[Tohuwabohu] Prolog

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Rouvel
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[Tohuwabohu] Prolog

Beitrag von Rouvel » 24.03.2010 - 11:48

Prolog

[...]

Rouvel
„Tomielelieliriviieliezabel“, trällerte Rouvel unbewusst auf die Melodie von Gloria, während er über die Gänge huschte und immer mal wieder seinen Kopf durch eine geöffnete Tür steckte. Wie immer war er der personifizierte Frohsinn. Sein eigenartiger Gesang diente nur dazu, sich die vielen komplizierten Namen der Engel zu merken, bei denen er vorstellig werden sollte.
Endlich erreichte er die gesuchte Cella. Es muss sicher nicht erwähnt werden, dass diesem glücklichen Treffer einige peinliche Raum-Patzer voran gegangen waren. Er lugte erst einmal vorsichtig hinein. Doch als er Eliel erkannte trat er ganz hervor und stemmte triumphierend die Hände in die Hüften. „HA! Hab ich dich gefunden, Schwester!“
Seine Worte galten zwar der Raphaelitin, doch sein wacher Blick striff auch aufgeschlossen über die anderen Scharmitglieder Und da er gerade noch die Frage der Ramielitin aufgeschnappt hatte, antworte er auch prompt mit einem breiten abenteuerlustigen Grinsen: „Gabrielsland!“

Tomiel
Tomiel lief, so schnell er konnte, zu seiner alten Cella. Wann immer er einem anderen Engel oder Menschen begegnete, bremste er artig ab und ging normalen Schrittes weiter, außer Sichtweite eilte er sich dann jedoch wieder. Sein Herz schlug vor Freude hart in seiner Brust. Endlich hatte er seine eigene Schar!
Flink packte er seine Sachen zusammen und lief den gleichen Weg wieder zurück, den er gekommen war. „So, da bin ich wieder“ keuchte er etwas außer Atem und stutzte dann, als er einen weiteren Engel in der neuen Cella sah. „Hallo?“, fragte er den Neuling und musterte ihn verwundert. „Wer bist du denn?“ Er machte die Türe hinter sich zu und setzte sich auf einen Hocker.

Eliel
So so, Eliel hat einen Kollegen bekommen, na das kann ja interessant werden. Sie sah zur Tür und ihre Mine entglitt ihr nicht, das war eindeutig Rouvel der mit ihr hier hergeflogen war. Er war ein wahrer Sonnenschein, so sonnig das es ihr aufs Gemüt schlug. Sie wollte schon denn Mund aufmachen für eine Erwiderung als Tomiel zurückkam.

Rouvel
Oh oh oh! Das musste der Schar-Führer sein! Rouvel schwang sich augenblicklich aus seiner lässigen Haltung in eine stocksteife Pose, von der er sich eine kompetentere Ausstrahlung versprach.
„Rouvel!“, antwortete er beinah eine Spur zu hastig. Man hatte sich große Mühe gegeben dem quirligen Wirbelwind klar zu machen, wie man sich gegenüber eines Michaeliten zu verhalten hatte. Aus psychologischer Sicht war der gemeine Michaelit nämlich eine ausgesprochen heikle Sache! Während Rouvels Körper also mit dem Boden der Cella einen perfekten rechten Winkel bildete, lief sein kleines Gehirn auf Hochtouren. Er taxierte Tomiel einige Sekunden lang und setzte in seinem Kopf imaginäre Häkchen und Striche an häufige Michaeliten-Spleens, die er so kannte. Zu Rouvels großer Überraschung und sogar körperlich sichtbaren Erleichterung wollte Tomiel aber auf kein Klischee passen. Das lausbübische Grinsen brach sich wieder Bahn. Was für ein Glücksgriff!
„Du musst Tomiel sein!“ Er streckte ihm vergnügt eine Hand entgegen und plauderte in einem fort „Ich weiß, dass das etwas unüblich ist, aber man hat mir gesagt ich soll euch auf eurer Reise in Gabrielsland begleiten!“

Eliel
Na toll, jetzt kam der Sonnenschein auch noch mit ihnen. Das würde kompliziert werden.

Ireviel
Neugierig sah Ireviel den Neuankömmling an. Er war nicht so , ähm kühl wie die beiden anderen. Und er war ihm auf Anhieb sympathisch. Allerdings hielt er sich zurück als Rouvel Tomiel ansprach. Da sollte man sich wohl nicht einmischen!
Aber er war froh dass er nicht alleine mit diesen zwei anderen Engeln war. Die Raphaelitin und die Ramielitein waren alles andere als sympathisch. Aber darauf kam es anscheinend in einer Schar nicht an. Wenn Iezabel und Eliel sich nicht mochten musste er es wohl akzeptieren.
Er drückte seine Brust durch und stand auf, „ich bin Ireviel vom Orden Uriels“. Als dann eine peinliche pause entstand wurde er rot und setzte sich wieder. Mist, das war mehr als peinlich. Er spürte die brennenden Blicke auf sich.
Nicht gut genug, nicht gut genug.

Rouvel
Das was Rouvel Ireviel zuwarf war kein brennender Blick sondern viel mehr das verschwörerische Grinsen eines Kumpanen, der genau wusste wie Ireviel sich fühlte, da er sich oft genug selbst in so peinliche Situationen manövrierte.

Iezabel
Oh Gott. Noch so einer.
Sie sah zu Eliel, die auch nicht übermäßig angetan wirkte... womöglich das erste Mal, dass Iezabel und die Raphaelitin sich über etwas einig waren.
„Gabrielsland...“, wiederholte sie langsam, um dann abrupt und wenig taktvoll hinzuzufügen: „Und wofür in Gottes Namen brauchen wir zwei Raphaeliten?“


Tomiel
Tomiel beäugte Rouvel neugierig und nahm dann ein wenig zögerlich die Hand des Raphaeliten an. Er sah kurz zu den beiden griesgrämigen weiblichen Engel und fand, dass die Jungs in seiner Schar wohl die netteren Engel waren. „Freut mich dich kennen zu lernen, Rouvel“, sagte er und lächelte. Er blickte aufmunternd zu dem schüchternen Urieliten. „War jemand von euch schon einmal in Gabrielsland?“ fragte er nach. „Weißt du denn, wohin wir genau ins Gabrielsland fliegen?“

Rouvel
„In ein Kloster.“ Rouvels entschuldigendes Lächeln verriet, dass er auch nicht mehr wusste. „Das kann doch nur eins bedeuten!“, und damit wand er sich Iezabel zu, deren Empörung seiner Heiterkeit keinen Abbruch tat. „Ihr bekommt unterwegs ordentlich auf die Mütze!“

Gabriel
In diesem Moment öffnete sich die Tür erneut und gleich zwei ältere Gabrieliten mit Sigil traten herein. Sie glichen sich wie ein Gabrielit dem anderen.“ Hallo...“, sagten sie beide kurz angebunden. „Ihr seid Tomiel und der Rest ,der nach Gabrielsland will?“, fragte der Linke und als er keine Reaktion sah, nickte er. „Ihr seid ja mal echt begeistert nach Gabrielsland zu kommen....da bekommt man einen ruhigen Posten in einem Kloster und dann das“, grinste der andere.
„Um es kurz zu machen. Alle hier versammelten Engel sollen umgehend nach Gabrielsland ins Kloster St. Vith gebracht werden. Dort wird man dann weiter sehen“, erklärte der eine ruhig. „Man sagte uns vorhin, dass man euch wohl doch nicht zu einer Schar machen wird...die haben etwas von Planänderung gefaselt..und etwas von erfahrenerer Schar, die wohl losgeschickt wird...jedenfalls werdet ihr nun Em Susat unterstellt, aber wenn man es genau nehmen will, dem Kloster St. Vith“, eröffnete einer der beiden, ohne wirklich daran zu denken, dass gerade für junge Signumsengel, die noch nie in einer Schar waren und sich so sehr darauf gefreut haben, wohl nun in diesem Moment eine ganze Welt in Scherben zerbrach.

Rouvel
Rouvels Kopf ruckte augenblicklich zu Tomiel. Er würde seine eigene Reaktion ganz von der des Michaeliten abhängig machen.

Eliel
Was sollte das heißen sie würden zu keiner schar gemacht? Ihr konnte das nur recht sein, dann würden sie alle eben austauschbar bleiben und sie musste sich nicht mit jeden für längere Zeit herumschlagen.
„Ihr müsst zugeben das wir als Nicht schar einen Kloster unterstellt werden, und dann eine ominöse zweite richtige Schar auch noch mit im Spiel ist, das ist ziemlich unlogisch, aber ich nehm an ihr werdet darauf keine Antwort wissen oder sie uns nicht sagen wollen“, meinte sie kühl und sah die beiden Gabrieliten an.
Tomiel war eigentlich ihr Michaelit, aber anscheinend doch nicht, also hatte er also doch nicht das sagen. Mhm, hörte sich mehr als konfus an.

Ireviel
Ireviel sah vollkommen irritiert von einen zum anderen Engel.
Keine Schar?
Wie konnte das sein?
Er sah auf die zwei Gabrieliten, dann auf Tomiel, dieser schien genauso irritiert zu sein wie er.
Keine Schar.
War das, dass Urteil dafür das er nur mittelmäßig gewesen war?
Etwas in ihm wollte rebellierend aufbegehren.
Doch es gewann nicht die Oberhand.
Müde stütze er sich auf seinen Bogen und verfolgte was weiter geschehen sollte schweigend.

Gabriel
„So unlogisch ist das gar nicht. Der Auftrag wurde als zu schwer angesehen darum wurdet ihr dem Kontingent nach St. Vith zugeteilt und fliegt eben nicht dorthin, wo ihr hinfliegen solltet“, erklärte der Linke ruhig. „Es gibt eben nun manchmal Sachen die umdisponiert werden müssen und so ist es eben hier passiert...Asserdem werdet ihr die Schar, die nun euren Auftrag hat, sowieso nie zu Gesicht bekommen, weil die nämlich nicht in der Umgebung von St. Vith operieren wird und eine ominöse zweite Schar würde ich es auch nicht nennen. Wir sind in Rom, hier gibt es mehr als euch und eine andere Schar, die euren Auftrag nun hat und sich bereit macht diesen zu erledigen.“
Tomiel
Tomiel sah die beiden Gabrieliten entgeistert an. Gerade eben hatte er sich noch darauf gefreut endlich eine eigene Schar zu haben, dann wurde sie ihm plötzlich wieder - völlig ohne Grund - weg genommen. Was hatte er denn getan, dass man ihn so sehr strafte? Gut, er war bestimmt nicht der Beste in der Ausbildung gewesen, aber sicher auch nicht der Schlechteste! Wieso hatte man so wenig Vertrauen in ihn?

„Wer hat das angeordnet, dass wir keine Schar werden sollen?“, fragte Tomiel nach, nachdem er sich wieder gefangen hatte. Wie schon draußen auf der Flugplattform, war jeglicher Leichtsinn und jede Fröhlichkeit, die sonst auf seinem Gesicht lag, wie vom Wind davon geblasen. Ernst und mit großen Augen sah er zu den beiden Gabrieliten auf. „Ich möchte mit ihm sprechen.“ Das konnte doch nur ein Irrtum sein. Wieso sollte man sie gemeinsam zu diesem Kloster schicken, wenn sie doch keine Schar waren?

Rouvel
DAS war die Reaktion auf die Rouvel gehofft hatte. Seine Züge, die bis eben noch genau so eingefroren waren, wie die der anderen Engel, tauten nun unter einem zuversichtlichen Lächeln. Tomiel demonstrierte eindrucksvoll, dass er ein würdiger Anführer war. Denn obwohl ihn dieser Schlag vermutlich härter getroffen hatte, als alle Anderen handelte er absolut souverän. Mehr brauchte Rouvel nicht um seine Entscheidung zu fällen. Er trat einen symbolischen Schritt hinter den Michaeliten und verschränkte beinah patzig die Arme.
„Pah. Ob offiziell oder nicht. Niemand kann uns verbieten uns wie eine Schar zu fühlen und wie eine Schar zu handeln!“

Gabriel
„Prior Gianfranco di Spetia hat das angeordnet, aber ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass er Zeit haben wird um eine schon längst beschlossene Sache nun jetzt noch zu erörtern. Der Prior eines Himmels wird bestimmt wichtigere Sachen zu tun haben“, meinte der Rechte lakonisch. „Weißt du, für ihn sind wir alle Engel, die entweder eingeteilt werden oder nicht eingeteilt werden. Das soll jetzt nicht heißen, dass wir ihm egal sind, aber er hat alle hier in Roma ansässigen Engel und die Aufträge zu verwalten und das ist eine Menge Arbeit. Der Auftrag galt als zu schwer für Signumsengel, da wohl vor Ort etwas passiert ist, was dafür gesorgt hat, dass sie sich um entschieden haben....in gewisser Weise solltet ihr froh sein, denn sonst wäre eurer erster Auftrag auch eurer Letzter geworden und was das Gespräch angeht, der Prior ist ein vielbeschäftigter Mann und glaubst du im Ernst, er redet mit jedem, der mit ihm reden möchte? Der hat auch einen Zeitplan und jede Schar wird auch nicht von ihm persönlich Aufträge bekommen. So rosig, wie man sich das ganze vorstellt und wie das bei eurer Weihe war, ist es nämlich nicht. Manche bekommen gerade mal eine Schriftrolle in die Hand gedrückt, wo alles drin steht, was erledigt werden muss, andere bekommen es von einem Kardinal gesagt, wo es hingeht und welche die nicht eingeteilt werden, werden entweder sitzen gelassen und dürfen Wochen oder Monate warten oder sie werden versetzt. Letzteres ist bei euch passiert“, versuchte er nun etwas freundlicher zu erklären und auch Tomiel zu verstehen zu geben, dass es vielleicht gar nichts bringen würde nun nach wen zu verlangen, den er sprechen konnte.

„Euer eigentlich zuteilgeter Gabrielit weiß zum Beispiel bestimmt noch gar nichts davon. Der wartet, in Gabrielsland wo es auch hingehen sollte und bekommt wahrscheinlich gerade den Flugbefehl sich zu eurem Treffpunkt auf zu machen oder hat ihn schon bekommen und wird dann zum Kloster St. Vith weiter geschickt. Der wird das mit Pech erst erfahren, wenn ihr bei ihm seid.“

Tomiel
Tomiel drehte überrascht den Kopf zu Rouvel. Mit dieser Unterstützung hatte er nicht gerechnet, und er schenkte dem Raphaeliten ein dankbares Lächeln. Dann jedoch konzentrierte er sich wieder auf die Gabrielieten. „Aber das beantwortet doch nicht, wieso wir keine Schar werden sollen“, erwiderte er störrisch. „Selbst wenn der Auftrag zu schwer für uns gewesen wäre“, was er nicht glauben wollte, „können wir doch trotzdem eine Schar werden. Der Weg zum Kloster ist weit, das ist doch besser, wenn wir eine eingeschworene Schar sind.“ Er runzelte seine Stirn und spreizte die Flügel leicht. „Die Engel würden sich gewiss sicherer auf dem Weg fühlen, wenn sie in einer Schar gemeinsam wären.“ Außerdem konnte man sich schlecht in der Luft verständigen, wenn man die Stimmbänder bemühen musste. Das war über die Seele der Schar einfacher.

Gabriel
Beide Gabrieliten seufzten und schauten sich kurz gegenseitig an. Sie wussten ehrlich gesagt nicht ob sie ihm nun eröffnen sollten, dass Tomiel und seine Freunde vielleicht in anderen Scharen eingesetzt werden würden, weil ein Engel gestorben war. Diese Erfahrung war meist traumatisch genug und Tomiel und die anderen würden ihnen eh nicht glauben, dass Engel sterben könnten.
„Es wird einen Grund geben, warum so entschieden wurde. Ihr werdet jedenfalls nicht als Schar geweiht und die Weihung wird immer von einem Vertreter eines Erzengels vollzogen und niemals einfach so und ob wir nun so im Verband fliegen, wie einige Engel hierher gekommen sind oder nicht, sollte dabei keine Rolle spielen.“ Die Gabrieliten hatten sich, wie sie fanden, recht gut geschlagen.

„Können wir nun? Wir haben einen langen Weg vor uns und wir wollen diesen Tag noch einige Kilometer hinter uns bringen.“

Rouvel
Maaan, was waren das für sture Böcke! Rouvel bekam nicht übel Lust ihnen aus ihren Votiv-Bändern Stolperdrähte zu flechten. Sollten sie doch ihre arroganten Fratzen auf dem Cella-Boden festdrücken! Tomiel hatte jedenfalls alles versucht, was in seiner Macht stand. Rouvel legte ihm wertschätzend eine Hand auf die Schulter und nickte stumm.

Tomiel
Tomiel sah zu den beiden Gabrieliten auf. Er war noch immer nicht von ihren Worten überzeugt, aber er hatte auch keine andere Lösung des Problems parat. Vielleicht war es tatsächlich so, wie die beiden Älteren es verkündet hatten. Allerdings widerstrebte es dem Michaeliten sich von den Gabrieliten herumkommandieren zu lassen. Aber hatte er eine Wahl? Leider nein.

Rouvels stummer Zuspruch tat dem jungen Signumsengel jedoch gut, und er lächelte ihm daher dankbar zu. „Dann werdet ihr uns also begleiten?“, fragte Tomiel und richtete sich wieder zu seiner vollen, wenn auch zierlichen, Größe auf. „Dann sollten wir los fliegen“, bestimmte er „damit wir das restliche Tageslicht noch ausnutzen können. Ireviel wird uns den Weg weisen“ Der Urielit würde sie sicher und wohlbehalten zum Kloster bringen können.

Gabriel
Ein Zentner Steine fiel den beiden Gabrieliten vom Herzen, als der Michaelit ihre Erklärung geschluckt hatte.
„Dann wollen wir mal“, sagten sie beide.
Zuletzt geändert von Rouvel am 24.03.2010 - 15:03, insgesamt 2-mal geändert.

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