Praeludium -oder- Was haltet ihr davon?

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Friekiel
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Praeludium -oder- Was haltet ihr davon?

Beitrag von Friekiel » 03.05.2006 - 12:51

Hab mich in den letzten Wochen mal mehr, mal weniger erfolgreich durch das GRW gekämpft.
Da ich vorher noch nie SL in ner Gruppe war, möchte ich hier mal ein Praeludium posten. Freue mich über Anregungen, da ich das ein oder andere wohl noch überarbeiten muss.



Präludium
(voraussichtlich für Michaelit, Gabrielit, Raphaelit und Uriellit)


Du bist allein. Allein mit einer höheren Macht. Ein wohliges Gefühl des Geborgenseins durchfährt deinen Geist. Um dich herum leuchten die Farben des Regenbogens in den intensivsten Farben, vorherrschend ein lumineszierendes blau.
Du fühlst dich federleicht. Warum auch nicht – schließlich hast du keinen Körper. Kein Gewicht geißelt dein Bewusstsein. Keine Zeit verstreicht.
Dir drängt sich ein Begriff auf: „Frieden“. Du kannst mit diesem Begriff nichts anfangen, schließlich ist das Universum schon immer so. Aber der Begriff klingt gut, klingt richtig.
Es ist alles vollkommen.
unbestimmte Zeit später



Kälte! Du liegst auf einer Pritsche. Es ist alles so schwer, so langsam.
-unbestimmte Zeit später-


Du wachst auf, der Schmerz treibt dich in die Welt. Du schaust an dir herunter und siehst… einen Körper. Arme, Beine, Brust – und alles eisig kalt. Du hörst irgendetwas klappern.
Es sind deine Zähne. Was ist los?
-unbestimmte Zeit später-

Wo bist du? Egal, du hast Angst. Die Kälte ist weg, als wüsstest du nicht, was das ist. Dir läuft der Schweiß in Sturzbächen vom Körper.
-unbestimmte Zeit später-

Irgendwas fehlt. Du weißt nicht was, aber du brauchst es so dringend, wie neuerdings die Luft zum atmen. Was ist das für eine Welt?
-unbestimmte Zeit später-

Es kommt jemand. Er sagt, er sei ein Monach, ein Priester.


Monach: Gepriesen sei der Herr, ein neuer Engel hat den Weg in die Welt gefunden. Du hast einen anstrengenden Weg hinter dir. Der Gang in die Welt zeichnet jeden Streiter des Herrn. Aber er zeichnet ihn auch aus. Kämpfe für die minderen Geschöpfe des Herrn! Auf das du dich der endlosen Liebe des Herrn als würdig erweist.
Du fühlst dich unwohl, aber das wird vergehen. Es sind die Nachwirkungen der Fahrt aus dem Himmel. Bald schon wirst du kräftig sein und diese Qual vergessen können.
Iss und drinke etwas, dann wirst du dich gleich besser fühlen.













:twisted: ---------------Achtung, nur für SL-------------- :twisted:







Ich möchte ein bißchen beschreiben, wie die Engel, bei der Erschaffung, auf Drogen sind, ohne aber zu deutlich zu werden.
Den Ramieliten habe ich absichtlich ausgespart, für alle anderen könnte die Anfangserfahrung gleich sein.
Jetzt zum Ramieliten:

Da hab ich noch nichts richtiges, aber was ist, wenn ein Engel bei der Erschaffung auf nem schlechten Trip is?
Gibt's das?
Da er sich ja an nichts anderes erinnern kann, würde er die Welt doch als Himmelsgeschenk betrachten und wahnsinnige Angst vor der Läuterung haben, weil er ja annehmen muss, dann wieder in diese "Hölle" zurück zu müssen?
Ist das zu verwerten, oder begebe ich mich da zu sehr von der Idee von Engel ab?
Ich hab den Ramieliten deshalb ausgewählt, weil er ja ein "wissender" Engel ist. Vielleicht wird er ja zum nachforschen getrieben, wenn er erfährt, dass alle anderen Engel den Tag der Läuterung herbeisehnen?



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Samael
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Beitrag von Samael » 03.05.2006 - 14:48

Hallo und willkommen am Forum! :)

Sehr schön, dein Präludium! Stimmundsvoll, es macht Lust auf mehr.
Besonders für Engel-Einsteiger ist das ne schöne Idee, sie in das Spiel einzuführen, allerdngs sollte dir klar sein, dass du so vorgibst, dass alle Engel deiner künftigen Schar gerade erst vom Himmel herabgestiegen sind. das könnte also eventuell ein wenig problematisch werden, wenn du dann auch noch mit jedem einzeln die Ausbildung durchspielen möchtest, wobei ich mir das für zweier Sessions auch ungemein reizvoll vorstelle. Ist aber n Haufen Arbeit. ;)
Für Spieler, die einen älteren Engel spielen wollen, ist das natürlich leider nicht mehr unbedingt nötig, noch ein "Erwachungs-Präludium" zu spielen.
Dennoch, ich find die Idee super und wünsche dir viel Spaß und Erfolg damit bei deinen Spielern, die scheinbar ganz schön Schwein haben, einen so engagierten Master zu haben. ;)

Zu dem Ramieliten-Punkt: Die Welt von Engel ist ohnehin böse, ziemlich böse sogar, wenn man es sich recht überlegt. Und die meisten Engel "verderben" früher oder später alle ein Stück weit oder verdrängen all die widersinnigen Eindrücke, die ihnen im Laufe ihres Erdendaseins widerfahren.
Davon abgesehen wäre ein Engel, der sich an seine "Schaffung" derart negativ erinnert, mit einem fetten Nachteil "gesegnet", egal, ob er Rami oder was auch immer ist. Es gibt ja sogar den Nachteil, dass sich ein Engel an das erste Sakrament erinnert oder gar an ein "Leben davor"... :twisted:

Auf jeden Fall viel Erfolg und vor allem Spielspaß!

Grüße, Samael

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Beitrag von Uriel » 03.05.2006 - 17:03

Heya! Herzlich willkommen... engagiertes Frischfleisch ist ja immer gern gesehn ;)

SPOILER







SPOILER







SPOILER



Zu deinen Fragen:
Zunächst mal müsstest du vielleicht darauf achten, dass gerade die Phase des Erwachens bei den Orden recht unterschiedlich ausfällt. Während die Michaeliten in einem hellen hohen Raum aufwachen wo sie tatsächlich die Stimme Gottes hören, die Urieliten jedoch in freihängenden Schaukeln in völliger Dunkelheit zu sich kommen, wachen die Gabrieliten bereits mit dem zweiten Teil ihrer Seele auf der Brust- komplett angezogen auf und werden förmlich direkt in die D1 gescheucht. Also auch hier große Differenzen. Die Ordensbücher sind hier recht hilfreich, bzw, wenn du eine konkrete Frage hast- stell sie gern hier.
Was das Erinnern betrifft schließe ich mich Samael an. Es gibt Engel die sich an Bruchstücke erinnern. Allerdings ist das System der Kirche relativ "idiotensicher". Die Kirche behauptet nämlich, (cleverclever) dass die Engel in die Körper verstorbener Kinder "einfahren". Deswegen wird ein Engel- der überall erzählt bekommt und glauben möchte, dass er etwas Übernatürliches ist ( ist ja auch sehr offensichtlich- Mächte, Flügel, Riesenlobby) eher annehmen, dass diese Erinnerungen dem verstorbenen Kind und nicht ihm selbst gehören. Du kannst dir also ausrechnen, wie wahrscheinlich es ist, dass ein derart indoktriniertes und vor allem in seiner Rolle verehrtes Wesen wie ein Engel auf die Idee kommt an seiner eigenen Göttlichkeit zu zweifeln. Das ist wie mit Britney Spears... oke... schlechtes Beispiel ;)
Ich denke, dass es wichtig ist, den Spielern das von vorne herein klar zu machen, damit Engel die den düsteren Geheimnissen der Mater Ecclesia auf der Spur sind nicht inflationär werden.

Falls dir unsere Antworten und Mutmaßungen zu ungenau sind kannst du die Schöpfer der Welt selbst Fragen und zwar im Feder und Schwert Forum. Da sind die Herren Graute und co unterwegs und brillieren durch Fachkompetenz ;)

Raphael
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Beitrag von Raphael » 03.05.2006 - 21:56

Das F&S-Forum ist leider nicht mehr :(
Ich weiß, dass zumindest Bücherwurm und Verena (beides Autoren von Engel-Regelwerken und Romanen) bei den Blutschwertern recht aktiv sind, ob sie dort Antworten auf derartige Fragen geben dürfen, weiß ich aber nicht.

Was die verstorbenen Kinder angeht bin ich allerdings nicht ganz so sicher, ob das stimmt @ Uriels Post. Gibts da irgendne konkrete Textstelle?

In der angelitischen Heilslehre gibt es ja kein Leben nach dem Tod, d.h. Engel sind nicht die Geister verstorbener Menschen. Ich denk, ich würd nem Menschen eher erklären, dass derartige Erinnerungen Erinnerungen an das Leben bei Gott sein könnten, und wenn's konkreter wird...naja. Dann würd ich behaupten, dass das der Widersacher ist, der versucht, den Engel zu verwirren.

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Beitrag von Uriel » 03.05.2006 - 22:04

Hm...es wäre in dem Sinne ja kein Leben nach dem Tod wenn ein Engel den Körper des verschiedenen Kindes "nutzt"... konkrete Textstelle weiß ich jetzt spontifix keine... müsste ich mal suchen.

Friekiel
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Beitrag von Friekiel » 04.05.2006 - 06:25

Wunderschönen guten morgen zusammen,



das mit dem Ramieliten hab ich mir in etwa so gedacht:


(Für Ramielit)


Du bestehst nur aus Schmerz. Angstschweiß folgt auf Schüttelfrost. Der Schlund der Hölle trocknet deinen Schweiß, frisst deine Furcht. Aaah, und er genießt sie!

Irgendetwas verfolgt dich. Du kannst rennen, wie du willst, es wird dich kriegen. Du kannst schon seinen stinkenden Atem im Nacken spüren. Wirst du resignieren?
Verzweifelt schreist du um Hilfe. Es hört dich keiner, denn du bist allein. Das ist das schlimmste!

Jetzt hat es dich, die Schmerzen der Vergangenheit kumulieren sich zu einem Erguss der Pein. Du willst nur noch, dass es aufhört. Du kannst dich nicht mehr bewegen, bist auf der Stelle festgewachsen. Was musst du noch alles ertragen?
Du wünschst dir den Tod. Aber bevor man stirbt, muss man erstmal gelebt haben. Also resig-nierst du irgendwann doch und leidest bis in die Unendlichkeit weiter.
-unbestimmte Zeit später-



Das ist wohl das Ende der Unendlichkeit. Du kannst dich wieder bewegen, schlägst zuerst deine Augen auf. Dann richtest du den Oberkörper von deinem Lager. Du bist schwach, wie ein Neugeborenes. Aber du hast keine Schmerzen mehr.
Du hörst Stimmen, spürst, wie dich Hände auf deine Bettstatt drücken. Erleichtert lässt du es geschehen. Die Stimmen wiegen dich in die wohlige Dunkelheit.
-unbestimmte Zeit später-


Du wachst auf. Keine Schwäche, Keine Schmerzen. Keine Angst mehr – Nie wieder, schwörst du dir!
Jetzt kommen Menschen. Du bist nicht mehr alleine.

Sie erzählen dir, du seiest von Gott auf die Erde geschickt worden. Du müsstest diese Zeit ertragen, um Gott zu gefallen.
Was heißt hier ertragen? Niemand wird dich jemals wieder aus dieser Dimension reißen kön-nen.
Oh, du zweifelst nicht daran, dass es ein mächtigeres Wesen als dich gibt, schließlich hast du es gespürt.


ABER - ist dieser Gott gütig?




Muss natürlich gestehen, das ich über die einzelnen Orden nicht soo viel weiß, die einzelnen Ordensbücher sprengen im Moment das dafür vorgesehene Budget.
Mal sehen, was ich da machen werde. Werd wohl nochmal dran arbeiten müssen.



Mal ne andere Frage: Wie macht ihr das mit den Arkana-Karten? Legt ihr die ordentlich auf nen Haufen, oder wie im Kartenspiel aufgefächert, damit die Spieler sich eine ziehen können? Oder irgendeine andere Form?


bis dann, dann
cy@ all

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Beitrag von Samael » 04.05.2006 - 09:23

Hallo!

Schön geschrieben! Gefällt mir, allerdings muss ich anmerken, dass es eine Hölle in dem Sinne im Engel-Universum nciht gibt. Die Idee von Himmel und Hölle, wie sie im zeitgenössischen Christentum benutzt wird, wurde im Angelitischen Glauben abgeschafft, wie Raphael bereits angemerkt hatte.
Die Menschen werden noch während ihres Lebens für ihre Taten belohnt oder eben bestraft und die "Kreaturen der Hölle" fristen ja in Form von Traumsaat und Ketzern ein ziemlich irdisches Leben.

Dein Präludium impliziert ja , dass der Ramielit Angst vor Gott hat und ihn und sein Dasein als Engelsseele als grausam in Erinnerung hält. Ist die Frage, wie gut ein solcher Charakter spielbar ist, denn wie Uriel schon sagte ist die Kirche sehr darum bemüht, ihr system idiotensicher und vor allem aufrecht zu erhalten. Wenn da ein kleien Engel herumläuft, der der Ansicht ist Gott sei das Böse, dann wird der das nicht lange tun, würde ich mal behaupten. natürlich aber kann man einen solchen nachteil benutzen, um Spannung in ein Spiel zu bringen, aber dann würde ich es nicht an einem bestimmten Orden festmachen, wer von deinen Spielern der "Spielverderber" sein soll, sondern einen geeigneten Spieler das selbst aussuchen lassen, ob er sowas verkörpern möchte.
Und was derartige Nachteile angeht, haben beinahe alle Orden wunderbare Möglichkeiten, sie zu bekommen, allen voran die Gabrieliten, denn die müssen ganz schön was durchmachen in ihrer Ausbildung. (Übrigens das Gabrieliten Ordensbuch sei an der Stelle nur zu empfehlen, bestimmt eins der besten, wenn nicht das Beste imho :) )

Zu den Arkanakarten: bei uns werden sie grob aufgefächert und der Spieler zieht die Karte seiner Wahl. Zwischendurch werden sie immer schön gemischt und teils umgedreht, damit auch alles schön fair bleibt. :twisted:

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Beitrag von Friekiel » 04.05.2006 - 21:10

Und als Eröffnungsmusik gibt's den ersten Satz aus Carl Orffs
"Carmina Burana". Wenn ich damit meine Schar nicht begeistern kann, weiß ich auch nicht mehr weiter.

Bin der Einzige von denen, der jemals schon mal was von Engel gehört hat. Wär doch gelacht, wenn ich die nicht von Shadowrun bzw. Arcane Codex loßreißen könnte :twisted:

Hab mir heute den Sammelband von Hiob's Botschaft gekauft. Da werd ich gleich mal wieder weiterlesen. :wink:

tschöhö
da fr34ky1

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Beitrag von Lesandira » 16.05.2006 - 23:14

Guten Abend/Morgen Leute!

Nachfolgend poste ich mal die Einführung die ich allen meinen Engeln zuerst vorgelesen habe bevor sie in die Welt entsandt wurden. Vielleicht werden sie ja auch eines Tages erfahren, dass das Licht nur die starken Deckenlampen in den Hallen der Taufe waren und die stechenden Schmerzen die Tätowiermaschine, die sich unbarmherzig in ihre Haut gegraben hat...

Also Musik habe ich "The Beginning and the end" (passend, nicht?) aus dem Xenogears Soundtrack verwendet.


----Beginn meiner Engelchronik----

Licht. Strahlend helles, gleißendes, warmes Licht ist alles was du siehst und was dich umgibt. Du bist schwerelos, nahe an diesem Licht und dann langsam, beinahe unmerklich beginnst du dich von diesem Licht zu lösen. Du gleitest, fällst - Weg vom Licht und wirst dabei immer schneller, dein Körper wird bei diesem Sturz immer schwerer. Du entfernst dich immer weiter vom Licht und sein Leuchten wird in der Ferne immer schwächer bis es kaum noch auszumachen ist.

Dein Körper beginnt vor Kälte zu zittern und zu ächzten. Die heimelige Wärme des Lichtes ist längst verschwunden. Eisige Dornen bohren sich in deinen Körper und die brennende Kälte lässt dich qualvoll aufschreien. Dein ganzes Sein schmerzt und bäumt sich in Qualen auf. Du stürzt verlassen und alleine in die entseelte Leere, weg vom Licht. Du bist verloren.

(lange Pause!)

Dann, als du in deinem Fall schon jegliche Hoffnung aufgegeben hast, dem Licht je wieder nahe zukommen beginnt das ferne Strahlen plötzlich zu pulsieren und sich auszubreiten. Wie eine Nova bricht das Licht jetzt hervor, erhellt die gesamte Schöpfung und seine Strahlen gleiten auf dich zu, empfangen dich erneut – wärmend und schützend. Du schlägst die Augen auf.

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