Der Himmel der Urieliten [Mont Salvage] - Intime
Moderator: Uriel
Der Himmel der Urieliten [Mont Salvage] - Intime
Willkommen in Iberien!
Land undurchdringlicher Urwälder und dampfender Sümpfe voll üppiger Fauna. Insel am äußersten Zipfel der von treuen Angeliten bewohnten Welt, getrennt vom Rest Europas durch die Pyren und den Pryenäenkanal. Herrschaftsgebiet der Urieliten, Hüter der Wege und Diener des sehenden Engels.
Hier im Herzen des Inlandes folgt das Leben einem anderen Takt , die Nacht wird zum Tag und der Tag wird zur Nacht.
Willkommen auf Mont Salvage wo sich die gigantische Himmelsnadel des Erzengels Uriel von ihrem Fuß in den Bergen bis in die Wolken erstreckt. Von hieraus regiert Uriels Stimme- Ab Guillaume die Geschicke Iberias mit Hilfe seiner Engel und den zahllosen Schatten in seinen Templerheeren und in jedem Winkel der iberischen Wälder. Von hieraus ziehen die bogenschießenden Engel, geleitet von und geschützt durch Uriels wachsames Auge hinaus in die Welt, die Geschicke Europas zugunsten der Mater Ecclesia zu wenden.
Land undurchdringlicher Urwälder und dampfender Sümpfe voll üppiger Fauna. Insel am äußersten Zipfel der von treuen Angeliten bewohnten Welt, getrennt vom Rest Europas durch die Pyren und den Pryenäenkanal. Herrschaftsgebiet der Urieliten, Hüter der Wege und Diener des sehenden Engels.
Hier im Herzen des Inlandes folgt das Leben einem anderen Takt , die Nacht wird zum Tag und der Tag wird zur Nacht.
Willkommen auf Mont Salvage wo sich die gigantische Himmelsnadel des Erzengels Uriel von ihrem Fuß in den Bergen bis in die Wolken erstreckt. Von hieraus regiert Uriels Stimme- Ab Guillaume die Geschicke Iberias mit Hilfe seiner Engel und den zahllosen Schatten in seinen Templerheeren und in jedem Winkel der iberischen Wälder. Von hieraus ziehen die bogenschießenden Engel, geleitet von und geschützt durch Uriels wachsames Auge hinaus in die Welt, die Geschicke Europas zugunsten der Mater Ecclesia zu wenden.
Ebendies rezitierte Voriel aus dem Gedächtnis, als er knapp hinter Yoricel auf der geräumigen Flugplattform zu Mont Salvage gelandet war.
Für seine urielitische Schwester - er vermutete, ihr war es lieber, wenn er das nicht so genau nahm, darum bezog er sich vor anderen immer auf seinen 'urielitischen Bruder' - war es sicher eine Wohltat Zeit fernab von Prag zu verbringen. Wochenlang war Yoricel ihm in den Ohren gelegen, dass Jeremiels Stimme für seine sensiblen Sinne nun mal zu laut heulte an der Spitze des Prager Himmels.
Fenilael, ein Bruder in Jeremiel hatte ihn über die Zungen des Erzengels erreicht - hier würde es ein Rätsel der besonderen Art zu lösgen geben. Da er und Yoricel nichts anderes zu tun hatten, waren sie auch postwendend aufgebrochen, ein Zeichen nicht nur der klassischen urielitsch-ramielitischen Freundschaft, sondern auch für ihr gemeinsames Interesse: Dem Nachspüren verbrecherischer Aktivitäten. Da war es ganz angenehm, wenn es auch einmal um Gemäldediebstahl ging und nicht gleich um Ketzerei oder ähnlich schlimme Dinge.
"Soweit die Fakten, Yoricel," fasste Voriel zusammen,"erstens, es werden einige Gemälde vermisst, welche, wieviele, und wer alles involviert ist, ist unklar. Zweitens, einer Soror Anita fehlen ebenfalls ein oder mehrere Objekte. Drittens habe ich Hunger und schätze, dass es dir ebenfalls ergehen dürfte. Lass uns speisen und dann dieser Begine einen Besuch abstatten."
Er schüttelte das lange schwarze Haar aus und gratulierte sich im Geiste ein weiteres Mal zu seiner Entscheindung es zum Pony geschnitten zu tragen, so bedarf es nur einem Mininmum an Pflege, um es aus dem Gesicht zu halten und kleidsam war es auch noch - ganz am Rande.
"Nach dir!" rief er fröhlich und war gar nicht böse, endlich einmal der geführte in einem Himmel zu sein - und nicht ständig irgendwelche Schilder lesen zu müssen, die einen nur vom wesentlichen, also wesentlich komplexeren Gedanken ablenkten.
Für seine urielitische Schwester - er vermutete, ihr war es lieber, wenn er das nicht so genau nahm, darum bezog er sich vor anderen immer auf seinen 'urielitischen Bruder' - war es sicher eine Wohltat Zeit fernab von Prag zu verbringen. Wochenlang war Yoricel ihm in den Ohren gelegen, dass Jeremiels Stimme für seine sensiblen Sinne nun mal zu laut heulte an der Spitze des Prager Himmels.
Fenilael, ein Bruder in Jeremiel hatte ihn über die Zungen des Erzengels erreicht - hier würde es ein Rätsel der besonderen Art zu lösgen geben. Da er und Yoricel nichts anderes zu tun hatten, waren sie auch postwendend aufgebrochen, ein Zeichen nicht nur der klassischen urielitsch-ramielitischen Freundschaft, sondern auch für ihr gemeinsames Interesse: Dem Nachspüren verbrecherischer Aktivitäten. Da war es ganz angenehm, wenn es auch einmal um Gemäldediebstahl ging und nicht gleich um Ketzerei oder ähnlich schlimme Dinge.
"Soweit die Fakten, Yoricel," fasste Voriel zusammen,"erstens, es werden einige Gemälde vermisst, welche, wieviele, und wer alles involviert ist, ist unklar. Zweitens, einer Soror Anita fehlen ebenfalls ein oder mehrere Objekte. Drittens habe ich Hunger und schätze, dass es dir ebenfalls ergehen dürfte. Lass uns speisen und dann dieser Begine einen Besuch abstatten."
Er schüttelte das lange schwarze Haar aus und gratulierte sich im Geiste ein weiteres Mal zu seiner Entscheindung es zum Pony geschnitten zu tragen, so bedarf es nur einem Mininmum an Pflege, um es aus dem Gesicht zu halten und kleidsam war es auch noch - ganz am Rande.
"Nach dir!" rief er fröhlich und war gar nicht böse, endlich einmal der geführte in einem Himmel zu sein - und nicht ständig irgendwelche Schilder lesen zu müssen, die einen nur vom wesentlichen, also wesentlich komplexeren Gedanken ablenkten.
"Ehm... ja..." Yoricel nickte und bemühte sich verzweifelt seinen Kopf dazu zu bringen, die Worte Voriels, die gerade zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus waren, doch noch irgendwie zu erinnern.
Yoricel war aufgeregt.
Nicht nur weil sie immer noch zusammen waren und jetzt sogar in einem anderen Himmel.
In Prag hatten sie länger gedient, als Yoricel die letzten Jahre sonst irgendwo geblieben war.
Die Beiden hatten sich für gewisse Krichenleute als derart nützlich erweisen, dass man sie zusammengelassen hatte.
Yoricel vermutete für ihre gemeinsame Reise nach Mt. Salvage aber nicht nur, dass sie hier ihrer Arbeit weiter nachgehen sollten, sondern auch, dass er hier Sigil bekommen hatte.
Gestern.
Deswegen war er auch nicht so wirklich aufmerksam gewesen. Er musste die ganze Zeit neue Dinge entdecken.
Yoricel vermutete insgeheim, dass ihre 'Schnüffeleien' irgendwem in Prag vielleicht sogar zu aufdringlich gewesen waren. Vielleicht noch ein Grund, dass man sie hierher hatte fliegen lassen.
Aber sowas sagte er nicht laut. Das gehörte sich nicht. Außerdem war die Sigil viel wichtiger und ihr neuer Auftrag auch.
"Essen... ja... genau.. komm hier lang." Das hatte er noch mitbekommen.
Und wo es Essen gab, nun dafür brauchte man nie ein Schild. Wenn es Essen gab, dann machte einfach irgendwer die Tür zum Speisesaal auf und dann duftete es in den Treppenhäusern und den nächsten 3 Stockwerken schon gut genug, dass Jeder Hungrige hinfand.
Yoricel verließ sich da ganz auf seine Nase und führte sie zielsicher zu einem kleineren Speisesaal.
Hier auf den Stockwerken der Beginen und Monachen waren diese nicht immer ganz so riesig wie weiter oben.
Aber es roch genauso gut.
"Hmm.. lecker... Pfannkuchen und Sirup..." schwärmte er schon an der Tür und hatte natürlich recht.
Er hatte einen mordsmäßigen Hunger und wo sich Voriel mit zwei der Teigfladen begnügte, lud sich Yoricel gleich fünf auf und die gedachte er ganz allein zu verputzen.
Als Ausgleich für das Jucken, das die neue Sigil überall machte.
Erst nach zwei Pfannkuchen, war Yoricel dann auch wieder ansprechbar. Ein wenig Sirup klebte an seiner Backe - das kam wenn man sich Pfannkuchenrollen ganz unengelhaft quer in den Mund steckte - und Yoricel wollte wissen:
"Diesche Soror Anita hat also ein Bild verloren.. oder es wurde geklaut. Und es ist nicht dasch Erste... hascht Du schon erfahren wasch esch wert ist? Oder müschen wir dasch die Anita fragen?" meinte Yoricel und bemerkte dann, dass er mit vollem Mund redete "Entschuldige" schluckte er hastig.
Yoricel war aufgeregt.
Nicht nur weil sie immer noch zusammen waren und jetzt sogar in einem anderen Himmel.
In Prag hatten sie länger gedient, als Yoricel die letzten Jahre sonst irgendwo geblieben war.
Die Beiden hatten sich für gewisse Krichenleute als derart nützlich erweisen, dass man sie zusammengelassen hatte.
Yoricel vermutete für ihre gemeinsame Reise nach Mt. Salvage aber nicht nur, dass sie hier ihrer Arbeit weiter nachgehen sollten, sondern auch, dass er hier Sigil bekommen hatte.
Gestern.
Deswegen war er auch nicht so wirklich aufmerksam gewesen. Er musste die ganze Zeit neue Dinge entdecken.
Yoricel vermutete insgeheim, dass ihre 'Schnüffeleien' irgendwem in Prag vielleicht sogar zu aufdringlich gewesen waren. Vielleicht noch ein Grund, dass man sie hierher hatte fliegen lassen.
Aber sowas sagte er nicht laut. Das gehörte sich nicht. Außerdem war die Sigil viel wichtiger und ihr neuer Auftrag auch.
"Essen... ja... genau.. komm hier lang." Das hatte er noch mitbekommen.
Und wo es Essen gab, nun dafür brauchte man nie ein Schild. Wenn es Essen gab, dann machte einfach irgendwer die Tür zum Speisesaal auf und dann duftete es in den Treppenhäusern und den nächsten 3 Stockwerken schon gut genug, dass Jeder Hungrige hinfand.
Yoricel verließ sich da ganz auf seine Nase und führte sie zielsicher zu einem kleineren Speisesaal.
Hier auf den Stockwerken der Beginen und Monachen waren diese nicht immer ganz so riesig wie weiter oben.
Aber es roch genauso gut.
"Hmm.. lecker... Pfannkuchen und Sirup..." schwärmte er schon an der Tür und hatte natürlich recht.
Er hatte einen mordsmäßigen Hunger und wo sich Voriel mit zwei der Teigfladen begnügte, lud sich Yoricel gleich fünf auf und die gedachte er ganz allein zu verputzen.
Als Ausgleich für das Jucken, das die neue Sigil überall machte.
Erst nach zwei Pfannkuchen, war Yoricel dann auch wieder ansprechbar. Ein wenig Sirup klebte an seiner Backe - das kam wenn man sich Pfannkuchenrollen ganz unengelhaft quer in den Mund steckte - und Yoricel wollte wissen:
"Diesche Soror Anita hat also ein Bild verloren.. oder es wurde geklaut. Und es ist nicht dasch Erste... hascht Du schon erfahren wasch esch wert ist? Oder müschen wir dasch die Anita fragen?" meinte Yoricel und bemerkte dann, dass er mit vollem Mund redete "Entschuldige" schluckte er hastig.
"Darüber kann uns sicher Soror Anita aufklären und außerdem müssen wir dann auch zum Hebdomadar ihres Stockwerks, sein Name ist Norris."
Ungerüht sah der Ramielit Yoricel beim speisen zu.
"Am besten machen wir das sogar in umgekehrter Reihenfolge, denn Soror Anita hier zu finden fällt dem Hebdomadar sicher leichter als uns."
Voriel seufzte leise.
Er hatte sich nach dem dritten Mysterium ebenso hungrig gefühlt, aber es nicht so schmlos gezeigt.
"Bist du dann satt? Dann können wir aufbrechen..."
Ungerüht sah der Ramielit Yoricel beim speisen zu.
"Am besten machen wir das sogar in umgekehrter Reihenfolge, denn Soror Anita hier zu finden fällt dem Hebdomadar sicher leichter als uns."
Voriel seufzte leise.
Er hatte sich nach dem dritten Mysterium ebenso hungrig gefühlt, aber es nicht so schmlos gezeigt.
"Bist du dann satt? Dann können wir aufbrechen..."
"Jetzt schon... jetzt bin ich wieder voll einsatzfähig. Ich wusste gar nicht dass das so JUCKT." schimpfte Yoricel leise. Leise deswegen, weil ihm alles furchtbar laut vorkam.
Zum Glück war es im Himmel meistens von einem angenhem grünen Dämmerlicht. Auch tagsüber.
Sonst wäre er womöglich verrückt geworden.
Alles schient plötzlich noch schärfer, lauter und intensiver zu sein, aber vielleicht lag das am Sigil.
Er hatte ein bisschen Kopfweh, aber als er heute aufgewacht war, war es echt zum aushalten gewesen.
Am besten war, wenn er sich ablenkte.
Artig schob er sein Teller zurück und stellte es an der Geschirrabgabe ab.
"ich weiß auch wohin wir gehen müssen, glaube ich... " Yoricel wusste das tatsächlich.
Hebdomadar Norris jedenfalls hatte er bald gefunden. Der Mann war klein, braungebrannt und hutzelig und lächelte die ganze Zeit so breit, wie Jemand der ein wenig zu gerne auf den berühmten Blättern herumkaute.
"Was kann ich denn für euch zwei tun?" fragte er fröhlich. Offenbar hatte er auch nicht viel Arbeit gerade.
Um die Beine des Mannes strich eine dicke fette Katze. Das Tier war so gewaltig dick, dass Yoricel befrüchtete, dass sie demnächst platzen würde.
Bis dem Urieliten klar wurde, dass die Katze gar nicht fett war, sondern trächtig.
Zum Glück war es im Himmel meistens von einem angenhem grünen Dämmerlicht. Auch tagsüber.
Sonst wäre er womöglich verrückt geworden.
Alles schient plötzlich noch schärfer, lauter und intensiver zu sein, aber vielleicht lag das am Sigil.
Er hatte ein bisschen Kopfweh, aber als er heute aufgewacht war, war es echt zum aushalten gewesen.
Am besten war, wenn er sich ablenkte.
Artig schob er sein Teller zurück und stellte es an der Geschirrabgabe ab.
"ich weiß auch wohin wir gehen müssen, glaube ich... " Yoricel wusste das tatsächlich.
Hebdomadar Norris jedenfalls hatte er bald gefunden. Der Mann war klein, braungebrannt und hutzelig und lächelte die ganze Zeit so breit, wie Jemand der ein wenig zu gerne auf den berühmten Blättern herumkaute.
"Was kann ich denn für euch zwei tun?" fragte er fröhlich. Offenbar hatte er auch nicht viel Arbeit gerade.
Um die Beine des Mannes strich eine dicke fette Katze. Das Tier war so gewaltig dick, dass Yoricel befrüchtete, dass sie demnächst platzen würde.
Bis dem Urieliten klar wurde, dass die Katze gar nicht fett war, sondern trächtig.
"Ich bin Voriel - und mein urielitischer Bruder heißt Yoricel. Wir sind die inqusitores*) die sich mit dem casus der verschwundenen Gemälde befassen. Bitte teile uns doch mit, was du weisst und führe uns dann zu Soror Anita."
Voriels Lächeln war zwar nicht zu schmal, aber doch irgendwie kühl - es war auch nicht abweisend, es signalisierte nur die überlegene Souveränität, die Voriels große Stärke war, wie er selbst gerne betonte, falls man ihn nach einer Selbsteinschätzung fragte.
Zum Glück kam das nicht oft vor und so musste er sich auch nicht oft wegen seiner herablassenden Art rechtfertigen.
Die Katze registrierte er am Rande, ihm fielen auch einige Tierkrankheiten und Gesundheitszustände ein, die zu so einer Fettleibigkeit führen konnten, darunter auch dass sie trächtig sein mochte, aber er war kein Urielit, der das mit entgültiger Sicherheit hätte einschätzen können, so blieb Norris' Katze in einem erstaunlich diskreten Zustand in Voriels Gedankenwelt.
Das war eine weitere Stärke, die er sich zubilligte, nämlich mit diskreten Zuständen und Tatsachen umgehen zu können, die ein Gedankengebäude bildeten und es fast ohne weiteres Nachdenken umbauen konnten, wenn sich einer dieser diskreten Sachverhalte ganz plötzlich konkretisierte.
Er war sich nicht ganz klar, ob das eine Macht Jeremiels war, aber es strenge ihn kaum an, daher ging er davon aus, dass es eine ihm unabhängig von seinen göttlichen Geschenken verliehene Begabung sein musste.
____
*) eigentlich: Ermittler, er verwendet absichtlich dieses Wort um anzudeuten, wo er mal hinwill...
Voriels Lächeln war zwar nicht zu schmal, aber doch irgendwie kühl - es war auch nicht abweisend, es signalisierte nur die überlegene Souveränität, die Voriels große Stärke war, wie er selbst gerne betonte, falls man ihn nach einer Selbsteinschätzung fragte.
Zum Glück kam das nicht oft vor und so musste er sich auch nicht oft wegen seiner herablassenden Art rechtfertigen.
Die Katze registrierte er am Rande, ihm fielen auch einige Tierkrankheiten und Gesundheitszustände ein, die zu so einer Fettleibigkeit führen konnten, darunter auch dass sie trächtig sein mochte, aber er war kein Urielit, der das mit entgültiger Sicherheit hätte einschätzen können, so blieb Norris' Katze in einem erstaunlich diskreten Zustand in Voriels Gedankenwelt.
Das war eine weitere Stärke, die er sich zubilligte, nämlich mit diskreten Zuständen und Tatsachen umgehen zu können, die ein Gedankengebäude bildeten und es fast ohne weiteres Nachdenken umbauen konnten, wenn sich einer dieser diskreten Sachverhalte ganz plötzlich konkretisierte.
Er war sich nicht ganz klar, ob das eine Macht Jeremiels war, aber es strenge ihn kaum an, daher ging er davon aus, dass es eine ihm unabhängig von seinen göttlichen Geschenken verliehene Begabung sein musste.
____
*) eigentlich: Ermittler, er verwendet absichtlich dieses Wort um anzudeuten, wo er mal hinwill...
Norris nickte zufrieden.
"Ja, das ist gut, das ist gut... vooor... ein par Tagen, lasst mich nachdenken... es waren 7... genau. Also da hatten wir zuletzt ein Treffen. Wir, das heißt einige Hebdomadare haben koordiniert wie die Güterverteilung über die Stockwerke hinweg laufen soll. Da kam die Sache zur Sprache. Ich habe gehört, dass auf verschiedenen Stockwerken und zwar im Bereich des Adlers, Efeu, Eiche, Tanne und ich glaube es war Bär... Bilder fehlen." berichtete er. Die Bilder von Tieren, Pflanzen und manchmal auch heiligen schmückten oft Treppenabsätze und zeigten so an, in welchem Stockwerk man war.
Wenn Voriel aufgepasst hatte, wusste er, dass sie gerade im Bereich Pinie waren.
"Und hier bei uns fehlt der Soror Anita ein Bild. In Bereich Eiche ist es gar ein ganzes Altarbild. Seitdem lassen wir die bewachen. Das kann so nicht weitergehen. Vor allem, weil niemand gesehen wurde und das in einem Himmel. Man schleicht doch nicht mit einem 2x2 Meter großen Bild ungesehen über die Haupttreppe davon. Ja nicht mal auf einer Nebentreppe..." schimpfte Norris.
"Ich führ euch zur Anita, kommt mit..." mit den Worten ging er voraus und führte die Engel zu einer Cella, bei der er energisch anklopfte.
"Ja, das ist gut, das ist gut... vooor... ein par Tagen, lasst mich nachdenken... es waren 7... genau. Also da hatten wir zuletzt ein Treffen. Wir, das heißt einige Hebdomadare haben koordiniert wie die Güterverteilung über die Stockwerke hinweg laufen soll. Da kam die Sache zur Sprache. Ich habe gehört, dass auf verschiedenen Stockwerken und zwar im Bereich des Adlers, Efeu, Eiche, Tanne und ich glaube es war Bär... Bilder fehlen." berichtete er. Die Bilder von Tieren, Pflanzen und manchmal auch heiligen schmückten oft Treppenabsätze und zeigten so an, in welchem Stockwerk man war.
Wenn Voriel aufgepasst hatte, wusste er, dass sie gerade im Bereich Pinie waren.
"Und hier bei uns fehlt der Soror Anita ein Bild. In Bereich Eiche ist es gar ein ganzes Altarbild. Seitdem lassen wir die bewachen. Das kann so nicht weitergehen. Vor allem, weil niemand gesehen wurde und das in einem Himmel. Man schleicht doch nicht mit einem 2x2 Meter großen Bild ungesehen über die Haupttreppe davon. Ja nicht mal auf einer Nebentreppe..." schimpfte Norris.
"Ich führ euch zur Anita, kommt mit..." mit den Worten ging er voraus und führte die Engel zu einer Cella, bei der er energisch anklopfte.
-
- Spell
- Beiträge: 1154
- Registriert: 12.02.2004 - 23:25
- Wohnort: Dillenburg (Hessen)
- Kontaktdaten:
"Nur herein, die Tür steht offen!" verkündete eine melodische und volle Frauenstimme in akzentuiertem Latein aus dem Inneren. Die fehlerhafte Aussprache der Zischlaute verriet dem kundigen Ramieliten bereits jetzt, dass der Hereinbittenden Muttersprache das Common der Iberer war und dass sie vermutlich erst nach Ende ihrer Pubertät in den Dienst der Kirche und somit in Kontakt mit der heiligen Sprache getreten war.
Norris nickte den beiden schwingentragenden Begleitern zu und öffnete die Türe ebenso energisch, wie er angeklopft hatte.
Das Holz war noch nicht richtig aufgeschwungen, da wehte den beiden Engeln schon eine weihrauchgeschwängerte Wolke silbrig weißen Rauches entgegen, der vor allem die Sinne des jungen Urieliten für den Bruchteil einer Sekunde an andere Orte zu entführen drohte. Kerzenschein tauchte die engen Steinwände der winzigen Wohnstätte in ein angenehm warmes Licht und ließ ein wohliges und heimisches Gefühl entstehen, dass ein klein wenig über die minimalistische Einrichtung hinwegzutäuschen vermochte. Überhaupt schien die Einwohnerin der Zelle ihr bestes gegeben zu haben, um sich wohlig einzurichten ohne gegen das Armutsgelübte frommer Diener der angelitischen Kirche zu verstoßen. Neben dem Meer aus Kerzen sorgte eine purpurne, über den einzigen Tisch gezogene Stoffbahn für Farbe im tristen Grau der restlichen Cella, einige kleinere Zierkissen in den unterschiedlichsten Rottönen vermochten der harten Pritsche einen Charakter zu verleihen, der zu mehr als erholsamen Schlaf einlud. Überall an den Wänden verteilt hingen Bilder, große wie kleine, hochwertige wie laienhaft angefertigte und inmitten all dieser Kunstwerke bewegte sich zur Überraschung der Eintretenden eine etwa handkantenlange Echse - ein Gecko, wie Yoricel schnell erkannte, der mit stoischer Gelassenheit einen Spaziergang zwischen einer eher abstrakten Darstellung des Wegfingers Uriels und einem mit kindlicher Detailarmut aber zweifellos größter Hingabe gekritzelten Bildes einer Torte veranstaltete. Wenig Interesse schien das Tier an der Begine zu haben, die auf einem Hocker stehend mit der Zunge zwischen den Lippen und viel zu kurzen aber bis zum Zerreißen ausgestreckten Armen nach der Kreatur angelte. Soror Anita, die - beschäftigt wie sie war - noch gar nicht mitbekommen hatte, dass Streiter des Einen ihr einen Besuch abstatteten, war eine Dame von rüstiger Statur, die zwischen vierzig und fünfzig Lenzen erlebt haben musste, ihrer langen Lebenszeit wegen aber nichts an Frische und Energie verloren zu haben schien. Im Gegenteil - es gingen Gerüchte unter den Bewohnern des Stockwerkes herum, dass der Lebensmut mit jedem grauen Haar, dass die dicken, schwarzen Locken der treuen Urielitin langsam aber sicher in einen Schopf aus Anthrazit und Weiß verwandelte, nur größer und größer wurde. Von ihrer Heimat im Inneren des Landes hatte Anita einst das Brauchtum mit nach Mont Salvage gebracht, mit jedem Kind, dem sie zur Freude und Lobpreisung des Herrn das Leben schenkte, einen hölzernen Ring um das Handgelenk zu legen, und inzwischen verteilten sich elf dieser aufwendig gefertigten Schmuckstücke auf beide Unterarme der Angelitin und zeugten von einem kinderreichen und somit glücklichen Leben. Freilich waren die vielen Geburten nicht spurlos an Anita vorbeigegangen. Unter der weiten Kutte verbarg sich ein Körper,der längst nicht mehr von der Perfektion und Anmut zeugte, mit der sie vor vielen Jahren ihren Dienst in der Zitadelle des Uriel angetreten hatte, was die leicht untersetzte Soror aber nicht davon abhalten konnte, hin und wieder einen Ordensbruder und nicht selten sogar einen der ruchlosen jungen Umbros in den frühen Morgenstunden zum See des Lebens zu entführen, um sich dort dem trotz des Alters nicht erlöschen wollenden Spaß an der Liebe hinzugeben. "Mein Körper mag welk werden, meine Leidenschaft steht in voller Blüte!" - ein Versprechen, das Anita zu versprechen wusste, und das nicht nur wenn es um die Befriedigung körperlicher Gelüste ging.
"Stefano!" lispelte die Kirchenfrau nun in zornigem Tadelton und stellte sich erneut auf die blanken Zehenspitzen, in der Hoffnung, das gerissene Tier auf diese Weise erhaschen zu können.
Vergebens - gerade als der Zeigefinger das dunkelgrüne Schwanzende der Echse berührte, flitzte diese im Eiltempo davon und machte es sich gleich unter der Decke bequem.
"Schlitzohr!"
Resigniert pustete die Begine eine schwarze Locke aus der gebräunten Stirn und drehte sich endlich zu den Eintretenden, nur um im selben Augenblick vor Schreck beinahe von ihrem Hocker zu fallen.
"Grundgütiger!" murmelte sie atemlos und bekreuzigte sich demütig vor den Engeln.
Norris nickte den beiden schwingentragenden Begleitern zu und öffnete die Türe ebenso energisch, wie er angeklopft hatte.
Das Holz war noch nicht richtig aufgeschwungen, da wehte den beiden Engeln schon eine weihrauchgeschwängerte Wolke silbrig weißen Rauches entgegen, der vor allem die Sinne des jungen Urieliten für den Bruchteil einer Sekunde an andere Orte zu entführen drohte. Kerzenschein tauchte die engen Steinwände der winzigen Wohnstätte in ein angenehm warmes Licht und ließ ein wohliges und heimisches Gefühl entstehen, dass ein klein wenig über die minimalistische Einrichtung hinwegzutäuschen vermochte. Überhaupt schien die Einwohnerin der Zelle ihr bestes gegeben zu haben, um sich wohlig einzurichten ohne gegen das Armutsgelübte frommer Diener der angelitischen Kirche zu verstoßen. Neben dem Meer aus Kerzen sorgte eine purpurne, über den einzigen Tisch gezogene Stoffbahn für Farbe im tristen Grau der restlichen Cella, einige kleinere Zierkissen in den unterschiedlichsten Rottönen vermochten der harten Pritsche einen Charakter zu verleihen, der zu mehr als erholsamen Schlaf einlud. Überall an den Wänden verteilt hingen Bilder, große wie kleine, hochwertige wie laienhaft angefertigte und inmitten all dieser Kunstwerke bewegte sich zur Überraschung der Eintretenden eine etwa handkantenlange Echse - ein Gecko, wie Yoricel schnell erkannte, der mit stoischer Gelassenheit einen Spaziergang zwischen einer eher abstrakten Darstellung des Wegfingers Uriels und einem mit kindlicher Detailarmut aber zweifellos größter Hingabe gekritzelten Bildes einer Torte veranstaltete. Wenig Interesse schien das Tier an der Begine zu haben, die auf einem Hocker stehend mit der Zunge zwischen den Lippen und viel zu kurzen aber bis zum Zerreißen ausgestreckten Armen nach der Kreatur angelte. Soror Anita, die - beschäftigt wie sie war - noch gar nicht mitbekommen hatte, dass Streiter des Einen ihr einen Besuch abstatteten, war eine Dame von rüstiger Statur, die zwischen vierzig und fünfzig Lenzen erlebt haben musste, ihrer langen Lebenszeit wegen aber nichts an Frische und Energie verloren zu haben schien. Im Gegenteil - es gingen Gerüchte unter den Bewohnern des Stockwerkes herum, dass der Lebensmut mit jedem grauen Haar, dass die dicken, schwarzen Locken der treuen Urielitin langsam aber sicher in einen Schopf aus Anthrazit und Weiß verwandelte, nur größer und größer wurde. Von ihrer Heimat im Inneren des Landes hatte Anita einst das Brauchtum mit nach Mont Salvage gebracht, mit jedem Kind, dem sie zur Freude und Lobpreisung des Herrn das Leben schenkte, einen hölzernen Ring um das Handgelenk zu legen, und inzwischen verteilten sich elf dieser aufwendig gefertigten Schmuckstücke auf beide Unterarme der Angelitin und zeugten von einem kinderreichen und somit glücklichen Leben. Freilich waren die vielen Geburten nicht spurlos an Anita vorbeigegangen. Unter der weiten Kutte verbarg sich ein Körper,der längst nicht mehr von der Perfektion und Anmut zeugte, mit der sie vor vielen Jahren ihren Dienst in der Zitadelle des Uriel angetreten hatte, was die leicht untersetzte Soror aber nicht davon abhalten konnte, hin und wieder einen Ordensbruder und nicht selten sogar einen der ruchlosen jungen Umbros in den frühen Morgenstunden zum See des Lebens zu entführen, um sich dort dem trotz des Alters nicht erlöschen wollenden Spaß an der Liebe hinzugeben. "Mein Körper mag welk werden, meine Leidenschaft steht in voller Blüte!" - ein Versprechen, das Anita zu versprechen wusste, und das nicht nur wenn es um die Befriedigung körperlicher Gelüste ging.
"Stefano!" lispelte die Kirchenfrau nun in zornigem Tadelton und stellte sich erneut auf die blanken Zehenspitzen, in der Hoffnung, das gerissene Tier auf diese Weise erhaschen zu können.
Vergebens - gerade als der Zeigefinger das dunkelgrüne Schwanzende der Echse berührte, flitzte diese im Eiltempo davon und machte es sich gleich unter der Decke bequem.
"Schlitzohr!"
Resigniert pustete die Begine eine schwarze Locke aus der gebräunten Stirn und drehte sich endlich zu den Eintretenden, nur um im selben Augenblick vor Schreck beinahe von ihrem Hocker zu fallen.
"Grundgütiger!" murmelte sie atemlos und bekreuzigte sich demütig vor den Engeln.
"Voriel wird genügen - das ist mein Name", erklärte der Ramielit mit einem distanziert-freundlichen Lächeln und ließ den Blick durch das Zimmer schweifen, "dies ist Yoricel, der es sicher kaum erwarten kann dir bei deinem aktuellen Stefano-Problem behilflich sein."
Er sah, ohne die Miene zu verziehen zu seinem Freund hinüber.
"Aber das eigentliche Problem, das uns zu dir führt ist das des verschwundenen Bildes."
Voriel vermied es von 'gestohlenen' Bildern zu sprechen, solange nichts feststand.
Er sah, ohne die Miene zu verziehen zu seinem Freund hinüber.
"Aber das eigentliche Problem, das uns zu dir führt ist das des verschwundenen Bildes."
Voriel vermied es von 'gestohlenen' Bildern zu sprechen, solange nichts feststand.
Yoricel hatte immer gedacht mit Asisi könnte man mit Tieren sprechen, doch als er sich jetzt konzentrierte und versuchte diese Macht das erste Mal zu nutzen passierte gar nichts.
Bis ihm klar wurde, dass Geckos ja nicht wie Säugetiere waren.
Hunde wedelten mit dem Schwanz, rochen... verstanden Worte oder zumindest den Klang von Worten. Damit konnte man etwas anfangen und einem Tier vielleicht auf diese Art verständlich werden.
Aber was verstand ein Gecko?
Yoricel schielte an die Decke, ein wenig abgelenkt von Voriels Gespräch mit Anita, das er kaum mitbekam.
Der Gecko sah sich um, seine Zunge strich über ein Auge. Er machte den Mund auf... und er roch etwas. Oder nach etwas.
Hunger.
Das verstand Yoricel plötzlich. Der Gecko hatte Hunger und suchte nach Fliegen und wollte nicht zu Soror Anita.
Nur wie sollte er ihm denn klar machen, dass er herunter kommen sollte.
"Er kommt von allein zu dir, wenn er gegessen hat. er will jetzt Fliegen fangen!" erklärte Yoricel etwas piepsig. Er hatte keine Ahnung wie er den Gecko herablocken sollte.
"Aber lasst euch von mir nicht stören, erzählt lieber" fügte er an. Sicher störte er mit seinem Geplapper die Ermittlungen.
Bis ihm klar wurde, dass Geckos ja nicht wie Säugetiere waren.
Hunde wedelten mit dem Schwanz, rochen... verstanden Worte oder zumindest den Klang von Worten. Damit konnte man etwas anfangen und einem Tier vielleicht auf diese Art verständlich werden.
Aber was verstand ein Gecko?
Yoricel schielte an die Decke, ein wenig abgelenkt von Voriels Gespräch mit Anita, das er kaum mitbekam.
Der Gecko sah sich um, seine Zunge strich über ein Auge. Er machte den Mund auf... und er roch etwas. Oder nach etwas.
Hunger.
Das verstand Yoricel plötzlich. Der Gecko hatte Hunger und suchte nach Fliegen und wollte nicht zu Soror Anita.
Nur wie sollte er ihm denn klar machen, dass er herunter kommen sollte.
"Er kommt von allein zu dir, wenn er gegessen hat. er will jetzt Fliegen fangen!" erklärte Yoricel etwas piepsig. Er hatte keine Ahnung wie er den Gecko herablocken sollte.
"Aber lasst euch von mir nicht stören, erzählt lieber" fügte er an. Sicher störte er mit seinem Geplapper die Ermittlungen.
-
- Spell
- Beiträge: 1154
- Registriert: 12.02.2004 - 23:25
- Wohnort: Dillenburg (Hessen)
- Kontaktdaten:
Die Soror sah den Ramieliten für zwei Herzschläge lang verblüfft an, dann durchdrang ihr helles, herzliches Lachen den Raum, das abgeschwächt in Form eines fröhlichen Glucksens auch noch den umständlichen Abstieg Aintas vom wackeligen Hocker herab auf festen Boden begleitete.
Nun, mit ihren blanken Füßen auf selber Höhe wie die beiden Engel überragte der Lockenkopf der Begine kaum noch den ordentlichen Zopf Yoricels.
"Ihr müsst entschuldigen." bat sie lispelnd für ihren Ausbruch um Verzeihung, konnte sich ein Schmunzeln aber immer noch nicht verkneifen.
"Es ist selten dass die Streiter des Herrn bei ihren schwerwiegenden Aufgaben den Sinn für Humor nicht verloren haben."
Ehrerbietend senkte die Urielitin das Haupt vor dem Ramieliten und drehte sich dann zu Yoricel, damit auch dieser sich als Empfänger der Geste wissen durfte.
"Mich nennt man Soror Anita. Bitte entschuldigt das Chaos, ich hatte ja keine Ahnung, dass die angekündigten Inspektoren, dass...ach...oh, oh!"
Als würde ihr die ausgebüchste Eidechse erst in diesem Moment wieder einfallen, drehte die Soror sich mit großen Augen in einer hektischen Bewegung zu Yoricel um und blickte mit der Hand vor dem erschrocken geöffneten Mund an der Wand nach oben bis ihr Blick den kleinen Stefano eingefangen hatte.
"Hunger hast du also?" fragte sie ungläubig und schüttelte den Zeigefinger der Linken tadelnd in Richtung des Tieres, was ihre hölzernen Armreifen zum Klappern brachte.
"Du hast doch schon alle Fliegen in dieser Cella gefressen, du Gierhals!" schalt sie den Gecko und informierte Yoricel mit ernsthaft besorgter Miene, darüber, die Echse ja nur des Fliegenproblems wegen überhaupt hergeholt zu haben.
"Und nun werd ich ihn nicht mehr los! Habe extra Weihrauch angezündet, um ihn zu beruhigen, aber dieses Tunichtgut lässt sich einfach nicht erwischen."
Erwartungsvoll stemmte die Begine die Hände in die Hüften, behielt den Kopf in den Nacken gelegt und beobachtete das Treiben des Ausreißers mit gelegentlichem Kopfschütteln.
Nun, mit ihren blanken Füßen auf selber Höhe wie die beiden Engel überragte der Lockenkopf der Begine kaum noch den ordentlichen Zopf Yoricels.
"Ihr müsst entschuldigen." bat sie lispelnd für ihren Ausbruch um Verzeihung, konnte sich ein Schmunzeln aber immer noch nicht verkneifen.
"Es ist selten dass die Streiter des Herrn bei ihren schwerwiegenden Aufgaben den Sinn für Humor nicht verloren haben."
Ehrerbietend senkte die Urielitin das Haupt vor dem Ramieliten und drehte sich dann zu Yoricel, damit auch dieser sich als Empfänger der Geste wissen durfte.
"Mich nennt man Soror Anita. Bitte entschuldigt das Chaos, ich hatte ja keine Ahnung, dass die angekündigten Inspektoren, dass...ach...oh, oh!"
Als würde ihr die ausgebüchste Eidechse erst in diesem Moment wieder einfallen, drehte die Soror sich mit großen Augen in einer hektischen Bewegung zu Yoricel um und blickte mit der Hand vor dem erschrocken geöffneten Mund an der Wand nach oben bis ihr Blick den kleinen Stefano eingefangen hatte.
"Hunger hast du also?" fragte sie ungläubig und schüttelte den Zeigefinger der Linken tadelnd in Richtung des Tieres, was ihre hölzernen Armreifen zum Klappern brachte.
"Du hast doch schon alle Fliegen in dieser Cella gefressen, du Gierhals!" schalt sie den Gecko und informierte Yoricel mit ernsthaft besorgter Miene, darüber, die Echse ja nur des Fliegenproblems wegen überhaupt hergeholt zu haben.
"Und nun werd ich ihn nicht mehr los! Habe extra Weihrauch angezündet, um ihn zu beruhigen, aber dieses Tunichtgut lässt sich einfach nicht erwischen."
Erwartungsvoll stemmte die Begine die Hände in die Hüften, behielt den Kopf in den Nacken gelegt und beobachtete das Treiben des Ausreißers mit gelegentlichem Kopfschütteln.
"Wenden wir uns doch deinem Bild zu. Wie ich sehe hast du ja etliche weitere. Bitte sag mir - was für ein Bild verschwunden ist - was es zeigt, welcher Maler, wenn er bekannt ist, ob es für dich oder für andere von Wert sein kann, wann es gemalt wurde, mit welcher Technik auf welchem Format und welche Materialien verwendet wurden, woher du es hast, seit wann du es hast. War es gerahmt? Wenn ja wie? Ist der Rahmen von Wert?
Ferner muss ich wissen, wann es verschwunden ist - will heißen, wann du bemerkt hast dass es verschwunden ist und wann du es zuletzt gesehen hast, wer alles weiß, dass dieses Bild in deiner Cella war, wer Zugang zu deiner Cella hat und warum. Hebdomadar, es wäre von großem Nutzen, wenn du nach den anderen betroffenen Hebdomadares schicken lassen könntest. Ich möchte mit ihnen ganz ähnliche Fragen besprechen." Er wandte sich wieder Anita zu.
"Gehen wir also ersteinmal diesen einfachen Fragenkatalog durch und dann ins Detail. Yoricel - wie wäre es wenn du dir schon mal die Cella genau ansiehst, während Anita mir antwotet"
Ferner muss ich wissen, wann es verschwunden ist - will heißen, wann du bemerkt hast dass es verschwunden ist und wann du es zuletzt gesehen hast, wer alles weiß, dass dieses Bild in deiner Cella war, wer Zugang zu deiner Cella hat und warum. Hebdomadar, es wäre von großem Nutzen, wenn du nach den anderen betroffenen Hebdomadares schicken lassen könntest. Ich möchte mit ihnen ganz ähnliche Fragen besprechen." Er wandte sich wieder Anita zu.
"Gehen wir also ersteinmal diesen einfachen Fragenkatalog durch und dann ins Detail. Yoricel - wie wäre es wenn du dir schon mal die Cella genau ansiehst, während Anita mir antwotet"
-
- Spell
- Beiträge: 1154
- Registriert: 12.02.2004 - 23:25
- Wohnort: Dillenburg (Hessen)
- Kontaktdaten:
"Oh. Oh. So viele Fragen auf einmal."
Anita hatte sich wieder zu Voriel gedreht und legte die Hand an die in Falten gezogene Stirn, während sie angestrengt nachdachte.
"Also, ich will versuchen alles richtig zu sagen." versprach sie und schob in einer beiläufigen Bewegung zwei der Holzreifen um ihren Arm auseinander, die sich ineinander verkeilt hatten.
"Das Bild das verschwunden ist, also."
Die Soror holte tief Luft und kniff für einen Moment die Augen zusammen, als könne sie ihre Gedanken auf diese Weise sammeln. Die kräftige Locke hatte ihren Weg zurück in die Stirn der Urielitin gefunden und wackelte im Takt ihrer nervösen Bewegungen hin und her.
"Ich selbst bin erst vor einigen Monaten in dieser Cella eingezogen, weil die ursprüngliche Bewohnerin gestorben ist. Ihr Name..."
Die Begine hob ihre dunklen Augen und lächelte.
"Ihr Name war auch Anita, aber deshalb bin ich nicht umgezogen, sondern weil meine jüngste Tochter, ihr Name ist Benita, das heißt 'die Gesegnete', im letzten Januarii..."
Anita machte eine kurze Pause und atmete ein weiteres mal selig durch.
"Benita ist im letzten Januarii zu den anderen Novizen und Novizinnen gezogen. Sie hat erst sechs Lenze gesehen, aber sie ist schon so selbstständig. Der Herr ist stolz auf sie, ganz gewiss. Vorher haben wir auch hier gelebt, in diesem Himmelsdorf, aber in einer größeren Cella, mit zwei weiteren Schwestern, die Sorors Melia und Luz, von denen eine auch einen Sohn hatte, kaum jünger als Benita...
Aber was red ich denn - ich verliere mich ja in Details..."
Die Urielitin schüttelte den Kopf über ihre eigene Geschwätzigkeit, faltete ihre Hände vor dem Bauch und nickte, als wäre sie nun, nach diesem Vorlauf, endlich bereit, auf die Fragen des Ramieliten einzugehen.
"Das Bild hing schon hier, als ich eingezogen bin. Ich kann mir denken, dass es...also ganz bestimmt hat es meiner Vorgängerin gehört, Gott hab sie selig. Vielleicht haben die Brüder und Schwestern es beim Ausräumen der cella hängen lassen, weil sie mich kennen und man weiß, dass ich Freude an Farben habe, oder es wurde vergessen, das weiß ich nicht genau. Ich habe es nicht runter genommen und die Bilder von meinen Kindern hab ich einfach drum herum aufgehängt, die hängen ja noch da."
Die Soror drehte sich halb herum und deutete mit der Hand auf die vielen bunten Zeichnungen, welche sich über die gesamte Zimmerwand verteilten. Als sie ihr Gesicht wieder Voriel zuwandte, lag ein entschuldigender Ausdruck auf ihren Zügen.
"Wer das Bild gemalt hat, weiß ich nicht, es war ja schon hier, als ich kam und mit Anita habe ich auch nie darüber gesprochen, sie war nicht sehr gesellig. Ein Einsiedlerkrebs, so sagt man doch, oder?
Und womit...uff...da bin ich überfragt. Ich bin ja selbst kein Künstler, kann wohl nähen und sticken und häkeln und stricken, das mach ich ja schließlich den ganzen Tag lang, aber mit Pinsel und Kohle - nein nein, da waren die Kinder immer begabter. Benhulio zumindest und Pepe, Paolo auch und Esperanza, wenn sie nicht gerade andere Flausen im Kopf hatte. Die Torte da hat sie gemalt! Schön, nicht?
Wenn man..."
Anita hielt inne und kratzte sich im Nacken.
"Wenn man mit den Fingern über das Bild herüber gefahren ist, dann hat sich das rauh angefühlt, als ob man die Farbe abkratzen kann, wenn man Fingernägel hat wie ein Raubtier. Anders als die anderen Bilder, die sind auch rauh, aber wegen dem Papier und nicht wegen der Farbe.
Hilft das?"
Unsicher wiegte die Begine ihren Kopf hin und her und lutschte nachdenklich an ihrer Unterlippe.
"Und ein Rahmen...ja ein Rahmen war drum herum. Fra Federigo, der wohnt hier im selben Himmelsdorf und manchmal sogar in meiner Cella..."
Anita unterdrückte ein mädchenhaftes Kichern und presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen, bevor sie weitersprach.
"Fra Federigo kann Rahmen machen, er hat geschickte Hände. Vielleicht hat der auch den Rahmen von dem Bild gemacht, das weiß ich nicht, der sah auf jeden Fall genauso aus wie die, die der Bruder macht.
Von Wert sind die Rahmen nicht, wenn du damit meinst, ob sie etwas kosten. Hier hat jeder ein Talent und jeder hilft jedem, wenn er kann und wenn Hilfe gebraucht wird, das kostet kein Geld - wir haben ja auch gar keins. Anita auch nicht, freilich nicht."
Die Urielitin zog die Nase hoch, ihre Augen wanderten ziellos von links nach rechts, als sie versuchte, sich an all die anderen Fragen zu erinnern, die regelrecht aus Voriel herausgeschossen waren und von einem menschlichen Hirn kaum behalten werden konnten.
"Waren das alle Fragen?" erkundigte sie sich zögerlich und warf einen raschen Blick über die Schulter zurück um zu sehen, wie Yoricel vorankam.
Anita hatte sich wieder zu Voriel gedreht und legte die Hand an die in Falten gezogene Stirn, während sie angestrengt nachdachte.
"Also, ich will versuchen alles richtig zu sagen." versprach sie und schob in einer beiläufigen Bewegung zwei der Holzreifen um ihren Arm auseinander, die sich ineinander verkeilt hatten.
"Das Bild das verschwunden ist, also."
Die Soror holte tief Luft und kniff für einen Moment die Augen zusammen, als könne sie ihre Gedanken auf diese Weise sammeln. Die kräftige Locke hatte ihren Weg zurück in die Stirn der Urielitin gefunden und wackelte im Takt ihrer nervösen Bewegungen hin und her.
"Ich selbst bin erst vor einigen Monaten in dieser Cella eingezogen, weil die ursprüngliche Bewohnerin gestorben ist. Ihr Name..."
Die Begine hob ihre dunklen Augen und lächelte.
"Ihr Name war auch Anita, aber deshalb bin ich nicht umgezogen, sondern weil meine jüngste Tochter, ihr Name ist Benita, das heißt 'die Gesegnete', im letzten Januarii..."
Anita machte eine kurze Pause und atmete ein weiteres mal selig durch.
"Benita ist im letzten Januarii zu den anderen Novizen und Novizinnen gezogen. Sie hat erst sechs Lenze gesehen, aber sie ist schon so selbstständig. Der Herr ist stolz auf sie, ganz gewiss. Vorher haben wir auch hier gelebt, in diesem Himmelsdorf, aber in einer größeren Cella, mit zwei weiteren Schwestern, die Sorors Melia und Luz, von denen eine auch einen Sohn hatte, kaum jünger als Benita...
Aber was red ich denn - ich verliere mich ja in Details..."
Die Urielitin schüttelte den Kopf über ihre eigene Geschwätzigkeit, faltete ihre Hände vor dem Bauch und nickte, als wäre sie nun, nach diesem Vorlauf, endlich bereit, auf die Fragen des Ramieliten einzugehen.
"Das Bild hing schon hier, als ich eingezogen bin. Ich kann mir denken, dass es...also ganz bestimmt hat es meiner Vorgängerin gehört, Gott hab sie selig. Vielleicht haben die Brüder und Schwestern es beim Ausräumen der cella hängen lassen, weil sie mich kennen und man weiß, dass ich Freude an Farben habe, oder es wurde vergessen, das weiß ich nicht genau. Ich habe es nicht runter genommen und die Bilder von meinen Kindern hab ich einfach drum herum aufgehängt, die hängen ja noch da."
Die Soror drehte sich halb herum und deutete mit der Hand auf die vielen bunten Zeichnungen, welche sich über die gesamte Zimmerwand verteilten. Als sie ihr Gesicht wieder Voriel zuwandte, lag ein entschuldigender Ausdruck auf ihren Zügen.
"Wer das Bild gemalt hat, weiß ich nicht, es war ja schon hier, als ich kam und mit Anita habe ich auch nie darüber gesprochen, sie war nicht sehr gesellig. Ein Einsiedlerkrebs, so sagt man doch, oder?
Und womit...uff...da bin ich überfragt. Ich bin ja selbst kein Künstler, kann wohl nähen und sticken und häkeln und stricken, das mach ich ja schließlich den ganzen Tag lang, aber mit Pinsel und Kohle - nein nein, da waren die Kinder immer begabter. Benhulio zumindest und Pepe, Paolo auch und Esperanza, wenn sie nicht gerade andere Flausen im Kopf hatte. Die Torte da hat sie gemalt! Schön, nicht?
Wenn man..."
Anita hielt inne und kratzte sich im Nacken.
"Wenn man mit den Fingern über das Bild herüber gefahren ist, dann hat sich das rauh angefühlt, als ob man die Farbe abkratzen kann, wenn man Fingernägel hat wie ein Raubtier. Anders als die anderen Bilder, die sind auch rauh, aber wegen dem Papier und nicht wegen der Farbe.
Hilft das?"
Unsicher wiegte die Begine ihren Kopf hin und her und lutschte nachdenklich an ihrer Unterlippe.
"Und ein Rahmen...ja ein Rahmen war drum herum. Fra Federigo, der wohnt hier im selben Himmelsdorf und manchmal sogar in meiner Cella..."
Anita unterdrückte ein mädchenhaftes Kichern und presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen, bevor sie weitersprach.
"Fra Federigo kann Rahmen machen, er hat geschickte Hände. Vielleicht hat der auch den Rahmen von dem Bild gemacht, das weiß ich nicht, der sah auf jeden Fall genauso aus wie die, die der Bruder macht.
Von Wert sind die Rahmen nicht, wenn du damit meinst, ob sie etwas kosten. Hier hat jeder ein Talent und jeder hilft jedem, wenn er kann und wenn Hilfe gebraucht wird, das kostet kein Geld - wir haben ja auch gar keins. Anita auch nicht, freilich nicht."
Die Urielitin zog die Nase hoch, ihre Augen wanderten ziellos von links nach rechts, als sie versuchte, sich an all die anderen Fragen zu erinnern, die regelrecht aus Voriel herausgeschossen waren und von einem menschlichen Hirn kaum behalten werden konnten.
"Waren das alle Fragen?" erkundigte sie sich zögerlich und warf einen raschen Blick über die Schulter zurück um zu sehen, wie Yoricel vorankam.