[Sternenstaub] Prolog Aurora borealis
Re: [Sternenstaub] Prolog Aurora borealis
Kloster Bjarkøy - Sternenklarer Nachthimmel / Sommer
"105/ 98" sagte der Ältere, der angestrengt durch das große metallendes Rohr schaute, während kurz darauf ein junger Bursche begann erst ein Kupferrad zu drehen und dann ein anderes, ehe er wieder auf seinen Meister schaute und ihn erneut ehrfürchtig anstarrte und auf den nächsten Befehl wartete, während der alte erneut ein paar Skizzen auf seinem Papier machte.So und nicht anders lief es jeden Abend ab, seitdem man den jungen Burschen, der auf den Namen Ole hörte zu dieser Aufgabe abgestellt hatte. Doch wurde auch diese Aufgabe niemals langweilig, denn er wusste, dass er ein kleines Rädchen zu einem viel größeren Wohl war und was war wohl größer als die Erforschung des Himmels? Dort wo Gott und die Engel herkamen? Ole konnte sich nichts großartigeres vorstellen und er hoffte selbst irgendwann einmal durch das Rohr schauen zu dürfen. Vielleicht sah man dort ja auch Teile des Himmels und die Engel, malte er sich immer wieder aus, doch auch als er seinen Meister danach fragte, gab er ihm keine Antwort ob er jemals Raguel oder einen anderen Engel durch das Rohr hatte erblicken können und sein Meister ermahnte ihn dann immer wieder, dass es Teleskop hieß und nicht metallendes Rohr. Doch trotz seinen Unwissens, hier im Observatorium fühlte er sich zu hause und es gab für ihn keine größeres Glück auf der Erde als hier zu sein und dem großen Ganzen zu dienen. "119/108" nichts passierte. "119/108" wieder keine Reaktion "119/108. Bist du schon wieder eingeschlafen Taugenichts?" zischte sein Meister nun wütend, was Ole direkt aus seinen Träumereien riss und er anfing, zu Kurbeln, als würde es um sein Leben gehen. "Nein, Meister...." antwortete er kleinlaut und drehte weiter. Eine Nacht, wie jede andere Nacht....
"105/ 98" sagte der Ältere, der angestrengt durch das große metallendes Rohr schaute, während kurz darauf ein junger Bursche begann erst ein Kupferrad zu drehen und dann ein anderes, ehe er wieder auf seinen Meister schaute und ihn erneut ehrfürchtig anstarrte und auf den nächsten Befehl wartete, während der alte erneut ein paar Skizzen auf seinem Papier machte.So und nicht anders lief es jeden Abend ab, seitdem man den jungen Burschen, der auf den Namen Ole hörte zu dieser Aufgabe abgestellt hatte. Doch wurde auch diese Aufgabe niemals langweilig, denn er wusste, dass er ein kleines Rädchen zu einem viel größeren Wohl war und was war wohl größer als die Erforschung des Himmels? Dort wo Gott und die Engel herkamen? Ole konnte sich nichts großartigeres vorstellen und er hoffte selbst irgendwann einmal durch das Rohr schauen zu dürfen. Vielleicht sah man dort ja auch Teile des Himmels und die Engel, malte er sich immer wieder aus, doch auch als er seinen Meister danach fragte, gab er ihm keine Antwort ob er jemals Raguel oder einen anderen Engel durch das Rohr hatte erblicken können und sein Meister ermahnte ihn dann immer wieder, dass es Teleskop hieß und nicht metallendes Rohr. Doch trotz seinen Unwissens, hier im Observatorium fühlte er sich zu hause und es gab für ihn keine größeres Glück auf der Erde als hier zu sein und dem großen Ganzen zu dienen. "119/108" nichts passierte. "119/108" wieder keine Reaktion "119/108. Bist du schon wieder eingeschlafen Taugenichts?" zischte sein Meister nun wütend, was Ole direkt aus seinen Träumereien riss und er anfing, zu Kurbeln, als würde es um sein Leben gehen. "Nein, Meister...." antwortete er kleinlaut und drehte weiter. Eine Nacht, wie jede andere Nacht....
Re: [Sternenstaub] Prolog Aurora borealis
Jomazel
„Libri amici, libri magistri“*[/i] Dieses Geflüster begleitete den Ramieliten wie eine Beschwörungsformel, als er durch die ewige Düsternis seiner Kathedrale der Gedanken schritt. Der geisterhafte Schein seines flackernden Talglichts strich über grotesk gebaute Regale und erhellte einige lateinische Buchtitel. Das Gesuchte war nicht dabei. Das Licht zog weiter. Der Ramielit wusste, dass er sich selbst belog. Seine Intuition hatte ihm den Standort der gesuchten Erinnerung längst verraten. „Libri amici, libri magistri, libri amici, amici, amici!“ Die Beschwörungsformel verstummte mit dem letzten amici und dem Ramieliten war als hätte sein Herz es ihr gleich getan. Auch das Licht verharrte. „Nicht dieses Regal." Jomazels Lider senkten sich, wusste er doch, dass Jeremiel diesen Wunsch nicht erhören würde. Energisch drängte er die schemenhaften Fetzen der Erkenntnis, die er das letzte Mal aus diesem Regal gezogen hatte zurück und griff beherzt hinein. Er riss das Buch förmlich heraus und stürmte mit der Hast eines Verfolgten den Gang und die geschwungene Treppe hinunter. Noch während er rannte teilte das Buch seine Erinnerung mit ihm. Schleierwolken taten sich auf und gaben den Blick auf drei Sterne am nächtlichen Firmament frei. Ihr Glanz war so Ehrfurchtgebietend, dass es keine andere Wolke wagte, sich ihnen zu nähern. Eine Hand mit ramielitischen Scriptura-Zeichnungen bannte die Namen der Sterne mit schwarzer Tinte auf ein Blatt Pergament: Wega, Deneb, Altair. Darüber setzte sie in kunstvollen Lettern die Überschrift: Das Sommerdreieck.
Jomazel schlug die Augen auf. Sein Umfeld hatte sich verändert. Er blickte auf schlecht verputzte Wände und die kahle Cella-Einrichtung. Mit einem Blinzeln wischte er die unliebsamen Eindrücke fort und notierte sich die brauchbaren auf ein Stück Pergament. Astronomie, Astrognosie… wer hatte bloß den glänzenden Einfall ausgerechnet ihn mit diesem Kram zu betrauen? Nur weil er als Signum-Engel mal einen hervorragenden Aufsatz über Taxonomie geschrieben hatte? O sancta simplicitus!* Ja, er war gut darin Dinge hierarchisch zu klassifizieren, aber damals ging es um Wörter, nicht um Sterne! Das Kloster Bjarkøy schien nicht sonderlich erlesen in der Wahl ihrer Experten vorzugehen. Diese Feststellung hatte Jomazel schon vor Wochen gewonnen, aber sie frustrierte ihn dennoch jedes Mal aufs neue, wenn er Lust hatte frustriert zu sein. Er schnaubte entnervt und blickte über den Wust an Pergamenten indem er saß. Neben den Klassifizierungen und Benennungen, die man von ihm erwartete befanden sich darunter auch etliche, aus objektiver Sicht unbrauchbare Studien, wie zum Beispiel, ein grafisches Ambigramm des Sterns „Deneb“ oder ein Gedicht über das Sternenbild des Schwans, indem jeder Buchstabe des Alphabets exakt einmal vertreten war. Doch diese Arbeit wusste hier ja niemand zu würdigen! Banausen! Es kostete Jomazel einige Minuten die gewünschten von den ungewünschten Unterlagen zu trennen und alles in eine für den Abt leicht verständliche Form zu bringen. Dann verließ er die Cella um seine Arbeit unter freiem Himmel fortzuführen.
Novuel
Novuel hatte die Werkstatt endlich aufgeräumt. Stolz betrachtete er sein Werk. Der große Raum mit den Werkbänken war blitzblank, alle Geräte waren sauber verstaut in den Regalen, Spinden oder an die Wand geschoben. (Die meisten Gerätschaften waren im Grunde genommen keine Technologie. Etwa die Kreissäge, die schlicht nur mit einer Kurbel funktionierte und durch Übersetzungszahnräder auf die nötige Geschwindigkeit gebracht wurde.)
Im Grunde genommen war auch das Aufräumen nicht seine Aufgabe, sondern die der Novizen, aber wer konnte in dem Verhau schon richtig arbeiten, den diese als aufgeräumt bezeichneten? Besonderes Werkzeug musste sortiert und in Reihenfolge abgelegt oder in die Halterungen verstaut werden. Was sollte man mit einem 14ener Schlüssel, wenn der neben dem 10er hing? Zahlen und Symbole konnten so gut wie alle Ragueliten lesen. Und es war eine Schande, wenn die Novizen dann trotzdem alles durcheinander brachten.Nun glänzte die Werkstatt mit dem steinernen Boden förmlich. Die Werkstatt mit den kleinen bullaugenartigen Fenstern, war auch der Raum in dem sich Novuel am meisten aufhielt. Hier roch es irgendwie vertraut. Hier hatte man seine Ruhe. Nur jetzt hatte er nichts mehr zu tun. Am meisten hasste er es, wenn er nichts zu tun hatte.
Eher unwillig drehte er sich um und machte sich auf den Weg hinaus. Erstaunt stellte er fest, dass es schon dunkel war.
Es musste weit nach Mitternacht sein.
Auf der Flugplattform erkannte er die Gestalt eines Engels.
Das konnte der Rameilit sein mit dem er die cella teilte. Mit diesem hatte Novuel bisher praktisch nichts zu tun gehabt.
Wahrscheinlich wollte dieser ohnehin seinen Studien nachgehen, daher schritt Novuel an ihm vorbei Richtung Cella, ohne ein Wort zu verlieren.
Jomazel
"Nequissimus!"* Diese Beschimpfung versetzte der kleinen Holzlatte, die der Ramielit für seine Messungen benutzte, einen herben Knacks. Gut, möglicherweise war der Knacks auch die Folge des potentiell aggressiven Hinfortschleuderns was auf den verbalen Ausbruch folgte. Jomazel griff sich in die Haare. Nein, dieses Ding taugte nicht für die Arbeit die er verrichten wollte. 'Denk nach Jomazel!', heischte er sich innerlich mit aller Strenge an. Er brauchte mehr als die Holzlatte... er brauchte etwas präziseres. Vielleicht eine Kombination aus Holzlatte und Winkelmesser? 'Natürlich!' Aufeinmal erfasste ihn eine Welle der Geschäftigkeit. Er riss ein Pergament an sich und warf mit seinem Kohlestift eine grobe Skizze darauf - ein gleichschenkliges rechtwinkliges Dreieck. Solche hatte er in Prag bei seinen Ordensbrüdern, die dem Pfad Michaels folgten, gesehen. Doch wie sollte er hier im entlegenen Kloster Bjarkøy an so ein Hilfsmittel kommen? Da erschien Novuel plötzlich wie eine Deus ex machina. Jomazel kannte seinen Namen und er wusste, dass er in der Werkstatt arbeitete. Abgesehen davon war die Bekanntschaft jedoch nur sehr flüchtig. Sie teilten sich zwar eine Cella aber da Jomazel oft bis tief in die Nacht unter dem klaren Sternenhimmel arbeitete verpassten sie einander regelmässig.
"Novuel!" Kaum hatte er den Ruf ausgestoßen steuerte der Ramielit auch schon auf den Ragueliten zu. Jomazels Körperhaltung verriet einen gewissen Stolz und einen energischen Geist. "Du arbeitest in der Werkstatt, nicht wahr?" Die Frage war eher rhetorischer Art "Ist dir dort vielleicht schon einmal so ein Gegenstand untergekommen?" Er zeigte ihm die Zeichnung und betete zu Jeremiel, dass sein Gegenüber mit der Fähigkeit zur Abstraktion gesegnet war.
Novuel
"Wozu brauchst du das? Als Sextant oder als Winkelmesser?", fragte er ohne nachzudenken. Winkelmesser hatte er in der Werkstatt gesehen, aber benutzte sie nie.
Und Sextanten brauchten sie hier manchmal, aber davon verstand er so gut wie nichts, höchstens, welche Schrauben man festziehen musste, wenn einer wackelte. Argwöhnisch sah er den Ramieliten an, dessen Namen er schon wieder vergessen hatte.
Sie teilten die selbe cella, aber irgendwie war er noch nicht so richtig warm geworden mit den anderen seltsamen Engeln, die alle einem anderen Orden angehörten.
Lucien
Sanguel befand sich in der Küche. In der Cella war nichts großartiges zu sehen gewesen. Also hatte er sich auf die Suche nach etwas interessantem begeben. Fasziniert blickte er so ziemlich an jedem Kochplatz umher, auf der Suche nach unbekannten Geräten und Spuren vom Kochen. Er ging die einzelnen Gewürze durch und roch an jedem Einzelnen. Seine Augen blickten mit unfassbarer Neugier umher immer das fixierend was am interessantesten aussah. Schließlich verirrte er sich in die Speisekammer. Er vernahm ein leises Quieken und ein fieses Fauchen aus einer Ecke. Mit großen Augen blickte er hinter ein Fass und erspähte eine Katze, die gerade ihren Spieltrieb an einer Maus ausließ. Der Engel kniete sich in möglichst geringem Abstand nieder und verfolgte das Schauspiel. Klar, es war grausam, aber im selben Moment auch äußerst faszinierend. Seine Puppillen hüpften von links nach rechts, das arme Tier verfolgend, wie es von der einen Tatze zur anderen geschleudert wurde. Nach einem 5-minütigen Todeskampf erbarmte sich die Katze schließlich, sehr zum Unbelieben Sanguels, und ließ die halbtote Maus einfach liegen, während sie selbst mit einem befriedigten Schnurren davon zog.
Sanguel ging aus seinem Versteck zu dem armen Tier und stupste es leicht mit einem Finger an. Mit großen Augen betrachtete er jede einzelne Spur des bestialsichen Katzenspiels*, bis er sich dazu überwand dem armen Tier das Leben zu retten. Sanft strich er mit seinen Fingern über das weiche Fell und ließ die Macht seines Ordens sämtliche Wunden schließen.*
Dann nahm er die kleine Maus auf den Arm und begab sich, das Augenmerk immer auf dem kleinen Tierchen, zur Cella zurück. Auf dem Weg mussten ihm jedoch einige Leute ausweichen, da er vollkommen unvorsichtig und unumsichtig mittig durch die Gänge ging, ohne sich großartig für das um ihn herum zu interessieren. Wirklich eine sehr niedliche Maus.
*Das sehende Auge
*Heilende Hand
Jomazel
"Winkelmesser" gab er entschlossen zurück. Denn das war in der Tat das, was er jetzt in diesem Augenblick brauchte. Ein Sextant wäre für seine weitere Arbeit zwar hervorragend gewesen, aber er würde sich zunächst in seine Kathedrale versenken müssen bevor er überhaupt etwas mit dem Begriff anfangen konnte. Nachfragen stand nicht zur Option; gegenüber eines beinah fremden Engels zuzugeben, dass er keine Ahnung hatte widerstrebte schlicht Jomazels Prinzipien. 'Sextant' wiederholte ein kleines Stimmchen in seinem Kopf liebkosend. Es war das Stimmchen, das ausgefallene Wörter liebte. 'Tnatxes', Error, Möglichkeit auf Palindrome negativ. 'Na' 'an' 'text' 'test', DING DING Möglichkeit auf Anagrammieren positiv. Sein Hirn ratterte weitere Variationen des neu gelernten Wortes durch. Jomazel war nicht ganz im Jetzt. Doch noch bemerkte Novuel davon nichts, da der Ramielit es gelernt hatte Andere in solchen Momenten - die bei ihm oft vorkamen - weiterhin anzuschauen, wenn auch nicht wirklich anzusehen
Novuel
"Die hängen in der Werkstatt. Treppe runter. Große Doppeltür. Linke Wand. In 3 Größen. Du musst ihn nur exakt dort wieder zurückhängen wenn du fertig bist.", gab Novuel zurück und wollte schon weggehen.
Dann erst wurde ihm klar, dass es eher ungewöhnlich war, dass Ramieliten Winkel maßen. Michaeliten ja, oder auch Ragueliten, aber was wollte DER?
Ging ihn ja eigentlich nichts an, aber Angehörige anderer Orden hatten in der Werkstatt nichts verloren." Was willst du damit machen?", fragte er also kühl und etwas argwöhnisch.
Lelahel
Langsam ging Lelahel wieder zum Kloster zurück. Währenddessen blieb sie immer wieder stehen, atmete tief die Nachtluft ein und betrachtete den Sternenhimmel. Sie liebte diesen Anblick. Es war wunderschön.
Lelahel dachte an ihre zukünftige Arbeit. Sie sollte in der Krankenstation aushelfen. Doch, das war etwas, was sie gerne tat. Sie konnte sich um andere kümmern und ihnen helfen, das war immer gut. In der Cella hatte sie gesehen, dass auch andere Engel im Kloster waren. Darüber hatte sie sich gefreut. Sie mochte ihre Arbeiten und tat diese mit ganzer Hingabe. Doch dies wurde noch schöner, wenn sie Kontakt zu anderen Engeln haben konnte. Bis jetzt hatte sie aber noch keinen von ihnen gesehen. Sie kam erst am Abend im Kloster an und sofort nachdem ihr dort alles gezeigt wurde ging sie raus in die Natur. Denn etwas schade fand sie, dass es im Kloster keinen Garten gab. War sie doch so gerne in der Umgebung von Wiesen, Blumen und Bäumen. Und auch wenn man auf der Plattform des Klosters einen wunderbaren, weiten Ausblick hatte, konnte der Untergrund einfach nicht mit einer weichen Wiese, die nach frischem Gras roch mithalten. Somit würde sie wohl während dem Aufenthalt im Kloster des Öfteren hier raus fliegen.
Lelahel war gespannt die anderen Engel zu treffen. Sie freute sich darauf. Wie sie wohl so sind? Aus welchen Orden sie kamen war ihr ganz egal. So mochte sie doch alle Engel. ,,Das wird eine schöne Zeit hier‘‘ äußerte sie und ging lächelnd weiter.
Im Kloster angekommen ging sie direkt in die Chella.
Jomazel
„Die Arbeit verrichten die Abt Boysen von mir verlangt.“ Jomazel reflektierte Novuels Kälte wie ein Spiegel. Das Zögern des Ragueliten hatte es Jomazel erlaubt in control zu antworten. Er befand, dass es keiner weiteren Erklärungen bedurfte und setzte sich in Bewegung. 'Du tust ihm Unrecht, Jomazel. Er hat dich ein Wort gelehrt, das du nicht kanntest. Er hat dir die Information gegeben, die du wolltest und er hat dir den Argwohn entgegen gebracht, den du ihm entgegen gebracht hättest, wäre es andersherum. Wenn er dir nur ein wenig ähnlich ist, wird er weiter argwöhnen. Gib ihm Frieden'. Jomazel hörte auf seine Ratio und verharrte kurz im Gehen als er auf der Höhe Novuels war. Sein Gesicht war leicht gesenkt und verhangen von roten Locken. "Jeremiel umkleidet meine Zunge und meine Lippen mit Worten der Wahrheit. Zweifel tue fern von dir." Kein Ramielit würde den Namen Jeremiels und eine Lüge im selben Atemzug nennen. Die Worte erinnerten beinah schon an einen Psalm. Schließlich verließ er die Plattform in Richtung Werkstatt ohne sich noch einmal umzudrehen.
Novuel
"Hä?", murmelte Novuel. Ramieliten waren manchmal sehr seltsam.Vor allem weil die Werkstatt doch gar nicht offen war und der Ramielit keinen Schlüssel hatte. Eben weil da nur gewisse Vertreter des Raguelitenordens etwas verloren hatten. 'na das merkt er dann schon! Dann muss er sich eben jemand suchen, der ihm aufschließt.'
Novuel streckte sich und gähnte. Er war müde und zufrieden, weil er nach dem Aufräumen immer gut gelaunt war. Etwas schläfrig schlurfte er Richtung Cella, mit einem kurzen Abstecher über die Waschräume, denn mit Trauerrändern unter den Fingernägeln zur Ruhe zu gehen war inakzeptabel.
In der Cella angekommen blieb er verwirrt stehen. Der Raphaelit kam ihm heute irgendwie seltsam vor, nur wusste Novuel momentan nicht wieso.Dass es sich um einen anderen, noch dazu weiblichen Raphaeliten handelte, kam ihm gar nicht in den Sinn.
"Salve!", nuschelte er und setzte sich auf seinen Hocker um zu meditieren.
Lelahel
Direkt nachdem Lelahel in die Cella eintrat, ging die Tür noch einmal auf. Lelahel erschrak etwas, da sie in Gedanken versunken war und nicht damit gerechnet hatte. Gut, dass ihr Gegenüber das nicht bemerkte. Ein anderer Engel hatte die Cella betreten. Es war unverkennbar, dass es ein Raguelit war. Ahja, das ist also einer der Engel hier. Sehr schön ihn anzutreffen. Als er vor ihr stehen blieb, dachte sie, er wollte sich vorstellen. Gut, dann musste sie nicht anfangen, da sie doch sowieso nie wusste wie. Doch nun ging der Raguelit mit einem ,,Salve’’ an ihr vorbei zu einem Hocker. Oh, was ist nun los? Wollte er sie nicht kennen lernen? Oder nahm er einfach nicht wahr, dass sie neu war? Vielleicht war er auch zu erschöpft und hatte keine Lust auf eine Unterhaltung. Da Lelahel merkte, dass er meditieren wollte, hatte sie nun keine Zeit mehr um lange darüber nachzudenken, was der Raguelit dachte und wie sie darauf reagieren sollte. Deswegen sagte sie entschlossen zu ihm ,,Hallo, ich bin Lelahel. Ich bin heute Abend im Kloster Bjarkøy angekommen und wurde hier eingesetzt um in der Krankenstation auszuhelfen. ’’
Sie war sich zwar nicht sicher, ob das jetzt in Ordnung so war, aber nun konnte der Raguelit selber entscheiden, ob er auf das, was sie sagte reagieren wollte oder nicht.
Novuel
"Noch einer?", gab Novuel zurück. Damit überspielte er die Peinlichkeit, dass er Lelahel für einen anderen Engel gehalten hatte.
"äh, also dann willkommen.", erklärte er langsam, als müsse er sich erst erinnern, wie man nett war. "Wir haben hier keine Schar, keinen Michaelit, du kannst also deiner Arbeit nachgehen wie es dir beliebt und wann. Dein Ordensbruder treibt sich irgendwo herum, ich weiß nie wo er gerade ist!", erklärte er und sah dabei auf. "Ich wollte meditieren, aber.. ähm.. du benötigst eine Führung, nehme ich an?" Novuel nickte stolz. Immerhin war es ein Kloster seines Ordens. Andernfalls hätte er sicher vergessen das zu fragen.
Lucien
Sanguel schritt noch immer ganz in seine neuste Errungenschaft vertieft in die Cella. Lelahel bemerkte er garnicht. Er ging einfach an ihr vorbei, vollauf darin vertieft sich neue Sachen für dieses interessante Tierchen auszudenken. Er blickte sich in der Cella um. Als seine Augen über Lelahel glitten, grüßte er sie freundlich und ging auf sie zu mit ausgestreckter Hand, die Maus fast schon versteckend an seine Brust haltend:
"Hallo Ordensschwester, ich bin Sanguel. Und du?"
Sein Zeigefinger streichelte sanft den Kopf des Nagers in seiner Hand, der sich mittlerweile in seine Handkuhle gekuschelt hatte. Scheinbar gefiel es dem Mäuslein bereits bei dem Raphaeliten, wusste er doch nicht, dass dieser bereits dabei war Pläne zu schmieden um seine Errungenschaft noch lustiger und interessanter zu machen.
Lelahel
Bei dem Wort ,Schar' war Lelahel etwas überfordert gewesen. Hatte sie doch gar nicht vorgehabt in eine Schar zukommen, war sie doch im Alleingang hierher geschickt worden. Wie sehr sie auch den Umgang mit anderen Engeln liebte, war sie doch froh, dass sie seit ihrer ersten Schar noch nicht wieder in einer gewesen war. Aber darüber wollte sie sich jetzt wirklich keine Gedanken machen.
Der Raguelit war sehr nett zu ihr, obwohl sie ihn gestört hatte. Er bot ihr sogar eine Führung durch das Kloster an. Ein sehr, sehr netter Engel.
Bei ihrer Führung am Abend hatte sie nur einen groben Überlick, vorallem über ihre Arbeitsbereiche, bekommen und hätte das Angebot des Engels sehr gerne angenommen. Aber was sie als Letztes wollte, war ihn in seiner Ruhe zu stören. Nein, er wollte gerade meditieren, also antwortete sie ihm; ,,Danke für dein großzügiges Angebot, das ist wirklich sehr nett. Ich habe bei meiner Ankunft eine kurze Führung bekommen. Bei Fragen würde ich mich dann einfach melden. Somit kannst du nun in Ruhe meditieren. Doch dürfte ich dich noch fragen wie du heißt?''
In diesem Moment trat ein weiterer Engel in die Cella ein. Ach wie schön, das ist wohl mein Ordensbruder.
Sie beobachtete ihn wie er mit der Maus im Raum umher ging. Als er auf sie zukam, nahm sie seine Hand entgegen und erwiderte: ,,Hallo Sanguel. Ich bin Lelahel. Nett dich kennen zu lernen.''
Novuel
Novuel sah das Getier angeekelt an.
"Ich habs dir doch schon gesagt! KEINE Viecher hier drin!", schnaubte er Sanguel an.
Beinah so schlimm wie die Urieliten!
"Wieso geht das nicht in eure Schädel?! Ihr könnt meinetwegen tun und lassen was ihr wollt, Spinnen dressieren und meinetwegen Spulwürmer, aber NICHT IN MEINER CEALLA!"
Als nächstes krachte es, als die Tür zuflog, dass sie beinahe aus den Angeln gerissen wurde.
Man hörte durch die Tür noch leises und überaus wütendes Murmeln.
Nicht nur, dass der dämliche Raphaelit mitten in ihr Gespräch geplatzt war, und das auch noch, ehe er überhaupt ausgesprochen hatte. Sowas hasste er zutiefst, wenn jemand einfach losredete, ohne sein Gegenüber zu Wort kommen zu lassen.
Aber dass Saguel, oder wie er hieß, auch noch RATTEN ins Zimmer schleppte, war der Gipfel!
Gott, womit hatte er das verdient?!
Novuel stapfte ziellos durchs Kloster, auf der Suche nach einem ruhigen Ort, wo er meditieren konnte, ohne dass Ratten um seine Füße huschten. Er würde den Ab bitten müssen, irgendwo einen Platz zum meditieren zu bekommen, das war ja kein Zustand!
Er wollte schon Richtung Werkstatt, als ihm einfiel, dass da womöglich dieser Ramielit war und seine Winkelmesser durcheinander brachte.
'Bloß nicht!', dachte er in Panik. Irgendwo würde er schon was finden.
Lucien
Sanguel ignorierte Novuels Aufregung vollkommen. Denn er hatte mitlerweile eine neue Idee bekommen. In heller Aufregung tippelte er in der Cella umher bis er schließlich fand was er gesucht hatte. Er setzte sich auf den Boden und legte ein kleines Stück Käse und eine etwa drei Meter lange Schnur vor sich hin. Dann nahm er die kleine Maus sanft mit den Fingern der linken Hand und band ein Ende der Schnur um den Bauch des Nagers. Anschließend warf er den Käse über die Schulter in irgendeine Richtung der Cella. Jetzt konnte es losgehen. Er setzte die Maus sanft auf den Boden und hielt das andere Ende der Schnur fest. Das Tier schnüffelte kurz und rannte anschließend dem appetitlichen Geruch hinterher. Sanguels Augen verfolgten die Bahn des kleinen Geschöpfs auf dem Weg zum Käse. Doch kurz bevor die Maus ihr Mahl erreichte zog er sie eiligst wieder zurück und nahm sie in seine Hand zurück in der sie energisch trampelte, da sie den Käse wollte. Der Engel ließ sich davon aber nicht sonderlich beeindrucken und ging zum Käse hinter, nahm ihn auf und warf ihn wieder blindlings in die Cella. Dann gin das ganze Spiel wieder von vorne los. Und dann nochmal und nochmal und immer wieder. Sanguel würde dem Tierchen den Käse erst dann gönnen, wenn sein Spiel- und Entdeckungstrieb befriedigt war. Und das konnte zum Leidwesen der kleinen Maus manchmal Stunden dauern, je nach Gemütslage des Raphaeliten.
Lelahel
Nun war Lelahel in eine absolute Überforderung geraten.
Plötzlich war der nette Engel voller Wut aus der Cella raus gestürmt. Er hatte zwar gesagt, dass es wegen dem Tier sei, aber Lelahel wusste nicht genau, ob sie das glauben konnte. Hatte er nur eine Möglichkeit gesucht um aus dem Gespräch zu entfliehen? Hatte sie vielleicht doch irgendetwas falsch gemacht? Nein, es war doch überhaupt nicht zu übersehen gewesen, dass es wegen der Maus war. Vielleicht war sie wirklich nicht schuld gewesen.
Und nun sah sie mit an, wie ihr Ordensbruder mit der Maus ,,spielte''. Das arme Ding, dachte Lelahel und schaute zu der Maus, die immer und immer wieder versuchte das Stück Käse zu ergattern.
Was konnte sie nur tun?
Es gehörte sich nicht jemanden in einer Tätigkeit zu stören. Außer es war ein absoluter Notfall. Aber eigentlich war dies doch ein Notfall oder nicht? Sie dachte angestrengt über eine Möglichkeit nach, Sanguel in seiner Tätigkeit zu unterbrechen, doch dies so zu tun, dass es für ihn nicht unhöflich oder sogar beleidigend war.
Doch leider viel Lelahel keine glorreiche Idee ein, mit der sie hunderprozentig zufrieden war. Deswegen versuchte sie es erstmal auf einem Weg, auf dem sie Interesse an Sanguels Tätigkeit zeigte, ihn aber vielleicht doch weiter davon abhalten konnte.
Somit fragte sie ihn: ,,Sanguel, woher kommt denn diese niedliche Maus? Darf ich sie mir einmal näher anschauen?''
Lucien
Sanguel konnte seine Aufmerksamkeit nur schwer von seinem Spielzeug abwenden. Doch Lelahel war den Aufwand sicherlich wert. Zumindest hoffte er das. Er blickte sie etwas schief an, als sie ihn bat ihr seine Maus auszuhändigen. Wollte sie ihm etwa sein Spielzeug wegnehmen? Doch er erwieß sich als gnädig. Er folgte dem Nager zum Käse, hob ihn auf und gab ihm nun endlich den wohlverdienten Käse. Und dieser wurde nur allzu gerne angenommen. Dann band er die Schnur ab und schließlich überwand er sich dazu das herzhaft knabbernde Tier seiner Ordensschwester zu überreichen.
"Ich hab sie aus der Speisekammer. Hab sie vor dem sicheren Tod durch eine Katze zu retten", sprach er unschuldig. In gewisser Weise war das noch nicht einmal gelogen. Argwöhnisch beobachtete er was die Raphaelitin mit seiner Spielmaus anfangen würde. Wehe sie nahm ihm das interessante Ding weg.
Jomazel
Jemand hatte Jomazel die Werkstatt aufgeschlossen. Es war eher ein Niemand als ein Jemand. Eine unscheinbare Figur im Klosterkomplex, die nun argwöhnisch an der Tür wartete und jeden Handgriff des Ramieliten in der Werkstatt beobachtete. Ramieliten konnte man schließlich nicht trauen. Die meisten waren beispielslose Exzentriker und von etwas Unheimlichen umgeben. Das traf auch auf dieses Exemplar zu. Jomazel schritt beinah traumwandlerisch zwischen den Werkbänken hindurch. 'Linke Wand. In 3 Größen' Obwohl der professionelle Teil seines Hirns versuchte seinen Blick auf das Wesentliche zu lenken, konnte sich Jomazel einer gewissen Faszination nicht erwehren. Seine Fingerspitzen strichen im Gehen über die Kurbel der Kreissäge, über das zerkratze Holz einer Werkbank und über die abgesplitterte Farbe eines Schraubstocks. Es war nicht die Technik als solche die ihn faszinierte. Denn er war dankbar die Bürde dieses Wissens nicht tragen zu müssen. Nein, was ihn faszinierte war von so vielen Dingen umringt zu sein, deren Namen er nicht kannte. Auf Verständnis konnte er in diesem Moment wohl nur bei Arielle der Meerjungfrau hoffen.
„Chrm, Chrm“ machte die Stimme an der Tür gestrengen Blickes als Jomazel das Sägeblatt der Kreissäge eine Spur zu interessiert in Augenschein nahm. Der ertappte Ramielit lüftete sein Hirn mit einem tiefen Atemzug und griff sich einen der Winkelmesser von der Wand. Um den Mann nicht weiter zu verstimmen verließ er daraufhin die Werkstatt wieder in Richtung der Außenplattform. Dort widmete er sich konzentriert seinen Vermessungen, Diagrammen und Zeichnungen. Erst eine gute Stunde später würde er sich dann endlich, freilich ohne den Winkelmesser, wieder selbst in der Scharcella einfinden.
Liel
Liel hatte die Flügel eng zusammengezogen und stürzte aus der höhe regelrecht herab, dann spreizte sie ihre Flügel aus, wurde hart abgebremst und dann hing sie in der Luft und sah sich das Kloster von oben herab an. Ihren Augen entging nicht das gerinste, und so war es nur enttäuschender als nur das gewöhnliche zu sehen.
Sie zuckte mit denn Schultern, flog eine schleife und landete auf denn Dach des einen Gebäudes, dort faltete sie ihre Flügel und beobachtete das treiben dort unten. Es waren relativ wenige menschen zu sehen.
Dieses Kloster sah auch nicht aus wie eines der üblichen. Aber für sie spielte das keine Rolle. Die Aussicht in einen Kloster stationiert zu werden hatte ihr von anfang an nicht behagt. Aber sie sollte hier sein, also war sie hier. Sie ließ sich vom dach gleiten und fand denn Eingang. Ein Mensch kam näher, er grüßte sie.
Sie zog die Stirn in falten, es war notwendig diesen Menschen etwas zu fragen. Wo die Cella war, und wo die anderen Engel waren. Liel überwandt ihre unwillen und der Mensch erklärte ihr etwas eingeschüchtert durch ihr kühles, abweisendes Verhalten (das genau aus diesen Grund dafür gedacht war) wo sie die Cella finden sollte.
Sie schulterte ihren Bogen und ließ denn Menschen einfach stehen ohne abschiedsgruß und ging ins kloster hinein. Sie nahm alles wahr was ihr begegnete, ihre Augen waren unruhig wie bei einen Greifvogel. Ein paar andere Menschen begegneten ihr doch diese schienen entweder verwirrt durch ihre harsche abweisende stumme Art oder es war ihnen unangenehm.
Menschen.
Lelahel
Lelahel atmete beruhigt auf, als Sanguel der Maus endlich den Käse zum Fressen gab. Sie bemerkte das Zögern des Raphaeliten und war unendlich dankbar als er die Maus auf ihre Hände setzte. Wie gut, dass das nun ein Ende hat. Lelahel würde es niemals mit ansehen können wie einem lebenden Wesen etwas nicht Vorteilhaftes angetan wird.
Es war interessant zu wissen, dass Sanguel die Maus gerettet hatte. Lelahel streichelte die Maus in ihrer Hand, schaute sie an und sagte dabei: ,,Das ist wirklich eine sehr süße Maus.'' Um einen bestimmten Effekt auszulösen, schaute Lelahel nun Sanguel direkt in die Augen und sagte:
,,Wie gut und heldenhaft von dir, dass du sie aus den Klauen der Katze befreit hast.'' Mit ihrem letzten Satz wanderten ihre Augen wieder zu dem Tier: ,,Dann musst du aber gut auf sie aufpassen, damit ihr nicht wieder etwas passiert.'' Nachdem Lelahel sie noch einmal gestreichelt hatte, übergab sie die Maus wieder ihrem Ordensbruder in der Hoffnung, dass ihre Sätze ihn davon abhalten weitere Dinge zu tun, die sie nicht unterstützen konnte.
Novuel
Novuel hatte endlich ein Plätzchen gefunden.
Die Scharcella lag oben, in der Nähe der obersten Plattform. Hier war auch das Observatorium und eine Treppe die auf der wetterabgewandten Seite zur Werkstatt führte.
Auf halber Höhe der Treppe befand sich ein Absatz, auf dem es durch eine schmale Tür ging. Dahinter lag der Stromverteiler. Auf der Tür war ein Symbol angebracht das Blitze zeigte.
Innen war es eng und es summte. Aber er hatte endlich seine Ruhe. Wie in sovielen Klöstern gab es längst nicht überall und in jedem Zimmer Elektrizität, denn diese "herzustellen" war nicht ganz einfach. Allerdings benötigte man manchmal welche dafür musste es diesen Raum geben.
Hier endlich kam Novuel zur Ruhe und versank in tiefe Meditation.
Lucien
Sanguel nahm seine Maus erleichtert zurück. Lelahels wahrscheinlich belehrend gemeinten Worte interessierten ihn wenig. Es war seine Maus, sein Spielzeug und er allein entschied was damit geschah. Aber er würde auf alle Fälle nicht mehr zulassen, dass der Nager von einer Katze erwischt wurde. Da gäbe es ja nichts neues zu sehen. Nein, das würde garantiert nicht vorkommen. Aber bei zwei Katzen gleichzeitig würde er vielleicht noch mit sich reden lassen. Der Streit um die Beute dabei wäre sicherlich faszinierend. Aber das würde Sanguel sich für später aufheben. Jetzt hatte er nämlich eine noch bessere Idee als vorhin. Er nahm ein weiteres Stück Käse und band es an die Schnur. Dann setzte er die Maus wieder ab und lockte sie anschließend quer durch die ganze Cella indem er das Futter an der Schnur hinter sich auf dem Boden herumschleifte. Hin und wieder zog er das Lockmittel auch an Säulen oder ähnlichen Sachen rauf, sodass der Mäuseparkour auch ein paar lustige Hindernise hatte. Das war definitiv besser als die Sache vorher.
„Libri amici, libri magistri“*[/i] Dieses Geflüster begleitete den Ramieliten wie eine Beschwörungsformel, als er durch die ewige Düsternis seiner Kathedrale der Gedanken schritt. Der geisterhafte Schein seines flackernden Talglichts strich über grotesk gebaute Regale und erhellte einige lateinische Buchtitel. Das Gesuchte war nicht dabei. Das Licht zog weiter. Der Ramielit wusste, dass er sich selbst belog. Seine Intuition hatte ihm den Standort der gesuchten Erinnerung längst verraten. „Libri amici, libri magistri, libri amici, amici, amici!“ Die Beschwörungsformel verstummte mit dem letzten amici und dem Ramieliten war als hätte sein Herz es ihr gleich getan. Auch das Licht verharrte. „Nicht dieses Regal." Jomazels Lider senkten sich, wusste er doch, dass Jeremiel diesen Wunsch nicht erhören würde. Energisch drängte er die schemenhaften Fetzen der Erkenntnis, die er das letzte Mal aus diesem Regal gezogen hatte zurück und griff beherzt hinein. Er riss das Buch förmlich heraus und stürmte mit der Hast eines Verfolgten den Gang und die geschwungene Treppe hinunter. Noch während er rannte teilte das Buch seine Erinnerung mit ihm. Schleierwolken taten sich auf und gaben den Blick auf drei Sterne am nächtlichen Firmament frei. Ihr Glanz war so Ehrfurchtgebietend, dass es keine andere Wolke wagte, sich ihnen zu nähern. Eine Hand mit ramielitischen Scriptura-Zeichnungen bannte die Namen der Sterne mit schwarzer Tinte auf ein Blatt Pergament: Wega, Deneb, Altair. Darüber setzte sie in kunstvollen Lettern die Überschrift: Das Sommerdreieck.
Jomazel schlug die Augen auf. Sein Umfeld hatte sich verändert. Er blickte auf schlecht verputzte Wände und die kahle Cella-Einrichtung. Mit einem Blinzeln wischte er die unliebsamen Eindrücke fort und notierte sich die brauchbaren auf ein Stück Pergament. Astronomie, Astrognosie… wer hatte bloß den glänzenden Einfall ausgerechnet ihn mit diesem Kram zu betrauen? Nur weil er als Signum-Engel mal einen hervorragenden Aufsatz über Taxonomie geschrieben hatte? O sancta simplicitus!* Ja, er war gut darin Dinge hierarchisch zu klassifizieren, aber damals ging es um Wörter, nicht um Sterne! Das Kloster Bjarkøy schien nicht sonderlich erlesen in der Wahl ihrer Experten vorzugehen. Diese Feststellung hatte Jomazel schon vor Wochen gewonnen, aber sie frustrierte ihn dennoch jedes Mal aufs neue, wenn er Lust hatte frustriert zu sein. Er schnaubte entnervt und blickte über den Wust an Pergamenten indem er saß. Neben den Klassifizierungen und Benennungen, die man von ihm erwartete befanden sich darunter auch etliche, aus objektiver Sicht unbrauchbare Studien, wie zum Beispiel, ein grafisches Ambigramm des Sterns „Deneb“ oder ein Gedicht über das Sternenbild des Schwans, indem jeder Buchstabe des Alphabets exakt einmal vertreten war. Doch diese Arbeit wusste hier ja niemand zu würdigen! Banausen! Es kostete Jomazel einige Minuten die gewünschten von den ungewünschten Unterlagen zu trennen und alles in eine für den Abt leicht verständliche Form zu bringen. Dann verließ er die Cella um seine Arbeit unter freiem Himmel fortzuführen.
Novuel
Novuel hatte die Werkstatt endlich aufgeräumt. Stolz betrachtete er sein Werk. Der große Raum mit den Werkbänken war blitzblank, alle Geräte waren sauber verstaut in den Regalen, Spinden oder an die Wand geschoben. (Die meisten Gerätschaften waren im Grunde genommen keine Technologie. Etwa die Kreissäge, die schlicht nur mit einer Kurbel funktionierte und durch Übersetzungszahnräder auf die nötige Geschwindigkeit gebracht wurde.)
Im Grunde genommen war auch das Aufräumen nicht seine Aufgabe, sondern die der Novizen, aber wer konnte in dem Verhau schon richtig arbeiten, den diese als aufgeräumt bezeichneten? Besonderes Werkzeug musste sortiert und in Reihenfolge abgelegt oder in die Halterungen verstaut werden. Was sollte man mit einem 14ener Schlüssel, wenn der neben dem 10er hing? Zahlen und Symbole konnten so gut wie alle Ragueliten lesen. Und es war eine Schande, wenn die Novizen dann trotzdem alles durcheinander brachten.Nun glänzte die Werkstatt mit dem steinernen Boden förmlich. Die Werkstatt mit den kleinen bullaugenartigen Fenstern, war auch der Raum in dem sich Novuel am meisten aufhielt. Hier roch es irgendwie vertraut. Hier hatte man seine Ruhe. Nur jetzt hatte er nichts mehr zu tun. Am meisten hasste er es, wenn er nichts zu tun hatte.
Eher unwillig drehte er sich um und machte sich auf den Weg hinaus. Erstaunt stellte er fest, dass es schon dunkel war.
Es musste weit nach Mitternacht sein.
Auf der Flugplattform erkannte er die Gestalt eines Engels.
Das konnte der Rameilit sein mit dem er die cella teilte. Mit diesem hatte Novuel bisher praktisch nichts zu tun gehabt.
Wahrscheinlich wollte dieser ohnehin seinen Studien nachgehen, daher schritt Novuel an ihm vorbei Richtung Cella, ohne ein Wort zu verlieren.
Jomazel
"Nequissimus!"* Diese Beschimpfung versetzte der kleinen Holzlatte, die der Ramielit für seine Messungen benutzte, einen herben Knacks. Gut, möglicherweise war der Knacks auch die Folge des potentiell aggressiven Hinfortschleuderns was auf den verbalen Ausbruch folgte. Jomazel griff sich in die Haare. Nein, dieses Ding taugte nicht für die Arbeit die er verrichten wollte. 'Denk nach Jomazel!', heischte er sich innerlich mit aller Strenge an. Er brauchte mehr als die Holzlatte... er brauchte etwas präziseres. Vielleicht eine Kombination aus Holzlatte und Winkelmesser? 'Natürlich!' Aufeinmal erfasste ihn eine Welle der Geschäftigkeit. Er riss ein Pergament an sich und warf mit seinem Kohlestift eine grobe Skizze darauf - ein gleichschenkliges rechtwinkliges Dreieck. Solche hatte er in Prag bei seinen Ordensbrüdern, die dem Pfad Michaels folgten, gesehen. Doch wie sollte er hier im entlegenen Kloster Bjarkøy an so ein Hilfsmittel kommen? Da erschien Novuel plötzlich wie eine Deus ex machina. Jomazel kannte seinen Namen und er wusste, dass er in der Werkstatt arbeitete. Abgesehen davon war die Bekanntschaft jedoch nur sehr flüchtig. Sie teilten sich zwar eine Cella aber da Jomazel oft bis tief in die Nacht unter dem klaren Sternenhimmel arbeitete verpassten sie einander regelmässig.
"Novuel!" Kaum hatte er den Ruf ausgestoßen steuerte der Ramielit auch schon auf den Ragueliten zu. Jomazels Körperhaltung verriet einen gewissen Stolz und einen energischen Geist. "Du arbeitest in der Werkstatt, nicht wahr?" Die Frage war eher rhetorischer Art "Ist dir dort vielleicht schon einmal so ein Gegenstand untergekommen?" Er zeigte ihm die Zeichnung und betete zu Jeremiel, dass sein Gegenüber mit der Fähigkeit zur Abstraktion gesegnet war.
Novuel
"Wozu brauchst du das? Als Sextant oder als Winkelmesser?", fragte er ohne nachzudenken. Winkelmesser hatte er in der Werkstatt gesehen, aber benutzte sie nie.
Und Sextanten brauchten sie hier manchmal, aber davon verstand er so gut wie nichts, höchstens, welche Schrauben man festziehen musste, wenn einer wackelte. Argwöhnisch sah er den Ramieliten an, dessen Namen er schon wieder vergessen hatte.
Sie teilten die selbe cella, aber irgendwie war er noch nicht so richtig warm geworden mit den anderen seltsamen Engeln, die alle einem anderen Orden angehörten.
Lucien
Sanguel befand sich in der Küche. In der Cella war nichts großartiges zu sehen gewesen. Also hatte er sich auf die Suche nach etwas interessantem begeben. Fasziniert blickte er so ziemlich an jedem Kochplatz umher, auf der Suche nach unbekannten Geräten und Spuren vom Kochen. Er ging die einzelnen Gewürze durch und roch an jedem Einzelnen. Seine Augen blickten mit unfassbarer Neugier umher immer das fixierend was am interessantesten aussah. Schließlich verirrte er sich in die Speisekammer. Er vernahm ein leises Quieken und ein fieses Fauchen aus einer Ecke. Mit großen Augen blickte er hinter ein Fass und erspähte eine Katze, die gerade ihren Spieltrieb an einer Maus ausließ. Der Engel kniete sich in möglichst geringem Abstand nieder und verfolgte das Schauspiel. Klar, es war grausam, aber im selben Moment auch äußerst faszinierend. Seine Puppillen hüpften von links nach rechts, das arme Tier verfolgend, wie es von der einen Tatze zur anderen geschleudert wurde. Nach einem 5-minütigen Todeskampf erbarmte sich die Katze schließlich, sehr zum Unbelieben Sanguels, und ließ die halbtote Maus einfach liegen, während sie selbst mit einem befriedigten Schnurren davon zog.
Sanguel ging aus seinem Versteck zu dem armen Tier und stupste es leicht mit einem Finger an. Mit großen Augen betrachtete er jede einzelne Spur des bestialsichen Katzenspiels*, bis er sich dazu überwand dem armen Tier das Leben zu retten. Sanft strich er mit seinen Fingern über das weiche Fell und ließ die Macht seines Ordens sämtliche Wunden schließen.*
Dann nahm er die kleine Maus auf den Arm und begab sich, das Augenmerk immer auf dem kleinen Tierchen, zur Cella zurück. Auf dem Weg mussten ihm jedoch einige Leute ausweichen, da er vollkommen unvorsichtig und unumsichtig mittig durch die Gänge ging, ohne sich großartig für das um ihn herum zu interessieren. Wirklich eine sehr niedliche Maus.
*Das sehende Auge
*Heilende Hand
Jomazel
"Winkelmesser" gab er entschlossen zurück. Denn das war in der Tat das, was er jetzt in diesem Augenblick brauchte. Ein Sextant wäre für seine weitere Arbeit zwar hervorragend gewesen, aber er würde sich zunächst in seine Kathedrale versenken müssen bevor er überhaupt etwas mit dem Begriff anfangen konnte. Nachfragen stand nicht zur Option; gegenüber eines beinah fremden Engels zuzugeben, dass er keine Ahnung hatte widerstrebte schlicht Jomazels Prinzipien. 'Sextant' wiederholte ein kleines Stimmchen in seinem Kopf liebkosend. Es war das Stimmchen, das ausgefallene Wörter liebte. 'Tnatxes', Error, Möglichkeit auf Palindrome negativ. 'Na' 'an' 'text' 'test', DING DING Möglichkeit auf Anagrammieren positiv. Sein Hirn ratterte weitere Variationen des neu gelernten Wortes durch. Jomazel war nicht ganz im Jetzt. Doch noch bemerkte Novuel davon nichts, da der Ramielit es gelernt hatte Andere in solchen Momenten - die bei ihm oft vorkamen - weiterhin anzuschauen, wenn auch nicht wirklich anzusehen
Novuel
"Die hängen in der Werkstatt. Treppe runter. Große Doppeltür. Linke Wand. In 3 Größen. Du musst ihn nur exakt dort wieder zurückhängen wenn du fertig bist.", gab Novuel zurück und wollte schon weggehen.
Dann erst wurde ihm klar, dass es eher ungewöhnlich war, dass Ramieliten Winkel maßen. Michaeliten ja, oder auch Ragueliten, aber was wollte DER?
Ging ihn ja eigentlich nichts an, aber Angehörige anderer Orden hatten in der Werkstatt nichts verloren." Was willst du damit machen?", fragte er also kühl und etwas argwöhnisch.
Lelahel
Langsam ging Lelahel wieder zum Kloster zurück. Währenddessen blieb sie immer wieder stehen, atmete tief die Nachtluft ein und betrachtete den Sternenhimmel. Sie liebte diesen Anblick. Es war wunderschön.
Lelahel dachte an ihre zukünftige Arbeit. Sie sollte in der Krankenstation aushelfen. Doch, das war etwas, was sie gerne tat. Sie konnte sich um andere kümmern und ihnen helfen, das war immer gut. In der Cella hatte sie gesehen, dass auch andere Engel im Kloster waren. Darüber hatte sie sich gefreut. Sie mochte ihre Arbeiten und tat diese mit ganzer Hingabe. Doch dies wurde noch schöner, wenn sie Kontakt zu anderen Engeln haben konnte. Bis jetzt hatte sie aber noch keinen von ihnen gesehen. Sie kam erst am Abend im Kloster an und sofort nachdem ihr dort alles gezeigt wurde ging sie raus in die Natur. Denn etwas schade fand sie, dass es im Kloster keinen Garten gab. War sie doch so gerne in der Umgebung von Wiesen, Blumen und Bäumen. Und auch wenn man auf der Plattform des Klosters einen wunderbaren, weiten Ausblick hatte, konnte der Untergrund einfach nicht mit einer weichen Wiese, die nach frischem Gras roch mithalten. Somit würde sie wohl während dem Aufenthalt im Kloster des Öfteren hier raus fliegen.
Lelahel war gespannt die anderen Engel zu treffen. Sie freute sich darauf. Wie sie wohl so sind? Aus welchen Orden sie kamen war ihr ganz egal. So mochte sie doch alle Engel. ,,Das wird eine schöne Zeit hier‘‘ äußerte sie und ging lächelnd weiter.
Im Kloster angekommen ging sie direkt in die Chella.
Jomazel
„Die Arbeit verrichten die Abt Boysen von mir verlangt.“ Jomazel reflektierte Novuels Kälte wie ein Spiegel. Das Zögern des Ragueliten hatte es Jomazel erlaubt in control zu antworten. Er befand, dass es keiner weiteren Erklärungen bedurfte und setzte sich in Bewegung. 'Du tust ihm Unrecht, Jomazel. Er hat dich ein Wort gelehrt, das du nicht kanntest. Er hat dir die Information gegeben, die du wolltest und er hat dir den Argwohn entgegen gebracht, den du ihm entgegen gebracht hättest, wäre es andersherum. Wenn er dir nur ein wenig ähnlich ist, wird er weiter argwöhnen. Gib ihm Frieden'. Jomazel hörte auf seine Ratio und verharrte kurz im Gehen als er auf der Höhe Novuels war. Sein Gesicht war leicht gesenkt und verhangen von roten Locken. "Jeremiel umkleidet meine Zunge und meine Lippen mit Worten der Wahrheit. Zweifel tue fern von dir." Kein Ramielit würde den Namen Jeremiels und eine Lüge im selben Atemzug nennen. Die Worte erinnerten beinah schon an einen Psalm. Schließlich verließ er die Plattform in Richtung Werkstatt ohne sich noch einmal umzudrehen.
Novuel
"Hä?", murmelte Novuel. Ramieliten waren manchmal sehr seltsam.Vor allem weil die Werkstatt doch gar nicht offen war und der Ramielit keinen Schlüssel hatte. Eben weil da nur gewisse Vertreter des Raguelitenordens etwas verloren hatten. 'na das merkt er dann schon! Dann muss er sich eben jemand suchen, der ihm aufschließt.'
Novuel streckte sich und gähnte. Er war müde und zufrieden, weil er nach dem Aufräumen immer gut gelaunt war. Etwas schläfrig schlurfte er Richtung Cella, mit einem kurzen Abstecher über die Waschräume, denn mit Trauerrändern unter den Fingernägeln zur Ruhe zu gehen war inakzeptabel.
In der Cella angekommen blieb er verwirrt stehen. Der Raphaelit kam ihm heute irgendwie seltsam vor, nur wusste Novuel momentan nicht wieso.Dass es sich um einen anderen, noch dazu weiblichen Raphaeliten handelte, kam ihm gar nicht in den Sinn.
"Salve!", nuschelte er und setzte sich auf seinen Hocker um zu meditieren.
Lelahel
Direkt nachdem Lelahel in die Cella eintrat, ging die Tür noch einmal auf. Lelahel erschrak etwas, da sie in Gedanken versunken war und nicht damit gerechnet hatte. Gut, dass ihr Gegenüber das nicht bemerkte. Ein anderer Engel hatte die Cella betreten. Es war unverkennbar, dass es ein Raguelit war. Ahja, das ist also einer der Engel hier. Sehr schön ihn anzutreffen. Als er vor ihr stehen blieb, dachte sie, er wollte sich vorstellen. Gut, dann musste sie nicht anfangen, da sie doch sowieso nie wusste wie. Doch nun ging der Raguelit mit einem ,,Salve’’ an ihr vorbei zu einem Hocker. Oh, was ist nun los? Wollte er sie nicht kennen lernen? Oder nahm er einfach nicht wahr, dass sie neu war? Vielleicht war er auch zu erschöpft und hatte keine Lust auf eine Unterhaltung. Da Lelahel merkte, dass er meditieren wollte, hatte sie nun keine Zeit mehr um lange darüber nachzudenken, was der Raguelit dachte und wie sie darauf reagieren sollte. Deswegen sagte sie entschlossen zu ihm ,,Hallo, ich bin Lelahel. Ich bin heute Abend im Kloster Bjarkøy angekommen und wurde hier eingesetzt um in der Krankenstation auszuhelfen. ’’
Sie war sich zwar nicht sicher, ob das jetzt in Ordnung so war, aber nun konnte der Raguelit selber entscheiden, ob er auf das, was sie sagte reagieren wollte oder nicht.
Novuel
"Noch einer?", gab Novuel zurück. Damit überspielte er die Peinlichkeit, dass er Lelahel für einen anderen Engel gehalten hatte.
"äh, also dann willkommen.", erklärte er langsam, als müsse er sich erst erinnern, wie man nett war. "Wir haben hier keine Schar, keinen Michaelit, du kannst also deiner Arbeit nachgehen wie es dir beliebt und wann. Dein Ordensbruder treibt sich irgendwo herum, ich weiß nie wo er gerade ist!", erklärte er und sah dabei auf. "Ich wollte meditieren, aber.. ähm.. du benötigst eine Führung, nehme ich an?" Novuel nickte stolz. Immerhin war es ein Kloster seines Ordens. Andernfalls hätte er sicher vergessen das zu fragen.
Lucien
Sanguel schritt noch immer ganz in seine neuste Errungenschaft vertieft in die Cella. Lelahel bemerkte er garnicht. Er ging einfach an ihr vorbei, vollauf darin vertieft sich neue Sachen für dieses interessante Tierchen auszudenken. Er blickte sich in der Cella um. Als seine Augen über Lelahel glitten, grüßte er sie freundlich und ging auf sie zu mit ausgestreckter Hand, die Maus fast schon versteckend an seine Brust haltend:
"Hallo Ordensschwester, ich bin Sanguel. Und du?"
Sein Zeigefinger streichelte sanft den Kopf des Nagers in seiner Hand, der sich mittlerweile in seine Handkuhle gekuschelt hatte. Scheinbar gefiel es dem Mäuslein bereits bei dem Raphaeliten, wusste er doch nicht, dass dieser bereits dabei war Pläne zu schmieden um seine Errungenschaft noch lustiger und interessanter zu machen.
Lelahel
Bei dem Wort ,Schar' war Lelahel etwas überfordert gewesen. Hatte sie doch gar nicht vorgehabt in eine Schar zukommen, war sie doch im Alleingang hierher geschickt worden. Wie sehr sie auch den Umgang mit anderen Engeln liebte, war sie doch froh, dass sie seit ihrer ersten Schar noch nicht wieder in einer gewesen war. Aber darüber wollte sie sich jetzt wirklich keine Gedanken machen.
Der Raguelit war sehr nett zu ihr, obwohl sie ihn gestört hatte. Er bot ihr sogar eine Führung durch das Kloster an. Ein sehr, sehr netter Engel.
Bei ihrer Führung am Abend hatte sie nur einen groben Überlick, vorallem über ihre Arbeitsbereiche, bekommen und hätte das Angebot des Engels sehr gerne angenommen. Aber was sie als Letztes wollte, war ihn in seiner Ruhe zu stören. Nein, er wollte gerade meditieren, also antwortete sie ihm; ,,Danke für dein großzügiges Angebot, das ist wirklich sehr nett. Ich habe bei meiner Ankunft eine kurze Führung bekommen. Bei Fragen würde ich mich dann einfach melden. Somit kannst du nun in Ruhe meditieren. Doch dürfte ich dich noch fragen wie du heißt?''
In diesem Moment trat ein weiterer Engel in die Cella ein. Ach wie schön, das ist wohl mein Ordensbruder.
Sie beobachtete ihn wie er mit der Maus im Raum umher ging. Als er auf sie zukam, nahm sie seine Hand entgegen und erwiderte: ,,Hallo Sanguel. Ich bin Lelahel. Nett dich kennen zu lernen.''
Novuel
Novuel sah das Getier angeekelt an.
"Ich habs dir doch schon gesagt! KEINE Viecher hier drin!", schnaubte er Sanguel an.
Beinah so schlimm wie die Urieliten!
"Wieso geht das nicht in eure Schädel?! Ihr könnt meinetwegen tun und lassen was ihr wollt, Spinnen dressieren und meinetwegen Spulwürmer, aber NICHT IN MEINER CEALLA!"
Als nächstes krachte es, als die Tür zuflog, dass sie beinahe aus den Angeln gerissen wurde.
Man hörte durch die Tür noch leises und überaus wütendes Murmeln.
Nicht nur, dass der dämliche Raphaelit mitten in ihr Gespräch geplatzt war, und das auch noch, ehe er überhaupt ausgesprochen hatte. Sowas hasste er zutiefst, wenn jemand einfach losredete, ohne sein Gegenüber zu Wort kommen zu lassen.
Aber dass Saguel, oder wie er hieß, auch noch RATTEN ins Zimmer schleppte, war der Gipfel!
Gott, womit hatte er das verdient?!
Novuel stapfte ziellos durchs Kloster, auf der Suche nach einem ruhigen Ort, wo er meditieren konnte, ohne dass Ratten um seine Füße huschten. Er würde den Ab bitten müssen, irgendwo einen Platz zum meditieren zu bekommen, das war ja kein Zustand!
Er wollte schon Richtung Werkstatt, als ihm einfiel, dass da womöglich dieser Ramielit war und seine Winkelmesser durcheinander brachte.
'Bloß nicht!', dachte er in Panik. Irgendwo würde er schon was finden.
Lucien
Sanguel ignorierte Novuels Aufregung vollkommen. Denn er hatte mitlerweile eine neue Idee bekommen. In heller Aufregung tippelte er in der Cella umher bis er schließlich fand was er gesucht hatte. Er setzte sich auf den Boden und legte ein kleines Stück Käse und eine etwa drei Meter lange Schnur vor sich hin. Dann nahm er die kleine Maus sanft mit den Fingern der linken Hand und band ein Ende der Schnur um den Bauch des Nagers. Anschließend warf er den Käse über die Schulter in irgendeine Richtung der Cella. Jetzt konnte es losgehen. Er setzte die Maus sanft auf den Boden und hielt das andere Ende der Schnur fest. Das Tier schnüffelte kurz und rannte anschließend dem appetitlichen Geruch hinterher. Sanguels Augen verfolgten die Bahn des kleinen Geschöpfs auf dem Weg zum Käse. Doch kurz bevor die Maus ihr Mahl erreichte zog er sie eiligst wieder zurück und nahm sie in seine Hand zurück in der sie energisch trampelte, da sie den Käse wollte. Der Engel ließ sich davon aber nicht sonderlich beeindrucken und ging zum Käse hinter, nahm ihn auf und warf ihn wieder blindlings in die Cella. Dann gin das ganze Spiel wieder von vorne los. Und dann nochmal und nochmal und immer wieder. Sanguel würde dem Tierchen den Käse erst dann gönnen, wenn sein Spiel- und Entdeckungstrieb befriedigt war. Und das konnte zum Leidwesen der kleinen Maus manchmal Stunden dauern, je nach Gemütslage des Raphaeliten.
Lelahel
Nun war Lelahel in eine absolute Überforderung geraten.
Plötzlich war der nette Engel voller Wut aus der Cella raus gestürmt. Er hatte zwar gesagt, dass es wegen dem Tier sei, aber Lelahel wusste nicht genau, ob sie das glauben konnte. Hatte er nur eine Möglichkeit gesucht um aus dem Gespräch zu entfliehen? Hatte sie vielleicht doch irgendetwas falsch gemacht? Nein, es war doch überhaupt nicht zu übersehen gewesen, dass es wegen der Maus war. Vielleicht war sie wirklich nicht schuld gewesen.
Und nun sah sie mit an, wie ihr Ordensbruder mit der Maus ,,spielte''. Das arme Ding, dachte Lelahel und schaute zu der Maus, die immer und immer wieder versuchte das Stück Käse zu ergattern.
Was konnte sie nur tun?
Es gehörte sich nicht jemanden in einer Tätigkeit zu stören. Außer es war ein absoluter Notfall. Aber eigentlich war dies doch ein Notfall oder nicht? Sie dachte angestrengt über eine Möglichkeit nach, Sanguel in seiner Tätigkeit zu unterbrechen, doch dies so zu tun, dass es für ihn nicht unhöflich oder sogar beleidigend war.
Doch leider viel Lelahel keine glorreiche Idee ein, mit der sie hunderprozentig zufrieden war. Deswegen versuchte sie es erstmal auf einem Weg, auf dem sie Interesse an Sanguels Tätigkeit zeigte, ihn aber vielleicht doch weiter davon abhalten konnte.
Somit fragte sie ihn: ,,Sanguel, woher kommt denn diese niedliche Maus? Darf ich sie mir einmal näher anschauen?''
Lucien
Sanguel konnte seine Aufmerksamkeit nur schwer von seinem Spielzeug abwenden. Doch Lelahel war den Aufwand sicherlich wert. Zumindest hoffte er das. Er blickte sie etwas schief an, als sie ihn bat ihr seine Maus auszuhändigen. Wollte sie ihm etwa sein Spielzeug wegnehmen? Doch er erwieß sich als gnädig. Er folgte dem Nager zum Käse, hob ihn auf und gab ihm nun endlich den wohlverdienten Käse. Und dieser wurde nur allzu gerne angenommen. Dann band er die Schnur ab und schließlich überwand er sich dazu das herzhaft knabbernde Tier seiner Ordensschwester zu überreichen.
"Ich hab sie aus der Speisekammer. Hab sie vor dem sicheren Tod durch eine Katze zu retten", sprach er unschuldig. In gewisser Weise war das noch nicht einmal gelogen. Argwöhnisch beobachtete er was die Raphaelitin mit seiner Spielmaus anfangen würde. Wehe sie nahm ihm das interessante Ding weg.
Jomazel
Jemand hatte Jomazel die Werkstatt aufgeschlossen. Es war eher ein Niemand als ein Jemand. Eine unscheinbare Figur im Klosterkomplex, die nun argwöhnisch an der Tür wartete und jeden Handgriff des Ramieliten in der Werkstatt beobachtete. Ramieliten konnte man schließlich nicht trauen. Die meisten waren beispielslose Exzentriker und von etwas Unheimlichen umgeben. Das traf auch auf dieses Exemplar zu. Jomazel schritt beinah traumwandlerisch zwischen den Werkbänken hindurch. 'Linke Wand. In 3 Größen' Obwohl der professionelle Teil seines Hirns versuchte seinen Blick auf das Wesentliche zu lenken, konnte sich Jomazel einer gewissen Faszination nicht erwehren. Seine Fingerspitzen strichen im Gehen über die Kurbel der Kreissäge, über das zerkratze Holz einer Werkbank und über die abgesplitterte Farbe eines Schraubstocks. Es war nicht die Technik als solche die ihn faszinierte. Denn er war dankbar die Bürde dieses Wissens nicht tragen zu müssen. Nein, was ihn faszinierte war von so vielen Dingen umringt zu sein, deren Namen er nicht kannte. Auf Verständnis konnte er in diesem Moment wohl nur bei Arielle der Meerjungfrau hoffen.
„Chrm, Chrm“ machte die Stimme an der Tür gestrengen Blickes als Jomazel das Sägeblatt der Kreissäge eine Spur zu interessiert in Augenschein nahm. Der ertappte Ramielit lüftete sein Hirn mit einem tiefen Atemzug und griff sich einen der Winkelmesser von der Wand. Um den Mann nicht weiter zu verstimmen verließ er daraufhin die Werkstatt wieder in Richtung der Außenplattform. Dort widmete er sich konzentriert seinen Vermessungen, Diagrammen und Zeichnungen. Erst eine gute Stunde später würde er sich dann endlich, freilich ohne den Winkelmesser, wieder selbst in der Scharcella einfinden.
Liel
Liel hatte die Flügel eng zusammengezogen und stürzte aus der höhe regelrecht herab, dann spreizte sie ihre Flügel aus, wurde hart abgebremst und dann hing sie in der Luft und sah sich das Kloster von oben herab an. Ihren Augen entging nicht das gerinste, und so war es nur enttäuschender als nur das gewöhnliche zu sehen.
Sie zuckte mit denn Schultern, flog eine schleife und landete auf denn Dach des einen Gebäudes, dort faltete sie ihre Flügel und beobachtete das treiben dort unten. Es waren relativ wenige menschen zu sehen.
Dieses Kloster sah auch nicht aus wie eines der üblichen. Aber für sie spielte das keine Rolle. Die Aussicht in einen Kloster stationiert zu werden hatte ihr von anfang an nicht behagt. Aber sie sollte hier sein, also war sie hier. Sie ließ sich vom dach gleiten und fand denn Eingang. Ein Mensch kam näher, er grüßte sie.
Sie zog die Stirn in falten, es war notwendig diesen Menschen etwas zu fragen. Wo die Cella war, und wo die anderen Engel waren. Liel überwandt ihre unwillen und der Mensch erklärte ihr etwas eingeschüchtert durch ihr kühles, abweisendes Verhalten (das genau aus diesen Grund dafür gedacht war) wo sie die Cella finden sollte.
Sie schulterte ihren Bogen und ließ denn Menschen einfach stehen ohne abschiedsgruß und ging ins kloster hinein. Sie nahm alles wahr was ihr begegnete, ihre Augen waren unruhig wie bei einen Greifvogel. Ein paar andere Menschen begegneten ihr doch diese schienen entweder verwirrt durch ihre harsche abweisende stumme Art oder es war ihnen unangenehm.
Menschen.
Lelahel
Lelahel atmete beruhigt auf, als Sanguel der Maus endlich den Käse zum Fressen gab. Sie bemerkte das Zögern des Raphaeliten und war unendlich dankbar als er die Maus auf ihre Hände setzte. Wie gut, dass das nun ein Ende hat. Lelahel würde es niemals mit ansehen können wie einem lebenden Wesen etwas nicht Vorteilhaftes angetan wird.
Es war interessant zu wissen, dass Sanguel die Maus gerettet hatte. Lelahel streichelte die Maus in ihrer Hand, schaute sie an und sagte dabei: ,,Das ist wirklich eine sehr süße Maus.'' Um einen bestimmten Effekt auszulösen, schaute Lelahel nun Sanguel direkt in die Augen und sagte:
,,Wie gut und heldenhaft von dir, dass du sie aus den Klauen der Katze befreit hast.'' Mit ihrem letzten Satz wanderten ihre Augen wieder zu dem Tier: ,,Dann musst du aber gut auf sie aufpassen, damit ihr nicht wieder etwas passiert.'' Nachdem Lelahel sie noch einmal gestreichelt hatte, übergab sie die Maus wieder ihrem Ordensbruder in der Hoffnung, dass ihre Sätze ihn davon abhalten weitere Dinge zu tun, die sie nicht unterstützen konnte.
Novuel
Novuel hatte endlich ein Plätzchen gefunden.
Die Scharcella lag oben, in der Nähe der obersten Plattform. Hier war auch das Observatorium und eine Treppe die auf der wetterabgewandten Seite zur Werkstatt führte.
Auf halber Höhe der Treppe befand sich ein Absatz, auf dem es durch eine schmale Tür ging. Dahinter lag der Stromverteiler. Auf der Tür war ein Symbol angebracht das Blitze zeigte.
Innen war es eng und es summte. Aber er hatte endlich seine Ruhe. Wie in sovielen Klöstern gab es längst nicht überall und in jedem Zimmer Elektrizität, denn diese "herzustellen" war nicht ganz einfach. Allerdings benötigte man manchmal welche dafür musste es diesen Raum geben.
Hier endlich kam Novuel zur Ruhe und versank in tiefe Meditation.
Lucien
Sanguel nahm seine Maus erleichtert zurück. Lelahels wahrscheinlich belehrend gemeinten Worte interessierten ihn wenig. Es war seine Maus, sein Spielzeug und er allein entschied was damit geschah. Aber er würde auf alle Fälle nicht mehr zulassen, dass der Nager von einer Katze erwischt wurde. Da gäbe es ja nichts neues zu sehen. Nein, das würde garantiert nicht vorkommen. Aber bei zwei Katzen gleichzeitig würde er vielleicht noch mit sich reden lassen. Der Streit um die Beute dabei wäre sicherlich faszinierend. Aber das würde Sanguel sich für später aufheben. Jetzt hatte er nämlich eine noch bessere Idee als vorhin. Er nahm ein weiteres Stück Käse und band es an die Schnur. Dann setzte er die Maus wieder ab und lockte sie anschließend quer durch die ganze Cella indem er das Futter an der Schnur hinter sich auf dem Boden herumschleifte. Hin und wieder zog er das Lockmittel auch an Säulen oder ähnlichen Sachen rauf, sodass der Mäuseparkour auch ein paar lustige Hindernise hatte. Das war definitiv besser als die Sache vorher.
Re: [Sternenstaub] Prolog Aurora borealis
Novuel streckte sich und stieß mit den Flügeln irgendwo an..
'was...'
summmmmm*
Er erkannte das Geräusch schließlich als das des Generators und ihm wurde wieder klar, wieso er hier war.
Dieser Raphaelit hatte Ratten in die Scharcella eingeschleppt die obendrein noch enger wurde, weil ein weiterer Engel angekommen war.
Das war inakzeptabel.
Novuel betrat die Flugplattform, auf der obersten Ebene des Klosterkomplexes, wo auch die Sternwarte stand.
Dort streckte er sich nochmals.
Ein frischer Wind wehte, wie so oft im Norden und er sog gierig die Luft ein. So schön ruhig meditiert hatte er seit... ewig nicht.
Es musste schon spät sein, die Sonne stand schon hoch, wie am Vormittag.
Da war sicher der Ramielit sogar schon wach, der wie eine Eule nachts im Kloster herumschlich.
Novuel erinnerte sich ihn gestern Richtung Werkstatt geschickt zu haben und jetzt wollte er doch wissen, was der Ramielit mit einem Winkelmesser überhaupt anstellen mochte.
Nur dass dieser höchstwahrscheinlich in der Rattenverseuchten Cella war.
Novuel schluckte und schüttelte sich vor Ekel. "Wenn dieses Vieh dort reingemacht hat, dann erwürg ich.. diesen Sanguel."
Keine Minute später stand der Raguelit in der Cella und riss damit die restliche Gruppe aus ihrer wohlverdienten Meditation.
"Wo ist sie?!", fragte er lauter und schärfer als beabsichtigt, ohne guten Morgen zu wünschen.
'was...'
summmmmm*
Er erkannte das Geräusch schließlich als das des Generators und ihm wurde wieder klar, wieso er hier war.
Dieser Raphaelit hatte Ratten in die Scharcella eingeschleppt die obendrein noch enger wurde, weil ein weiterer Engel angekommen war.
Das war inakzeptabel.
Novuel betrat die Flugplattform, auf der obersten Ebene des Klosterkomplexes, wo auch die Sternwarte stand.
Dort streckte er sich nochmals.
Ein frischer Wind wehte, wie so oft im Norden und er sog gierig die Luft ein. So schön ruhig meditiert hatte er seit... ewig nicht.
Es musste schon spät sein, die Sonne stand schon hoch, wie am Vormittag.
Da war sicher der Ramielit sogar schon wach, der wie eine Eule nachts im Kloster herumschlich.
Novuel erinnerte sich ihn gestern Richtung Werkstatt geschickt zu haben und jetzt wollte er doch wissen, was der Ramielit mit einem Winkelmesser überhaupt anstellen mochte.
Nur dass dieser höchstwahrscheinlich in der Rattenverseuchten Cella war.
Novuel schluckte und schüttelte sich vor Ekel. "Wenn dieses Vieh dort reingemacht hat, dann erwürg ich.. diesen Sanguel."
Keine Minute später stand der Raguelit in der Cella und riss damit die restliche Gruppe aus ihrer wohlverdienten Meditation.
"Wo ist sie?!", fragte er lauter und schärfer als beabsichtigt, ohne guten Morgen zu wünschen.
Re: [Sternenstaub] Prolog Aurora borealis
Sanguel fiel rückwärts auf den Boden und überschlug sich einmal vor Schreck aufgrund Novuels. In einer seiner Taschen an der Hüfte quiekte es kurz, als sich die Maus über das abrupte Verändern der vorher ruhigen Haltung beschwerte. Erschrocken blickte der Raphaelit sich um. Schon wieder dieser Raguelit. Der wollte ihm sicherlich seine Maus wegnehmen. Schützend legte Sanguel seine Hände auf die Tasche und blickte ihn mit stechenden Augen an. "Wer ist 'sie'?" fragte er überflüssigerweise. Es war offensichtlich, dass Novuel sein Spielzeug meinte.
Re: [Sternenstaub] Prolog Aurora borealis
"Wie ich sehe pflegst du unsere gemeinsamme Cella weiterhin zu verunreinigen.", schnappte Novuel und schritt durch den Raum, ohne Sanguel auch nur anzusehen. Er riss seine Lanze förmlich an sich, packte auch den Beutel mit seinem Werkzeug von dem kleinen Tisch aus der Ecke und verließ die Cella hocherhobenen Hauptes. Es war offensichtlich, dass er mitsamt aller seiner Habe auszog und gar nicht daran dachte mit dem Raphaeliten auch nur noch ein Wort zu wechseln, denn der stellte sich ja mit Absicht dumm.
Dann würde er sich eben eine eigene Bleibe suchen.
Ohne einen Verrückten, der nach Rattenkot aus seinen Beuteln stank.
Wie die Anderen das nur aushielten?!
Zu schade, dass im Kloster sicher niemand bereit war den Raphaeliten hochkant rauszuwerfen... oder war dieser Neue etwa der Ersatz.? das wäre ja zu schön um wahr zu sein.
Dann würde er sich eben eine eigene Bleibe suchen.
Ohne einen Verrückten, der nach Rattenkot aus seinen Beuteln stank.
Wie die Anderen das nur aushielten?!
Zu schade, dass im Kloster sicher niemand bereit war den Raphaeliten hochkant rauszuwerfen... oder war dieser Neue etwa der Ersatz.? das wäre ja zu schön um wahr zu sein.
Re: [Sternenstaub] Prolog Aurora borealis
"Quae nocent, docent*" Das geschliffene Latein stammte aus dem Mund des Ramieliten, der die Cella seit Wochen im Schichtdienst mit Novuel bewohnte und die Stimme war nah - sehr nah. Denn als Novuel seinen Stolz schon halb über die Schwelle getragen hatte, blieb sein Handgelenk unfreiwillig an Jomazel hängen, der im Schatten der Tür meditiert hatte. Noch immer war er in Zwielicht getaucht. Ein ungesunder blau-violett Schimmer unter seinen Augen verriet, dass er eine kurze Nacht hinter sich hatte und vermutlich nur wenig Begeisterung für Novuels Lauthalsigkeit aufbringen konnte. Sein Griff war fest, seine Stimme hingegen nur ein Raunen: "Du wirst das mit mir durchstehen."
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* Was schadet lehrt
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* Was schadet lehrt
Re: [Sternenstaub] Prolog Aurora borealis
Lelahel war schon sehr früh aus dem Kloster gegangen um den Sonnenaufgang zu genießen. Immer wenn sie in diesen regnerischen Zeiten die Möglichkeit hatte, dieses Wunder des Herrn mit zu erleben, kostete sie jede Sekunde aus. Es war einfach etwas fantastisches, die Sonne in solchen wunderschönen Farben zu betrachten. Nachdem sie noch einige Stunden an der frischen Luft war und nachdachte, breitete sie ihre Flügel aus und flog zurück zum Kloster.
Lelahel wollte nun wieder in die Cella. Heute morgen hatte sie dort einen Engel meditieren sehen, der gestern Nacht vor Beginn ihrer Meditation noch nicht da gewesen war. Es war ein Ramielit und sie freute sich darauf ihn kennen zulernen.
Lelahel wollte nun wieder in die Cella. Heute morgen hatte sie dort einen Engel meditieren sehen, der gestern Nacht vor Beginn ihrer Meditation noch nicht da gewesen war. Es war ein Ramielit und sie freute sich darauf ihn kennen zulernen.
Re: [Sternenstaub] Prolog Aurora borealis
Liel ging zügig die Gänge entlang,merkte sich jede noch so kleines Merkmal woran sie sich orientieren konnte. Es gab hier auch einige Ecken und winnkel in denen man gut auf der lauer liegen konnte. Wieder ein Mensch der ihr entgegenkam. Es war ein Kloster also gab es hier auch menschen. Liel strafte ihn mit nichtachtung und der Mann huschte hastig zur Seite.
Dort vorne mußte die Cella sein. Sie blieb kurz stehen, lauschte, leise Stimmen. Sie konzentrierte sich durchstehen?, wunderbar was ging denn da ab.
Sie schüttelte irritiert denn Kopf und bog um die Ecke wo sie einen Engel Raguels mit Lanze und Beutel halb in der Tür stehen sah.
Sie blieb stehen und beobachte die Szene weiter und nickte denn ENgel Raguels nur zu als dieser sie sah.
Dort vorne mußte die Cella sein. Sie blieb kurz stehen, lauschte, leise Stimmen. Sie konzentrierte sich durchstehen?, wunderbar was ging denn da ab.
Sie schüttelte irritiert denn Kopf und bog um die Ecke wo sie einen Engel Raguels mit Lanze und Beutel halb in der Tür stehen sah.
Sie blieb stehen und beobachte die Szene weiter und nickte denn ENgel Raguels nur zu als dieser sie sah.
Re: [Sternenstaub] Prolog Aurora borealis
"Ich hatte nicht vor irgenwas durchzustehen
nicht in meiner cella" Novuel klang kühl und wieder ruhig.
"Und nun lass mich los. .."
Novuels Blick folgte dem Geräusch von sich nähernden Schritten.
"Fabelhaft" Noch ein Tierdomteur also. Dass auch ein Engel Uriels erwartet wurde hatte niemand erwähnt.
nicht in meiner cella" Novuel klang kühl und wieder ruhig.
"Und nun lass mich los. .."
Novuels Blick folgte dem Geräusch von sich nähernden Schritten.
"Fabelhaft" Noch ein Tierdomteur also. Dass auch ein Engel Uriels erwartet wurde hatte niemand erwähnt.
Re: [Sternenstaub] Prolog Aurora borealis
"Vor Unannehmlichkeiten weg zu laufen ist natürlich immer der bessere Weg." Jomazel gab Novuels Handgelenk mit einem Ruck wieder frei. Zum Glück war Jomazel sich über die Dimension der Situation im Klaren. Anderenfalls hätte er Novuel nun seine kompromisslose Philosophie betreffend den Umgang mit Problemen um die Ohren geknallt.
Mit einer fließenden Bewegung erhob er sich von seinem Meditationshocker. Als dadurch Liel in sein Blickfeld geriet taxierte er sie einige Sekunden lang ohne sein Interesse zu verbergen. Schon letzte Nacht war ihm ein neues Gesicht in der Cella aufgefallen. Was mochte es mit der Ankunft eines zweiten Raphaeliten und eines Urieliten auf sich haben? Gab es Probleme im Kloster über die er nicht unterrichtet war? Er wollte Antworten. Antworten, die vermutlich in den Köpfen der fremden saßen.
"Wer seid ihr?" Sein Blick glitt von Liel zu Lelahel um beide Engel zum antworten zu berechtigen. Da es ihm an sozialem Know-How mangelte wirkten seine Worte eher anklagend denn willkommen heißend.
Mit einer fließenden Bewegung erhob er sich von seinem Meditationshocker. Als dadurch Liel in sein Blickfeld geriet taxierte er sie einige Sekunden lang ohne sein Interesse zu verbergen. Schon letzte Nacht war ihm ein neues Gesicht in der Cella aufgefallen. Was mochte es mit der Ankunft eines zweiten Raphaeliten und eines Urieliten auf sich haben? Gab es Probleme im Kloster über die er nicht unterrichtet war? Er wollte Antworten. Antworten, die vermutlich in den Köpfen der fremden saßen.
"Wer seid ihr?" Sein Blick glitt von Liel zu Lelahel um beide Engel zum antworten zu berechtigen. Da es ihm an sozialem Know-How mangelte wirkten seine Worte eher anklagend denn willkommen heißend.
Re: [Sternenstaub] Prolog Aurora borealis
Liel ging weiter auf die Cella zu, und entdeckte denn Ramieliten, der sie direkt ansah, und dann denn blick auf denn Raphaeliten zu richten. Zwei Raphaeliten, interessant dachte sie für sich.
"Ich bin Liel, ich wurde hierher beordert, habe aber keine Einzelheiten die ich über mein hier sein habe," meinte sie mit neutralen Tonfall. Sie ignorierte die direkte ansprache des Ramieliten. Die konnten so und so seltsam sein.
"Ich bin Liel, ich wurde hierher beordert, habe aber keine Einzelheiten die ich über mein hier sein habe," meinte sie mit neutralen Tonfall. Sie ignorierte die direkte ansprache des Ramieliten. Die konnten so und so seltsam sein.
Re: [Sternenstaub] Prolog Aurora borealis
Nun stand Lelahel inmitten von Engeln. Sie spürte die angespannte Stimmung und wollte in diesem Moment absolut nichts falsch machen. Doch was war richtig?
,,Salve! Ich bin Lelahel. Ich wurde hierher beordnet um in der Krankenstation auszuhelfen. Schön euch kennen zu lernen'' und blickte beim letzten Satz jedem einmal kurz in die Augen. Auch wenn sie gestern schon die anderen Engel kennen gelernt hatte, war es ihr wichtig, dies zu betonen.
An Jomazel gerichtete fragte sie: ,,Wie ist dein Name und was für eine Aufgabe ist dir zugeteilt worden?'' Somit wollte sie ihm Interesse und Wertschätzung entgegen bringen.
,,Salve! Ich bin Lelahel. Ich wurde hierher beordnet um in der Krankenstation auszuhelfen. Schön euch kennen zu lernen'' und blickte beim letzten Satz jedem einmal kurz in die Augen. Auch wenn sie gestern schon die anderen Engel kennen gelernt hatte, war es ihr wichtig, dies zu betonen.
An Jomazel gerichtete fragte sie: ,,Wie ist dein Name und was für eine Aufgabe ist dir zugeteilt worden?'' Somit wollte sie ihm Interesse und Wertschätzung entgegen bringen.