Die Zwillinge unter den Gabrieliten

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Sibhaya

Die Zwillinge unter den Gabrieliten

Beitrag von Sibhaya » 20.01.2009 - 18:18

Ich hab mir mal Gedanken drüber gemacht wie man zB einen sechsten Spieler in eine Gruppe reinnehmen könnte, wenn man nur die fünf ursprünglich spielbaren Orden verwenden will. Ich muss allerdings anmerken, dass ich bei den Regeln nicht recht fit bin, zumal ich selbst nicht meistere, außerdem gings mir eher um den Hintergrund.

Ich bitte um Feedback!!! :D


Das Gabrieliten-Zwillingsprojekt

Geschichte…
Nachdem der Orden der Samaeliten auf Korsika geschlossen ins Feuer ging waren somit auf einen Schlag die Waffenbrüder der Gabrieliten verschwunden. Ob sie nach dieser Tat zur Belohnung wieder ins Himmelreich aufstiegen oder aber noch immer einen einsamen und ewig währenden Kampf gegen die Traumsaat fechten vermag dabei niemand zu sagen und die angelitische Kirche schweigt darüber.
Jedenfalls begannen einige Engel aus dem Orden der Gabrieliten das Andenken ihrer Brüder zu ehren und nach deren Regeln, als deren Vermächtnis zu leben. Dem Herrn schien dies zu gefallen, da er es fortan zuließ, dass Gabrieliten, einander ähnlich wie Geschwister oder gar Zwillinge, gleichzeitig auf die Erde kamen um dort zu zweit den Kampf gegen die Traumsaat aufzunehmen. War bisher in jeder Schar zumeist nur ein Engel eines jeden Ordens vertreten so füllten den Platz des Todesengels nun oft zwei Gabrieliten gleichsam, einander jedoch zutiefst verbunden und daher kämpfend wie ein einziger Streiter Gottes.
Allerdings blieben derlei Paare immer in der Unterzahl und bildeten eine Besonderheit in den Scharen, wie es später auch die Ragueliten tun sollten und heute kündet das Erscheinen einer Schar mit einem solch himmlischen Paar, zumindest nach Meinung des gemeinen Volkes, ganz besondere Ereignisse an.

Wahrheit…
Nachdem die angelitische Kirche die Samaeliten und damit einen der drei hauptsächlich kämpfenden Orden verloren hatte war guter Rat teuer, denn im Kampf gegen das was als Traumsaat bezeichnet wurde musste dringend Ersatz gefunden werden. Die Tinte zur Schaffung neuer Samaeliten war verloren und an die Einführung eines neuen, eines neunten, Ordens war nicht zu denken. Aus diesem Grund entwickelte eine Gruppe von Kirchenoberen einen Plan der in eine andere Richtung gehen sollte, ohne dabei die Interesse der heiligen angelitischen Kirche zu gefährden. Bisher hatte man nur jeweils einzelne Kinder den Orden zugeführt und diese in Engel verwandelt, selbst Zwillingspaare waren getrennt worden. Dies sollte sich jetzt ändern. In den folgenden Monaten wurden von den Beutereitern vor allem Zwillingspaare in den Dörfern gesucht und in den Himmel verschleppt, wo sie einer gleichzeitigen und aufeinander abgestimmten Transformation unterzogen wurden. Hierbei gelang es sogar, die Tinte für die Gabrieliten zumindest soweit zu verändern, dass die neuen Zwillingspaare gegenüber den anderen Todesengeln über zusätzliche Fähigkeiten verfügen würden. Doch das Projekt erwies sich nur in geringen Fällen als Erfolg, zumal die meisten Paare, eben ob ihrer Gleichartigkeit öfter als andere Engel ihre wahre Herkunft erkannten und in der Folge entweder den Verstand verloren oder sich gegen die angelitische Kirche wandten und deswegen zu sogenannten ‚Schwarzen Engeln‘ erklärt werden mussten.
Aufgrund dieser Probleme und Rückschläge verließ das Zwillingsprojekt niemals das Versuchsstadium und wurde alsbald gänzlich aufgeben, wenngleich es, gerade in jüngerer Zeit, immer wieder Stimmen gibt, die einen neuerliche Erprobung fordern.
So sieht man in diesen Tagen nur wenige Scharen die statt einem Gabrieliten über ein Paar verfügen, welches kämpfen kann wie ein einziger Bote des Herrn.

Regeltechnisches
Ein Gabrieliten-Zwillingspaar kommt im Hintergrund von ENGEL nur extrem selten vor und sollte vom Spielleiter eher für Nichtspieler-Charaktere eingesetzt werden, denn als mögliche Charaktere für die Spieler. Sollte ein solches Paar für die Spieler zugelassen werden, kann das Paar entweder von einem Spieler verkörpert werden oder zwei Spieler übernehmen jeweils einen der beiden Gabrieliten, was eine gute Möglichkeit bietet einen zusätzlichen Spieler in die Runde aufzunehmen.
Zu bemerken ist hier jedoch, dass ein solches Zwillingspaar innerhalb der Schar einen Platz einnimmt und sich auch so verhalten wird, dh weniger als zwei separate Individuen agiert, sondern mehr als zwei Teile eines Ganzen, denn genau darin liegt die Stärke dieser Gabrieliten. Idealerweise werden eineiige Zwillinge, die einander aufs Haar gleichen für die Erschaffung eines solchen Zwillingspaares verwendet. Zusätzlich nur herkömmlichen Ausbildung zum Gabrieliten erhalten sie noch ein Training, dass beide perfekt aufeinander einstimmt, schließlich hat Gott sie zu einem Paar gemacht, welches auf der Welt nicht getrennt werden wird. Das Ergebnis sind nicht nur zwei Individuen, welche denken, kämpfen und sich bewegen wie eine Person, sondern, gerade bei älteren Engeln, eine fast schon inzestuöse Beziehung, einen Umstand der zwar nicht gerne gesehen, aber in Kauf genommen wird.

Die Charaktererschaffung funktioniert wie im Grundregelwerk dargestellt, wobei statt einem Gabrieliten eben zwei erstellt werden. Alternativ, eben weil sich die Zwillingspaare derart gleichen, kann auch nur ein Charakter erstellt werden, dessen Werte für beide Engel gilt, in diesem Fall müssen dann die Erfahrungspunkte sowie Lebenspunkte und Ausrüstung pro Gabrielit extra verwaltet werden.

Zusätzlich zu den Fähigkeiten der Gabrieliten verfügen die Zwillingspaare, wegen der veränderten Tinte, noch über folgende zusätzliche Fähigkeiten:

• Zweischneidiges Schwert: Beide Zwillinge können wahlweise mit derselben Initiative angreifen, was zu einem Bonus in der Höhe ihrer Stufe beim Angriffswurf führt bei beiden Engeln führt.
• Bruderschaft: Wie sonst nur die Michaeliten mit ihrer Eigenschaft ‚Seele der Schar‘ verfügen die Zwillinge untereinander über eine telepathische Kommunikation.
• Teile deinen Schmerz: Wenn einer der Zwillinge unter Null Trefferpunkte fällt kann der andere Zwilling die Trefferpunkte in der Höhe seiner Stufe von seinem Bruder ‚abfangen‘ und ihn so stabilisieren. Dies ist jedoch nur möglich solange er selbst über Trefferpunkte verfügt und durch die absorbierten Trefferpunkte nicht unter Null gerät.

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Beitrag von Samael » 21.01.2009 - 11:04

Hm, eine interessante Idee, allerdings sehe ich ein paar Probleme, sollte ein solches Zwillingspaar dogmatisch vertretbar sein.
Immerhin ist ja laut Dogma der zweite Teil der gabrielitischen Seele in dessen Schwert untergebracht und sobald ein Gabrielit einen Engels-Zwilling hat... was sind dann deren Schwerter? Oder ist das dann eigentlich ein Vierlingspaar?
Gerade wenn du in deinem Hintergrund zu der Idee erwähnst, dass es ein eher missglücktes Projekt war und auf Eis gelegt wurde, dann stelle ich es mir schwer vor, solche Paare dogmatisch zu vertreten. Immerhin würden sich die Leute zwangsläufig wundern wohin diese tollen Zwillingsgabis hin sind, wenn mal alle davon geläutert wurden...
Auch stehe ich dem Nutzen solcher Gabrieliten für die Kirche etwas skeptisch gegenüber. Immerhin ist die Wächterfraktion eine streng geheime Loge, und das sicherlich zurecht, denn der Orden der Samaeliten gilt als gefallen. Ich bin mir etwas unsicher, ob die Kirche wirklich diesen "demon within" leichtfertig auferstehen lassen will. Das ist auch, was ich mit dem Schwert schon ansprach. Man könnte den einen Zwilling ja nicht als "Ersatz-Samaeliten" deklarieren - also, was genau wäre er dann, wenn nicht ein Bruchstück der einen, gabrielitischen Seele? (Welches, ja, wie gesagt, das Schwert ist)
Die Kirche hätte es ergo schwer, die Zwillinge zu vertreten, wenn sie nciht sagen wollen, dass das "zufällig eben ganz arg miteinander gut funktionierende Gabrieliten" sind, oder so. ;)
Aber es kann auch sein, dass ich da was nihct verstanden oder übersehen habe..

Also, ich stell es mir schwer vor, das im Metaplot zu vertreten. Auch sehe ich nicht so ganz den Sinn dahinter, denn welchen spielmechanischen Wert haben solche Pärchen? Sicherlich aber könnte man da hausregeltechnisch einen Plothook draus basteln.

Also, ansich eine schöne Idee, aber ich persönlich würde sie wohl nicht verarbeiten. Ich bin so ein Kanon-Dogmatiker was Engel bestrifft... ;)

Sibhaya

Beitrag von Sibhaya » 21.01.2009 - 12:26

Okay, das mitm Canon wusste ich nicht und so eine Dogmatik hat schon was für sich... ich habs im Hintergrund eh eigentlich als 'mißglücktes Projekt' deklariert und würd das Ganze grundsätzlich eher als Plothook verstanden wissen, dh maximal NSCs aber vielleicht eher als alte Legende.

Die Vorschläge für den Meister und dem ganzen als SC(s) waren eher nur der Vollständigkeit halber, falls wer doch mal die Idee aufgreifen will... ist für mich so, dass man ja auch Ragueliten eigentlich nicht spielen kann und wir haben in unserer Gruppe einen, da wars auch recht nett aus der Ketzer Wiki einige Hausregelvorschläge zu bekommen :D

Die Grundintention für diese (und auch andere meiner Vorschläge) ist übrigens Folgende:
So wie ich das sehe bzw während den Spielrunden subjektiv erfahren hab war es ja früher 'einfacher' Engel zu 'empfangen', weil die Technologie und das Wissen drüber noch wesentlich verfügbarer war. Dementsprechend trau ich der Kirche in einem Anfall von Hochmut durchaus zu damals das ein oder andere Experiment gemacht zu haben und die Scharen zu zu verstärken (zB Nephalem, mehr Gadgets für die Scharen, dieses Projekt). Als mit dem Fall von Trondheim dann das Wissen verloren ging wurden solche Sachen aufgegeben und erst jetzt wieder, da die Tinte zur Neige geht, wieder verzweifelt gesucht. Die 'echte' Kirche hat auch schon öfter was bei ihrer Dogmatik geändert (zB Abschaffung der Vorhölle), deswegen trau ich den Angeliten das auch ohne weiteres zu wenns ihnen von Vorteil ist.

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