"Darf ich fragen, wohin ihr diesen Mann bringt?"

Nanoel
mancini
mancini
Beiträge: 44
Registriert: 30.03.2005 - 08:13

Beitrag von Nanoel » 20.03.2006 - 12:07

Wie ein Kind, das Kekse gestohlen hatte, zuckte der Gabrielit zusammen, als er von dem vernarbten Menschen direkt angesprochen wurde. Völlig verdattert fing er sich aber schnell wieder und versuchte so wenig wie möglich zu stottern: "Ich grüße dich Ruben!" brachte er dann doch hell und klar hervor. Von oben bis unten musterte er den nicht gerade schön wirkenden Mann. Nanoel fixierte die Abzeichen die die Kleidung des Vernarbten schmückten. Ja es bestand kein Zweifel es musste sich um einen Passagiant handeln, er hatte zwar noch keinen direkten Kontakt zu einem dieser merkwürdigen Geschöpfen gehabt, doch wusste er, dass es durchaus Engel und Menschen gab, die Stolz darauf waren Narben zu tragen und ihr Leben dem Kampfe widmeten.

Vorsichtig blickte er zu Vishaiel ehe er sich wieder Ruben widmete. "Entschuldige Ruben - wir müssen leider gleich weiter, wir haben einen... Termin... und sind schon spät dran... wir möchten nicht unhöflich zu dir sein,... aber wie gesagt..." Da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen... wie wäre es, wenn sie Ian Ruben anvertrauen würden. Ian war so hässlich, der könnte da locker... vermutlich wäre es eh besser, wenn er jemand hätte, der ihn begleitete. Mehr als vor dem Himmel aussetzen konnte sie eh nicht für den Menschen tun. Aber dies musste natürlich auch erst wieder mit Vishaiel besprochen werden. "...Aber wir könnten uns später treffen," fuhr der Gabrielit fort "...es geht nicht lang". Wir müssen nachher eh noch kurz in die Laurentius-Kirche, ich möchte da noch etwas vorbeibringen. Wieso treffen wir uns nicht gleich dort?"

Gansekiel
Snickers
Snickers
Beiträge: 4448
Registriert: 22.06.2002 - 17:52
Wohnort: Aichach
Kontaktdaten:

Beitrag von Gansekiel » 28.03.2006 - 12:15

Ruben wirkte etwas überfordert. Noch überforderter, als der vernarbte und offensichtlich noch immer geschwächte Mann, der wohl nicht des Lateinischen mächtig war..
Ruben hatte in seinem leben so einiges gesehen und eines wusste er: dieser Mann dort hatte alles verloren bis auf sein nacktes Leben. Die Kirche hatte ihn gerettet, was die beiden Engel nur allzu deutlich bewiesen. Um einen templer handelte es sich bei dem Mann gewiss nicht. Aber wenn jemand verdient hatte für den Herrn zu kämpfen, dann dieser Mann.

So oder ähnlich waren wohl die gedankenzüge des narbigen Templers.
"ich werde mich beeilen Herr" brachte er hervor. Wenn die Engel es wünschten, dass er den neuen "Rekruten" dort bei der Kirche traf, dann war das der Wille des Herrn.

Ruben eilte los um sich bei seiner Armatura abzumelden und um rechtzeitig da zu sein. Er fragte sich nur einen Augenblick lang warum er den Mann nicht im Himmel übernehmen sollte. Aber das würde seine Gründe haben.

Da sie ohnehin morgen oder übermorgen die Stadt wieder verließen, machte es sowieso nichts.
Ohja, er hatte den richtigen Riecher gehabt, als er die Engel angesprochen hatte.


Einige Stunden später wartete der Templer mit steinerner Mine bei der Kirche. Es war eine eigene Prüfung gewesen sie zu entdecken und sich durchzufragen.. Hier im Raphaelsland mochte man sie nicht sonderlich die Narbenbrüder.

Nanoel
mancini
mancini
Beiträge: 44
Registriert: 30.03.2005 - 08:13

Beitrag von Nanoel » 28.03.2006 - 12:39

Nachdem er mit Vishaiel abgesprochen hatte, dass es wohl das Beste wäre, wenn Ian dem Templer übergeben würden. Machten sie einen großen Umweg um etwas Zeit zu schinden. Hoffentlich kommt dieser Templer auch... immer wieder ging der Gabrielit das für und wieder seines Plans durch und kam doch wieder und wieder auf den Schluss, dass es die beste Lösung für Ian war.

Ein Stein viel von Nanoels Herzen, als er Ruben in Mitten der Menschenmenge vor der Kirche entdeckte. Danke, Danke, Danke,... Gelassen Schritt der Gabrielit auf den vernarbten Mann zu. "Ich danke dir Ruben, dass du gekommen bist. Ian hier ist ein tapferer, mutiger Mann, den ich gerne einem der euren anvertrauen würde. Nun das Schicksal hat es wohl so gewollt, dass ich dich treffe und möchte ihn in deine Obhut geben." Jetzt glitt die Hand des Engels auf Ians Schulter, der etwas eingeknickt neben ihm stand.

Gansekiel
Snickers
Snickers
Beiträge: 4448
Registriert: 22.06.2002 - 17:52
Wohnort: Aichach
Kontaktdaten:

Beitrag von Gansekiel » 29.03.2006 - 08:41

Ruben wirkte immer noch ein wenig überfordert. dennoch nickte er stolz.
"Wir werden uns gut um ihn kümmern, Herr. Er hat es verdient Temnpler zu werden." brachte er schließlich hervor.

Ian hingegen wirkte nur einfach müde und völlig verstört.
Die Engel hatten ihn aus dem Himmel gebracht. Hinaus an die Luft, unter seinen geliebten Himmel.
Und nun sollte er mit dem Templer mit? Warum? Was verlangten die himmlischen Wesen von ihm?

Der fremde Templer lächelte freundlich. Sein Gesicht war ebenso fruchtbar geziert wie sein eigenes und Ian fühlte sich mit einem Mal weniger grässlich.
"Komm mit mir, Kammerad!" das hatte Ian verstanden.
"Mein Name ist Ruben, du wirst es bei uns gut haben und jede Menge lernen. Du wirst dich rächen können an der Brut, die dir das angetan hat!"
Ian nickte zaghaft, er hatte noch gar nicht bedacht, wohin er gehen würde.. er hatte nicht weiter gedacht, als bis zu dem Punkt an dem er geheilt wäre.

"Danke" hauchte er überwältigt an die beiden Engel gewandt.

Nanoel
mancini
mancini
Beiträge: 44
Registriert: 30.03.2005 - 08:13

Beitrag von Nanoel » 29.03.2006 - 09:42

"Ich danke dir Ruben" freundlich und auch erleichtert nickte er dem Templer zu. Er griff nach Ians Hand und gab ihm einen kräftigen Händedruck, wie es eigentlich unter Menschen üblich war. Aber auf Grund der mangelhaften Kommunikation, die zwischen den beiden stattfinden konnte hatte der Engel diese Geste zur Verabschiedung gewählt. Mittlerweile hatte er seinen Dolch vom Gürtel gelöste und drückte ihn in Ians Hand, die er immer noch in seiner Rechten hielt. Es war ein sehr schlichter, nicht besonders aufwändig gefertigter Dolch, doch Griff und Klinge bestanden aus einem Teil Metall, das so blank poliert war, dass man sich darin spiegeln konnte. "Ich wünsche dir alles gute mein Freund" mit diesen Worten ging er einen Schritt zurück, so dass sich auch Vishaiel verabschieden konnte.

Nanoel
mancini
mancini
Beiträge: 44
Registriert: 30.03.2005 - 08:13

Beitrag von Nanoel » 06.04.2006 - 15:01

Nachdem auch die Raphaelitin Zeit hatte sich zu verabschieden wandte sich Nanoel wieder an diese. "Ich denke wir sollten jetzt gehen, wir haben das Bestmögliche für ihn rausgeholt." ein sanftes Lächeln legte sich auf sein schmales Gesicht. Er würde sich mit Sicherheit den ganzen Rückweg anhören können wie riskant die ganze Geschichte war. Aber bestimmt auch, dass es gut war wie sie gehandelt hatten.

Schon waren die beiden Engel in der Menschenmenge verschwunden und wieder unterwegs zum Himmel. Schweigend liefen sie nebeneinander her, von Vorwürfen war bis jetzt nicht das Geringste zu hören. In Nanoels Kopf spielten sich die letzten Tage nochmals im Schnelldurchlauf ab. Er stellte für sich fest, dass er sehr viel bei dabei gelernt hatte. Nicht alles was geschah war gerecht, auch nicht das was im Himmel passierte. Er war nicht unfehlbar, wieso sollten es dann ausgerechnet die Menschen und anderen Engel sein, die im Himmel waren. Natürlich waren sie oft besser als das gemeine Volk, welches seinen täglichen Kampf ums Überleben zu meistern hatte. Aber: Sie waren nicht perfekt. Der Gabrielit für sich war froh, dass er so gehandelt hatte und er hoffte, dass sich in diesem Moment auch im Kopf der Raphaelitin ähnliche Gedankengänge abspielten.

Antworten

Zurück zu „Der Himmel der Raphaeliten“