Mein ist das Leid - Primus: Gabriels Zorn
Mein ist das Leid - Primus: Gabriels Zorn
Der junge Mann hielt seinen Vater in den Armen und betete. Daß der schon tot war, wusste er nicht, vielleicht verdrängte er es auch nur.
Wer auch immer diese Karavane Angriff, er fuhr fort. Die Söldner waren die Ersten gewesen, die fielen, und dieser Mann - sofern es einer war - war zu stark, zu schnell, zu... Allein schon, daß er in der kurzen Zeit so viele Menschen töten konnte, war unmenschlich. Seine Tat vollbracht, betrachtete er sein Schwert und murmelte enttäuscht etwas, betrat einen der Wagen und suchte nach etwas.
Daß der junge Mann noch lebte, bemerkte er erst, nachdem er durch die Reihen ging und mit seinem Schwert sicherstellte, daß auch niemand mehr lebte. Er ließ von dessen Lippen, daß er Gabriel und Michael und Ramiel anbetete, ihnen zu helfen. Vor dessen Hals hielt sein Schwert inne. "Was tust du da?", fragte die Gestalt halb agressiv, halb belustigt.
"Ich bete", sagte der junge Mann leise, "zu den Engeln, daß sie mir helfen" Er sah auf und sah den Angreifer, der so vermummt war, daß man nicht einmal sein Gesicht sehen konnte.
Die Gestalt lachte laut und herzhaft. "Die Engel, mh? Immernoch Hoffnung?" Er steckte sein Schwert in die Scheide und musterte sein Gegenüber. Nein, keine Hoffnung. Keine Angst, nicht wirklich. Nur das Wissen, daß er gleich sterben würde und nichts dagegen tun konnte.
Er ging zu ihm, riss den Körper des Vaters aus seinen Händen und ließ die Leiche achtlos zu Boden fallen. Dann packte er den jungen Mann und stellte ihn auf seine Beine, entfernte als Geste den Dreck von seinen Schultern und straffte sein Hemd.
"Du bist am Ende der Welt. Hier gibt es keine Engel, die dir helfen. Hoffnung ist hier genauso unangebracht wie sonstwo. Wenn du etwas erreichen willst, dann musst du es selbst machen." Er ging, hob ein Schwert auf und warf es ihm vor die Füße. "Also, töte mich!"
Für einen Moment überlegte er, das Schwert zu greifen und es zu tun. Aber es war nur ein Trick, sicher wäre er tot, bevor er sich gebückt hätte. "Auch wenn du meinen Vater getötet hast, werde..."
"Ich?", fragte die Gesalt belustigt ungläubig. "Deine Hoffnung hat es getan! Denn anstatt dich zu verteidigen hast du gedacht, daß die achso tollen Engel kommen werden und dich und deinen Vater und diese Leute retten kommen. Wie naiv! Und jetzt könntest du dich wenigstens rächen und tust es nicht? Wegen deiner Sorte Leute geht die Welt unter!"
"Jetzt ist es zu spät", stellte der Mann enttäuscht fest und nahm das Schwert auf. Den Griff zuerst streckte er der Gestalt das Schwert entgegen.
"Nein, ist es nie. Vielleicht zeige ich dir sogar, wie du etwas in dieser Welt ändern kannst"
~~~
Auf dem erneuten Weg zu diesem Raum kam Ruvaels Schar eine Andere, jüngere entgegen, die im Stillen wohl darüber diskutierten, wie sie jetzt vorgingen und die anderen Engel nicht weiter beachteten.
Der Raum selbst war anscheinend eine Bibliothek oder ein Archiv. An den langen Wänden standen Regale mit Schriften und Ordnern, sortiert nach Gebieten und Orten, manchmal hingen Karten davor. Im hinteren Bereich waren Tische, an denen eine einzelne junge ramielitsche Begine ein Buch las und sich Notizen machte.
Der Raum wirkte weniger sortiert als Andere der Ramieliten, überall lagen Bücher und Notizen und Karten scheinbar unsortiert herum, genauso wie auf einem Schreibtisch ganz vorn, der überquoll mit Zetteln und Hefterchen und Karten und gerade so viel Platz ließ, als daß man ein Buch aufschlagen konnte.
Dahinter saß ein Monach der Ramieliten, alt, mit faltigem, eingefallenem Gesicht, grauen Haaren und einem Kinnbart. Obwohl ansonsten gepflegt, verrieten die tiefen Augenringe und seine träge Art, sich zu bewegen, daß er nicht nur müde war, sondern schon sehr lange nicht mehr geschlafen haben musste.
Eine Weile musterte er den Michaeliten und schien sich an etwas erinnern zu wollen, aber erst, als er Luniel ansah, ging ihm ein Licht auf.
"Ruvaels Schar", wiederholte er seine Erkenntnis und griff aus dem Chaos zielstrebig einen Hefter hervor. "Salve. Entschuldigt mein schlechtes Gedächtnis, es ist recht chaotisch gerade", sagte er monoton und erschöpft, während er den Ordner öffnete und eine Notiz las, die gleich als Erstes zu sehen war. "Ich bin Viktor Rakuscheck. Setzt euch, wenn ihr wollt", bot er die Hocker an, die vor seinem Tisch standen.
"Jesaniel hat gebeten, woanders zugeteilt zu werden. Bist du damit einverstanden?", fragte er den Michaeliten.
Wer auch immer diese Karavane Angriff, er fuhr fort. Die Söldner waren die Ersten gewesen, die fielen, und dieser Mann - sofern es einer war - war zu stark, zu schnell, zu... Allein schon, daß er in der kurzen Zeit so viele Menschen töten konnte, war unmenschlich. Seine Tat vollbracht, betrachtete er sein Schwert und murmelte enttäuscht etwas, betrat einen der Wagen und suchte nach etwas.
Daß der junge Mann noch lebte, bemerkte er erst, nachdem er durch die Reihen ging und mit seinem Schwert sicherstellte, daß auch niemand mehr lebte. Er ließ von dessen Lippen, daß er Gabriel und Michael und Ramiel anbetete, ihnen zu helfen. Vor dessen Hals hielt sein Schwert inne. "Was tust du da?", fragte die Gestalt halb agressiv, halb belustigt.
"Ich bete", sagte der junge Mann leise, "zu den Engeln, daß sie mir helfen" Er sah auf und sah den Angreifer, der so vermummt war, daß man nicht einmal sein Gesicht sehen konnte.
Die Gestalt lachte laut und herzhaft. "Die Engel, mh? Immernoch Hoffnung?" Er steckte sein Schwert in die Scheide und musterte sein Gegenüber. Nein, keine Hoffnung. Keine Angst, nicht wirklich. Nur das Wissen, daß er gleich sterben würde und nichts dagegen tun konnte.
Er ging zu ihm, riss den Körper des Vaters aus seinen Händen und ließ die Leiche achtlos zu Boden fallen. Dann packte er den jungen Mann und stellte ihn auf seine Beine, entfernte als Geste den Dreck von seinen Schultern und straffte sein Hemd.
"Du bist am Ende der Welt. Hier gibt es keine Engel, die dir helfen. Hoffnung ist hier genauso unangebracht wie sonstwo. Wenn du etwas erreichen willst, dann musst du es selbst machen." Er ging, hob ein Schwert auf und warf es ihm vor die Füße. "Also, töte mich!"
Für einen Moment überlegte er, das Schwert zu greifen und es zu tun. Aber es war nur ein Trick, sicher wäre er tot, bevor er sich gebückt hätte. "Auch wenn du meinen Vater getötet hast, werde..."
"Ich?", fragte die Gesalt belustigt ungläubig. "Deine Hoffnung hat es getan! Denn anstatt dich zu verteidigen hast du gedacht, daß die achso tollen Engel kommen werden und dich und deinen Vater und diese Leute retten kommen. Wie naiv! Und jetzt könntest du dich wenigstens rächen und tust es nicht? Wegen deiner Sorte Leute geht die Welt unter!"
"Jetzt ist es zu spät", stellte der Mann enttäuscht fest und nahm das Schwert auf. Den Griff zuerst streckte er der Gestalt das Schwert entgegen.
"Nein, ist es nie. Vielleicht zeige ich dir sogar, wie du etwas in dieser Welt ändern kannst"
~~~
Auf dem erneuten Weg zu diesem Raum kam Ruvaels Schar eine Andere, jüngere entgegen, die im Stillen wohl darüber diskutierten, wie sie jetzt vorgingen und die anderen Engel nicht weiter beachteten.
Der Raum selbst war anscheinend eine Bibliothek oder ein Archiv. An den langen Wänden standen Regale mit Schriften und Ordnern, sortiert nach Gebieten und Orten, manchmal hingen Karten davor. Im hinteren Bereich waren Tische, an denen eine einzelne junge ramielitsche Begine ein Buch las und sich Notizen machte.
Der Raum wirkte weniger sortiert als Andere der Ramieliten, überall lagen Bücher und Notizen und Karten scheinbar unsortiert herum, genauso wie auf einem Schreibtisch ganz vorn, der überquoll mit Zetteln und Hefterchen und Karten und gerade so viel Platz ließ, als daß man ein Buch aufschlagen konnte.
Dahinter saß ein Monach der Ramieliten, alt, mit faltigem, eingefallenem Gesicht, grauen Haaren und einem Kinnbart. Obwohl ansonsten gepflegt, verrieten die tiefen Augenringe und seine träge Art, sich zu bewegen, daß er nicht nur müde war, sondern schon sehr lange nicht mehr geschlafen haben musste.
Eine Weile musterte er den Michaeliten und schien sich an etwas erinnern zu wollen, aber erst, als er Luniel ansah, ging ihm ein Licht auf.
"Ruvaels Schar", wiederholte er seine Erkenntnis und griff aus dem Chaos zielstrebig einen Hefter hervor. "Salve. Entschuldigt mein schlechtes Gedächtnis, es ist recht chaotisch gerade", sagte er monoton und erschöpft, während er den Ordner öffnete und eine Notiz las, die gleich als Erstes zu sehen war. "Ich bin Viktor Rakuscheck. Setzt euch, wenn ihr wollt", bot er die Hocker an, die vor seinem Tisch standen.
"Jesaniel hat gebeten, woanders zugeteilt zu werden. Bist du damit einverstanden?", fragte er den Michaeliten.
Re: Mein ist das Leid - Primus: Gabriels Zorn
Ruvael war mit Nathaniel zurück zur Cella gegangen und ihnen gesagt, dass sie nun zu jenem Ramieliten wieder gehen würden. Er igonierte die fragenden Blicke der zurückbliebenden Engel, was den Kampf anging und führte sie direkt wieder zu dem Zimmer, wo der Ramielit war.
Nach einem kurzen Klopfen eintretend, stellte Ruvael erstmal zufrieden fest, dass der Ramielit vermutlich da war. Zumindest nahm er an, dass der alte Mann derjenige gewesen war, welcher die Nachricht geschrieben hatte. Er sagte nichts bei dem Geplapper des Ramieliten wegen seines Gedächtnisses. Solange er genug zusammenkratzen würde, um ihnen etwas nützliches zu sagen, war er zufrieden.
Er nahm auf einem der Hocker, welcher am nächsten zu Viktor war Platz und blickte überrascht zu jenem als dieser ihn etwas fragte. Mit einem etwas sarkastischen Lächeln erwiderte er: "Durchaus. Mehr noch, um der Wahrheit Genüge zu tun, hatte ich tatsächlich ihr mehr oder weniger gesagt, dass sie meine Schar verlassen sollte." Er deutete mit einer flüchtigen Handbewegung auf Yscariel. "Und wie ihr sehen könnt, war diese Gelegenheit nicht gravierend genug, um der Struktur meiner Schar zu schaden."
Viktor mit einem finsteren Blick fixierend, sagte Ruvael: "Aber ihr habt mich nicht hierher gebeten, damit ich Rechenschaft für meine Taten ablege, Viktor Rakuscheck. Ich nehme an, ihr wisst von der Mission, welche mich und meine Schar gerade beschäftigt. Und wenn ihr dies tut, so wisst ihr sicherlich auch, dass die relevante Situation mehr Fragen als Antworten anzubieten hat." Mit einer Handbewegung deutete Ruvael Viktor an mit reden anzufangen. "Ich bin also mehr als gespannt, ob ihr ein wenig Licht ins Dunkel dieser Angelegenheit bringen könntet."
Nach einem kurzen Klopfen eintretend, stellte Ruvael erstmal zufrieden fest, dass der Ramielit vermutlich da war. Zumindest nahm er an, dass der alte Mann derjenige gewesen war, welcher die Nachricht geschrieben hatte. Er sagte nichts bei dem Geplapper des Ramieliten wegen seines Gedächtnisses. Solange er genug zusammenkratzen würde, um ihnen etwas nützliches zu sagen, war er zufrieden.
Er nahm auf einem der Hocker, welcher am nächsten zu Viktor war Platz und blickte überrascht zu jenem als dieser ihn etwas fragte. Mit einem etwas sarkastischen Lächeln erwiderte er: "Durchaus. Mehr noch, um der Wahrheit Genüge zu tun, hatte ich tatsächlich ihr mehr oder weniger gesagt, dass sie meine Schar verlassen sollte." Er deutete mit einer flüchtigen Handbewegung auf Yscariel. "Und wie ihr sehen könnt, war diese Gelegenheit nicht gravierend genug, um der Struktur meiner Schar zu schaden."
Viktor mit einem finsteren Blick fixierend, sagte Ruvael: "Aber ihr habt mich nicht hierher gebeten, damit ich Rechenschaft für meine Taten ablege, Viktor Rakuscheck. Ich nehme an, ihr wisst von der Mission, welche mich und meine Schar gerade beschäftigt. Und wenn ihr dies tut, so wisst ihr sicherlich auch, dass die relevante Situation mehr Fragen als Antworten anzubieten hat." Mit einer Handbewegung deutete Ruvael Viktor an mit reden anzufangen. "Ich bin also mehr als gespannt, ob ihr ein wenig Licht ins Dunkel dieser Angelegenheit bringen könntet."
Re: Mein ist das Leid - Primus: Gabriels Zorn
Nathaniel hatte sich als sie den Raum in dem der Ramielit sich aufhielt immer noch nicht beruhigt mit finsterer Miene durchbohrte er den ramielitischen Monach regelrecht.
Die Wut auf seinen Michaelit war noch immer präsent, er hatte ihn mit keinem Blick gewürdigt, Enttäuschung und Zorn vermischten sich zu einem seltsamen Gemisch aus Gefühlen.
Ihr Kampf war eine Besonderheit gewesen, so einen Kampf hatte er noch niemals zuvor gehabt, vor allem nicht mit einem Michaelit.
Die Engel des goldenen Ordens hatte er anders kennengelernt, niemals wäre einem dieser Engel in den Kopf gekommen so mit ihm zukämpfen.
Ruvael...auch wenn es ihm schwerfiel und jetzt in diesem Moment am liebsten nichts von dem schwarzhaarigen sehen oder hören wollte musste er sich eingestehen das der Engel mit den vielen Narben interessant blieb.
Ihr kleiner Streit hätte dem Rotschopf sagen sollen das er sich von nun an von ihm vernhalten sollte,...doch das ging nicht, erst einmal weil Ruvael sein Michaelit war und zweitens...faszinierte den Streiter etwas an dem Engel.
Nathaniel wollte ihn hassen, ihn verfluchen und ihn einfach links liegen lassen, aber das konnte der wütende Sendbote einfach nicht. Es war wie mit den Motten die das Licht suchten, gefährlich und ungewiss.
Er schluckte trocken und wandte den Blick von dem Mensch ab, ließ seine dunklen Augen über die vernarbte Gestalt wandern, vorsichtig streckte der Gabrielit seine Hand aus und berührte die kleine Narbe an seiner Schulter, strich sachte mit dem Zeigefinger hinüber.
Er wollte ihn ja hassen aber....
Der Rotschopf atmete tief ein, versuchte halbwegs dem Gespräch zu lauschen. Es war seltsam das der Michaelit ihn nicht zurechtgewiesen hatte, immerhin hatte er ihn bedroht und ein Engel bedrohte den jeweils anderen nicht.
`Pah, alles nur Ausreden.`
Dachte der Gabrielit abfällig und blickte dann wieder weg, das haselnussbraun wandte sich seinem Freund zu.
Flurbiel war sein Freund, er stand zu ihm und beide waren eine Einheit. Es hatte ihn so verdammt wütend gemacht als Ruvael die Freundschaft zwischen ihm Nathaniel und Flurbiel in Frage gestellt hatte. Ein weiterer Grund weshalb der dünne Wegbewahrer ein Fluch war.
Doch als sein Blick auf dessen Gestalt lag huschte ein ganz kleines Lächeln über seine Mundwinkel.
Aber ein erträglicher Fluch.
Die Wut auf seinen Michaelit war noch immer präsent, er hatte ihn mit keinem Blick gewürdigt, Enttäuschung und Zorn vermischten sich zu einem seltsamen Gemisch aus Gefühlen.
Ihr Kampf war eine Besonderheit gewesen, so einen Kampf hatte er noch niemals zuvor gehabt, vor allem nicht mit einem Michaelit.
Die Engel des goldenen Ordens hatte er anders kennengelernt, niemals wäre einem dieser Engel in den Kopf gekommen so mit ihm zukämpfen.
Ruvael...auch wenn es ihm schwerfiel und jetzt in diesem Moment am liebsten nichts von dem schwarzhaarigen sehen oder hören wollte musste er sich eingestehen das der Engel mit den vielen Narben interessant blieb.
Ihr kleiner Streit hätte dem Rotschopf sagen sollen das er sich von nun an von ihm vernhalten sollte,...doch das ging nicht, erst einmal weil Ruvael sein Michaelit war und zweitens...faszinierte den Streiter etwas an dem Engel.
Nathaniel wollte ihn hassen, ihn verfluchen und ihn einfach links liegen lassen, aber das konnte der wütende Sendbote einfach nicht. Es war wie mit den Motten die das Licht suchten, gefährlich und ungewiss.
Er schluckte trocken und wandte den Blick von dem Mensch ab, ließ seine dunklen Augen über die vernarbte Gestalt wandern, vorsichtig streckte der Gabrielit seine Hand aus und berührte die kleine Narbe an seiner Schulter, strich sachte mit dem Zeigefinger hinüber.
Er wollte ihn ja hassen aber....
Der Rotschopf atmete tief ein, versuchte halbwegs dem Gespräch zu lauschen. Es war seltsam das der Michaelit ihn nicht zurechtgewiesen hatte, immerhin hatte er ihn bedroht und ein Engel bedrohte den jeweils anderen nicht.
`Pah, alles nur Ausreden.`
Dachte der Gabrielit abfällig und blickte dann wieder weg, das haselnussbraun wandte sich seinem Freund zu.
Flurbiel war sein Freund, er stand zu ihm und beide waren eine Einheit. Es hatte ihn so verdammt wütend gemacht als Ruvael die Freundschaft zwischen ihm Nathaniel und Flurbiel in Frage gestellt hatte. Ein weiterer Grund weshalb der dünne Wegbewahrer ein Fluch war.
Doch als sein Blick auf dessen Gestalt lag huschte ein ganz kleines Lächeln über seine Mundwinkel.
Aber ein erträglicher Fluch.
Re: Mein ist das Leid - Primus: Gabriels Zorn
Wie oder aus welchem Grunde Jesaniel nicht in dieser Schar sein wollte, war für den Monachen gar nicht von belang - Er reagierte darauf, in dem er den Zettel unterschrieb und zu anderen Zetteln legte. "Dann soll es so sein", sagte er und hörte dem Michaeliten weiter zu. Obwohl es ihm in seiner Müdigkeit schwerfiel, merkte man doch, daß er sich sehr anstrengte, den Engeln den nötigen Respekt entgegen zu bringen.
"Nun, Ruvael, ich enttäusche dich nur ungern, aber schlussendlich wurde ich nur gebeten, mit einer Bitte an euch zu treten - Ihr wisst ja, daß viel los ist. Ich will mich dennoch bemühen..." Er nahm einen Stapel Blätter aus dem Hefter vor ihm und legte ihn in die Reichweite der Engel. "Das ist der gesamte Bericht des Klosters. Ich fürchte aber, die Lagerstände und Verwaltungsberichte sind für diese Sache uninteressant. Der einzig relevante Abschnitt liegt euch in aller Vollständigkeit vor. Wie auch immer, der Bericht ist gestern Abend in Rom eingetroffen, überbracht von einem urielitischen Templer, der selbst vor Ort war. Sein Name ist Carlo Amagio. Er will in einigen Stunden aufbrechen, ihr werdet ihn bei den Ställen oder den Templerquartieren am Fuß des Himmels finden. Darüber hinaus weiß ich zum Fall speziell nichts genaueres."
Er griff neben sich, wo in einem Korb zusammengerollte Karten waren. Fast ohne hinzusehen zog er eine heraus und rollte sie für die Schar gut sichtbar aus. "Trepuzzi liegt an der Südöstlichen Küste Apulias, an der Scherenbucht", zeigte er mit dem Finger auf einen kleinen Fleck. Auch wenn die Karte nicht sehr fein gezeichnet war, erkannte man außer dem urielitischen Hinweis deutlich, wie sich ein Meeresarm in Form einer Krebsschere herausgebildet hatte. In der Mitte schien etwas Fels übriggeblieben sein, rechts und links rankte ein Wasserarm in das Land. Am Rand dieser Bucht lag ein Dorf. "Sie ist geographisch aktuell, die Traumsaatsichtungen wurden zuletzt vor einem Monat eingezeichnet und reichen mehrere Jahre zurück"
Man sah dort Markierungen, vor allem auf dem Meer, aber auch einige an Land. Für jene, die diese Karte zu lesen verstanden, wurde ersichtlich, daß es in der Scherenbucht sehr ruhig gewesen war. "Ich überlasse euch diese Karte, möchte sie aber gern wiederhaben"
"Nun..." Er holte eine weiteres Stück Papier aus dem Ordner hervor. Einen Brief mit Siegel der Michaeliten, so daß in seinem Ordner nur noch ein Blatt voller Notizen übrigblieb, "Ab Brindisi hat mich beauftragt, euch zu bitten, euch dieser Sache anzunehmen. Das heißt einerseits, die für diese Tat verantwortlichen zu finden und dafür zu sorgen, daß sie es nicht wieder tun. Die Wahl der Mittel und der Strafe sei euer. Zu eurer Unterstützung im Fall des Falles steht euch eine Schar und mehrere Urieliten im Kloster von Cosenza. Der Ramielit heißt Hestaniel. Zudem gibt es die Templer aus Terni, meist urielitische Späher, die sich auch um die Bestattung der Menschen aus Trepuzzi kümmern werden. Bis dahin wurde verfügt, den Ort des Geschehens unangetastet zu lassen.
Zum Anderen bitte ich euch - so es passend ist - anschließend die umliegenden Dörfer anzufliegen, ihnen vom Erfolg zu berichten und eure Hilfe anzubieten... Die Präsenz einer Schar in Apulia ist wichtig, denn die Region wurde etwas... vernachlässigt. Da die Michaeliten bestrebt sind, daß zu ändern, wäre das von enormen Wert für die Gegend."
Er legte den Brief, den er nebenher quergelesen hatte, den Engeln hin. Darin stand ebendies, was er gesagt hatte, aber nicht im speziellen gerichtet an Ruvaels Schar, sondern an eine Schar gerichtet.
"Des Weiteren soll euch Terni als Raststätte dienen. Das Kloster ist Ramielitisch und Urielitisch, obwohl sich die Ramieliten zurückgezogen haben und nur noch wenige dort sind. Ab Sontaz der Urieliten ist noch nicht informiert, aber sicher vorbereitet. Wenn ihr wollt, könntet ihr es zuerst anfliegen, aber das sei euch überlassen."
"Nun, Ruvael, ich enttäusche dich nur ungern, aber schlussendlich wurde ich nur gebeten, mit einer Bitte an euch zu treten - Ihr wisst ja, daß viel los ist. Ich will mich dennoch bemühen..." Er nahm einen Stapel Blätter aus dem Hefter vor ihm und legte ihn in die Reichweite der Engel. "Das ist der gesamte Bericht des Klosters. Ich fürchte aber, die Lagerstände und Verwaltungsberichte sind für diese Sache uninteressant. Der einzig relevante Abschnitt liegt euch in aller Vollständigkeit vor. Wie auch immer, der Bericht ist gestern Abend in Rom eingetroffen, überbracht von einem urielitischen Templer, der selbst vor Ort war. Sein Name ist Carlo Amagio. Er will in einigen Stunden aufbrechen, ihr werdet ihn bei den Ställen oder den Templerquartieren am Fuß des Himmels finden. Darüber hinaus weiß ich zum Fall speziell nichts genaueres."
Er griff neben sich, wo in einem Korb zusammengerollte Karten waren. Fast ohne hinzusehen zog er eine heraus und rollte sie für die Schar gut sichtbar aus. "Trepuzzi liegt an der Südöstlichen Küste Apulias, an der Scherenbucht", zeigte er mit dem Finger auf einen kleinen Fleck. Auch wenn die Karte nicht sehr fein gezeichnet war, erkannte man außer dem urielitischen Hinweis deutlich, wie sich ein Meeresarm in Form einer Krebsschere herausgebildet hatte. In der Mitte schien etwas Fels übriggeblieben sein, rechts und links rankte ein Wasserarm in das Land. Am Rand dieser Bucht lag ein Dorf. "Sie ist geographisch aktuell, die Traumsaatsichtungen wurden zuletzt vor einem Monat eingezeichnet und reichen mehrere Jahre zurück"
Man sah dort Markierungen, vor allem auf dem Meer, aber auch einige an Land. Für jene, die diese Karte zu lesen verstanden, wurde ersichtlich, daß es in der Scherenbucht sehr ruhig gewesen war. "Ich überlasse euch diese Karte, möchte sie aber gern wiederhaben"
"Nun..." Er holte eine weiteres Stück Papier aus dem Ordner hervor. Einen Brief mit Siegel der Michaeliten, so daß in seinem Ordner nur noch ein Blatt voller Notizen übrigblieb, "Ab Brindisi hat mich beauftragt, euch zu bitten, euch dieser Sache anzunehmen. Das heißt einerseits, die für diese Tat verantwortlichen zu finden und dafür zu sorgen, daß sie es nicht wieder tun. Die Wahl der Mittel und der Strafe sei euer. Zu eurer Unterstützung im Fall des Falles steht euch eine Schar und mehrere Urieliten im Kloster von Cosenza. Der Ramielit heißt Hestaniel. Zudem gibt es die Templer aus Terni, meist urielitische Späher, die sich auch um die Bestattung der Menschen aus Trepuzzi kümmern werden. Bis dahin wurde verfügt, den Ort des Geschehens unangetastet zu lassen.
Zum Anderen bitte ich euch - so es passend ist - anschließend die umliegenden Dörfer anzufliegen, ihnen vom Erfolg zu berichten und eure Hilfe anzubieten... Die Präsenz einer Schar in Apulia ist wichtig, denn die Region wurde etwas... vernachlässigt. Da die Michaeliten bestrebt sind, daß zu ändern, wäre das von enormen Wert für die Gegend."
Er legte den Brief, den er nebenher quergelesen hatte, den Engeln hin. Darin stand ebendies, was er gesagt hatte, aber nicht im speziellen gerichtet an Ruvaels Schar, sondern an eine Schar gerichtet.
"Des Weiteren soll euch Terni als Raststätte dienen. Das Kloster ist Ramielitisch und Urielitisch, obwohl sich die Ramieliten zurückgezogen haben und nur noch wenige dort sind. Ab Sontaz der Urieliten ist noch nicht informiert, aber sicher vorbereitet. Wenn ihr wollt, könntet ihr es zuerst anfliegen, aber das sei euch überlassen."
Re: Mein ist das Leid - Primus: Gabriels Zorn
„Eure Voraussicht ist lobenswert, Viktor Rakuschek, denn dies ist durchaus enttäuschend.“, erwiderte Ruvael sarkastisch als er die Berichte des Klosters entgegennahm. Zugleich reichte er jene an Luniel weiter, ihm sendend: *Ich will, dass du diese Berichte später auf irgendwelche Ungereimtheiten überprüfst. Apulia dieser Tage bietet wenig Nährboden für Tugend und Glauben.*
Als der Ramielit ihnen die Karte erklärte, sendete Ruvael Flurbiel: *Präge dir die Details dieser Karte gut ein, denn du wirst uns dorthin führen, nachdem wir diesen Raum verlassen haben. Bis wir nicht die Natur unseres Feindes kennen ist Hast das Gebot der Stunde!*
Ruvael nahm die Karte und während er sie Flurbiel reichte, sagte er knapp: „Ich verspreche, dass ihr sie wiederbekommen werdet, nachdem die Mission abgeschlossen ist.“
Misstrauisch musterte Ruvael den Brief mit dem michaelitischen Siegel, den Viktor als nächstes hervorholte. Jedoch als er begann zu erklären, was in dem Brief stand, stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Ihm würden die Wahl der Mittel und der Strafe für diese Mission überlassen? Zumindest in dieser Hinsicht hatte dieser Viktor etwas Gutes zu berichten. Besonders da die Anwesenheit dieser Ramieliten, Urieliten und einer kompletten Schar für einige Komplikationen sorgen konnte, war es gut von Anfang an eine Hierarchie etablieren zu können. Ruvael reichte den Brief Luniel und bat ihn, jenen vorzulesen. Etwas grimmig nahm er zur Kenntnis, dass der Brief nicht speziell seine Schar für diese Mission verantwortlich machte. Ein Rückschlag, aber zumindest würde es den Umgang mit den Menschen vereinfachen.
Ruvael deutete Luniel mit einer knappen Geste an, dass er den Brief behalten sollte und wandte sich wieder zu Viktor. „Ich danke euch für die Dokumente und diese Informationen – spärlich wie sie sind.“, fügte er in einem bitteren Ton hinzu.
Zu seiner Schar sendete er: *Nachdem wir diesen Raum verlassen haben, fliegen wir sofort nach Trepuzzi. Auch wenn es sinnvoll war, die Leichen unangetastet zu lassen, haben jene es nicht verdient wie Aas auf einem Tablett präsentiert zu werden. Auch sollten wir nicht vor der lokalen Autorität mit den mageren Fetzen an Informationen, die wir bis jetzt erhalten haben, auftauchen. Überhaupt… deren Inkompetenz sich dieser Vorkommnisse anzunehmen ist genauso Teil des Problems wie das Vorkommnis selbst.*
Als der Ramielit ihnen die Karte erklärte, sendete Ruvael Flurbiel: *Präge dir die Details dieser Karte gut ein, denn du wirst uns dorthin führen, nachdem wir diesen Raum verlassen haben. Bis wir nicht die Natur unseres Feindes kennen ist Hast das Gebot der Stunde!*
Ruvael nahm die Karte und während er sie Flurbiel reichte, sagte er knapp: „Ich verspreche, dass ihr sie wiederbekommen werdet, nachdem die Mission abgeschlossen ist.“
Misstrauisch musterte Ruvael den Brief mit dem michaelitischen Siegel, den Viktor als nächstes hervorholte. Jedoch als er begann zu erklären, was in dem Brief stand, stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Ihm würden die Wahl der Mittel und der Strafe für diese Mission überlassen? Zumindest in dieser Hinsicht hatte dieser Viktor etwas Gutes zu berichten. Besonders da die Anwesenheit dieser Ramieliten, Urieliten und einer kompletten Schar für einige Komplikationen sorgen konnte, war es gut von Anfang an eine Hierarchie etablieren zu können. Ruvael reichte den Brief Luniel und bat ihn, jenen vorzulesen. Etwas grimmig nahm er zur Kenntnis, dass der Brief nicht speziell seine Schar für diese Mission verantwortlich machte. Ein Rückschlag, aber zumindest würde es den Umgang mit den Menschen vereinfachen.
Ruvael deutete Luniel mit einer knappen Geste an, dass er den Brief behalten sollte und wandte sich wieder zu Viktor. „Ich danke euch für die Dokumente und diese Informationen – spärlich wie sie sind.“, fügte er in einem bitteren Ton hinzu.
Zu seiner Schar sendete er: *Nachdem wir diesen Raum verlassen haben, fliegen wir sofort nach Trepuzzi. Auch wenn es sinnvoll war, die Leichen unangetastet zu lassen, haben jene es nicht verdient wie Aas auf einem Tablett präsentiert zu werden. Auch sollten wir nicht vor der lokalen Autorität mit den mageren Fetzen an Informationen, die wir bis jetzt erhalten haben, auftauchen. Überhaupt… deren Inkompetenz sich dieser Vorkommnisse anzunehmen ist genauso Teil des Problems wie das Vorkommnis selbst.*
Re: Mein ist das Leid - Primus: Gabriels Zorn
Flurbiel hatte verwundert in der Cella gewartet. Zunächst sollte alles schnell gehen, aber Zeit für einen Übungskampf zwischen Ruvael und Nathaniel war dann doch, als der Monach gerade nicht in seiner Stube anwesend war? Hätten sie nicht kurz warten können und einen Novizen auf die Suche schicken? Vielleicht war der Monach auch nur kurz weggewesen? Ruvael schien seine Prioritäten recht willkürlich auszutauschen.
Als die beiden zurückkehrten, sahen sie recht geschafft aus. Sie schienen sich richtig verausgabt zu haben. Flurbiel glaubte auch zu erkennen, dass sie sich gerade gestritten hatten, jedenfalls mieden sie den Blick zueinander. Doch bevor er irgendetwas fragen konnte, scheuchte sie Ruvael schon zurück zur Stube des Monachen.
Im Zimmer verfolgte Flurbiel die Rede von Viktor Rakuscheck aufmerksam. Flurbiel stellte befriedigt fest, dass er sich recht erinnert hatte an den Ort, als der Monach ihnen die Karte zeigte. Sogar die Traumsaatsichtungen stimmten mit dem überein, was er so erwartet hatte, durch die Nähe des Fegefeuers. Er wunderte sich nur, dass Ruvael den Templer, der die Nachrichten gebracht hatte, nicht befragen wollte.
Er warf nur einen kurzen Blick auf die Karte, als Ruvael sie an ihn weitergab, prägte sich die paar Traumsaatpunkte ein, die besonders waren, und gab sie dann direkt mit einem kurzen Nicken wieder an den Michaeliten zurück.
*Der Ort ist leicht zu finden. Einfach von hier aus immer direkt auf das Fegefeuer zuhalten. Wir können gleich aufbrechen.*
Dann räusperte er sich. Er überlegte, ob er es wagen sollte, Ruvael auf den Templer anzusprechen. Er wartete aber zunächst einmal ab. Vielleicht würde es ja jemand anders machen.
Als die beiden zurückkehrten, sahen sie recht geschafft aus. Sie schienen sich richtig verausgabt zu haben. Flurbiel glaubte auch zu erkennen, dass sie sich gerade gestritten hatten, jedenfalls mieden sie den Blick zueinander. Doch bevor er irgendetwas fragen konnte, scheuchte sie Ruvael schon zurück zur Stube des Monachen.
Im Zimmer verfolgte Flurbiel die Rede von Viktor Rakuscheck aufmerksam. Flurbiel stellte befriedigt fest, dass er sich recht erinnert hatte an den Ort, als der Monach ihnen die Karte zeigte. Sogar die Traumsaatsichtungen stimmten mit dem überein, was er so erwartet hatte, durch die Nähe des Fegefeuers. Er wunderte sich nur, dass Ruvael den Templer, der die Nachrichten gebracht hatte, nicht befragen wollte.
Er warf nur einen kurzen Blick auf die Karte, als Ruvael sie an ihn weitergab, prägte sich die paar Traumsaatpunkte ein, die besonders waren, und gab sie dann direkt mit einem kurzen Nicken wieder an den Michaeliten zurück.
*Der Ort ist leicht zu finden. Einfach von hier aus immer direkt auf das Fegefeuer zuhalten. Wir können gleich aufbrechen.*
Dann räusperte er sich. Er überlegte, ob er es wagen sollte, Ruvael auf den Templer anzusprechen. Er wartete aber zunächst einmal ab. Vielleicht würde es ja jemand anders machen.
Zuletzt geändert von Turgon am 04.11.2014 - 08:41, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Mein ist das Leid - Primus: Gabriels Zorn
Es dauerte, bis die beiden von ihrem Übungskampf zurückkamen. Merkwürdig, wo sie doch so schnell los wollten... Flurbiel schien ähnliche Gedanken zu haben, denn er blickte den Kämpfern verwirrt hinterher.
Beim zweiten Versuch war Viktor Rakuscheck da, auch wenn er vollkommen übermüdet wirkte. Armer Mann... im Moment war im Himmel wirklich der Bär los.
Ruvael war so freundlich wie immer, was Luniel davon abhielt, sich auf die herumliegenden Notizen zu stürzen. Er hatte keine Lust auf eine weitere Konfrontation, zumindest nicht hier im Zimmer dieses armen Mannes. Dennoch versuchte er aus reiner Neugierde, einige der Schriftstücke über Kopf zu lesen.
Ruvael reichte ihm Berichte und Brief und er überflog beides. Der Brief enthielt genau das, was Viktor gerade gesagt hatte, aber mit innerem Augenrollen las er ihn dennoch vor. Michaelitenbespaßung...
Bei Ruvaels letztem Satz konnte er das Augenrollen dann doch nicht mehr unterdrücken und er schüttelte den Kopf. Oh Mann.
Beim zweiten Versuch war Viktor Rakuscheck da, auch wenn er vollkommen übermüdet wirkte. Armer Mann... im Moment war im Himmel wirklich der Bär los.
Ruvael war so freundlich wie immer, was Luniel davon abhielt, sich auf die herumliegenden Notizen zu stürzen. Er hatte keine Lust auf eine weitere Konfrontation, zumindest nicht hier im Zimmer dieses armen Mannes. Dennoch versuchte er aus reiner Neugierde, einige der Schriftstücke über Kopf zu lesen.
Ruvael reichte ihm Berichte und Brief und er überflog beides. Der Brief enthielt genau das, was Viktor gerade gesagt hatte, aber mit innerem Augenrollen las er ihn dennoch vor. Michaelitenbespaßung...
Bei Ruvaels letztem Satz konnte er das Augenrollen dann doch nicht mehr unterdrücken und er schüttelte den Kopf. Oh Mann.
Re: Mein ist das Leid - Primus: Gabriels Zorn
Als offensichtlich niemand auf den Templer einging, nahm Flurbiel all seinen Mut zusammen und sprach die Sache mit dem Templer an.
*Umh, bevor wir aufbrechen, sollten wir da nicht noch mit Templer, diesem Amagio, reden? Vielleicht ist es ja wichtig. Aber ich kann das nicht gut beurteilen.* beeilte er sich anzufügen. Er sah aber keinen Grund, nicht einen Bericht aus erster Hand einzuholen.
*Umh, bevor wir aufbrechen, sollten wir da nicht noch mit Templer, diesem Amagio, reden? Vielleicht ist es ja wichtig. Aber ich kann das nicht gut beurteilen.* beeilte er sich anzufügen. Er sah aber keinen Grund, nicht einen Bericht aus erster Hand einzuholen.
Re: Mein ist das Leid - Primus: Gabriels Zorn
Ruvael versuchte sein Bestes, die mimischen Kindereien Luniels zu ignorieren, aber er gab ihm dann doch einen warnenden Blick damit aufzuhören. Sein Blick wanderte jedoch gleich daraufhin zu Flurbiel als jener ihn vorsichtig etwas fragte. Zumindest hatte er den Anstand, den richtigen Ton zu wählen, aber die Unsicherheit in Flurbiels Stimme missfiel Ruvael jedoch. Die Frage war nicht unberechtigt zumindest, aber Ruvael hatte bereits seine Entscheidung getroffen.
*Er IST wichtig, Flurbiel, denn dank ihm haben wir die Berichte des Klosters erhalten. Aber damit endet auch schon seine Relevanz. Er hat lediglich gesehen, was wir bald selber sehen werden.*
*Er IST wichtig, Flurbiel, denn dank ihm haben wir die Berichte des Klosters erhalten. Aber damit endet auch schon seine Relevanz. Er hat lediglich gesehen, was wir bald selber sehen werden.*
Re: Mein ist das Leid - Primus: Gabriels Zorn
Die Reise nach Apulia war nicht beschwerlich, aber meistens Nass. Die Schar ließ das Kloster von Terni links liegen und flog direkt an die Küste. Im Landesinneren war die Landschaft noch grün und bewaldet, aber je weiter südlicher man kam, desto karger und felsiger wurde sie. Die Wiesen wichen ein paar einzelnen Bäumen, manchmal sogar Plantagen, die Wälder wichen Felsformationen. Hätte dieses Land Erde, wäre es in weiten teilen fruchtbar, aber der andauernde Regen hatte fast jeden nahrhaften Boden fortgewaschen. Die Engel flogen über Steinbrüche und Viehherden, die die wenigen grünen Fleckchen begrasten, die Straßen wurden kleiner und die Siedlungen seltener.
Schon von weitem erkannte man, warum man es die Scherenbucht nannte: In die sonst so einheitliche Küste aus Stein und Fels ragten zwei Arme; Dort, wo das Meer endete klaffte eine große Lücke, die sich wie die Schere eines Krebses in einen kleinen und einen großen Arm teilte. In der Mitte waren die Felsen so scharf, daß selbst gute Flieger unter den Urieliten zwei mal überlegen würden, dort zu landen. Von dort ging es gute zwanzig Meter nach unten. an den Spitzen war auch die große Schlucht so schmal, daß kein Engel seine Flügel ausbreiten konnte, an der breitesten Stelle gute einhundert Meter.
Und am Rande des großen Arms stand Trepuzzi - oder was davon übrig war. Denn das Dorf schien einst auch da gewesen zu sein, wo jetzt die Schlucht klaffte. Einige Häuser, aus starkem, dickem Stein gebaut, von Moos und Ranken bewachsen, standen nur noch zur Hälfte, von anderen waren nur noch Mauern übrig. Der Rest des Dorfes war, zumindest, was die Häuser anging, bis zuletzt gut erhalten.
Irgendjemand war auf die Idee gekommen, eine Holztreppe die Schlucht hinab zu bauen und einen Steg, an dem ein kleines, verkommenes Ruderboot befestigt war - Es war wohl besser, denn die Gischt zeigte, daß das Befahren dieses Meeresarms sehr gefährlich war.
Das in Trepuzzi etwas passiert war, konnte man von weitem nicht nur an dem riesigen Olivenbaum erkennen, der die Dorfmitte geziert hatte und jetzt als kohlrabenschwarzes Monument des Grauens diente, sondern auch an den Vögeln, die über dem Dorf kreisten und auf ihre Gelegenheit warteten.
Aber was den Bewohnen krankhaftes passiert war, wurde erst aus der Nähe richtig deutlich.
Zuerst lag dort ein Pferd. Geier hatten schon heftig daran gelabt, aber die klaffende Wunde am Genick, die das Tier zur Strecke gebracht hatte, war klar erkennbar. Es hatte seinen Reiter, eine junge Frau, unter sich begraben, gestorben aber war sie an einem Hieb, der ihren Schädel gespalten hatte.
Nicht weit davon lag ein Junge. Er musste verblutet sein, obgleich der Regen das meiste davon fortgewaschen hatte. Eine direkt tödliche Wunde war nicht zu erkennen, aber jemand hatte die Arme und Beine vom Körper getrennt und sie vertauscht wieder daneben gelegt.
Eine hochschwangere Frau lag dort, getötet durch einen Stich ins Herz. Ein junger Mann, einen Säugling schützend in den Armen haltend - Eine große Wunde klaffte in seinem Rücken, ein Stich, der ihn und das Kind gleichermaßen getötet hatte.
Ein Mann, groß und kräftig, war, die Füße zuerst auf einen Pfahl gespießt worden, der gänzlich im Körper verschwand, die Arme wie an einem Kreuz angebunden, sein altes Schwert noch in der Hand, wie eine große Vogelscheuche - er hielt sogar die Vögel davon ab, sich an vielen Toten in diesem Dorf sattzuessen.
Die Liste der Grausamkeiten war lang. Jemand hatte ein groteskes Spiel getrieben mit den Leichen dieser Männer und Frauen, Kinder, sogar den Tieren, und manchmal auch dem, was von ihnen übriggeblieben war, verstümmelt und bewusst entstellt. Nicht nur der Geruch der einsetzenden Fäulnis, der vom Meer auf das Land geweht wurde, war ekelerregend, auch der Anblick allein war grauenhaft. Hier draußen, vor den Häusern, waren es an die dreißig Tote und auch in den Häusern konnte man welche erspähen. Spuren des Kampfes konnte man im Dreck sehen, aber sonst schien es keine Spuren derjenigen zu geben, die hierfür verantwortlich waren.
Schon von weitem erkannte man, warum man es die Scherenbucht nannte: In die sonst so einheitliche Küste aus Stein und Fels ragten zwei Arme; Dort, wo das Meer endete klaffte eine große Lücke, die sich wie die Schere eines Krebses in einen kleinen und einen großen Arm teilte. In der Mitte waren die Felsen so scharf, daß selbst gute Flieger unter den Urieliten zwei mal überlegen würden, dort zu landen. Von dort ging es gute zwanzig Meter nach unten. an den Spitzen war auch die große Schlucht so schmal, daß kein Engel seine Flügel ausbreiten konnte, an der breitesten Stelle gute einhundert Meter.
Und am Rande des großen Arms stand Trepuzzi - oder was davon übrig war. Denn das Dorf schien einst auch da gewesen zu sein, wo jetzt die Schlucht klaffte. Einige Häuser, aus starkem, dickem Stein gebaut, von Moos und Ranken bewachsen, standen nur noch zur Hälfte, von anderen waren nur noch Mauern übrig. Der Rest des Dorfes war, zumindest, was die Häuser anging, bis zuletzt gut erhalten.
Irgendjemand war auf die Idee gekommen, eine Holztreppe die Schlucht hinab zu bauen und einen Steg, an dem ein kleines, verkommenes Ruderboot befestigt war - Es war wohl besser, denn die Gischt zeigte, daß das Befahren dieses Meeresarms sehr gefährlich war.
Das in Trepuzzi etwas passiert war, konnte man von weitem nicht nur an dem riesigen Olivenbaum erkennen, der die Dorfmitte geziert hatte und jetzt als kohlrabenschwarzes Monument des Grauens diente, sondern auch an den Vögeln, die über dem Dorf kreisten und auf ihre Gelegenheit warteten.
Aber was den Bewohnen krankhaftes passiert war, wurde erst aus der Nähe richtig deutlich.
Zuerst lag dort ein Pferd. Geier hatten schon heftig daran gelabt, aber die klaffende Wunde am Genick, die das Tier zur Strecke gebracht hatte, war klar erkennbar. Es hatte seinen Reiter, eine junge Frau, unter sich begraben, gestorben aber war sie an einem Hieb, der ihren Schädel gespalten hatte.
Nicht weit davon lag ein Junge. Er musste verblutet sein, obgleich der Regen das meiste davon fortgewaschen hatte. Eine direkt tödliche Wunde war nicht zu erkennen, aber jemand hatte die Arme und Beine vom Körper getrennt und sie vertauscht wieder daneben gelegt.
Eine hochschwangere Frau lag dort, getötet durch einen Stich ins Herz. Ein junger Mann, einen Säugling schützend in den Armen haltend - Eine große Wunde klaffte in seinem Rücken, ein Stich, der ihn und das Kind gleichermaßen getötet hatte.
Ein Mann, groß und kräftig, war, die Füße zuerst auf einen Pfahl gespießt worden, der gänzlich im Körper verschwand, die Arme wie an einem Kreuz angebunden, sein altes Schwert noch in der Hand, wie eine große Vogelscheuche - er hielt sogar die Vögel davon ab, sich an vielen Toten in diesem Dorf sattzuessen.
Die Liste der Grausamkeiten war lang. Jemand hatte ein groteskes Spiel getrieben mit den Leichen dieser Männer und Frauen, Kinder, sogar den Tieren, und manchmal auch dem, was von ihnen übriggeblieben war, verstümmelt und bewusst entstellt. Nicht nur der Geruch der einsetzenden Fäulnis, der vom Meer auf das Land geweht wurde, war ekelerregend, auch der Anblick allein war grauenhaft. Hier draußen, vor den Häusern, waren es an die dreißig Tote und auch in den Häusern konnte man welche erspähen. Spuren des Kampfes konnte man im Dreck sehen, aber sonst schien es keine Spuren derjenigen zu geben, die hierfür verantwortlich waren.
Re: Mein ist das Leid - Primus: Gabriels Zorn
Ruvael verabschiedete sich mit ein paar knappen Worten von dem Ramieliten vor ihm, nur kurz anmerkend, dass er dem Templer sagen sollte, dass sie ohne ihn sich nach Trepuzzi aufmachen würden. Nachdem er dies gesagt hatte, wandte er sich deutlich auf den Ausgang zu, klar machend, dass er das Gespräch für beendet hielt.
Den Raum verlassend führte er seine Schar zu der nächsten Plattform und sie erhoben sich in die Luft. Hoch oben, seine Schwingen entfaltend, verschwendete Ruvael keinerlei Zeit Flurbiel zu sagen: *Du hast gesagt, dass du uns nach Trepuzzi führen kannst und jetzt ist die Zeit gekommen, dies in die Tat umzusetzen.*
Während des Fluges vermied es Ruvael deutlich jeglichen Mitgliedern seiner Schar Aufmerksamkeit zu schenken, während er Flurbiel zu Trepuzzi folgte. Er hatte einen grimmigen Gesichtsausdruck, der mehr wie eine Vorahnung als wie eine tatsächliche Reaktion auf die derzeitige Lage wirkte. Diese Mission war genauso schlimm wie die letzte, dachte Ruvael, aber aus einem ganz anderen Grund verglichen mit deren erster Mission. Sie wussten nichts, musste Ruvael sich eingestehen und eine kleine Stimme in seinem Hinterkopf fragte sich, ob es nicht vielleicht besser gewesen wäre, den Templer zu befragen, aber er unterdrückte jene Stimme sofort. Geschwätz würde diese Situation nicht lösen, Taten würden es sein, die diesen Kampf entscheiden würden. Und es schien passend von einem Kampf zu reden, fand Ruvael. Der Tod Unschuldiger rief laut nach Vergeltung wie ein Chor von Sarieliten als sie irgendeine Hymne sangen.
Als Trepuzzi näherrückte, ignorierte er den Großteil der geographischen Besonderheiten und konzentrierte sich auf die Leichen. Jedoch wanderte sein Blick zu dem Olivenbaum, der in der Mitte des Dorfes stand. Er setzte sich von der Schar ab und landete in der Nähe des Baumes. In respektvollem Abstand kam er zum Stehen vor dem Bauen und musterte jenen.
Der Geruch faulenden Fleisches mischte sich mit dem von verbrannten Holz, die Atmosphäre von Wut von Vernichtung verdickend bis es wie ein Teppich alles in diesem Dorf überdeckt hatte. Ruvael konnte sich nicht davon abhalten zu lächeln. Es war kein freudiges Lächeln, an sich hatte es nicht einmal was mit der Situation vor ihm zu tun. Allein er würde diese Szene erblicken und ein Gefühl von Deja Vu erleben - außer dass es nicht die Ereignisse der Vergangenheit waren, die jene Reaktion angespornt hatten, sondern der sanfte Hauch einer möglichen Zukunft der unwillkürlichen Wiederholung dieser Ereignisse. Zerstörung und Verfall, manche Dinge änderten sich eben nie, dachte Ruvael.
Er räusperte sich als seine Miene wieder ernster wurde und er sich den Leichen wieder zuwandte. Es gab viel zu tun, dachte er innerlich seufzend.
*Flurbiel, Nathaniel: Ihr sucht die nähere Umgebung nach Spuren dieser Täter ab. Der Bericht sprach von Booten, aber jegliche merkwürdige Spuren, die auffällig sind, könnten entscheidend sein.* Ruvaels Blick wandte sich zu Nathaniel und Flurbiel. *Es ist klar, dass diese Mörder nicht auf einem traditionellen Wege angekommen sind und ebenso ungewöhnlich war deren Abgang. Der Bericht erwähnte ein Boot, aber wir können nicht ausschließen, dass unser Feind fliegen kann und so hier angekommen war und so von hier geflohen war. Also haltet eure Augen offen.*
Im nächsten Moment wandte er sich an Luniel. *Durchsuche die Häuser nach Dokumenten oder dergleichen, die uns einen Aufschluss über das Leben in diesem Dorf geben können. Dieser Ort sollte zumindest eine Mater oder einen Pater haben, die hoffentlich ramielitisch genug waren, um lesen und schreiben zu können.*
Sich zu Yscariel wendend, sagte er: "Wir werden die Leichen untersuchen. Wie sind sie getstorben? Sind sie alle brutal während eines Kampfes getötet wurden? Oder wurden diese Grausamkeiten ihnen nach dem Tod zugefügt?"
Den Raum verlassend führte er seine Schar zu der nächsten Plattform und sie erhoben sich in die Luft. Hoch oben, seine Schwingen entfaltend, verschwendete Ruvael keinerlei Zeit Flurbiel zu sagen: *Du hast gesagt, dass du uns nach Trepuzzi führen kannst und jetzt ist die Zeit gekommen, dies in die Tat umzusetzen.*
Während des Fluges vermied es Ruvael deutlich jeglichen Mitgliedern seiner Schar Aufmerksamkeit zu schenken, während er Flurbiel zu Trepuzzi folgte. Er hatte einen grimmigen Gesichtsausdruck, der mehr wie eine Vorahnung als wie eine tatsächliche Reaktion auf die derzeitige Lage wirkte. Diese Mission war genauso schlimm wie die letzte, dachte Ruvael, aber aus einem ganz anderen Grund verglichen mit deren erster Mission. Sie wussten nichts, musste Ruvael sich eingestehen und eine kleine Stimme in seinem Hinterkopf fragte sich, ob es nicht vielleicht besser gewesen wäre, den Templer zu befragen, aber er unterdrückte jene Stimme sofort. Geschwätz würde diese Situation nicht lösen, Taten würden es sein, die diesen Kampf entscheiden würden. Und es schien passend von einem Kampf zu reden, fand Ruvael. Der Tod Unschuldiger rief laut nach Vergeltung wie ein Chor von Sarieliten als sie irgendeine Hymne sangen.
Als Trepuzzi näherrückte, ignorierte er den Großteil der geographischen Besonderheiten und konzentrierte sich auf die Leichen. Jedoch wanderte sein Blick zu dem Olivenbaum, der in der Mitte des Dorfes stand. Er setzte sich von der Schar ab und landete in der Nähe des Baumes. In respektvollem Abstand kam er zum Stehen vor dem Bauen und musterte jenen.
Der Geruch faulenden Fleisches mischte sich mit dem von verbrannten Holz, die Atmosphäre von Wut von Vernichtung verdickend bis es wie ein Teppich alles in diesem Dorf überdeckt hatte. Ruvael konnte sich nicht davon abhalten zu lächeln. Es war kein freudiges Lächeln, an sich hatte es nicht einmal was mit der Situation vor ihm zu tun. Allein er würde diese Szene erblicken und ein Gefühl von Deja Vu erleben - außer dass es nicht die Ereignisse der Vergangenheit waren, die jene Reaktion angespornt hatten, sondern der sanfte Hauch einer möglichen Zukunft der unwillkürlichen Wiederholung dieser Ereignisse. Zerstörung und Verfall, manche Dinge änderten sich eben nie, dachte Ruvael.
Er räusperte sich als seine Miene wieder ernster wurde und er sich den Leichen wieder zuwandte. Es gab viel zu tun, dachte er innerlich seufzend.
*Flurbiel, Nathaniel: Ihr sucht die nähere Umgebung nach Spuren dieser Täter ab. Der Bericht sprach von Booten, aber jegliche merkwürdige Spuren, die auffällig sind, könnten entscheidend sein.* Ruvaels Blick wandte sich zu Nathaniel und Flurbiel. *Es ist klar, dass diese Mörder nicht auf einem traditionellen Wege angekommen sind und ebenso ungewöhnlich war deren Abgang. Der Bericht erwähnte ein Boot, aber wir können nicht ausschließen, dass unser Feind fliegen kann und so hier angekommen war und so von hier geflohen war. Also haltet eure Augen offen.*
Im nächsten Moment wandte er sich an Luniel. *Durchsuche die Häuser nach Dokumenten oder dergleichen, die uns einen Aufschluss über das Leben in diesem Dorf geben können. Dieser Ort sollte zumindest eine Mater oder einen Pater haben, die hoffentlich ramielitisch genug waren, um lesen und schreiben zu können.*
Sich zu Yscariel wendend, sagte er: "Wir werden die Leichen untersuchen. Wie sind sie getstorben? Sind sie alle brutal während eines Kampfes getötet wurden? Oder wurden diese Grausamkeiten ihnen nach dem Tod zugefügt?"
Re: Mein ist das Leid - Primus: Gabriels Zorn
Er versuchte sich wirklich mit alle seiner Konzentration auf die Worte des ramielitischen Monach zu konzentrieren aber immer wieder schweiften seine Gedanken ab, ebenfalls die Aufmerksamkeit, die zog es ihn zu den drei Papieren die dort lagen, es waren noch mehr doch ihm vielen ganz besonders diese drei auf.
Eins,..zwei...drei..
Immer wieder ging ihm die Zahlenreihenfolge durch den Kopf, immer wieder zählte er die drei Zettel die ihm so sehr ins Auge stachen. Der eine lag ein ganz wenig verschoben so das seine Ecke über die anderen Zettel hinausragte.
Irgendwie machte das Nathaniel nervös, unruhig und es juckte ihm in den Fingern dieses Pergament zu ordnen, es an seinen angestammten Platz wieder zurückzuschieben, dort wo es hingehörte.
Der Gabrielit stand unter Stress was sich in seiner Wahrnehmung bemerkbar machte. Äußerlich versuchte der Rotschopf sich das alles nicht anmerken zu lassen um so grimmiger er dreinschaute um so weniger würde es auffallen das er gerade sehr viel Mühe damit hatte seine Konzentration zu sammeln um dem Mann vor ihm zuzuhören.
Nathaniel hatte das freundliche Angebot des Menschen nicht angenommen und hatte sich auch nicht auf einen Platz gesetzt.
So wäre ihm vielleicht auch das etwas entfallen das sich hinter der Raphaelitin aufgetan hatte. Mit starren Blick sah er an der Heilerin vorbei, blinzelte kurz doch dann war es weg.
Verwirrt blickte der Gabrielit wieder nach vorne und sah dann das Luniel aus irgendeinem Grund mit den Augen rollte und den Kopf schüttelte.
Was hatte er verpasst? Weshalb war dieses Sonnenscheinchen denn plötzlich so genervt?
Es liegt an dir.
Ein leises Flüstern das durch seinen Verstand zog. Sein Blick wanderte umher, suchte nach der Stimme doch wieder nahm er nur wahr das es sich um eine Stimme in seinem Kopf handeln musste.
Eine Stimme im Kopf?....War das nun gut oder schlecht?
Plötzlich hörte der Streiter wieder eine Stimme in seinem Verstand, eine bekannte und er konnte beruhigt feststellen das es Flurbiels war.
Leise atmete der Streiter beruhigt tief ein und wieder aus, blinzelte bei den Worten des Urieliten, er hatte nicht sehr viel vom Gespräch mitbekommen aber war trotzdem erstaunt das sein Freund sich so mutig vor gewagt hatte.
Ein ganz leichtes Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Nathaniel kannte Flurbiel jetzt schon länger und er wusste das er nicht gerade der mutigste war was den sozialen Kontakt anging, vor allem nicht mit Michaeliten.
Irgendwie erfüllte ihn das mit Stolz das sein Freund solch einen mutigen Schritt getan hatte.
Der Streiter sah zu ihm und schenkte dem Wegbewahrer ein anerkennendes Lächeln. Auch wenn Ruvael ihre Freundschaft in Frage gestellt hatte und er sich für einen kurzen Moment wirklich gefragt hatte ob die Freundschaftsbekundung seinerseits nicht nur aus reiner Euphorie entstand, so war er sich doch tief in seinem inneren sicher diese Zweifel vertrieben zu haben. Sie waren Freunde, standen zusammen alles durch und hielten zusammen.
Es sollte keine Zweifel zwischen ihnen geben, das brauchte es auch nicht, dazu gab es gar kein Anlass.
Versuchte sich Nathaniel das ganze nur einzureden oder glaubte er wirklich daran? Da war sie wieder die leise Stimme.
Wie sah Flurbiel das ganze? Sah er ihre Freundschaft auch so? Oder sah er das alles ganz anders?
Grübeleien die ihm in diesen Moment nicht weiterhalfen.
Bevor sie die Flugplattform betraten stupste der Streiter seinen Freund noch einmal von der Seite an und lächelte ihm aufmunternd zu.
Wir schaffen das zusammen.
Schienen seine haselnussbraunen Augen zusagen, nach einem Zwinkern betrat er dann die Flugplattform und wartete bis er an der Reihe war, ließ sich von der Plattform fallen um genau in dem richtigen Moment seine kräftigen Schwingen zu entfalten und zu fliegen.
Nathaniel liebte das Gefühl des freien Falls, um dann im richtigen Augenblick die Flügel zu entfalten und den Wind durch seine Federn streichen zu spüren.
Der Flug blieb ereignislos, was Nathaniel natürlich mehr als recht war. Sie würden noch so viel Energie für diese Mission aufwenden müssen, da war es gut seine Kräfte zu sparen.
Sie landeten im Dorf und der Geruch von Tod und Verbrannten stieg dem Rotschopf in die Nase. Doch es war kein Vergleich mit dem was in ihm vorging als er die Leichen sah. Es erschrak ihn nicht oder widerte ihn auch nicht an, denn Nathaniel war ein Gabrielit und kannte sich mit dem Tod aus, er hatte ihn gesehen in all seinen Formen und Facetten. Doch berührten ihn diese Bilder trotzdem, denn diese Art von Tod war so unnötig gewesen, diese Menschen hatten so etwas nicht verdient.
Aber so war die Welt nun einmal es gab kein Gerecht und Ungerecht, es gab einfach nur die Welt und Nathaniel hatte sie kennengelernt. Er wusste das sie schlecht war, hatte so vieles mitansehen müssen, so vieles was er nicht verhindern konnte und auch verhindert hätte können...
Nathaniel war kein Held, glaubte nicht so wie die anderen seines Ordens an Ruhm und Ehre. Ehre brachte niemandem etwas und Ruhm schon gar nicht.
Er hatte es gesehen was dieser goldene Ruhm aus jemanden machte, was es mit ihm machte.
Doch es wurde von einem Gabrieliten erwartet und so war es besser, sollten ihn doch die anderen für einen richtigen Streiter Gabriels halten.
Der Befehl kam über die Seele der Schar und die haselnussbraunen Augen musterten Ruvael dabei. Doch Nathaniel nickte nur ernst und sah dann zu Flurbiel.
Wie wird er reagieren wenn er weiß wer du wirklich bist?
Wieder diese Stimme, er schüttelte den Kopf um sie loszuwerden und erinnerte sich dann das es seltsam für den Urielit aussehen musste.
Schnelle nickte er seinem besten Freund zu. „Komm.“
Nathaniel setzte sich in Bewegung und tat das was sein Michaelit ihm befohlen hatte, die Augen dabei offen haltend nach Gefahren.
Innerlich hoffte der Rotschopf das sie keiner Traumsaat begegnen würden, das Flammenschwert nahm er zur Hand und fühlte wie seine Muskeln sich anspannten. Sicher war sicher.
Eins,..zwei...drei..
Immer wieder ging ihm die Zahlenreihenfolge durch den Kopf, immer wieder zählte er die drei Zettel die ihm so sehr ins Auge stachen. Der eine lag ein ganz wenig verschoben so das seine Ecke über die anderen Zettel hinausragte.
Irgendwie machte das Nathaniel nervös, unruhig und es juckte ihm in den Fingern dieses Pergament zu ordnen, es an seinen angestammten Platz wieder zurückzuschieben, dort wo es hingehörte.
Der Gabrielit stand unter Stress was sich in seiner Wahrnehmung bemerkbar machte. Äußerlich versuchte der Rotschopf sich das alles nicht anmerken zu lassen um so grimmiger er dreinschaute um so weniger würde es auffallen das er gerade sehr viel Mühe damit hatte seine Konzentration zu sammeln um dem Mann vor ihm zuzuhören.
Nathaniel hatte das freundliche Angebot des Menschen nicht angenommen und hatte sich auch nicht auf einen Platz gesetzt.
So wäre ihm vielleicht auch das etwas entfallen das sich hinter der Raphaelitin aufgetan hatte. Mit starren Blick sah er an der Heilerin vorbei, blinzelte kurz doch dann war es weg.
Verwirrt blickte der Gabrielit wieder nach vorne und sah dann das Luniel aus irgendeinem Grund mit den Augen rollte und den Kopf schüttelte.
Was hatte er verpasst? Weshalb war dieses Sonnenscheinchen denn plötzlich so genervt?
Es liegt an dir.
Ein leises Flüstern das durch seinen Verstand zog. Sein Blick wanderte umher, suchte nach der Stimme doch wieder nahm er nur wahr das es sich um eine Stimme in seinem Kopf handeln musste.
Eine Stimme im Kopf?....War das nun gut oder schlecht?
Plötzlich hörte der Streiter wieder eine Stimme in seinem Verstand, eine bekannte und er konnte beruhigt feststellen das es Flurbiels war.
Leise atmete der Streiter beruhigt tief ein und wieder aus, blinzelte bei den Worten des Urieliten, er hatte nicht sehr viel vom Gespräch mitbekommen aber war trotzdem erstaunt das sein Freund sich so mutig vor gewagt hatte.
Ein ganz leichtes Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Nathaniel kannte Flurbiel jetzt schon länger und er wusste das er nicht gerade der mutigste war was den sozialen Kontakt anging, vor allem nicht mit Michaeliten.
Irgendwie erfüllte ihn das mit Stolz das sein Freund solch einen mutigen Schritt getan hatte.
Der Streiter sah zu ihm und schenkte dem Wegbewahrer ein anerkennendes Lächeln. Auch wenn Ruvael ihre Freundschaft in Frage gestellt hatte und er sich für einen kurzen Moment wirklich gefragt hatte ob die Freundschaftsbekundung seinerseits nicht nur aus reiner Euphorie entstand, so war er sich doch tief in seinem inneren sicher diese Zweifel vertrieben zu haben. Sie waren Freunde, standen zusammen alles durch und hielten zusammen.
Es sollte keine Zweifel zwischen ihnen geben, das brauchte es auch nicht, dazu gab es gar kein Anlass.
Versuchte sich Nathaniel das ganze nur einzureden oder glaubte er wirklich daran? Da war sie wieder die leise Stimme.
Wie sah Flurbiel das ganze? Sah er ihre Freundschaft auch so? Oder sah er das alles ganz anders?
Grübeleien die ihm in diesen Moment nicht weiterhalfen.
Bevor sie die Flugplattform betraten stupste der Streiter seinen Freund noch einmal von der Seite an und lächelte ihm aufmunternd zu.
Wir schaffen das zusammen.
Schienen seine haselnussbraunen Augen zusagen, nach einem Zwinkern betrat er dann die Flugplattform und wartete bis er an der Reihe war, ließ sich von der Plattform fallen um genau in dem richtigen Moment seine kräftigen Schwingen zu entfalten und zu fliegen.
Nathaniel liebte das Gefühl des freien Falls, um dann im richtigen Augenblick die Flügel zu entfalten und den Wind durch seine Federn streichen zu spüren.
Der Flug blieb ereignislos, was Nathaniel natürlich mehr als recht war. Sie würden noch so viel Energie für diese Mission aufwenden müssen, da war es gut seine Kräfte zu sparen.
Sie landeten im Dorf und der Geruch von Tod und Verbrannten stieg dem Rotschopf in die Nase. Doch es war kein Vergleich mit dem was in ihm vorging als er die Leichen sah. Es erschrak ihn nicht oder widerte ihn auch nicht an, denn Nathaniel war ein Gabrielit und kannte sich mit dem Tod aus, er hatte ihn gesehen in all seinen Formen und Facetten. Doch berührten ihn diese Bilder trotzdem, denn diese Art von Tod war so unnötig gewesen, diese Menschen hatten so etwas nicht verdient.
Aber so war die Welt nun einmal es gab kein Gerecht und Ungerecht, es gab einfach nur die Welt und Nathaniel hatte sie kennengelernt. Er wusste das sie schlecht war, hatte so vieles mitansehen müssen, so vieles was er nicht verhindern konnte und auch verhindert hätte können...
Nathaniel war kein Held, glaubte nicht so wie die anderen seines Ordens an Ruhm und Ehre. Ehre brachte niemandem etwas und Ruhm schon gar nicht.
Er hatte es gesehen was dieser goldene Ruhm aus jemanden machte, was es mit ihm machte.
Doch es wurde von einem Gabrieliten erwartet und so war es besser, sollten ihn doch die anderen für einen richtigen Streiter Gabriels halten.
Der Befehl kam über die Seele der Schar und die haselnussbraunen Augen musterten Ruvael dabei. Doch Nathaniel nickte nur ernst und sah dann zu Flurbiel.
Wie wird er reagieren wenn er weiß wer du wirklich bist?
Wieder diese Stimme, er schüttelte den Kopf um sie loszuwerden und erinnerte sich dann das es seltsam für den Urielit aussehen musste.
Schnelle nickte er seinem besten Freund zu. „Komm.“
Nathaniel setzte sich in Bewegung und tat das was sein Michaelit ihm befohlen hatte, die Augen dabei offen haltend nach Gefahren.
Innerlich hoffte der Rotschopf das sie keiner Traumsaat begegnen würden, das Flammenschwert nahm er zur Hand und fühlte wie seine Muskeln sich anspannten. Sicher war sicher.
Re: Mein ist das Leid - Primus: Gabriels Zorn
Flurbiel wagte es nicht, Ruvael zu widersprechen, und so nickte er nur und schluckte. Nathaniel warf ihm ein aufmunterndes Lächeln zu, das Flurbiel versuchte zu erwidern, obwohl ihm im Augenblick gar nicht danach zumute war, nachdem Ruvael seinen Vorschlag so ruppig zurückgewiesen hatte. Dann verabschiedete sich die Schar und sie gingen gleich zur Flugplattform.
Auf dem Weg dorthin knuffte ihn Nathaniel in die Seite und zwinkerte ihm verschwörerisch zu. Sein Freund versuchte ihn aufzumuntern. Flurbiel fand es beruhigend, den Gabrieliten in seiner Nähe zu wissen. Schon im Büro des Ramieliten hatte er gezeigt, dass er auf Flurbiels Seite stand. Der Urielit lächelte und wies mit einem Blick in den Himmel, gerade als sie auf die Plattform ins Freie traten. Seit ihrem Einsatz am Morgen waren zwar graue Wolken herangezogen, und auf ihrer Reise würde es wohl regnen, aber Flurbiel war das egal, solange er fliegen konnte.
Mit ein paar kleinen Schritten beschleunigte er und hob direkt von der Plattform ab. Er drehte eine kleine Runde, bis seine Schargeschwister ebenfalls in der Luft waren. Ruvael sprach ihn über die Seele der Schar an, was ein leichtes Stirnrunzeln bei dem Urieliten hervorrief. Weswegen waren sie denn sonst unterwegs?
Flurbiel blickte sich noch einmal um, um zu kontrollieren, ob auch alle da waren und sich einsortiert hatten: Nathaniel und Ruvael direkt hinter ihm, Yscariel und Luniel im Windschatten der beiden. Dann schlug er einen Weg schnurgerade nach Südosten ein, dort, wo Trepuzzi lag, und leider auch einige tiefhängende Regenwolken. Er überlegte, über die Wolken zu steigen und damit ins helle, ungestörte Licht der Sonne, doch verwarf er den Gedanken schnell wieder. Über den Wolken würde es zwar einfach sein zu fliegen, doch der Aufstieg dorthin und dann wieder das Absinken waren kraftraubend und dauerten lange, was sich für den kurzen Weg nach Apulien nicht wirklich rentierte. So mussten sie durch leichten Regen fliegen, was Flurbiel nichts ausmachte und, so hoffte er, seine Schargeschwister nicht allzu übel nehmen würden.
Als er den Kurs endgültig festgelegt hatte, griff er in seinen Beutel, den er umhängen hatte, und zog einen Apfel heraus. Während Nathaniel und Ruvael beim Kämpfen waren, war er nicht untätig gewesen und hatte seinen Obstvorrat wieder aufgefüllt. Gedankenverloren polierte er den Apfel an seinem Kriegsrock und biss dann mit einem fast schon gierigen Gesichtsausdruck hinein.
Während er so vor sich hinkaute, erinnerte er sich an die Sonnenfinsternis am Morgen. Sie war gut zu sehen gewesen vom Boden aus, doch Flurbiel fragte sich, wie sie wohl aus großer Höhe ausgesehen hätte. Gab es dort überhaupt so etwas? Flurbiel nahm sich vor, später vielleicht einmal Luniel danach zu fragen. Hatte der Ab nicht auch gesagt, Ramieliten könnten eine solche Finsternis vorhersagen? Vielleicht konnte Luniel sie dann informieren, und sie könnten so rechtzeitig in die Höhe steigen, dass sie das Schauspiel von über den Wolken aus genießen konnten.
Mittlerweile war vom Apfel nur noch ein Stückchen vom Stiel übrig. Flurbiel ließ es einfach fallen.
Die Reise verlief ereignislos. Die größeren Orte Apuliens einfach in der Ferne links liegen lassend näherten sie sich der Küste. Die Wolkendecke war nicht ganz so dicht, so dass genügend Licht vorhanden war, um gut sehen zu können. Drohend hing der flackernde Widerschein des Fegefeuers an den dunklen Wolken tief am Horizont. Flurbiel schauderte es. Er blickte kurz um, machte ein Handzeichen zu den anderen, und ging dann in den Sinkflug.
Was er dann als erstes sah von ihrem Ziel, brach ihm fast das Herz. Mitten im Dorf stand ein majestätischer, alter Olivenbaum -- nun nur noch ein groteskes, schwarzes, weitausladendes Etwas. Ein leiser Seufzer Flurbiels wurde vom Flugwind mitgerissen.
Doch auch der Anblick der getöteten Menschen und Tiere war schlimm. Als die Schar näher kam und landete, vertrieb dies zwar zunächst die Vögel, die sich an den Leichen gütlich taten, doch die Fliegen blieben und umschwirrten die Engel. Wie gelähmt starrte er auf die Szenerie, dann blickte Flurbiel fast flehentlich zu Yscariel, obwohl er wusste, dass dies hier über jegliche raphaelitische Kräfte ging. Unwillkürlich blieb Flurbiel in der Nähe von Nathaniel stehen.
Flurbiel bewunderte ihn. Der Gabrielit schien Tod und Zerstörung mit stoischer Gelassenheit zu ertragen, und offenbar war er noch zu klaren Gedanken fähig, im Gegensatz zu Flurbiel. Als sie die Anweisung Ruvaels erreichte, war er es, der Flurbiel aus seiner Apathie riss.
Flurbiel erwiderte hektisch den Blick des Gabrieliten, dann nickte er leicht und folgte Nathaniel, um die Umgebung abzusuchen. Er war froh, zumindest eine Zeitlang das Zentrum des Grauens hinter sich zu lassen und insbesondere den toten Baum nicht ständig sehen zu müssen. Flurbiel schaffte es, wieder ein wenig geradeaus zu denken, und aktivierte seine Erleuchteten Augen.
"Danke" sagte er leise.
Auf dem Weg dorthin knuffte ihn Nathaniel in die Seite und zwinkerte ihm verschwörerisch zu. Sein Freund versuchte ihn aufzumuntern. Flurbiel fand es beruhigend, den Gabrieliten in seiner Nähe zu wissen. Schon im Büro des Ramieliten hatte er gezeigt, dass er auf Flurbiels Seite stand. Der Urielit lächelte und wies mit einem Blick in den Himmel, gerade als sie auf die Plattform ins Freie traten. Seit ihrem Einsatz am Morgen waren zwar graue Wolken herangezogen, und auf ihrer Reise würde es wohl regnen, aber Flurbiel war das egal, solange er fliegen konnte.
Mit ein paar kleinen Schritten beschleunigte er und hob direkt von der Plattform ab. Er drehte eine kleine Runde, bis seine Schargeschwister ebenfalls in der Luft waren. Ruvael sprach ihn über die Seele der Schar an, was ein leichtes Stirnrunzeln bei dem Urieliten hervorrief. Weswegen waren sie denn sonst unterwegs?
Flurbiel blickte sich noch einmal um, um zu kontrollieren, ob auch alle da waren und sich einsortiert hatten: Nathaniel und Ruvael direkt hinter ihm, Yscariel und Luniel im Windschatten der beiden. Dann schlug er einen Weg schnurgerade nach Südosten ein, dort, wo Trepuzzi lag, und leider auch einige tiefhängende Regenwolken. Er überlegte, über die Wolken zu steigen und damit ins helle, ungestörte Licht der Sonne, doch verwarf er den Gedanken schnell wieder. Über den Wolken würde es zwar einfach sein zu fliegen, doch der Aufstieg dorthin und dann wieder das Absinken waren kraftraubend und dauerten lange, was sich für den kurzen Weg nach Apulien nicht wirklich rentierte. So mussten sie durch leichten Regen fliegen, was Flurbiel nichts ausmachte und, so hoffte er, seine Schargeschwister nicht allzu übel nehmen würden.
Als er den Kurs endgültig festgelegt hatte, griff er in seinen Beutel, den er umhängen hatte, und zog einen Apfel heraus. Während Nathaniel und Ruvael beim Kämpfen waren, war er nicht untätig gewesen und hatte seinen Obstvorrat wieder aufgefüllt. Gedankenverloren polierte er den Apfel an seinem Kriegsrock und biss dann mit einem fast schon gierigen Gesichtsausdruck hinein.
Während er so vor sich hinkaute, erinnerte er sich an die Sonnenfinsternis am Morgen. Sie war gut zu sehen gewesen vom Boden aus, doch Flurbiel fragte sich, wie sie wohl aus großer Höhe ausgesehen hätte. Gab es dort überhaupt so etwas? Flurbiel nahm sich vor, später vielleicht einmal Luniel danach zu fragen. Hatte der Ab nicht auch gesagt, Ramieliten könnten eine solche Finsternis vorhersagen? Vielleicht konnte Luniel sie dann informieren, und sie könnten so rechtzeitig in die Höhe steigen, dass sie das Schauspiel von über den Wolken aus genießen konnten.
Mittlerweile war vom Apfel nur noch ein Stückchen vom Stiel übrig. Flurbiel ließ es einfach fallen.
Die Reise verlief ereignislos. Die größeren Orte Apuliens einfach in der Ferne links liegen lassend näherten sie sich der Küste. Die Wolkendecke war nicht ganz so dicht, so dass genügend Licht vorhanden war, um gut sehen zu können. Drohend hing der flackernde Widerschein des Fegefeuers an den dunklen Wolken tief am Horizont. Flurbiel schauderte es. Er blickte kurz um, machte ein Handzeichen zu den anderen, und ging dann in den Sinkflug.
Was er dann als erstes sah von ihrem Ziel, brach ihm fast das Herz. Mitten im Dorf stand ein majestätischer, alter Olivenbaum -- nun nur noch ein groteskes, schwarzes, weitausladendes Etwas. Ein leiser Seufzer Flurbiels wurde vom Flugwind mitgerissen.
Doch auch der Anblick der getöteten Menschen und Tiere war schlimm. Als die Schar näher kam und landete, vertrieb dies zwar zunächst die Vögel, die sich an den Leichen gütlich taten, doch die Fliegen blieben und umschwirrten die Engel. Wie gelähmt starrte er auf die Szenerie, dann blickte Flurbiel fast flehentlich zu Yscariel, obwohl er wusste, dass dies hier über jegliche raphaelitische Kräfte ging. Unwillkürlich blieb Flurbiel in der Nähe von Nathaniel stehen.
Flurbiel bewunderte ihn. Der Gabrielit schien Tod und Zerstörung mit stoischer Gelassenheit zu ertragen, und offenbar war er noch zu klaren Gedanken fähig, im Gegensatz zu Flurbiel. Als sie die Anweisung Ruvaels erreichte, war er es, der Flurbiel aus seiner Apathie riss.
Flurbiel erwiderte hektisch den Blick des Gabrieliten, dann nickte er leicht und folgte Nathaniel, um die Umgebung abzusuchen. Er war froh, zumindest eine Zeitlang das Zentrum des Grauens hinter sich zu lassen und insbesondere den toten Baum nicht ständig sehen zu müssen. Flurbiel schaffte es, wieder ein wenig geradeaus zu denken, und aktivierte seine Erleuchteten Augen.
"Danke" sagte er leise.