Eine Spielhilfe für „Chroniken der Engel“ über das Gebiet des Bodensees und des südlichen Schwarzwaldes.
Der Lacus Brigantinus (Bodensee)
Im äußersten Süden der Lande des Erzengels Gabriel erstreckt sich der größte See ganz Europas: der Lacus Brigantinus, der im Common oft einfach als der Bodensee bezeichnet wird. Der Fluss Rhein entspringt den Alpen und speist vom Osten her dieses gigantische Reservoir an Trinkwasser, bis er im Westen des Sees weiter bis ins Mare Rhenum, das Rheinmeer fließt.
Im Laufe der letzten Jahrhunderte hat sich durch die Änderung des Klimas auch das Antlitz des Bodensees nachhaltig geändert.
Durch das feuchte, heiße Klima im 27. Jahrhundert, ist das ganze Seeufer rundherum von weiten Feldern von Schlingpflanzen und Wasserhyazinthen umgeben. Oft ist nicht genau zu bestimmen, wo das Land endet und der See beginnt, denn am Ufer erstrecken sich große Mangrovensümpfe, in denen dicht an dicht Bäume im schlammigen Wasser wurzeln.
An einigen Stellen hingegen, nämlich dort, wo sich die Handelsstädte befinden, von denen es etwa ein Dutzend gibt, wird der See begehbar und befahrbar gehalten, wofür in regelmäßigen Abständen die Bevölkerung mit scharfen Macheten und Beilen sorgen muss.
Der See ist außerdem fast ständig von einem dichten Nebel umgeben, mehr einem heißen Dampf gleich. Er wirkt dick und kaum durchdringbar, scheint Geräusche geradezu zu verschlucken und hat schon so manches Schiff mit einem anderen kollidieren lassen. Die Sicht beträgt meist weniger als 100 Meter, so dass man im 27. Jahrhundert das gegenüberliegende Ufer selten zu Gesicht bekommt. An einigen seltenen Tagen jedoch, wenn sich die Wolkendecke über dem See lichtet, schwindet auch für einige Zeit der Nebel und die Menschen erhalten einen atemberaubenden Blick über die glitzernde Wasserfläche und die Berge hinter dem See.
Die Pfahlbauten
Überall um den Lacus Brigantinus herum hat sich eine besondere Art von Dörfern entwickelt, die in ähnlicher Form bereits in prähistorischen Zeiten existierten. Aufgrund des ungesunden und gefährlichen Schlamms, in dem neben Traumsaatdämonen auch einfach giftige Tiere und Insekten sowie Krankheiten lauern, und aufgrund der Tatsache, dass am Seeufer teils kaum durchdringbare Mangroven und Urwälder wachsen, haben sich Dorfgemeinschaften gebildet, die ihre Dörfer ufernah auf hölzernen Pfählen einige Meter über dem Wasserspiegel errichten. Häuser werden darauf aus Holz und Schilf gebaut und Stege verbinden die einzelnen Hütten untereinander. Die hohe Lage der Dörfer verhindert außerdem immer wieder bei Hochwasser das Überschwemmen oder Wegschwemmen der Häuser. Oft sind solche Pfahldörfer zusätzlich noch zum Land hin mit Palisaden geschützt. Die hier am Ufer lebenden Menschen gehen nur selten ins Inland hinein, sondern leben fast ausschließlich auf dem Wasser. Mit Booten gehen sie fischen und treiben Handel mit anderen Dörfern ihrer Art rund um den Bodensee oder seltener mit den wenigen befestigten Städten am Ufer des Sees. Die Menschen sind an ihre Umgebung sehr gut angepasst und haben beispielsweise aus Pflanzen hergestellte Salben zum Behandeln und Abhalten von Insekten entwickelt, die in den Lazaretten der Mainau großen Anklang finden. Man sagt gar, dass diese Salben auch die Traumsaat fernhalten, was aber bislang weder bewiesen noch widerlegt wurde.
Von Politik und Handel
Durch seine Lage bildet der See eine natürliche Grenze zwischen den Ländereien Gabriels und Raphaels, genauer zwischen den „Alpes Nigrae“ der Gabrieliten und den „Alpes Albae“ der Raphaeliten. Der See ist damit von hoher politischer Bedeutung. In den vergangenen Jahren haben die Gabrieliten oft genug aus ihrem Raummangel heraus Übergriffe auf die Lande des Heilenden Erzengels unternommen und dabei zwar so manchen von den Raphaeliten geduldeten Diadochen zur Strecke gebracht, aber auch dreist Gebiete ihres angelitischen Bruderordens beschlagnahmt. Mögen solche Übernahmen zwar meistens über das Mare Rhenum hinweg erfolgt sein (Lautern und Sarbrik sind gute Beispiele für das Vorgehen der Gabrieliten), so war doch auch der Lacus Brigantinus oft genug für die Gabrieliten eine Grenze, die sie gerne für Landgewinn überschritten haben. Die Gebiete südlich des Sees sind zwar von weitaus geringerer Bedeutung als die fruchtbaren Länder westlich des Rheinmeers, doch gibt es auch jenseits des Bodensees einige Perlen, die sich die Gabrieliten nur zu gerne einverleiben würden; so zittert die Diadochenstadt Surik nach dem Sturz Lauterns und Sarbriks bereits vor der keine Grenzen kennenden Erweiterungspolitik der Gabrieliten.
Durch den Britannien-Feldzug ist die Lage aus Sicht der Raphaeliten und Diadochen entspannter geworden: Die Ressourcen der Gabrieliten wurden zu einem großen Teil auf die Eroberung der Insel gelenkt und durch den Landgewinn dort werden so manche der dringendsten Platzprobleme der Gabrieliten gelöst. Trotz allem bleibt die Gegend um den Lacus Brigantinus ein kleinerer Krisenherd, womöglich gerade durch die Verlagerung der gabrielitischen Streitkräfte nach Britannien, wiegt sich dadurch doch so mancher Schrottbaron in Sicherheit oder wittert gar seinerseits eine Chance, sein Herrschaftsgebiet zu erweitern. Und die vorsichtigen Forderungen der Raphaeliten, von den Gabrieliten einverleibte Ländereien wieder freizugeben, werden langsam zahlreicher und lauter.
Zur Verteidigung hat der Orden der Gabrieliten viele Ordensburgen am Nordufer des Rheins und des Bodensees gebaut bzw. uralte Festungen ausgebaut und besetzt. So reiht sich hier bis zur Mündung ins Mare Rhenum eine Burg an die nächste und festigt damit den Machtanspruch des Ordens gegen die wilden Alpengebiete und bietet den Menschen Schutz gegen Traumsaat, die sich immer wieder aus den Alpengebieten und sogar dem See selbst hervorwagt.
Der Handel um den Bodensee mag nicht sonderlich umfangreich sein, denn es gibt wenige Güter, die die Menschen hier über ihren eigenen Verbrauch hinaus verkaufen können, doch einige Waren sind durchaus auch über die Grenzen dieses Gebiets hinaus gefragt. So haben sich rund um den Bodensee immerhin ein gutes Dutzend Handelsstädte gebildet, in deren Häfen täglich Waren ihren Besitzer wechseln.
Als wichtige Handelswaren zunächst zu nennen wären da die Tinkturen der Raphaeliten, mit denen das Kloster der Insel Mainau ein sehr gutes Geschäft macht, indem es sie an gut zahlende Kunden verkauft. Gleichzeitig benötigt auch das Kloster selbst alles, was es nicht selbst herstellen kann und erhält vom Raphaelitenorden deshalb häufige Medikamentenlieferungen. Unter den vielen Tiegeln mit Salbe und den Behältern mit Heilmitteln befindet sich auch immer wieder das ein oder andere Stück an vorsintflutlicher Technologie, selbstverständlich unkenntlich gemacht und geheim gehalten.
Darüber hinaus wird nördlich des Sees ein wenig Wein- und Obstanbau betrieben. Scharfe Obst- und Tresterschnäpse und der Wein werden nach Nürnberg und Raphaelsland verkauft, wodurch sich so einige Bauern ein gutes Zubrot verdienen.
Von guter Qualität ist auch das Holz des Bodensees und vor allem des Silva Nigra. Zwar mag der Rhein zwischen Lacus Brigantinus und Mare Rhenum nur schwer schiffbar sein, liegen doch unter anderem die Rheinfälle auf dem Weg, doch gerade wegen des Baus der Terra Nova wurden aus dem südlichen Schwarzwald sowie den Gebieten südlich des Bodensees zahlreiche Schiffe und Flöße mit Holz beladen und wurden trotz widriger Umstände zum Mare Rhenum geschickt.
Ein besonderes und sehr seltenes Luxusgut aus den Raphaelitischen Gebieten im Süden ist eine gesüßte, braune Masse, die in Hitze sehr schnell schmilzt und deshalb nur schwierig zu transportieren ist. Aus in Urielsland angebauten harten, Bohnen, der Milch von Wasserrindern oder Schafen sowie aus Honig und Zuckerrohr wird diese Masse erstellt, die zu horrenden Preisen an die Würdenträger der angelitischen Kirche oder an wohlhabende Diadochen verkauft. Die Hersteller haben dabei eine wahre Kunstform daraus entwickelt, die Masse zu kleinen Skulpturen zu gestalten, die zu angelitischen Feiertagen oft die Form eines Heiligen oder Engels haben. Die Raphaelitischen Monachen und Beginen des Klosters Mainau haben sogar eine heilsame und dem Geist wohltuende Wirkung festgestellt, denn die sogenannte „Schoki“ scheint leicht berauschend zu sein und den Esser glücklich zu machen, wenn auch nur in viel geringerem Maße als es die heiligen Oblaten Grenobles tun.
Von Land und Leuten
Zu unterscheiden sind zunächst einmal die gabrielitischen Bewohner des nördlichen Seeufers und die raphaelitischen Bewohner der Südseite. Die Unterschiede dieser beiden Gruppierungen sind hier am See jedoch um einiges geringer als es andernorts zwischen Raphaelisländern und Gabrielisländern der Fall ist. Der See ist zwar eine natürliche Grenze, jedoch ist er für die hier lebenden Menschen oft vielmehr eine Gemeinsamkeit. Die Lebensweise der Bewohner der beiden Alpengebiete Alpes Nigrae und Albae ist sich an vielen Stellen sehr ähnlich. Dies mag daran liegen, dass das Gebiet südlich des Sees bei weitem nicht zu den fruchtbarsten und sichersten Gebieten der Raphaelslande gehört, so dass man hier das harte Leben genauso gut kennt wie die Gabrielisländer und keineswegs verweichlicht ist. Die Menschen sind harte Arbeit und Traumsaatangriffe beinahe schon gewohnt und so sind Teile der Flüchtlinge, die in Nürnberg ihr Glück suchen, durchaus auch ursprünglich aus den Alpengebieten südlich des Bodensees, also aus dem Gebiet der Raphaeliten, gekommen. Sparsamkeit und Humorlosigkeit sind, so scheint es dem Durchreisenden, offenbar die beiden am weitesten verbreiteten Eigenschaften der hiesigen Bevölkerung. Doch blicken wir nun genauer auf die unterschiedlichen kleinen Völkchen, die sich im Gebiet des Sees tummeln:
Ganz im Westen am Mare Rhenum lebt in den Handelsstädten am Meer, allen voran in Freiburg, ein noch recht umgänglicher Menschenschlag, die sich die „Badenser“ nennen. Das Rheinmeer und der Handel mit Raphaelsland bringen einen bescheidenen Wohlstand für die Bevölkerung der Städte. Viele in Nürnberg und dem inneren Gabrielsland benötigte Güter machen ihren Weg über das Rheinmeer und damit durch die Hafenstädte, die daraus keinen schlechten Gewinn schlagen. Man ist zufrieden, genießt das Leben und den hier ganz in der Tradition der Raphaeliten angebauten Wein (auch östlich des Rheinmeers befinden sich einige ideale Weinanbaugebiete) und lebt ein frommes Dasein recht weit entfernt von der harten Knute Nürnbergs und recht nah am sanften Ton der Raphaeliten, die hier so manche Abtei betreiben. Der Bau der Terra Nova hat zudem viel gut zahlendes Kriegsvolk in die Städte gebracht. Wenn auch der Ton dadurch ein wenig rauer geworden ist und das gemächliche Volk sich erst an die neuen Gäste gewöhnen musste, so passten sie sich doch schnell an und schlugen Gewinn aus der neuen Situation.
Der Silva Nigra
Der Wohlstand der rechtsrheinischen Städte und die häufigen Warentransporte prägen das nächste Völkchen, die Bewohner des Schwarzwaldes, auch „Schwarzwälder“ oder „Silvaner“ genannt (was soviel heißt wie „Waldbewohner“). Dieses Gebiet bietet mit seinen Bergen und dichten Wäldern so manchem Ketzer und Räuber Unterschlupf. Das unwegsame Land wird deshalb normalerweise nur wenn nötig durchquert. Da der Rhein zwischen dem Rheinmeer und dem Lacus Brigantinus nur recht schwer schiffbar ist und natürlich auch nur mit der Flussrichtung, trifft man hier häufig von Gabrielitischen Templern beschützte Karawanenzüge an, die die bitter benötigten Waren, vor allem Nahrung, vom Mare Rhenum nach Nürnberg bringen. Nicht selten wagen es trotzdem Räuberbanden, die sich nicht scheuen, auch vorsintflutliche Waffen einzusetzen, solche schwer bewaffnete Züge zu überfallen, und sei es nur, um sich Nahrung zu erkämpfen. Die zweite große Gefahr in diesem Gebiet sind Traumsaatkreaturen, die hier häufig anzutreffen sind. Es verwundert kaum, dass es in diesem Gebiet nur äußerst wenige Siedler gibt. Auf Lichtungen mitten im Wald findet sich so manches geisterhaft verlassene Dorf, das aufgrund der gottesfürchtigen und guten Vorsätze hoffnungsvoller Angeliten gebaut wurde und ein schnelles Ende gefunden hat. Meist findet man entweder nur noch niedergebrannte Ruinen und verwüstete Felder vor, wenn eine Ketzerische Räuberbande das Dorf überfallen hat. Doch immer wieder bleibt ein Dorf auch scheinbar völlig unberührt, die Felder unberührt und voller verfaulender Früchte, die Gebäude unbeschädigt, lediglich die Bewohner sind wie vom Erdboden verschluckt…
Die Verzweiflung der hungernden Menschen des Kernlands bewegt trotz allem immer wieder ein paar arme Seelen dazu, sich hier niederzulassen.
Szenariovorschlag:
Bei einem Botenflug überfliegt eine Schar Engel ein solches völlig verlassenes Dorf. Nichts, was den Engeln unbedingt verdächtig erscheinen muss, wäre da nicht der durch ein Strohdach hindurch abgestürzte Urielitische Bote, der tot mit zahlreichen Wunden am Boden liegt. Kaum sieht die Schar nach ihm, kündet ein Surren von einem Schwarm Verderberlibellen, derer sich die Schar erwehren muss. Die Engel entdecken daraufhin eine Kapelle, in der sich die verzweifelten Dorfbewohner eingeschlossen hatten. Ob sie überlebt haben oder Opfer eines Massakers der Traumsaat geworden sind oder es Überlebende gibt, wird sich zeigen…
Die am besten bekannten Bewohner des Bodenseegebiets zählen zu den „Hinterwäldlern“, denn so nennt man in den gabrielitischen Kernlanden gerne die Bewohner von Alpes Nigrae allgemein. Im Osten bis hin nach Monacum und im Westen bis an den Rand des Silva Nigra findet man diesen Menschenschlag, der sich im Gebiet nördlich des Bodensees die „Swaben“ nennt. In ganz Gabrielslande werden sich häufig Witze über die als zurückgeblieben geltenden „Hinterwäldler“ und man macht wenig Unterschied zwischen den vergleichsweise noch relativ aufgeschlossenen Swaben und den Bewohnern der östlichen Alpes Nigrae. Die Swaben sind trotz allem ein raues, eher unfreundliches Volk, dem man es anmerkt, dass sie täglich harte Arbeit verrichten, um den Waldgebieten fruchtbares Land zu entringen und möglichst viel Nahrung für Nürnberg und sich selbst anzubauen. Dieses ewige Arbeiten und Arbeiten hat bei den Swaben zu Unfreundlichkeit und Humorlosigkeit geführt. Der zaghafte Handel mit den Raphaelitischen Bürgern jenseits des Sees ist neben der Land- und Forstwirtschaft beinahe die einzige Einnahmequelle der Swaben.
Die „Swizer“, die die Gebiete südlich des Sees bewohnen sind eigenbrötlerischer und ernster als die übrigen Bewohner Raphaelslands. Häufig müssen sie ihr Heim gegen Schrottbarone oder Traumsaat verteidigen und haben gelernt, auf sich selbst aufzupassen und keine Hilfe von außen zu erwarten. Die Gabrieliten scheren sich bei ihren eigenen Problemen wenig um die der raphaelitischen Bevölkerung südlich des Lacus Brigantinus und die Raphaeliten sind ohnehin kein kriegerisches Volk. So verwundert es nicht, dass die Bewohner des Alpes Albae sich gerne als neutral und unabhängig betrachten. Sie verrichten ihren Zehnt meist widerstandslos, dass weniger hungrige Mäuler zu stopfen kommt ihnen gerade recht, können aber auch sehr störrisch und unfreundlich sein. Doch wer wäre das nicht, wenn er voraussichtlich mehrmals in seinem Leben mit ansehen muss wie das, was er sich aufgebaut hat, von Traumsaat, Räubern und den Schergen der Schrottbarone wieder vernichtet wird. Die Swizer sind trotzdem oder gerade deswegen ein stolzes Volk, das nicht um Hilfe bittet.
Von Städten und Klöstern
Das Gebiet um den Lacus Brigantinus ist Sitz einiger wichtiger und wohlhabender Klöster und Städte. Einige davon werden im Folgenden exemplarisch beschrieben.
Friburgum (Freiburg)
Die Hafenstadt Freiburg ist einer der wichtigsten Warenumschlagplätze der Gabrieliten am Mare Rhenum. Nahrungslieferungen aus Raphaelsland gehen hier von Bord und werden durch den gefährlichen Silva Nigra in die Gabrielislande weitertransportiert. Die im Hafenbecken noch zu sehenden Ruinen zeugen davon, dass hier in vorsintflutlicher Zeit bereits eine Stadt gestanden hat, die heute in den Fluten des Rheins versunken ist. Das heutige Freiburg ist trotz seiner wirtschaftlichen Bedeutung ein ruhiges, beschauliches Städtchen. Enge Gässchen führen zwischen den Fachwerkfassaden der Patrizierhäuser hindurch, nirgendwo wird geprotzt, doch überall ist bescheidener Wohlstand und fleißige Arbeit der Handwerker zu sehen, wenn stets in gemütlichem Tempo.
Das Stadtbild hat sich mit der Vorbereitung des Britannienfeldzugs und dem damit verbundenen Bau der Terra Nova ein wenig geändert. Von überallher treffen Templer ein, die auf die Kriegsschiffe der Angelitischen Flotte versetzt wurden und ihren Sold in den Küstenstädten verprassen wollen. Freiburg reagiert darauf mit eifriger Arbeit und dem Nutzen der neu gebotenen Chancen. Neue Lokale eröffnen und alte expandieren, die Schmiede fertigen vermehrt Waffen an und es entsteht ein nicht immer legaler Markt für Genussmittel. Erst nach Ablegen der Terra Nova kehrt langsam wieder Normalität ein.
Das Kloster Mainau
Die im See gelegene Insel Mainau gehört zum Gebiet der Raphaeliten und beherbergt ein Kloster, das sich als Sanatorium für Würdenträger der angelitischen Kirche und für wohlhabende Adlige sieht. Wo besser als in der abgeschiedenen Ruhe der Insel mit ihren prachtvollen und bunten Gärten ließe sich Körper, Geist und Seele des Menschen heilen als hier? Die Gabrielis-Templer dagegen, die auf ihrer Rückreise aus Süd-Frankreich oft genug verstümmelt und gepeinigt vom Kampf gegen die Traumsaat heimkehren und den See überfahren, sehen das freilich etwas anders. Voller Neid und Verbitterung auf die ordentlichen Anlagen und Parks der Insel, wo feine Pfaffen ihre Wehwehchen auskurieren, streifen ihre Blicke die Blumeninsel, während ihre Münder vor Verachtung ausspucken.
Die Versorgung der Patienten ist vorbildlich. Oft genug werden sie sogar von raphaelitischen Engeln versorgt, deren Kräfte, wie kritische Stimmen behaupten könnten, an der Front wohl weitaus dringender benötigt wären. Da für diesen Luxus auch einiges an Manna verlangt wird, hat Raphaelsland hier eine nicht zu unterschätzende Einnahmequelle gefunden. Der Ort hat sich der Neutralität verschrieben und nimmt gerne auch jeden (zahlungskräftigen) Gabrieliten oder gar Diadochen auf. Selbstverständlich residieren hier auch Gäste von weiter her. Gerade die michaelitischen Würdenträger schätzen die Pflege auf der Mainau. In den großen Anlagen finden sich neben den Lazaretten auch zahlreiche Räumlichkeiten für Bankette, Konzile und Feierlichkeiten, so dass die Insel bevorzugt auch für Treffen von Abgesandten der verschiedenen Orden Verwendung findet. Innerhalb Europas liegt der Bodensee schließlich ziemlich zentral und man sieht die Insel mit ihrer Lage im Niemandsland als neutrales Gebiet, obwohl sie eindeutig den Raphaeliten gehört.
Szenariovorschlag:
Viele wichtige Beratungen gerade zwischen Angehörigen verschiedener Orden finden hier statt und ziehen natürlich die Aufmerksamkeit von Spionen und Ketzern auf sich. Eine wohl platzierter, vorsintflutlicher Sprengkörper oder ein Abhörgerät während einer solchen Veranstaltung würde hohen Schaden anrichten, weshalb diese meist von einer Schar Engel beschützt werden... vor denen die Raphaelitischen Monachen darüber hinaus noch tunlichst versuchen werden, die viele eigentlich verbotene Technologie in den Kellern des Klosters geheim zu halten…
Meersburg
Die Burg Meersburg und die dazugehörige Stadt ist eine der größten und wichtigsten der Gabrielitenfestungen am Lacus Brigantinus. Die trutzige Burg direkt am Nordufer des Sees stammt noch aus vorsintflutlicher Zeit und wurde von den Gabrieliten neu befestigt und ausgebaut. Vom Turm aus bietet sich dem Betrachter ein atemberaubender Blick über das Nebelfeld des Sees und die dahinter liegenden Alpen.
An den Ort schmiegt sich ein befestigter Hafen. Der Fremde mag sich fragen, weshalb der Hafen von schweren Mauern umgeben ist und bewacht wird. Äußert er diese Gedanken laut, wird ihm berichtet, dass man keineswegs Furcht vor den raphaelitischen Ordensbrüdern der anderen Seeseite habe, sondern vielmehr ein gefährliches Traumsaatwesen im See sein Unwesen treibt und bereits mehrere Handelsschiffe zerstört hat. Bisher ist es noch niemandem gelungen, dieses Wesen zu vernichten
Szenariovorschlag:
Da immer mehr Handelsschiffe verschwinden, beschließt der Gabrieliterorden eine Schar Engel das Biest zur Strecke bringen zu lassen.
Das Wesen im Bodensee ist ein besonders gigantisches Traumsaatwesen, das unter Wasser lebt. Noch ist ungeklärt, ob es sich um eins oder mehrere solcher Wesen handelt. Den wenigen Beschreibungen nach hat es einen schwarzen, mit Schuppen bedeckten, schlangenartigen Leib. Das Maul muss scheinbar groß genug sein, um Schiffe zertrümmern zu können. Der einzige aufzutreibende Zeuge ist ein halb wahnsinniger Fischer, dessen Gefasel selbst einer erfahrenen Engelsschar Furcht einflößen kann. Es gilt, das Wesen aufzuspüren, indem man es z.B. auf einem Schiff anlockt, und es dann vernichtet. Ein harter Kampf über und unter Wasser steht den Engeln bevor.
In Meersburg werden Waren wie Medikamente und Holz aus Raphaelsland umgeschlagen, während Gabrielsland Waffen und Metallgegenstände sowie Alkoholische Getränke zu bieten hat. Darüber hinaus lebt die Stadt gut davon, dass von hier aus ein Fährschiff in regelmäßigen Abständen auf die gegenüberliegende Seeseite in Richtung Constantia und zur Insel Mainau fährt.
Weitere Städte und Klöster
Bei den guten Dutzend Handelsstädten rund um den Bodensee wäre zunächst noch das Namensgebende Brigantia (Bregenz) zu nennen. Dieser neben Romanshorn wichtigste Bodenseehafen auf raphaelitischer Seeseite hat sich ganz der Kunst und Kultur verschrieben. Jährlich im August finden hier Festspiele statt, zu denen Zahlreiche Kunstfreunde pilgern. Besonders schön ist die auf Pfählen in den See hinein gebaute Seebühne, auf der Theaterstücke und Gesangsvorführungen aufgeführt werden. Ein wenig überschattet sind diese Ereignisse, seit vor einigen Jahren ein Traumsaatdämon aus dem See heraus einen Schauspieler in den Tod gerissen hat und in der darauf folgenden Panik ein weiters halbes Dutzend Menschen den Tod fand.
Das Kloster Reichenau, ein Raphaelitenkloster, das auf der gleichnamigen Insel im See liegt, hat sich dem Anbau von Gemüse und Obst gewidmet. Wohl nirgendwo sonst findet man ein anderes Kloster, in dem die Monachen und Beginen so sorgsam mit den Pflanzen umgehen und dabei Produkte von höchster Qualität hervorbringen.
Die Inselstadt Lindau ist ein Brigantia gegenüberliegender Hafen der Gabrieliten. Die Insel ist über eine Brücke mit dem Festland verbunden. Alle auf der Insel ankommenden raphaelitischen Luxuswaren werden hoch verzollt und nehmen dann ihren weitern Weg ins Kernland der Gabrieliten.
Zurik/Surik(Zürich) liegt etwa 100 Kilometer südwestlich des Bodensees und liegt damit am Rand des hier vorgestellten Gebiets. Zurik ist eine Diadochenstadt, die große Angst vor den Gabrielitischen Eroberungen hat. Am Beispiel von Lautern und Sarbrik hat man gesehen, dass die Gabrieliten sich nicht scheuen, Diadochenstädte auch außerhalb ihres eigenen Territoriums anzugreifen und sich damit neuen Wohnraum zu schaffen. Aus dieser Furcht heraus wird Technologie so gut es geht vermieden, denn man möchte den Gabrieliten nicht auch noch einen Grund liefern, die Stadt anzugreifen. Trotzdem ist Zurik langjähriges Mitglied der Urbanis-Liga und man würde die Stadtoberen unterschätzen, würde man davon ausgehen, dass es nicht für den Notfall noch einige gut verborgene und geheime Waffentechniken gibt, um sich die Gabrieliten vom Hals zu halten oder zumindest solange aufzuhalten, bis Hilfe von einer der anderen Städte der Urbanis-Liga kommt…
Insbruk liegt im äußersten Osten des Bodenseegebiets im Raphaelsland und ist Amtssitz Erzbischof Robs. Es ist hier beschaulich und ruhig. Wie in Brigantia steht hier die Kunst, vor allem die Malerei, im Mittelpunkt, da der Erzbischof ein großer Kunstliebhaber ist. Die Bewohner der Stadt, die in einem ziemlich abgelegenen Tal liegt, sind gastfreundlich und weltoffen. Zu einem Kunstfestival mit Maskenbällen im März und September weicht für einige Tage die ländliche Idylle.
Liktenstein, das einige Meilen südlich des Sees mitten in den Alpen liegt, wird nicht von einem Fürst, sondern gar von einem König beherrscht, und das seit Generationen. Allerdings ist diese Herrschaft nur nominell, denn eigentlich gibt Erzbischof Holbert den Ton an.
Von Geheimnisvollen Orten
Neben diesen Hochburgen des Glaubens gibt es aber auch zahlreiche Orte, die ein gläubiger Angelit oder einfach nur jemand, der an seinem Leben hängt, tunlichst meiden sollte:
Porta Frederica (Friedrichshafen)
Ein besonderes Mysterium des Bodensees ist Porta Frederica. Hier, wo sich ursprünglich ein Kloster der Ragueliten befand, in dem, so munkelt man, so manche vorsintflutliche Technologie aufbewahrt wurde, ist nun von den Gabrieliten eine Art militärische Sperrzone eingerichtet worden, auf deren Betreten die Todesstrafe steht. Schon kurz nach der Zerstörung des Himmels von Trondheim rissen die Gabrieliten in Porta Frederica die Macht an sich und arbeiteten daraufhin offenbar auch mit den wenigen raguelitischen Monachen des Klosters entweder zusammen oder verjagten sie mit Schimpf und Schande verjagt. Mittlerweile wurde das Kloster mit hohen Mauern umgeben, so dass niemand sieht, was hier vor sich geht. Angeblich dienen die Mauern zum Schutz der Bevölkerung vor den Teufeleien, die die Ragueliten dort verborgen haben, in Wahrheit soll er aber vielmehr neugierige Blicke auf die dahinterliegenden Anlagen verhindern. Niemand außer einigen ausgewählten Templern und Monachen darf das Gebiet betreten. Selbstverständlich beginnt das Volk bei so viel Geheimniskrämerei zu munkeln und spricht von uralter Technologie und fliegenden Maschinen, die manchmal nachts über dem See zu beobachten sind. Angeblich sollen die Gabrieliten geheime Forschungen mit den vorsintflutlichen Maschinen aus der Verwahrung der Ragueliten betreiben. Aber natürlich würde kein Mensch so etwas jemals offen behaupten.
Gabriels Auge
Tatsächlich ist es so, dass im Kampf gegen Traumsaat, Ketzertum und oft genug auch gegen die raphaelitischen Brüder ein Gefährt eingesetzt wird, das ketzerischer kaum sein könnte: „Gabriels Auge“ haben die wenigen eingeweihten Ordensbrüder der Gabrieliten und Ragueliten es getauft, die nächtlich mit diesem länglichen, schwarz bemalten Gefährt langsam und beinahe lautlos durch die Luft fliegen und den Boden beobachten, wohlwissend, dass sie damit den den Engeln vorbehalten Luftraum entweihen (und dies durch Selbstgeißelungen auch täglich büßen). Viele Bauern und Holzfäller erzählen sich von Erdverschlingern die nachts über das Land fliegen und wissen dabei nicht, dass sich dahinter eine wirksame Waffe gegen dieses ekle Gezücht verbirgt. Aus dem Objekt, das den gerollten Tabakblättern gleicht, die die Bewohner Urielslands häufig rauchen, beobachten die Gabrieliten die Grenzen ihres Gebiets und verwenden dabei Technologien, mittels derer sie selbst in der Nacht und durch den Nebel des Sees hindurch Lebewesen am Boden in einem strahlenden rot erkennen, während die Umgebung dunkel und grünlich eingefärbt ist. Es ist sogar möglich, die Lebwesen stark vergrößert zu sehen und sie damit genauer als Menschen, Tiere oder Traumsaatwesen zu identifizieren. Noch ist den Monachen allerdings nicht klar, weshalb manche Lebewesen, sogar einige Traumsaatkreaturen, nicht in diesem roten Licht erscheinen…
Mit diesen Flügen werden trotz dessen zahlreiche Nester von leicht aufzufindenden Feuer speienden Traumsaatwesen entdeckt und ausgenommen, ebenso wie Verstecke von Ketzerbanden, nächtliche Schmugglerkarawanen und weitere Bedrohungen der Kirche. Die Stille im Inneren des Gefährts ist dabei fast gespenstisch. Nicht nur arbeiten die Maschinen äußerst leise, auch haben sich alle Templer, die dieses Gefährt unter Aufsicht von gabrielitischen Täufern und raguelitischen Monachen bedienen, ihre Zungen freiwillig herausschneiden lassen, um niemandem das Geheimnis des Gefährts preisgeben zu können. Jedem normalen Bürger würde der Angstschweiß den Rücken herunterlaufen, würde er sehen, wie sich die Mannschaft mittels Zeichensprache und völlig wortlos verständigt, gekleidet in nachtschwarze Roben und Rüstungen und seltsame, rot und grün leuchtende Technologie bedienend. Ihre Berichte werden in Form von Landkarten mit darauf markierten Stellen und einigen Symbolen für die Art und Anzahl der entdeckten Bedrohung an die Kirche weitergegeben (meist durch Boten an das nahegelegenste Kloster, oft auch an den Himmel in Nürnberg und Em Susat persönlich). Die oft verdutzten Angelitischen Äbte, die solche Karten von einem stummen Diener Gabriels überreicht bekommen, fragen lieber nicht nach, woher diese Informationen kommen. Oft schon wurde einer Schar Engel einfach eine Karte mit markierten Stellen irgendwo im Wald oder Gebirge überreicht, wo sie auch tatsächlich genau die vorhergesagten Traumsaatnester fanden. Rätselhaft mag ihnen erscheinen, wie jemand mitten in der Wildnis diese Stellen entdeckt haben soll, sind doch nicht die geringsten Spuren im Umfeld zu entdecken. Allerhöchstens Urielitische Engel könnten die Nester entdeckt haben...
Szenariovorschlag:
Eine Engelsschar geht den Gerüchten über Erdverschlinger nach und trifft stattdessen auf das Auge Gabriels, das von einigen gabrielitischen Engeln bewacht wird. Verwirrt werden die Engel erzählen, was sie wissen, nämlich dass es sich bei diesem Ding um das Auge des Erzengels selbst handelt. Da die Schar nun davon weiß, wird sie demnächst womöglich selbst als Geleitschutz für das Auge Gabriels erwählt und bekommt gesagt, wann sie wo in der Luft auf das Auge treffen werden. Am Treffpunkt über dem See und den Alpen und während des ganzen Flugs wird der Urielit/Ramielit/Michaelit geistige Kommandos bekommen, die offenbar vom Auge stammen und in einem seltsam metallischen Ton in seinem Kopf klingen. Folgt man den äußerst exakten Befehlen, wird in dieser Nacht ein Traumsaatnest/Ketzerunterschlupf etc. aufgefunden und von den Engeln ausgenommen. Womöglich gilt die Suche aber auch dem Traumsaatdämon im Bodensee, der seltsamerweise vom Auge nicht wahrgenommen wird, obwohl selbst die Engel ihn mit bloßem Auge wahrnehmen. Kommen womöglich Zweifel am Auge Gabriels auf…?
Constantia mersa
Das versunkene Konstanz liegt unter Tonnen von Schlamm am Westufer des Lacus Brigantinus. Nur einige höhere Gebäude ragen aus den Mangroven und Schlammmassen heraus, darunter das uralte Konstanzer Münster, das stark einsturzgefährdet vor sich hin rottet. Niemand weiß genau, welche Geheimnisse sich noch unter den Schlammmassen der Stadt verbergen. Da das Gebiet von Mücken und Insekten geradezu verseucht ist und die Gabrieliten sowie Raphaeliten davon abraten, die vorsintflutliche Stadt zu betreten, wagen sich auch nur selten einmal Menschen dorthin. Doch es gibt immer wieder einige wagemutige Glücksritter aus den Städten der Urbanis-Liga, die dort nach alten Artefakten suchen. Zurik ist für solche Expeditionen meistens der Ausgangspunkt, auch wenn diese Stadt der Urbanis-Liga damit offiziell aus Angst vor gabrielitischen Übergriffen nichts zu tun haben möchte. Der Stadtrat geht deshalb selbst mit harter Hand vor, wenn er von Expeditionen nach Constantia erfährt.
Von Machtgestalten und Ketzerbanden
Bischof Rutgar, Gabrielit und Stadtheer von Meersburg
Rutgar ist ein gabrielitischer Monach mit strengen Regeln und einem harten Durchgreifen. Der etwa 60 Jahre alte und in Kriegsdingen sehr erfahrene Abt ist im Himmel zu Nürnberg aufgewachsen. Besonderes Augenmerk wurde bei seiner Ausbildung auf die Strategie gelegt, denn der junge Mann zeigte sich äußerst begabt auf diesem Gebiet. Als militärischer Berater von Templeranführern begann seine Karriere als Monach und nach einigen wichtigen Siegen gegen Schrottbarone, die nicht zuletzt durch seine Ratschläge glückten, wurde sein Name langsam in höheren Kreisen bekannt. Rutgar war stets ein langfristig denkender, vorausschauender Mann, der sehr kalt und starrsinnig wirkt. Er setzt an alle seine Männer dieselben Maßstäbe wie an sich, nämlich absoluten Gehorsam und keine Laissez Faire, sondern 200%iges Pflichtbewußtsein. Er schätzt es beispielsweise gar nicht, wenn seine Templer raphaelitische Mittelchen zu sich nehmen und hat deshalb harte Maßnahmen gegen die Einfuhr solcher Waren ergriffen.
Mittlerweile diktiert er mit starker Hand, aber gerecht, seine Stadt Meersburg und sieht sich als Beschützer der gesamten südlichen Grenze zu Raphaelsland. In seinem Kopf und auf Karten gezeichnet hat er diverse Pläne, wie er Diadochenstädte wie Surik einnehmen könnte. Er wartet geradezu nur auf den Befehl zu solch einem Schritt und würde dann mit seinen schon vorbereiteten Plänen brillieren…
Abt Decius, Ramielit und Abt des Klosters St. Trudbert
Abt Decius leitet bereits seit sehr langer Zeit die Abtei St. Trudbert im Breisgau, nicht weit entfernt von Freiburg. Über seinen Werdegang ist wenig bekannt, aber er begann in Ramielsland, wo er sich mit Sturheit und strengem Reglement hocharbeitete. Als ausgezeichneter Lehrmeister war er früher bekannt, doch das ist lange her. Decius ist ein guter Freund des Michaelitischen Priors Gianfranco die Spetia, genau genommen derjenige, der ihm im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen den Orden das Lesen und Schreiben beigebracht hat, das für den Prior in seiner Position äußerst wichtig ist und woraus er hohen Nutzen geschlagen hat..
Decius ist heute jedoch alt, verkalkt und auch mental nicht mehr auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Er ist ein sturer, verstockter, verbitterter und unfreundlicher alter Mann, der kaum mehr Freude verspüren kann. Zahlreiche Altersleiden wie Gicht und Herzbeschwerden plagen ihn ständig. Schmerzen sind sein ständiger Begleiter und er ist dem Tod schon recht nahe. Ihm zur Seite steht deswegen stets ein junger Raphaelit namens Markus, der dem altersschwachen Abt als ständiger Leibarzt zur Unterstützung zugeteilt ist. Decius hängt dennoch am Leben und versucht mit der den Ramieliten leider oft innewohnenden Intriganz und Rücksichtslosigkeit jedes Mittel, um zu genesen. Bruder Markus war beispielsweise bis vor kurzem ein aufstrebender, begabter Heiler der Raphaeliten und hatte eine gute Position in den Sanatorien der Insel Mainau. Nun fristet er auf persönlichen Wunsch Gianfranco die Spetias hier sein Dasein und hilft dem alten Abt Decius so gut er kann, am Leben zu bleiben. Die Widerlichkeiten und vor allem die Sünden, die er dazu auf sich nehmen muss (die Verwendung von Technologie steht praktisch auf dem Tagesprogramm) setzen dem idealistischen Monachen hart zu. Dennoch Decius zeigt zudem auch kein bisschen Dankbarkeit, sondern vielmehr eine unglaubliche Arroganz und Verachtung anderen gegenüber. Selbst vor einer Engelsschar wird er nur gerade den nötigen Respekt zeigen.
Bruder Caelius, ehemaliger Raguelit und Kommandant von Gabriels Auge
Der autoritär wirkende Raguelitenbruder war der einstige Abt des Klosters Porta Frederica. Aufgrund seines profunden Wissens war er bei der Übernahme des Raguelitenklosters für die Gabrieliten unverzichtbar und wurde daraufhin in die Reihen der Gabrieliten aufgenommen. Für diese Aufnahme musste er einen hohen Preis zahlen, denn war die Arbeit, die er zuvor verrichtet hatte, für einen Ragueliten beinahe Alltag, so ging man im Orden Gabriels weitaus vorsichtiger mit Technologie um. Um weiter seiner Aufgabe nachgehen zu können, musste er sich seine Zunge heraustrennen lassen. Dass er durchaus des Schreibens mächtig ist und sich somit auch auf andere Weise verständigen könnte, verriet Caelius nicht und behält diese Fähigkeit als Trumpf in der Hinterhand.
Seine (zwangsläufig) ruhige, ernste und kühle Art verleihen ihm ein autoritäres Äußeres, mit dem er seinen elitären Zirkel aus von ihm selbst persönlich ausgesuchten Gabrielistemplern und –monachen sicher leitet. Die Aufgabe des Monachen und seiner Männer und Frauen ist es, Gabriels Auge zu steuern und die empfindlichen Geräte an Bord zu bedienen. Die metallene Stimme, die Engelsscharen oft vernehmen, wenn sie dem Auge Geleitschutz geben, stammt von ihm, denn die Geräte an Bord erlauben es ihm, zu kommunizieren, wenn er sie sich an seinen Kehlkopf hält. Die sündige Technologie scheint selbst das Fehlen seiner Zunge ausgleichen zu können.
Caelius ist im Alter von etwa 50 Jahren und hat stets eine gerunzelte Stirn. Er betrachtet jeden mit einer distanzierten Kälte, die sehr abfällig wirkt. Er hat aufgrund seiner Erfolge mit Gabriels Auge genug Macht innerhalb des Ordens, um sich fast ohne Aufsicht um seine eigene Truppe, die Besatzung des Auges (zu jeder Zeit etwa ein Dutzend Personen), zu kümmern und in ihre Reihen aufzunehmen, wen er sich ausgewählt hat. Aufgrund der Sündigkeit dieser Aufgabe ist die einzige Bedingung seitens des Ordens, dass jedem Besatzungsmitglied die Zunge herausgetrennt wird. Trotzdem reißen sich viele Templer und Monachen um die sündige, aber ehrenhafte Aufgabe, Gabriels Auge zu fliegen.
Das erste, was sie dabei oft schmerzhaft lernen, ist stets, die Handzeichen ihres Kommandanten zu verstehen und seinen Befehlen zu gehorchen. Caelius verlangt absoluten Gehorsam, ansonsten greift er gerne zu einer alten Waffe aus raguelitischen Zeiten, einem handgroßen, schwarzen Objekt, zwischen dessen Zähnen auf Caelius’ Wunsch hin blaue Blitze zucken und jedem, den sie berühren, schmerzhaft die Autorität ihres Kommandanten klarmachen und schlimmstenfalls sogar ohnmächtig werden lassen.
Johann „Der Teufel“, Räuberhauptmann und Ketzer
Johann, genannt „Der Teufel“, ist der Anführer einer Bande von Räubern im Schwarzwald und dazu eine Geißel der rechtschaffenen angelitischen Kirche und aller Gläubiger. Johann ist ein rauer, unrasierter Wilder. Er ist ungebildet, wirkt unsympathisch, stinkt und ist auch sonst ein stereotyper Verbrecher. Steht man ihm gegenüber, traut man ihm jede Bluttat zu, die ihm die Kirche in den vergangenen Jahren angehängt hat, viele davon hat er auch tatsächlich begangen. Er ist sicherlich keiner jener edlen Ketzer, die eigentlich nur die Augen des Volkes öffnen wollen, sondern er ist ein egoistischer Krimineller, der sich verbotener Technologie bedient und ein Räuberleben führt.
Besonders verschrien ist seine Obszönität und völlige Inakzeptanz jeglicher Obrigkeit oder guter Sitten. Seine Methoden sind brutal und abscheulich.
Johann spricht in einem Common-Dialekt, der wie eine Mischung aus verschiedensten Dialekten wird. Gabrielis-, Raphaelis- und Michaelis-Dialekte scheinen wild zusammengeworfen zu sein.
Aufgewachsen ist er als Kind armer Schwarzwälder Bauern. Schon von klein auf wurde er zu harter Arbeit gezwungen und erhielt als Lohn meist nur Schläge und Tritte seines Vaters. Wäre in angelitischer Priester zugegen gewesen, wäre der Junge wohl aus dieser Lage früher oder später befreit und in ein Kloster gebracht worden, wo er mit Liebe aufgezogen worden wäre, doch im Silva Nigra abseits der Zivilisation wurde ihm solch ein Glück nicht zuteil. Als Johann im Alter eines heranwachsenden eines Tages besonders schlecht behandelt wurde, bekam sein Vater zu spüren, dass sein Junge sich mittlerweile wehren konnte. Im Streit tötete Johann ihn und war von da an Ausgestoßener. Zu einem Leben in den Wäldern gezwungen überfiel er Dörfer und Handelszüge und wurde bald ein verrufener Verbrecher, der eine Bande von gleich gesinnten um sich scharte. In den Wäldern des Schwarzwaldes entdeckte er dabei so manches vorsintflutliches Geheimnis, unter anderem Waffenlager, durch die seine Bande zu einer ernstzunehmenden Bedrohung selbst für gut bewachte gabrielitische Handelszüge vom Mare Rhenum her wurde.
Lacus Brigantinus [Projekt Mea Patria]
Hallo Gloriel,
ich habe mir erlaubt deinen Text in ein OpenOffice Dokument und von da in ein PDF Dokument zu übertragen.
Als Quellenangabe habe ich derzeit:
Von Magister Gloriel aus dem www.brandland.de/Forum
Respektvoll übertragen von Magister Jochen Schräder alias Arkam
Wenn du mit dieser Übertragung nicht einverstanden bist oder Änderungen an der Quellenangabe wünscht melde dich doch bitte hier.
Gruß Jochen
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Gruß Jochen
Re: Lacus Brigantinus [Projekt Mea Patria]
Hallo! Da der thread ja schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat: ist soweit noch alles aktuell? Naja selbst wenn nicht einene /push hat er dennoch verdient 
Gruß Manuel
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