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Traumsaat - eine Einführung

Verfasst: 19.11.2004 - 18:17
von Michael
Traumsaat - Eine Einführung


Ich mache hier mal den Versuch, einen Überblick über Traumsaat zu geben. Im ersten Teil sollen Anatomie und Physiologie von Insekten kurz angerissen werden, so dass man ein wenig Grundlagenwissen bekommt und seinen Ramieliten auch mal klug daherreden lassen kann. Im zweiten Teil geht es dann nur noch um die Insekten aus dem Brandland.
Ach ja und...
Wenn ihr Verbesserungsvorschläge, Anmerkungen oder Korrekturen habt, lasst sie mir zukommen. Wenn das hier gut werden soll, dann müsst ihr mir helfen. Zum Beispiel, wenn ich etwas zu kompliziert ausdrücke oder zuviel weglasse.

Allgemein - systematische Einordnung:

Systematik beschreibt die Klassifizierung von Lebewesen nach einem hierarchischen, aufeinander aufbauenden System verschiedener Gruppen. In der Biologie wird Systematik zur Kategorisierung, zum Einordnen und Zuordnen von Pflanzen und Tieren benutzt.
Darum hab ich mir gedacht, in der Angelitischen Kirche werden die Natur interessierten sich also sicherlich auch der Systematik bedienen um Flora und Fauna Europas zu kategorisieren (schätzungsweise die Urieliten und die Ramieliten).

Das nun folgende ist nur ein klitzekleiner Ausschnitt aus der Systematik des Tierreichs. Weder ist die Übersicht vollständig noch zu Ende geführt – wer sich näher mit der Systematik beschäftigen möchte kann ja mal auf www.wikipedia.de schauen.
Den Menschen hab ich mal als Vergleich mal mit reingeschrieben, damit man sich grob orientieren kann.
Aber vielleicht kommt der eine oder andere Ramielit mit diesem Wissen weiter, zumindest dacht ich mir, das klingt gut und wenn ichs schon fürs Studium wissen muss und eh in Bytes hämmere, kann ichs ja mal reinstellen. Schaden tut es sicher nicht.
Zur Systematisierung von Traumsaat greift dieses System jedoch NICHT, da Traumsaat scheinbar völlig willkürlich zusammengewürfelt scheint, so finden sich neben Feuerkäfern zum Beispiel Verderberlibellen, Seemahre und Seelensammler.
Ich werde später im zweiten Teil versuchen, eine Möglichkeit zu geben, wie eine Systematisierung von Traumsaat aussehen könnte.

Klassifikation: Lebewesen
Domäne: Eucaryota (Eukarioten)
Reich: Animalia (Tiere)
Unterreich: Metazoa (Vielzeller)
Abteilung: Eumetazoa (Gewebetiere)
Unterabteilung: Bilateria
Stammgruppe: Protostomia (Urmünder)

Stamm: Chordata (Chordatiere)
  • Unterstamm: Vertebrata (Wirbeltiere)
    Klasse: Mammalia (Säugetiere)
    Ordnung: Primaten (Herrentiere)
    Familie: Homidae
    Art: Homo Sapiens Sapiens (Mensch)
Stamm: Arthropoda (Gliederfüßer)
  • Unterstamm: Tracheata (Tracheentiere)
    Überklasse: Hexapoda (Sechsfüßer)
    Klasse: Isecta (Insekten)
    Unterklasse: Pterygota (Geflügelte)
    Überordnung: Neoptera (Neuflügler)
    • Ordnung: Hymenoptera (Hautflügler)
      Ordnung: Lepidoptera (Schmetterlinge)
      Ordnung: Blattodea (Schaben)
      Ordnung: Phasmida (Gespensterschrecken)
      Ordnung: Mantodea (Fangheuschrecken)
      Ordnung: Coloptera (Käfer)
  • Unterstamm: Celicerata (Kieferklauenträger)
    Klasse: Arachnida (Spinnentiere)
    Ordnung: Araneae (Webspinnen)
    • Unterordnung: Mesothalae (Gliederspinnen)
      Unterordnung: Mygalomorphae (Vogelspinnen)
      Unterordnung: Araneomorphae (Echte Webspinnen)


Im folgenden möchte ich mich erst näher mit Gliederfüßern und Insekten allgemein befassen bevor ich speziell auf Traumsaat eingehe. Ich denke Säugetiere, Vögel und Fische brauche ich nicht näher zu erläutern, die kennt man ja eher :).

Unterscheidungsmerkmale der Gliederfüßer

Spinnen:
Körpergliederung: Kopf und Brust verwachsen, ungegliedert; Hinterleib ungegliedert
Fühler: keine
Beine: 8
Flügel: keine

Krebse:
Körpergliederung: Kopf und Brust verwachsen, ungegliedert; Hinterleib gegliedert
Fühler: 4

Beine: 10+
Flügel: keine

Insekten:
Kopf: ungegliedert
Brust: gegliedert (immer 3)
Hinterleib: gegliedert (immer 11)
Fühler: 2
Beine: 6
Flügel: meist 4
  • 3 große Insektengruppen:
    Dies ist keine systematische Einteilung, sondern dient rein dazu, die Vielfalt der Insekten anschaulich zu machen und einzuordnen.

    Elfen:
    Flügel dünnhäutig, zuweilen farbig, aber immer glasartig durchsichtig.
    Beispiele: Libellen, Eintagsfliegen, Steinfliegen
    Bild
    (Sumpf-Heidelibelle)

    Gaukler:
    Flügel dünnhäutig, aber nicht glasklar, da dicht mit farbigen Schuppen oder Haaren besetzt.
    Beispiele: Schmetterlinge (geschuppt), Köcherfliegen (behaart)
    Bild
    (Köcherfliege)

    Ritter:
    Vorderflügel ledrig fest und mindestens teilweise Undurchsichtig.
    Beispiele: Schaben, Käfer, Heuschrecken
    Auf dem folgenden Bild kann man gut sehen, wie das erste Flügelpaar (Deckflügel oder Elytren) zu einer Schutzhülle für die verletzlichen eigentlichen Flügel umgebildet wurden. Wegen dieser Form der 'Panzerung' erhielten sie den inoffiziellen Spitznamen Ritter.
    Bild
Insekten

Anatomie:

Bild

Die wichtigsten Merkmale der Athropoden (Gliederfüßer) sind:

- Cuticula ('Haut' zu einem Exoskelett umgebildet) aus Chitin

- segmentierter Körper:
  • Kopf: Caput
    Brust: Pro-, Meta und Mesotorax
    Hinterleib: Abdomen
- Extremitäten aus röhrenförmigen Gliedern, welche mit einer Gelenkhaut verbunden sind. Ein Insektenbein besteht aus:
  • Coxa (Hüftglied)
    Femur (Schenkelring)
    Tibia (Unterschenkelschiene, oft mit Sporn)
    Tarsus (mehrgliedriger Fuß)
    Prätarsus (aufspaltung des letzen Tarsus-Gliedes in zwei Krallen mit weichhäutigen Vororganen – z.B. zum festhalten)
    Insektenbeine sind oft auf bestimmte Aufgaben angepasst, so findet man Laufbeine, Grabbeine, Klammerbeine, Sprungbeine, Ruderbeine, Haftbeine... (einfach mal Googeln ;))
    Bild
- ein oder mehrere Extremitätenpaare zu Mundwerkzeugen und Antennen umgebildet.
  • Antennen (1 Paar): können riechen (von grob bis hin zu unglaublich geringen Mengen) und/oder tasten
    Mundwerkzeuge (3 Paar): sind den jeweiligen Bedürfnissen sehr stark angepasst. Es gibt zum Beispiel leckend-saugende Mundwerkzeuge (Honigbiene), saugende Mundwerkzeuge (Schmetterlingsrüssel), stechend-saugende Mundteile (Stechmücke) und kauende Mundteile (Schabe).
    Die bekanntesten Bezeichnungen von Mundwerkzeugen hier noch einmal aufgelistet:
    • Mandibel (Oberkiefer)
      Unterkiefer (Maxille)
      Kieferntaster (Palpus maxillaris)
EINSCHUB – Spinnen: auch wenn sie hier eigentlich nix verloren haben, kurz angerissen, die Mundwerkzeuge von Spinnen:
Celiceren (Kieferklauen, injizieren das Gift)
Pedipalpen (Mundtaster der Celiceren – viele Abwandlungen: oft zu Scheren, Fangwerkzeugen oder Haftbeinen auf glatten Oberflächen umgewandelt)

Bild


- offener Blutkreislauf: d.h. die Organe werden frei vom Blut umspült, das Herz (welches sich meist auf der Oberseite des Abdomens befindet – dorsal gelegenes Herz) befördert das Blut quasi von hinten nach vorn. Die Aorta befindet sich im Nackenbereich.

- ein farbloses Blut - Hämolymphe - (enthält kein Hämoglobin – Blut ist im Insektenleib in der Regel NICHT für den Atemgastransport zuständig) transportiert Nährstoffe

- Gehirn und ventral verlaufendes (am Bauch entlang) Strickleiternervensystem. (Insekten können keinen Schmerz empfinden und auch nicht schreien o.Ä.)

- Atmung über:
  • - Fächerlungen
    - Kiemen
    - Tracheen >>> Insekten atmen nicht über den Mund und eine Nasenöffnung besitzen sie nicht. An ihrer Körperoberfläche finden sich Öffnungen – meist mit Chitinborsten zum Schutz vor eindringenden Partikeln geschützt – die Stigmen. Diese Öffnungen laufen in lange, weit verzweigte und mit Chitin ausgekleidete Röhren aus und umspinnen alle Organe des Insekts. Die Atmung ist also passiv, da der Gasaustausch gemäß der Diffusion stattfindet.
    Bild
- oft Puppenstadium mit kompletter Umbildung des Organismus oder alternativ Häutungen:
  • 1) unvollständige Verwandlung
    Die Jungtiere ähneln den geschlechtsreifen adulten Tieren bereits im Aussehen und entwickeln sich mit jeder Häutung weiter bis sie das Geschlechtsstadium erreichen.
    2) vollständige Verwandlung
    Das Jungtier durchläuft ein Larvenstadium bis es ausgewachsen ist und während der Puppenphase eine komplette Metamorphose durchführt. Nachdem die Verpuppung abgeschlossen ist findet kein weiteres Wachstum mehr statt.
    3) Wachstum durch Häutung
    Die Jungtiere sind identische, verkleinerte Abbilder des adulten Stadiums und nehmen mit jeder Häutung an Größe zu bis sie die Geschlechtsreife erreichen.
    4) Hypermetamorphose
    Die Larve durchläuft mehrere Puppenstadien bis das adulte Stadium erreicht ist.
- Facettenaugen: Insekten verfügen über viele Einzelaugen welche zu sog. Komplexaugen zusammengefasst sind und meist zusätzlich über Stirnaugen (Ocella)

- wechselwarme Tiere

- Instinktverhalten

- rel. kurze Lebensdauer

(Mehr zur Anatomie und Artbeispielen findet ihr hier und hier.)

Traumsaat unter der Lupe

Verfasst: 19.11.2004 - 20:39
von Michael
Traumsaat - Systematik:

Unter tapferer Zusammenarbeit von mancini wurde versucht, die Traumsaat etwas zu systematisieren. Warum? Nun ja, erst einmal aus Spaß. Allerdings hat eine systematische Übersicht durchaus Vorteile wenn man neue Traumsaatkreaturen entwerfen will, sie gibt sozusagen eine Landkarte und erleichtert (mir zumindest) die Ideenfindung und das kreieren von neuen Kreaturen.

Klassifikation: Lebewesen
Domäne: Eucaryota (Eukarioten)
Reich: Animalia (Tiere)
Unterreich: Metazoa (Vielzeller)
Abteilung: Eumetazoa (Gewebetiere)
Unterabteilung: Bilateria

Stammgruppe: Deuterostomia (Neumünder)

Stamm: Chordata (Chordatiere)

Unterstamm: Vertrebrata (Wirbeltiere)

Überklasse: Tetrapoda (Landwirbeltiere)
Klasse: Aves (Vögel)
Unterklasse: Palaeognathae (Urkiefervögel)
  • Ordnung: Struthioniformes (Laufvögel)
    • Familie: Aepyornithidae (Elefantenvögel)
      Art: Stelzer
Stammgruppe: Protostomia (Urmünder)

Stamm: Annelida (Ringelwürmer)

Klasse: Clitellata (Gürtelwürmer)
  • Familie: Hirudinea (Egel)
    Art: Plage
Stamm: Arthropoda (Gliederfüßer)

Unterstamm: Tracheata (Tracheentiere)

Überklasse: Hexapoda (Sechsfüßer)
Klasse: Isecta (Insekten)

  • Ordnung: Coloptera (Käfer)
    • Familie: Dorngigant
      Familie: Dürre
      Familie: Geissel
      Familie: Maßwerkskarabäus
      Familie: Feuerkäfer
  • Ordnung: Odonata (Libellen)
    • Unterordnung: Anisoptera (Großlibellen)
      Familie: Verderberlibelle
  • Ordnung: Mantodea (Fangschrecken)
    • Unterordnung: geflügelte Fangschrecken
      Familie: Erdverschlinger

      Unterordnung: ungeflügelte Fangschrecken
      Familie: Dornbuschsaat (Szenario: Diadochenstadt Pleskau)
  • Ordnung: Lobotomia (Hirnangler)
    • Familie: Hirnlarva
  • Ordnung: Hymenoptera (Hautflügler)
    • Familie: Sphecoidea (Grabwespen)
      Art: Lungenbrut
  • Ordnung: Ephemeroptera (Eintagsfliegen)
    • Familie: Fangflügler
      Art: Schattenspringer
Unterstamm: Celicerata (Kieferklauenträger)

Klasse: Arachnida (Spinnentiere)
  • Ordnung: Acari (Milben)
    • Unterordnung: Gamasida (Raubmilben)
      Familie: Seelensammler
(was noch muss - Memo:
hybriden > Seemahr, Scheinengel, Scheuche)

Anmerkung:
Entgegen meiner ursprünglichen Absicht werden wohl keine Updates zu selbsterfundener Traumsaat reinkommen. Ich hab dafür 1) zu wenig Zeit, 2) bekomme ich zu wenig Material. Darum wirds erstmal bei den offiziellen Saaten bleiben ;)


Anatomische Besonderheiten:

Atmung

Die 33 cm Grenze ist theoretisch das Größenlimit für Insekten - ganz einfach, weil die Diffusion, welcher sich das Tracheen-Atmungs-Systems des Insekten bedient, ab dieser Größe zu langsam von sich geht um noch einen ausreichend schnellen Stoffwechsel zu garantieren. Ein anderes Problem ist die Größe selbst: Da das Exoskelett von Öffnungen durchstoßen sein muss um den Gasaustausch zu gewährleisten, würde die ganze Geschichte extrem instabil werden. Auch nicht toll.
Wie also soll man es nun schaffen, dass die Atmung trotz der teilweise immensen Größe der Brandlandkreaturen noch aufrecht erhalten werden kann?

Gute Frage - eine Lösung gibts natürlich nur im Reich der Phantasie. Bei Engel spielt das auch alles keine so große Rolle, Traumsaat verfällt zu rasch um sie eingehend untersuchen zu können. Aber wir haben angefangen, jetzt machen wir auch weiter. Wie schon gesagt, wir sind beim Rollenspiel und nicht in der Naturwissenschaft (auch wenn das hier eine perverse Mischung ist ;) ). Beim Überlegen kamen folgende Lösungsmöglichkeiten hervor:

1) "Ramjet"
In Ruhelage würde dem Körper nicht genug Sauerstoff zugeführt werden, da Insekten nicht aktiv atmen. Dieses Problem kann man in der Theorie mit Haien vergleichen -> Ein Hai muss ständig in Bewegung bleiben, da er keine Schwimmblase hat und auf den Grund sinken würde wenn er schlafen würde. Dort würde nicht genügend Wasser durch seine Kiemen strömen (es gibt nicht überall Grundströmungen) und er würde ersticken. Darum suchen sich Haie Engstellen an denen das Wasser schnell strömt und schlafen quasi mit offenen Maul oder haben andere Techniken entwickelt um sich zu regenerieren. Soweit so gut.
Also könnte sich übergroße Traumsaat in einer Felsspalte durch die der Wind hindurchpfeift platzieren um nicht zu ersticken. Könnte man sogar so annehmen wenn wir mal außer acht lassen, dass sich der Wind ab und an dreht, abflaut oder die Traumsaat wahrscheinlich ziemlich auskühlen würde (Kaltblüter). Müsste man also noch ein Temperatur regulierendes Element einbauen, das wäre aber irgendwie schon möglich denke ich.

In Bewegung hätte das Brandlandvieh dann keine Probleme mit der Atemgasversorgung, da die Luft in schnellem Flug quasi in den Körper hineingerammt werden könnte.

Das ist doch schon mal was.

2) Atemgel
Unter dicken Panzerplatten könnten sich Spalten und Furchen zur Oberflächenvergrößerung verbergen, auf welche eine zähflüssige Substanz aufgetragen ist, die den Gasaustausch vornimmt. Im Extremfall könnte der Chitinpanzer sogar von Hunderten kleiner Poren durchsetzt sein und die Atmung quasi über die komplette Oberfläche des Panzers stattfinden - allerdings müsste dann die Hämolymphe auch Atemgas transportieren. Im Insektenreich zwar eher die Ausnahme, aber warum nicht?

3) Außenborder
Bei so gigantischen Kreaturen wie dem Erdverschlinger wäre es vorstellbar, dass kleiner Traumsaat (Verderberlibellen?) in den Stigmen (Atemöffnungen) sitzt und mit Hilfe ihrer Flügel für eine Luftzirkulation sorgen. Alternativ könnte es auch eine angewachsene Zirkulationshilfe geben, etwa Geisseln oder Haare die der Luftzirkulation helfen. Ab hier wird die Atmung dann allerdings aktiv.