Der Stille Tod: Prolog
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Re: Der Stille Tod: Prolog
Shezariel hatte gerade begonnen den Brief zu lesen und gleichzeitig auch per Seele der Schar zu senden was er las, als sie rüde unterbrochen wurden. Der Ramielit grollte unwirsch. Er war schon dabei gewesen nebenher seine Schreibutensilien aus der Tasche zu holen, da wurde ihm der Brief wieder entwendet. Jedoch nicht ohne das er den Brief noch zu Ende gelesen hatte. So konnte er zumindest den weiteren Wortlaut während sie zum Ab gingen an seinen Michaeliten übermitteln...und dieser wiederum an die Anderen.
*Gut* entgegnete er knapp ohne den Prior aus den Augen zu lassen. Was wurde hier eigentlich gespielt? So fahrig und unorganisiert war ihm sein eigener Himmel noch nie vorgekommen. Solche Warnungen über Ab Arbogast hatte er ebenfalls noch nicht serviert bekommen, obwohl berechtigt, zumindest wenn man ein weltlicher Diener des Ordens war. Der übellaunige Ordensführer gab sich gegenüber der Engel jedoch meistens als wäre er ein freundlicher Großvater. Wenn sie das jetzt hörten, dann musste die Laune wohl im untersten Kellergeschoß gelandet sein.
Er lächelte spöttisch bei den letzten Worten des Priors.
*Gut* entgegnete er knapp ohne den Prior aus den Augen zu lassen. Was wurde hier eigentlich gespielt? So fahrig und unorganisiert war ihm sein eigener Himmel noch nie vorgekommen. Solche Warnungen über Ab Arbogast hatte er ebenfalls noch nicht serviert bekommen, obwohl berechtigt, zumindest wenn man ein weltlicher Diener des Ordens war. Der übellaunige Ordensführer gab sich gegenüber der Engel jedoch meistens als wäre er ein freundlicher Großvater. Wenn sie das jetzt hörten, dann musste die Laune wohl im untersten Kellergeschoß gelandet sein.
Er lächelte spöttisch bei den letzten Worten des Priors.
Re: Der Stille Tod: Prolog
Der Prior hob abwehrend seine Hände, in der rechten immer noch den Brief haltend. "Ich... weiß auch nicht mehr als was in dem Brief steht.", begann er unsicher. "Vielleicht braucht er nur eine weitere Schar mit einem Raphaeliten." Aus dem Zimmer konnte das Gelächter mehrerer Personen gehört werden und der Prior blickte nervös zur Tür, seine Hände senkend. Sein Blick war jene Mischung aus Missbilligung und Furcht, die man nur für schlechte Erfahrungen und deren mögliche Wiederholhung bereithielt. "Der Ab hat viel zu tun. Die Invasion Britanniens verlangt seine volle Aufmerksamkeit. Und Skandinavien..." Alexis seufzte in einer Geste der Ratlosigkeit als er sich wieder Keranel zuwandte. "Vor ein paar Tagen hatten wir erst Ordinator Ingvars Neujahrsbericht erhalten. Nach dem tragischen Tod des Ordinator Dufin hatte Ingvar die Nachfolge angetreten und mehr erreicht als irgendjemand hier in Prag erwartet hatte. Und dann der Neujahrsbericht... Ich und auch der Ab dachten, dass die Befriedigung Skandinaviens nur noch eine Frage der Zeit war! Aber jetzt..." Alexis räusperte sich, ein wenig beschämt zur Seite blickend. Seine Stimme wurde etwas leiser als wollte er ein Geheimnis mit der Schar teilen. "Der Ab mag keine Ablenkungen, besonders nicht unerwartete und besonders dieser Tage nicht, wenn er sich auf die Invasion Britanniens konzentrieren will. Und er kann manchmal etwas... leidenschaftlich auf solche Ablenkungen reagieren." Sein Rücken straffte sich als er sich offensichtlich mental vorbereitete die Tür zu durchschreiten. Die Schar musternd sagte er: "Und keine Sorge. Selbst wenn ihr etwas Falsches sagen solltet oder etwas nicht wisst, dann könnt ihr einfach mir die Schuld dafür geben." Er lächelte freundlich bei den letzten Worten. "Gott weiß, wie chaotisch die Situation im Himmel gerade ist." Er blickte kurz zur Tür und dann wieder zu Keranel: "Gibt es sonst noch was, was ihr wissen wollt, bevor wir reingehen?"
Re: Der Stille Tod: Prolog
Die bunten Augen des Michaeliten sahen für einen kurzen Moment zu Shezariel dann fixierten sie wieder den Menschen vor ihm.
Er hörte sich die Erklärung an und versuchte sich wieder einigermaßen zu fassen. `Ruhig.`
Bei den Worten des Priors das sie die Schuld ruhig auf ihn schieben konnten runzelte der goldene Engel mit der Stirn. Doch er sagte nichts und fragte seine Engel über die Seele der Schar nach ob sie noch fragen hatten. So wie es aber aussah hatte keiner seiner Engel welche. Oder jedenfalls drei davon nicht, bei seiner Raphaelitin war er sich nicht sicher denn sie schien die Frage zu ignorieren.
„Nein keine weiteren Fragen. Fürs erste nicht.“ Kam die Antwort ruhig und ernst über Keranels Lippen.
„Wir können fortfahren.“
Er hörte sich die Erklärung an und versuchte sich wieder einigermaßen zu fassen. `Ruhig.`
Bei den Worten des Priors das sie die Schuld ruhig auf ihn schieben konnten runzelte der goldene Engel mit der Stirn. Doch er sagte nichts und fragte seine Engel über die Seele der Schar nach ob sie noch fragen hatten. So wie es aber aussah hatte keiner seiner Engel welche. Oder jedenfalls drei davon nicht, bei seiner Raphaelitin war er sich nicht sicher denn sie schien die Frage zu ignorieren.
„Nein keine weiteren Fragen. Fürs erste nicht.“ Kam die Antwort ruhig und ernst über Keranels Lippen.
„Wir können fortfahren.“
Re: Der Stille Tod: Prolog
Alexis nickte und öffnete die Tür. Helles Tageslicht von einer Reihe mannshoher Fenster gegenüber der Tür erhellte den Raum. Dunkle hölzerne luxuriös gefertigte Schränke mit verschiedenen Büchern standen an den Wänden, den Geruch von altem Papier und Staub im Raum verbreitend. Im Zentrum des Raumes stand ein ebenso luxuriös gefertigter Schreibtisch, der eindeutig im selben Stil wie die Bücherschränke angefertigt wurden war. Links von jenem Schreibtisch stand ein weiterer großer Tisch, einfacher gebaut und klar nicht in jenen Raum gehörend.
Verstreut über beide Tische lagen mehrere Karten vom südlichen Britannien. Um den Tisch herum standen mehrere hochrangige Kirchenangehörige, welche alle zufrieden auf die Karten vor ihnen auf dem Tisch blickten. Gerade strich einer der Bischöfe einen der eingezeichneten Pfeile durch und schrieb eine Notiz daneben, die Männer und Frauen an dem Tisch lächelten amüsiert oder nickten selbstgefällig als hätten sie gerade eine gute Tat vollbracht. Ab Arbogast stand etwas abseits von der Gruppe am Fenster und lächelte auch, aber er musterte mehr die Gruppe der ramielitischen Kirchenoffiziellen an jenem Tisch anstatt der Karten auf den Tischen. Mit einem etwas missfälligen Blick wandte er sich zur Tür als Alexis und die Engel in den Raum traten.
Alexis war sichtlich nervös diese Zusammenkunft ohne Anlass zu unterbrechen und so breitete sich Stille im Raum aus als die Männer und Frauen am Tisch Alexis und die Engel nur verwirrt zwischen den Neuankömmlingen und dem Ab hin- und herblickten. Mit schnellen Schritten bewegte sich der Ab zu seinem Schreibtisch. Während er ein paar der Karten anhob, klar nach etwas suchend, begann er freundlich: „Gut, Alexis. Es gibt wichtige Dinge, die ich… mit der Schar… besprechen muss…“ Seine Bewegungen wurden hektischer und ungeduldiger als er begann die Karten einfach vom Tisch zu werfen. Die Männer und Frauen am Tisch tauschten besorgte Blicke aus, während der Ab leise murmelte: „Wo ist…?“
„Sucht ihr… den Brief?“, sagte Alexis zögerlich als er an den Tisch trat und den Brief dem Ab hinhielt. In einer abrupten Bewegung nahm der Ab den Brief, entfaltete ihn und überflog die Zeilen. Freundlich lächelnd als sei nichts gewesen, wandte er sich wieder an die Engel. „Ihr müsst die Unordnung und meine schlechte Stimmung vergeben. Große Dinge sind in Planung, was in Britannien passiert, es wird die Geschichte der Angelitischen Kirche verändern. Solche Dinge sind ein wahrer Test für das Gemüt, müsst ihr verstehen. Aber Skandinavien ist genauso wichtig und es ist meine Verantwortung den Frieden in jenen Landen zu sichern.“
Der Ab trat um den Schreibtisch herum und nachdem er kurz die Engel gemustert hatte, trat er an Keranel heran und legte ihm freundschaftlich seine rechte Hand auf dessen Schulter. „Der Ordinator Ingvar hat viel erreicht in den letzten Monaten. Er ist so nahe, der Frieden von Skandinavien ist so nahe…“ Der Ab klang traurig bei seinen Worten. „Und deshalb hat er nach Hilfe gefragt. Aber nicht meine Hilfe…“ Er pausierte kurz und musterte die Engel einzeln vor ihm, bevor er weitersprach. „Er will eure Hilfe. Kann eure Schar ihm diese Hilfe geben, Engel Keranel?“ Der Ab blickte Keranel nun direkt an, dessen Griff an dessen Schulter etwas fester werdend.
Verstreut über beide Tische lagen mehrere Karten vom südlichen Britannien. Um den Tisch herum standen mehrere hochrangige Kirchenangehörige, welche alle zufrieden auf die Karten vor ihnen auf dem Tisch blickten. Gerade strich einer der Bischöfe einen der eingezeichneten Pfeile durch und schrieb eine Notiz daneben, die Männer und Frauen an dem Tisch lächelten amüsiert oder nickten selbstgefällig als hätten sie gerade eine gute Tat vollbracht. Ab Arbogast stand etwas abseits von der Gruppe am Fenster und lächelte auch, aber er musterte mehr die Gruppe der ramielitischen Kirchenoffiziellen an jenem Tisch anstatt der Karten auf den Tischen. Mit einem etwas missfälligen Blick wandte er sich zur Tür als Alexis und die Engel in den Raum traten.
Alexis war sichtlich nervös diese Zusammenkunft ohne Anlass zu unterbrechen und so breitete sich Stille im Raum aus als die Männer und Frauen am Tisch Alexis und die Engel nur verwirrt zwischen den Neuankömmlingen und dem Ab hin- und herblickten. Mit schnellen Schritten bewegte sich der Ab zu seinem Schreibtisch. Während er ein paar der Karten anhob, klar nach etwas suchend, begann er freundlich: „Gut, Alexis. Es gibt wichtige Dinge, die ich… mit der Schar… besprechen muss…“ Seine Bewegungen wurden hektischer und ungeduldiger als er begann die Karten einfach vom Tisch zu werfen. Die Männer und Frauen am Tisch tauschten besorgte Blicke aus, während der Ab leise murmelte: „Wo ist…?“
„Sucht ihr… den Brief?“, sagte Alexis zögerlich als er an den Tisch trat und den Brief dem Ab hinhielt. In einer abrupten Bewegung nahm der Ab den Brief, entfaltete ihn und überflog die Zeilen. Freundlich lächelnd als sei nichts gewesen, wandte er sich wieder an die Engel. „Ihr müsst die Unordnung und meine schlechte Stimmung vergeben. Große Dinge sind in Planung, was in Britannien passiert, es wird die Geschichte der Angelitischen Kirche verändern. Solche Dinge sind ein wahrer Test für das Gemüt, müsst ihr verstehen. Aber Skandinavien ist genauso wichtig und es ist meine Verantwortung den Frieden in jenen Landen zu sichern.“
Der Ab trat um den Schreibtisch herum und nachdem er kurz die Engel gemustert hatte, trat er an Keranel heran und legte ihm freundschaftlich seine rechte Hand auf dessen Schulter. „Der Ordinator Ingvar hat viel erreicht in den letzten Monaten. Er ist so nahe, der Frieden von Skandinavien ist so nahe…“ Der Ab klang traurig bei seinen Worten. „Und deshalb hat er nach Hilfe gefragt. Aber nicht meine Hilfe…“ Er pausierte kurz und musterte die Engel einzeln vor ihm, bevor er weitersprach. „Er will eure Hilfe. Kann eure Schar ihm diese Hilfe geben, Engel Keranel?“ Der Ab blickte Keranel nun direkt an, dessen Griff an dessen Schulter etwas fester werdend.
Re: Der Stille Tod: Prolog
Mit hocherhobenem Haupt und selbstbewussten Gang betrat der goldene Engel das Zimmer worin sich viele Menschen aufhielten. Viele bedeutende Menschen so konnte er erkennen.
Seine Augen die nun einen grün goldenen Ton angenommen hatten schweiften über die Menge der Anwesenden. Ihr Gelächter und ihr selbstgefälliges Verhalten war für ihn wie ein Dorn im Auge, als würden sie sich für etwas besseres halten. Über die Engel des Herrn stehen. Menschen...
„Salve.“ Begrüßte er sie jedoch mit ruhiger und klarer Stimme. Dem Ab schenkte er ein nicken und begrüßte ihn ebenfalls höflich.
Sein Blick wandte sich wieder vom Geschehen ab, musterte seine Schar und passte auf das auch sein großer Gabrielit Platz fand. Auch wenn es äußerlich oft nicht so rüberkam, Keranel sorgte sich um seine Schar. Passte auf das es ihr gut ging.
Als sie sich alle eingefunden hatten und Shezariel an seiner Seite stand wurde ihm schon etwas wohler.
Keranel wusste das der schwarzhaarige Engel das nicht tat weil er ihm beistehen wollte sondern weil er es ihm vorhin befohlen hatte das er beim Ab an seiner Seite stehen sollte.
Es tat weh das sie beide nicht das Verband was ihn mit seinem damaligen Wissensbewahrer verband.
Doch das alles war Vergangenheit...
Äußerlich war seine Miene ausdruckslos, nicht einmal ein Lächeln huschte über das schöne Gesicht des Michaeliten. Er war schon immer ein gut darin seine Emotionen zu verstecken, das machte einiges leichter.
Niemand sollte wissen wie es in ihm aussah.
Sein Blick schweifte wieder über die Menge blieb dabei an Ab Arbogast hängen, musterte ihn ohne aufdringlich zu wirken.
Dieser begab sich zu seinem Schreibtisch und erhob die Stimme. Er nahm die ganze Stimmung auf, nahm die besorgten Blicke der anderen im Raum wahr als der Ab ein wenig verstimmter reagierte. Doch Keranel blieb ungerührt stehen, ihm jagte dieses Verhalten keine Angst ein, vielmehr war er darauf bedacht nichts von seinen düsteren Gedanken nach außen durchdringen zu lassen. Seit ein paar Tagen waren die Einflüsterungen immer schlimmer geworden. Jetzt stand er vor einem Ab eines Himmels, er musste sich zusammenreißen nichts von seinen verräterischen Gedanken nach außen dringen lassen. So wirkte der goldene Engel fast unnahbar, als könnte ihn nichts berühren.
Als der Ab den Brief las suchten seine besonderen Augen einen anderen Fokus, blickten kurz zur Seite, zu seinem Ramielit dann sah er wieder die Menge der Menschen an und tief in seinem inneren schien er sie zu verachten.
Als sich Arbogast wieder zu ihm wandte, sahen die grünen Augen die wieder einen feinen Blaustich bekommen hatten sofort zu ihm.
Der goldene hörte den Worten zu und als der bedeutende Mann auf ihn zu kam fragte Keranel sich für einen Bruchteil der Sekunde ob er wohl wusste was mit seinem damaligen Ramielit passiert war? Ob er genau wusste was Keranel getan hatte?
Dann passierte etwas mit dem er niemals im Leben gerechnet hätte. Die Hand des Ab berührte seine Schulter. Im ersten Moment musste der Michaelit hart schlucken, Panik stieg in ihm auf als er das beklemmende Gefühl in seiner Brust spüren konnte. Sein Atem hatte sich ein klein wenig beschleunigt, doch er hielt dem Blick des Mannes stand.
Übelkeit breitete sich in seiner Magengegend aus, alles in ihm schrie danach die Hand des Ab wegzustoßen oder am besten gleich den ganzen Körper. Seine ganzen Muskeln verhärteten sich, nur mit Mühe konnte Keranel es verhindern das seine Faust sich nicht ballte.
`Ruhig.`
Der goldene Engel versuchte den Worten zu lauschen auch wenn er in seinen Ohren nur das Rauschen von Blut wahrnahm.
Er wollte sich keine Schwäche erlauben, er durfte nicht auch wenn die Berührung Todesängste in ihm verursachte.
Aber es wurde noch schlimmer die Hand auf seiner Schulter packte zu und Keranel hatte das Gefühl als würde sich ein eiserner Ring um seine Brust legen und ihm den Atem rauben.
So tapfer der Michaelit auch wahr, aber er konnte dem ganzen nicht mehr standhalten. Ein Zucken ging durch seine Schulter, er drehte sie reflexartig ein wenig nach hinten um dem Griff zu entkommen. Vielleicht war das ja als Zeichen genug damit der Ab verstand das er es nicht mochte angefasst zu werden. Doch andererseits wollte er den Mann auch nicht verärgern denn immerhin war er der Ab des Himmels der Ramieliten. Es war nicht klug einen Ab zu verägern.
Keranel tat so als müsste er nur sein Gewicht verlagern.
Er nickte kaum merklich. „Ja..denn wir sind Engel des Herrn wir hören und gehorchen.“
Kam es über seine Lippen, was ihn erstaunte war das sich seine Stimme klar und gefestigt anhörte.
„Sagt uns nur wann und wo, wir werden ihm helfen.“
Am liebsten hätte er sich hilfesuchend nach seinem Ramielit umgesehen, doch dieser Ramielit war nicht wie er...
Keranel war allein, niemand würde ihm beistehen. Gott er wusste nicht wie lange er der Berührung noch standhalten konnte. Erstaunlicherweise hielt er aber dem Blick des Ab stand. Er durfte sich keine Blöße geben.
Seine Augen die nun einen grün goldenen Ton angenommen hatten schweiften über die Menge der Anwesenden. Ihr Gelächter und ihr selbstgefälliges Verhalten war für ihn wie ein Dorn im Auge, als würden sie sich für etwas besseres halten. Über die Engel des Herrn stehen. Menschen...
„Salve.“ Begrüßte er sie jedoch mit ruhiger und klarer Stimme. Dem Ab schenkte er ein nicken und begrüßte ihn ebenfalls höflich.
Sein Blick wandte sich wieder vom Geschehen ab, musterte seine Schar und passte auf das auch sein großer Gabrielit Platz fand. Auch wenn es äußerlich oft nicht so rüberkam, Keranel sorgte sich um seine Schar. Passte auf das es ihr gut ging.
Als sie sich alle eingefunden hatten und Shezariel an seiner Seite stand wurde ihm schon etwas wohler.
Keranel wusste das der schwarzhaarige Engel das nicht tat weil er ihm beistehen wollte sondern weil er es ihm vorhin befohlen hatte das er beim Ab an seiner Seite stehen sollte.
Es tat weh das sie beide nicht das Verband was ihn mit seinem damaligen Wissensbewahrer verband.
Doch das alles war Vergangenheit...
Äußerlich war seine Miene ausdruckslos, nicht einmal ein Lächeln huschte über das schöne Gesicht des Michaeliten. Er war schon immer ein gut darin seine Emotionen zu verstecken, das machte einiges leichter.
Niemand sollte wissen wie es in ihm aussah.
Sein Blick schweifte wieder über die Menge blieb dabei an Ab Arbogast hängen, musterte ihn ohne aufdringlich zu wirken.
Dieser begab sich zu seinem Schreibtisch und erhob die Stimme. Er nahm die ganze Stimmung auf, nahm die besorgten Blicke der anderen im Raum wahr als der Ab ein wenig verstimmter reagierte. Doch Keranel blieb ungerührt stehen, ihm jagte dieses Verhalten keine Angst ein, vielmehr war er darauf bedacht nichts von seinen düsteren Gedanken nach außen durchdringen zu lassen. Seit ein paar Tagen waren die Einflüsterungen immer schlimmer geworden. Jetzt stand er vor einem Ab eines Himmels, er musste sich zusammenreißen nichts von seinen verräterischen Gedanken nach außen dringen lassen. So wirkte der goldene Engel fast unnahbar, als könnte ihn nichts berühren.
Als der Ab den Brief las suchten seine besonderen Augen einen anderen Fokus, blickten kurz zur Seite, zu seinem Ramielit dann sah er wieder die Menge der Menschen an und tief in seinem inneren schien er sie zu verachten.
Als sich Arbogast wieder zu ihm wandte, sahen die grünen Augen die wieder einen feinen Blaustich bekommen hatten sofort zu ihm.
Der goldene hörte den Worten zu und als der bedeutende Mann auf ihn zu kam fragte Keranel sich für einen Bruchteil der Sekunde ob er wohl wusste was mit seinem damaligen Ramielit passiert war? Ob er genau wusste was Keranel getan hatte?
Dann passierte etwas mit dem er niemals im Leben gerechnet hätte. Die Hand des Ab berührte seine Schulter. Im ersten Moment musste der Michaelit hart schlucken, Panik stieg in ihm auf als er das beklemmende Gefühl in seiner Brust spüren konnte. Sein Atem hatte sich ein klein wenig beschleunigt, doch er hielt dem Blick des Mannes stand.
Übelkeit breitete sich in seiner Magengegend aus, alles in ihm schrie danach die Hand des Ab wegzustoßen oder am besten gleich den ganzen Körper. Seine ganzen Muskeln verhärteten sich, nur mit Mühe konnte Keranel es verhindern das seine Faust sich nicht ballte.
`Ruhig.`
Der goldene Engel versuchte den Worten zu lauschen auch wenn er in seinen Ohren nur das Rauschen von Blut wahrnahm.
Er wollte sich keine Schwäche erlauben, er durfte nicht auch wenn die Berührung Todesängste in ihm verursachte.
Aber es wurde noch schlimmer die Hand auf seiner Schulter packte zu und Keranel hatte das Gefühl als würde sich ein eiserner Ring um seine Brust legen und ihm den Atem rauben.
So tapfer der Michaelit auch wahr, aber er konnte dem ganzen nicht mehr standhalten. Ein Zucken ging durch seine Schulter, er drehte sie reflexartig ein wenig nach hinten um dem Griff zu entkommen. Vielleicht war das ja als Zeichen genug damit der Ab verstand das er es nicht mochte angefasst zu werden. Doch andererseits wollte er den Mann auch nicht verärgern denn immerhin war er der Ab des Himmels der Ramieliten. Es war nicht klug einen Ab zu verägern.
Keranel tat so als müsste er nur sein Gewicht verlagern.
Er nickte kaum merklich. „Ja..denn wir sind Engel des Herrn wir hören und gehorchen.“
Kam es über seine Lippen, was ihn erstaunte war das sich seine Stimme klar und gefestigt anhörte.
„Sagt uns nur wann und wo, wir werden ihm helfen.“
Am liebsten hätte er sich hilfesuchend nach seinem Ramielit umgesehen, doch dieser Ramielit war nicht wie er...
Keranel war allein, niemand würde ihm beistehen. Gott er wusste nicht wie lange er der Berührung noch standhalten konnte. Erstaunlicherweise hielt er aber dem Blick des Ab stand. Er durfte sich keine Blöße geben.
Re: Der Stille Tod: Prolog
Eine weitere Schar mit einem Raphaeliten? Sollte das ein Witz werden? Und was erzählt er denn jetzt von Mauern und Ordinatoren und Befriedung? Glaubte Alexis wirklich, eine Mauer oder ein Ordinator würden eine Seuche aufhalten? Oder sollten sie doch wegen etwas ganz Anderem dort hin?
Keranels Frage ignorierte die Raphaelitin, sie hatte schon Worte auf den Lippen. Sie durchbohrte den Prior mit ihrem Blick, der wohl hätte töten können. Sie schaute ihn so einen Moment an, verwarf dann aber ihren Plan, ihn anzufauchen.
Er war nicht so dumm, wie sie dachte, das erkannte sie mit einmal. Er hatte Gewissensbisse, weil er keine Ahnung hat, obwohl er seinen Engeln helfen wollte.
Ihre Gesichtszüge wurden weicher, wenn auch nicht gerade freundlich, und bald öffnete sich schon die Tür zum Raum dahinter.
Dort schien die Stimmung etwas aufgelockerter zu sein, aber den Grund dafür mochte sie schon wieder nicht. Lachende Menschen, die Figuren über Karten schoben, und sich freuen, wenn sie die Richtige wegnehmen durften.
Wie erfreulich! Es war einfach, zu lachen, wenn man nicht auf den Schlachtfeld stand, auf dem seine Kameraden und Freunde gestorben sind, egal auf welcher Seite man steht. Aber es war natürlich einfacher, nicht daran zu denken - trotzdem hinterließ es einen bitteren Nachgeschmack bei Jesaniel, daß wohl auch der Tod einige ihrer Geschwister für diesen Frohmut notwendig waren.
Der Ab wirkte zumindest gefestigter als Alexis - immerhin war er der Ab der Ramieliten. Jedenfalls wirkte er sicher, aber das, was er tat und was er sagte, verwirrte die Raphaelitin dennoch.
*Ich würde nun doch gern wissen, welche Art der Hilfe das sein soll*, meinte sie und sah dabei zu ihrem Michaeliten.
Keranel schien irgendein Problem zu haben. Vielleicht bemerkte der Ab in seiner Hektik das gar nicht, aber ihr entging nicht, daß es ihm nicht gut ging. Sie könnte jetzt zu ihm gehen und irgendetwas tun, aber das ist wohl keine so gute Idee.
Aber schließlich war er Michaelit und trug Scriptura - wenn er den Moment nicht aushält, dann wäre das sein Problem.
Keranels Frage ignorierte die Raphaelitin, sie hatte schon Worte auf den Lippen. Sie durchbohrte den Prior mit ihrem Blick, der wohl hätte töten können. Sie schaute ihn so einen Moment an, verwarf dann aber ihren Plan, ihn anzufauchen.
Er war nicht so dumm, wie sie dachte, das erkannte sie mit einmal. Er hatte Gewissensbisse, weil er keine Ahnung hat, obwohl er seinen Engeln helfen wollte.
Ihre Gesichtszüge wurden weicher, wenn auch nicht gerade freundlich, und bald öffnete sich schon die Tür zum Raum dahinter.
Dort schien die Stimmung etwas aufgelockerter zu sein, aber den Grund dafür mochte sie schon wieder nicht. Lachende Menschen, die Figuren über Karten schoben, und sich freuen, wenn sie die Richtige wegnehmen durften.
Wie erfreulich! Es war einfach, zu lachen, wenn man nicht auf den Schlachtfeld stand, auf dem seine Kameraden und Freunde gestorben sind, egal auf welcher Seite man steht. Aber es war natürlich einfacher, nicht daran zu denken - trotzdem hinterließ es einen bitteren Nachgeschmack bei Jesaniel, daß wohl auch der Tod einige ihrer Geschwister für diesen Frohmut notwendig waren.
Der Ab wirkte zumindest gefestigter als Alexis - immerhin war er der Ab der Ramieliten. Jedenfalls wirkte er sicher, aber das, was er tat und was er sagte, verwirrte die Raphaelitin dennoch.
*Ich würde nun doch gern wissen, welche Art der Hilfe das sein soll*, meinte sie und sah dabei zu ihrem Michaeliten.
Keranel schien irgendein Problem zu haben. Vielleicht bemerkte der Ab in seiner Hektik das gar nicht, aber ihr entging nicht, daß es ihm nicht gut ging. Sie könnte jetzt zu ihm gehen und irgendetwas tun, aber das ist wohl keine so gute Idee.
Aber schließlich war er Michaelit und trug Scriptura - wenn er den Moment nicht aushält, dann wäre das sein Problem.
Re: Der Stille Tod: Prolog
Der Ab nickte mit einem stolzen Lächeln bei Keranels Worten als wäre er ein Schüler, der sich durch eine besonders gute Antwort ausgezeichnet hatte. Immer noch die Hand auf Keranels Schulter haltend trotz Keranels Reaktion auf jene, antwortete er: „Eine gute Antwort von einem guten Engel. Ich bereue es nicht, euch für diese Rolle ausgewählt zu haben, Keranel.“
Ab Arbogast ließ daraufhin Keranels Schulter los und trat einen Schritt zurück, sodass er die Engel und die Kirchenoffiziellen am Tisch im Blick hatte, welche interessiert und wachsam die Szene beobachtet hatten, aber eindeutig abwarteten sich eine Meinung über diese Szene zu bilden. Mit einem theatralisch-melancholischen Blick blickte der Ab daraufhin in seine linke Hand, die immer noch den Brief von dem Ordinator hielt.
„Wisst ihr warum ich Engeln vertraue?“, sagte Ab Arbogast leiser als zuvor und musterte immer noch den Brief in seiner Hand und es war nicht klar, ob er mit den Kirchenoffiziellen rechts von sich sprach oder mit den Engeln vor ihm. Ohne Unterbrechung jedoch, redete er weiter, sein Blick immer noch gesenkt in einem Ausdruck von Trauer. „Pflichtbewusstsein. Engel verstehen dieses Wort. Ihr versteht es, Keranel.“ Er hob seinen Blick und musterte Keranel lächelnd. Ernster werdend erhob er seine Stimme und sagte laut: „Skandinavien ist reif für den Frieden. Es ist Zeit einen Schlussstrich zu ziehen. Und ihr werdet diesen Schlusstrich ziehen!“ Ab Arbogast hob den Brief hoch als wäre es ein Beweis für seine Worte. „Der Ordinator zögert, während die Ketzer auf seiner Nase herumtanzen mit dieser sogenannten Seuche.“ Er schüttelte angewidert seinen Kopf bei diesen Worten. „Typischer Ketzer-Hokus-Pokus. Und was will Ordinator Ingvar machen?!“ Er schüttelte den Brief in seiner Hand wütend. „Er will eine Mauer bauen und warten! Und dafür will er eine Schar Engel auch noch! Was will er als nächstes? Eine Legion Templer, um ihm beim Schuhe zubinden zu helfen?!“ Seine Stimme wurde immer lauter und er wirkte nun deutlich erzürnt. Einige der Männer und Frauen lachten höflich bei den letzten lauten Worten und jeder der Kirchenoffiziellen wirkte angespannt. „Vielleicht braucht es doch einen echten Ramielsländer, der unbefangen bereit ist das Notwendige zu tun!“ Für einen Moment lächelte der Ab zufrieden als er bei einem kurzen Blick zu den Kirchenoffiziellen bemerkte, dass einige von ihnen seine letzten Worte mit einem gierigen Glitzern in den Augen wahrnahmen.
Sich wieder den Engeln zuwendend, verkündete er euphorisch: „Hier ist eure Mission: Macht diesen Ketzern in Skandinavien den Gar aus! Mehr und nicht weniger.“ Der Ab blickte nun Keranel wieder direkt an und sagte theatralisch: „Ich habe euch bereits gefragt, ob eure Schar Ingvar helfen würde. Aber jetzt frage ich euch: Seid ihr bereit, dem Orden Jeremiels zu helfen und Frieden nach Skandinavien zu bringen?“
Ab Arbogast ließ daraufhin Keranels Schulter los und trat einen Schritt zurück, sodass er die Engel und die Kirchenoffiziellen am Tisch im Blick hatte, welche interessiert und wachsam die Szene beobachtet hatten, aber eindeutig abwarteten sich eine Meinung über diese Szene zu bilden. Mit einem theatralisch-melancholischen Blick blickte der Ab daraufhin in seine linke Hand, die immer noch den Brief von dem Ordinator hielt.
„Wisst ihr warum ich Engeln vertraue?“, sagte Ab Arbogast leiser als zuvor und musterte immer noch den Brief in seiner Hand und es war nicht klar, ob er mit den Kirchenoffiziellen rechts von sich sprach oder mit den Engeln vor ihm. Ohne Unterbrechung jedoch, redete er weiter, sein Blick immer noch gesenkt in einem Ausdruck von Trauer. „Pflichtbewusstsein. Engel verstehen dieses Wort. Ihr versteht es, Keranel.“ Er hob seinen Blick und musterte Keranel lächelnd. Ernster werdend erhob er seine Stimme und sagte laut: „Skandinavien ist reif für den Frieden. Es ist Zeit einen Schlussstrich zu ziehen. Und ihr werdet diesen Schlusstrich ziehen!“ Ab Arbogast hob den Brief hoch als wäre es ein Beweis für seine Worte. „Der Ordinator zögert, während die Ketzer auf seiner Nase herumtanzen mit dieser sogenannten Seuche.“ Er schüttelte angewidert seinen Kopf bei diesen Worten. „Typischer Ketzer-Hokus-Pokus. Und was will Ordinator Ingvar machen?!“ Er schüttelte den Brief in seiner Hand wütend. „Er will eine Mauer bauen und warten! Und dafür will er eine Schar Engel auch noch! Was will er als nächstes? Eine Legion Templer, um ihm beim Schuhe zubinden zu helfen?!“ Seine Stimme wurde immer lauter und er wirkte nun deutlich erzürnt. Einige der Männer und Frauen lachten höflich bei den letzten lauten Worten und jeder der Kirchenoffiziellen wirkte angespannt. „Vielleicht braucht es doch einen echten Ramielsländer, der unbefangen bereit ist das Notwendige zu tun!“ Für einen Moment lächelte der Ab zufrieden als er bei einem kurzen Blick zu den Kirchenoffiziellen bemerkte, dass einige von ihnen seine letzten Worte mit einem gierigen Glitzern in den Augen wahrnahmen.
Sich wieder den Engeln zuwendend, verkündete er euphorisch: „Hier ist eure Mission: Macht diesen Ketzern in Skandinavien den Gar aus! Mehr und nicht weniger.“ Der Ab blickte nun Keranel wieder direkt an und sagte theatralisch: „Ich habe euch bereits gefragt, ob eure Schar Ingvar helfen würde. Aber jetzt frage ich euch: Seid ihr bereit, dem Orden Jeremiels zu helfen und Frieden nach Skandinavien zu bringen?“
Re: Der Stille Tod: Prolog
Rumael hatte schon ein flaues Gefühl im Magen, als die Schar das Empfangszimmer betrat. Es verstärkte sich, als er bemerkte, wie viele Menschen dort versammelt waren -- lachend über eine Karte Englands gebeugt, als wäre das alles ein einfacher Vergnügungsausflug!
Rumael hatte solche Karten schon zuvor gesehen, auf der Terra Nova, bevor seine Schar losgeschickt wurde. Stocksteif blieb er stehen. Er fühlte, wie das Atmen ihm immer schwerer fiel und seine Finger zu kribbeln anfingen, während Ab Arbogast Keranel begrüßte und dieser antwortete.
Dann, beim letzten Satz des Abs, standen ihm alle Haare zu Berge. Für ihn hörte sich das eher wie eine Drohung denn wie ein Auftrag an. Sein Herz setzte gefühlt für ein paar Schläge aus, und er wurde ganz blass um die Nase.
(Der Ketzer - Isolation)
Rumael hatte solche Karten schon zuvor gesehen, auf der Terra Nova, bevor seine Schar losgeschickt wurde. Stocksteif blieb er stehen. Er fühlte, wie das Atmen ihm immer schwerer fiel und seine Finger zu kribbeln anfingen, während Ab Arbogast Keranel begrüßte und dieser antwortete.
Dann, beim letzten Satz des Abs, standen ihm alle Haare zu Berge. Für ihn hörte sich das eher wie eine Drohung denn wie ein Auftrag an. Sein Herz setzte gefühlt für ein paar Schläge aus, und er wurde ganz blass um die Nase.
(Der Ketzer - Isolation)
Re: Der Stille Tod: Prolog
Leise schlüpfte Josiel hinter den anderen her in das Zimmer des Abs. Sie konnte einen Blick auf einen Tisch mit Karten und ein paar weitere Menschen erhaschen, bevor der Gabrielit vor ihr abrupt stehen blieb. Stirnrunzelnd versuchte sie, an ihm vorbei zu sehen. Karten von Britannien, erkannte sie. Der Ab wirkte freundlich, gar nicht so furchteinflößend, wie Prior Alexis ihn beschrieben hatte. Kaum merklich entspannte Josiel ihre Flügel ein wenig. Der kleine Engel konnte nicht richtig sehen, was vor sich ging, aber offensichtlich las der Ab den Brief noch einmal, bevor er auf Keranel zuging. Warum genau hatte der Ab sie herbestellt?
Erst nach und nach bemerkte sie, dass der Michaelit schräg vor ihr angespannt wirkte. Seine Flügel waren etwas nach oben gezogen und seine Hand starr wie die von jemandem, der krampfhaft versuchte, keine Faust zu bilden. Dann sah sie, dass der Ab seine Hand auf Keranels Schulter gelegt hatte. Im selben Augenblick zuckte dieser etwas zurück, als würde er versuchen, die Berührung loszuwerden.
Auch Rumael direkt vor ihr versteifte sich immer mehr. Was war denn los? Unsicher streckte Josiel ihren Geist aus und berührte den von Keranel in der Seele der Schar. Unschlüssig zögerte sie. Was konnte sie schon groß sagen? Sie wusste ja noch nicht einmal, wovor er und Rumael Angst hatten.
*Wir sind bei dir.*
Selbst in der Seele der Schar klang ihre Stimme leise, nur ein Flüstern. Dennoch fast erschrocken über sich selbst starrte sie angestrengt zu Boden. Bestimmt fand der erfahrene Michaelit es vorlaut von ihr, ihn so anzusprechen. Aber die Art, wie er seine Schultern versteift hatte, kam ihr von sich selbst so vertraut vor, dass sie einfach nicht anders gekonnt hatte.
*das 19. arkanum: die schar
Aufrechte Bedeutung: Zusammenhalt*
Erst nach und nach bemerkte sie, dass der Michaelit schräg vor ihr angespannt wirkte. Seine Flügel waren etwas nach oben gezogen und seine Hand starr wie die von jemandem, der krampfhaft versuchte, keine Faust zu bilden. Dann sah sie, dass der Ab seine Hand auf Keranels Schulter gelegt hatte. Im selben Augenblick zuckte dieser etwas zurück, als würde er versuchen, die Berührung loszuwerden.
Auch Rumael direkt vor ihr versteifte sich immer mehr. Was war denn los? Unsicher streckte Josiel ihren Geist aus und berührte den von Keranel in der Seele der Schar. Unschlüssig zögerte sie. Was konnte sie schon groß sagen? Sie wusste ja noch nicht einmal, wovor er und Rumael Angst hatten.
*Wir sind bei dir.*
Selbst in der Seele der Schar klang ihre Stimme leise, nur ein Flüstern. Dennoch fast erschrocken über sich selbst starrte sie angestrengt zu Boden. Bestimmt fand der erfahrene Michaelit es vorlaut von ihr, ihn so anzusprechen. Aber die Art, wie er seine Schultern versteift hatte, kam ihr von sich selbst so vertraut vor, dass sie einfach nicht anders gekonnt hatte.
*das 19. arkanum: die schar
Aufrechte Bedeutung: Zusammenhalt*
Re: Der Stille Tod: Prolog
Er ließ die Frage der Raphaelitin auf sich wirken, doch so ganz nahm er sie nicht wahr. Immer präsenter wurde diese fast schon schmerzende Berührung.
Keranel zeigte keine Spur von Angst, nur seine angespannte Körperhaltung verriet das etwas nicht in Ordnung wahr.
Die Hand auf seiner Schulter brannte wie Feuer auf der Haut des Michaeliten, am liebsten hätte er einen Sprung nach hinten getan, einfach weg von der Hand, von dieser quälenden Berührung. Doch er blieb weiterhin angespannt stehen.
Der goldene Engel hörte die Worte des Ab, es sollten lobende Worte sein doch er konnte sich nicht so recht freuen, die Miene blieb weiterhin ernst.
Plötzlich aber berührte ihn etwas mental, ein kleines Licht und dem Michaeliten wurde klar das ihn jemand über die Seele der Schar erreichen wollte.
Keranel dachte daran das eine weitere Frage von seinen Engeln kommen würde doch was wirklich kam erstaunte ihn tief in seinem inneren.
*Wir sind bei dir.*
Der goldene hörte die zaghafte Stimme seiner Urielitin in seinem Geiste. Er war so überrascht das er die Worte einfach weiter sandte. Normalerweise hätte Keranel sie für sich behalten doch er war zu perplex in seinem inneren.
In dem Moment ließ auch Ab Arbogast seine Schulter wieder los und der Michaelit atmete erleichtert wieder aus. Leise zwar, aber es war befreiend. Wann hatte er die Luft angehalten?
Die bunten Augen verfolgten die Bewegungen des Ab, beobachtete ihn und lauschte seinen Worten. Doch noch immer war er irgendwie...gerührt von den Worten seiner jungen Schwester. Äußerlich war ihm nichts anzusehen, er gab sich alle Mühe keine Emotionen durchfließen zu lassen, er durfte sich nicht verraten.
Noch immer war die Berührung auf seiner Schulter zu spüren, ganz präsent wie ein Mahnmal.
*Danke.*
Bedankte er sich leise bei seiner Urielitin, die Stimme war wie immer, nur das diesmal ein klein wenig Freundlichkeit mitschwang. Der goldene Engel war ihr wirklich Dankbar, doch die Worte sandte er nur an sie.
Keranel sagte nichts, ließ den Ab reden und musterte ihn nur mit ausdrucksloser Miene.
Skandinavien. Seuche. Ketzer.....
Er hatte geglaubt noch schlimmer hätte es nicht werden können in seinem Leben, doch da irrte er sich gewaltig.
Niemals zuvor war er ihm hohen Norden gewesen, nur Geschichten waren an ihm herangereicht, aber selbst hatte der Michaelit das Elend dort oben nie zu Gesicht bekommen. Und nun sollte er seine Schar hoch in den Norden führen, dort wo wahrscheinlich der sichere Tod auf sie alle warten würde. Aber ablehnen konnte der dunkelblonde Engel nicht, dann würden sie ihm seine Engel entziehen und ein anderer Ordensbruder würde sie nach Skandinavien führen.
Seine Augen schweiften über die Menschen und wieder spürte er diese tiefe Abscheu ihnen gegenüber. Für diese Menschen waren sie doch nur Spielbälle.
Als sein Blick wieder zum Ab zurückkehrte wusste er ehrlich gesagt nicht was er von dem ganzen halten sollte. Von dem Verhalten des Mannes. Doch Keranel wusste auch das er vorsichtig sein musste, immerhin stand ihm der Ab der Ramieliten gegenüber.
Die Frage der Raphaelitin war wohl damit beantwortet, das war ihre Mission. Keranel war nicht wohl bei der Sache, doch er glaubte hier keine Antworten zu finden, die würden sie erst in Skandinavien finden. Das einzige was er tun konnte...
Sein Blick wurde entschlossener, ein Feuer loderte in seinen Augen.
„Ja, wir werden den Frieden zurückbringen und den gerechten Zorn Gottes über unsere Feinde bringen.“
Entschlossener hätte seine Stimme nicht klingen können. Fanatisch loderte das Feuer in seinen Augen heller auf.
Seine Stimme klang so voller Überzeugung das Keranel es fast selbst geglaubt hätte.
Ein nicken folgte.
„Wir sind Engel des Herrn wir hören und gehorchen.“
Keranel zeigte keine Spur von Angst, nur seine angespannte Körperhaltung verriet das etwas nicht in Ordnung wahr.
Die Hand auf seiner Schulter brannte wie Feuer auf der Haut des Michaeliten, am liebsten hätte er einen Sprung nach hinten getan, einfach weg von der Hand, von dieser quälenden Berührung. Doch er blieb weiterhin angespannt stehen.
Der goldene Engel hörte die Worte des Ab, es sollten lobende Worte sein doch er konnte sich nicht so recht freuen, die Miene blieb weiterhin ernst.
Plötzlich aber berührte ihn etwas mental, ein kleines Licht und dem Michaeliten wurde klar das ihn jemand über die Seele der Schar erreichen wollte.
Keranel dachte daran das eine weitere Frage von seinen Engeln kommen würde doch was wirklich kam erstaunte ihn tief in seinem inneren.
*Wir sind bei dir.*
Der goldene hörte die zaghafte Stimme seiner Urielitin in seinem Geiste. Er war so überrascht das er die Worte einfach weiter sandte. Normalerweise hätte Keranel sie für sich behalten doch er war zu perplex in seinem inneren.
In dem Moment ließ auch Ab Arbogast seine Schulter wieder los und der Michaelit atmete erleichtert wieder aus. Leise zwar, aber es war befreiend. Wann hatte er die Luft angehalten?
Die bunten Augen verfolgten die Bewegungen des Ab, beobachtete ihn und lauschte seinen Worten. Doch noch immer war er irgendwie...gerührt von den Worten seiner jungen Schwester. Äußerlich war ihm nichts anzusehen, er gab sich alle Mühe keine Emotionen durchfließen zu lassen, er durfte sich nicht verraten.
Noch immer war die Berührung auf seiner Schulter zu spüren, ganz präsent wie ein Mahnmal.
*Danke.*
Bedankte er sich leise bei seiner Urielitin, die Stimme war wie immer, nur das diesmal ein klein wenig Freundlichkeit mitschwang. Der goldene Engel war ihr wirklich Dankbar, doch die Worte sandte er nur an sie.
Keranel sagte nichts, ließ den Ab reden und musterte ihn nur mit ausdrucksloser Miene.
Skandinavien. Seuche. Ketzer.....
Er hatte geglaubt noch schlimmer hätte es nicht werden können in seinem Leben, doch da irrte er sich gewaltig.
Niemals zuvor war er ihm hohen Norden gewesen, nur Geschichten waren an ihm herangereicht, aber selbst hatte der Michaelit das Elend dort oben nie zu Gesicht bekommen. Und nun sollte er seine Schar hoch in den Norden führen, dort wo wahrscheinlich der sichere Tod auf sie alle warten würde. Aber ablehnen konnte der dunkelblonde Engel nicht, dann würden sie ihm seine Engel entziehen und ein anderer Ordensbruder würde sie nach Skandinavien führen.
Seine Augen schweiften über die Menschen und wieder spürte er diese tiefe Abscheu ihnen gegenüber. Für diese Menschen waren sie doch nur Spielbälle.
Als sein Blick wieder zum Ab zurückkehrte wusste er ehrlich gesagt nicht was er von dem ganzen halten sollte. Von dem Verhalten des Mannes. Doch Keranel wusste auch das er vorsichtig sein musste, immerhin stand ihm der Ab der Ramieliten gegenüber.
Die Frage der Raphaelitin war wohl damit beantwortet, das war ihre Mission. Keranel war nicht wohl bei der Sache, doch er glaubte hier keine Antworten zu finden, die würden sie erst in Skandinavien finden. Das einzige was er tun konnte...
Sein Blick wurde entschlossener, ein Feuer loderte in seinen Augen.
„Ja, wir werden den Frieden zurückbringen und den gerechten Zorn Gottes über unsere Feinde bringen.“
Entschlossener hätte seine Stimme nicht klingen können. Fanatisch loderte das Feuer in seinen Augen heller auf.
Seine Stimme klang so voller Überzeugung das Keranel es fast selbst geglaubt hätte.
Ein nicken folgte.
„Wir sind Engel des Herrn wir hören und gehorchen.“
Re: Der Stille Tod: Prolog
"Daran habe ich keinen Zweifel.", erwiderte Ab Arbogast gut gelaunt, "Prior Alexis wird die Befehle für euch mit Schrift und Siegel festhalten, bevor ihr eure Schar nach Skandinavien führt, Keranel." Er blickte bei diesen Worten nicht zu Prior Alexis, der die ganze Zeit bei der Tür gestanden hatte und still sich im Hintergrund gehalten. Der Prior nickte nur knapp, während er schnell die Tür öffnete, um die Schar nach draußen zu führen. Der Ab gab dieser Aktion bereits keine Achtung mehr als er leise begann mit einem der Männer zu reden, der auf eine Stelle auf der Karte zeigte.
Nachdem der letzte Engel das Zimmer des Abs verlassen hatte, schloss Alexis die Tür und seufzte hörbar. Beschämt wandte er sich zu den Engeln und sagte, seine Augen nach unten gewandt: "Ich muss mich entschuldigen. Ich... Es tut mir aufrichtig Leid. Ich wusste nicht, dass der Ab selbst in solch einer Situation an Politik denken würde..." Er pausierte und seinen Blick hebend musterte er die Engel traurig. "Glaubt ihr wirklich, dass es notwendig sein wird, die Ketzer in Skandinavien zu töten?" Alexis sprach diese Worte mit der Unsicherheit einer Person, die Klarheit suchte und der Hoffnung, dass die Engel ihm diese geben konnten.
Nachdem der letzte Engel das Zimmer des Abs verlassen hatte, schloss Alexis die Tür und seufzte hörbar. Beschämt wandte er sich zu den Engeln und sagte, seine Augen nach unten gewandt: "Ich muss mich entschuldigen. Ich... Es tut mir aufrichtig Leid. Ich wusste nicht, dass der Ab selbst in solch einer Situation an Politik denken würde..." Er pausierte und seinen Blick hebend musterte er die Engel traurig. "Glaubt ihr wirklich, dass es notwendig sein wird, die Ketzer in Skandinavien zu töten?" Alexis sprach diese Worte mit der Unsicherheit einer Person, die Klarheit suchte und der Hoffnung, dass die Engel ihm diese geben konnten.
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Re: Der Stille Tod: Prolog
Shezariel nahm auf was um ihn herum gesprochen wurde, aber äußerte sich mit keiner Regung zu all dem. Sein Gesicht blieb neutral, ein wenig arrogant vielleicht, aber das war keine Besonderheit. Er speicherte was der Ab sagte, was seine Schargeschwister sagten und vor allem sein Michaelit. Den kurzen Moment des Unwohlseins des Goldenen hatte er sehr wohl wahrgenommen und quittierte ihn mit einem leichten Krausziehen der Nase.
Wie vorgesehen fiel er ebenfalls in die typischen Worte ein, die die Übernahme eines Auftrags kennzeichneten.
Vor der Tür musterte er den Prior und rollte innerlich die Augen. Was für eine Frage sollte das denn sein? Der Ramielit sah zur Decke des Raumes und ignorierte Alexis.
Wie vorgesehen fiel er ebenfalls in die typischen Worte ein, die die Übernahme eines Auftrags kennzeichneten.
Vor der Tür musterte er den Prior und rollte innerlich die Augen. Was für eine Frage sollte das denn sein? Der Ramielit sah zur Decke des Raumes und ignorierte Alexis.
Re: Der Stille Tod: Prolog
Keranel nickte und verabschiedete sich höflich, er war der letzte der durch die Tür ging. Seine Augen sahen für einen Moment noch zwischen den Menschen und dem Ab hin und her ehe er auch den Raum verließ und draußen mit ausdrucksloser Miene den Prior musterte.
Seine Augenbraue zuckte nach oben als der Mann anfing zu sprechen.
`Vorsicht.`
Ermahnte sich der goldene Engel selbst.
`Das kann ein Test sein.`
Wusste der Prior von seinem vergehen? Um das dunkel Geheimnis das den Michaeliten umgab?
„Das entscheide ich nicht jetzt und nicht heute. Wir werden uns erst einmal einen Überblick über die ganze Situation machen. Denn es bringt nichts über ungelegte Eier zu diskutieren. Ich möchte erst wissen was genau in Skandinavien vor sich geht, mir selbst ein Bild von dem ganzen Geschehen machen. Und außerdem...“
Keranels Blick wurde plötzlich streng, er schien den Prior mit seinen besonderen Augen fast zu durchbohren.
„Sind wir Engel des Herrn und die Ketzer sind die Widersacher des Herrn. Also ist es doch unsere Pflicht und Aufgabe sie zur Strecke zu bringen, nicht wahr Prior?“
Die drei letzten Worte wurden leiser gesprochen, fast ein wenig lauernder. Aber dann wurde seine Miene wieder ausdrucksloser. „Doch ich denke als erstes sollten wir uns um das Hilfegesuch kümmern. So wie es unsere eigentliche Mission verlangt.“
Keranel seufzte leise und hätte am liebsten mit den Augen gerollt, doch seine Miene blieb starr. „Wollen wir dann fortfahren? Und das tun was der Ab euch aufgetragen hat? Oder habt ihr weitere Fragen?“
Der Michaelit atmete ruhig und versuchte sich nicht durch sein schneller pochendes Herz zu verraten. Es konnte keiner hören außer vielleicht der jungen Urielitin.
Die Worte die er gewählt hatte waren auch die eines pflichtbewussten Engels, er konnte sich also nicht verraten haben.
Das hoffte Keranel aus vollsten Herzen.
Seine Augenbraue zuckte nach oben als der Mann anfing zu sprechen.
`Vorsicht.`
Ermahnte sich der goldene Engel selbst.
`Das kann ein Test sein.`
Wusste der Prior von seinem vergehen? Um das dunkel Geheimnis das den Michaeliten umgab?
„Das entscheide ich nicht jetzt und nicht heute. Wir werden uns erst einmal einen Überblick über die ganze Situation machen. Denn es bringt nichts über ungelegte Eier zu diskutieren. Ich möchte erst wissen was genau in Skandinavien vor sich geht, mir selbst ein Bild von dem ganzen Geschehen machen. Und außerdem...“
Keranels Blick wurde plötzlich streng, er schien den Prior mit seinen besonderen Augen fast zu durchbohren.
„Sind wir Engel des Herrn und die Ketzer sind die Widersacher des Herrn. Also ist es doch unsere Pflicht und Aufgabe sie zur Strecke zu bringen, nicht wahr Prior?“
Die drei letzten Worte wurden leiser gesprochen, fast ein wenig lauernder. Aber dann wurde seine Miene wieder ausdrucksloser. „Doch ich denke als erstes sollten wir uns um das Hilfegesuch kümmern. So wie es unsere eigentliche Mission verlangt.“
Keranel seufzte leise und hätte am liebsten mit den Augen gerollt, doch seine Miene blieb starr. „Wollen wir dann fortfahren? Und das tun was der Ab euch aufgetragen hat? Oder habt ihr weitere Fragen?“
Der Michaelit atmete ruhig und versuchte sich nicht durch sein schneller pochendes Herz zu verraten. Es konnte keiner hören außer vielleicht der jungen Urielitin.
Die Worte die er gewählt hatte waren auch die eines pflichtbewussten Engels, er konnte sich also nicht verraten haben.
Das hoffte Keranel aus vollsten Herzen.